Villach
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Kärnten |
Bezirk: | Villach-Stadt (VI) |
Verwaltung: | Statutarstadt |
Fläche: | 134,89 km² |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 501 Vorlage:Müa |
Einwohner: | 57.925 (2002) |
Bevölkerungsdichte: | 429 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 9500 |
Vorwahl: | 04242 |
Gemeindekennzahl: | 2 02 01 |
Stadtverwaltung: | Rathausplatz 1 9500 Villach |
Offizielle Website: | www.villach.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Helmut Manzenreiter (SPÖ) |
Karte: Bezirk Villach Stadt in Kärnten | |
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Villach [slowenisch: Beljak) ist die zweitgrößte Stadt Kärntens und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Österreich und im Alpen-Adria-Raum.
] (Geografie
Geografische Lage
Das Stadtgebiet liegt am westlichen Rand des Klagenfurter Beckens am Zusammenfluss der Drau mit der Gail.
Das Gemeindegebiet von Villach grenzt an bzw. umschließt mehrere Seen, darunter Ossiacher See, Faaker See, Silbersee, Vassacher See, Magdalensee und St. Leonharder See.
Stadtgliederung



Folgende Orte und Stadtteile gehören zu Villach:
- Bogenfeld, Dobrova, Drautschen, Drobollach am Faaker See, Duel, Egg am Faaker See, Goritschach, Graschitz, Gratschach, Greuth, Gritschach, Großsattel, Großvassach, Heiligen Gestade, Heiligengeist, Kleinsattel, Kleinvassach, Kratschach, Kumitz, Landskron, Maria Gail, Mittewald ober dem Faaker See, Mittewald ob Villach, Neufellach, Neulandskron, Obere Fellach, Oberfederaun, Oberschütt, Oberwollanig, Pogöriach, Prossowitsch, Rennstein, Serai, St. Andrä, St. Georgen, St. Leonhard, St. Magdalen, St. Michael, St. Niklas an der Drau, St. Ruprecht, St. Ulrich, Tschinowitsch, Turdanitsch, Untere Fellach, Unterfederaun, Unterschütt, Unterwollanig, Urlaken, Villach-Auen, Villach-Innere Stadt, Villach-Lind, Villach-Seebach-Wasenboden, Villach-St. Agathen und Perau, Villach-St. Martin, Villach-Völkendorf, Villach-Warmbad-Judendorf, Weißenbach, Zauchen
Bevölkerung
Religionen
58,1 % der Einwohner Villachs sind römisch-katholisch; 14,1 % evangelisch; 3,9 % Moslems, 1,9 % orthodox, 0,3 % Zeugen Jehovas, 0,1 % Buddhisten. 16,7 % der Villacher sind ohne religiöses Bekenntnis.
Geschichte
Die ältesten Funde von menschlichen Spuren im Raum Villach stammen aus der späten Jungsteinzeit. Funde aus der Römerzeit (15 v. Chr.) belegen die Existenz einer Straßenstation mit dem Namen Santicum. Dieser Name deutet auf das Thermalbad "Warmbad" in Süden der Stadt hin. Der Name Villach leitet sich vermutlich aus einer römischen Zollstation namens Bilachinium bzw. Bilachium ab. Um 600 wanderten slawische Stämme ein, und die spätantike Zivilisation hörte auf zu bestehen.
Um 740 gelangte Karantanien (der ursprüngliche Name von Kärnten) unter die Herrschaft des Herzogtums Bayern. Der Karolinger König Karlmann schenkte 878 dem bayrischen Kloster Öttingen den Königshof Treffen. Dabei wurde die Villacher Brücke und somit der spätere Stadtname erstmals urkundlich erwähnt.
979 wurde der Königshof Villach vom Kaiser Otto II. an Bischof Albuin von Säben/Brixen als Lehen vergeben. Von 1007 bis 1759 war Villach im Besitz des Bistums Bamberg. 1060 erhielt Villach das Marktrecht, 1240 das Stadtrecht. Villach wurde 1348 und 1690 durch schwere Erdbeben verwüstet. Nachdem um 1526 die Reformation Einzug gehalten hatte, wurde Villach zum Kärntner Zentrum des Protestantismus. Um 1600 wurden die Villacher Protestanten zum Auswandern gezwungen, was den darauf folgenden wirtschaftlichen Niedergang der Stadt beschleunigte.
1759 wurde Villach von Kaiserin Maria Theresia zusammen mit allen anderen bambergischen Besitzungen in Kärnten für Österreich "gekauft". Bezahlt wurde die Kaufsumme allerdings nie. Im Zuge der theresianischen Reformen wurde Villach neben Klagenfurt und Völkermarkt zum Sitz einer Kreishauptmannschaft.
Während der napoleonischen Zeit (1809 bis 1813) war Villach Kreisstadt innerhalb der französischen Illyrischen Provinzen. Die Stadt wurde 1813 von Österreich zurückerobert.
Während des Ersten Weltkrieges war Villach als Frontstadt zu Italien Sitz des Kommandos der 10. Armee. Im Zweiten Weltkrieg wurde Villach durch 40 Luftangriffe schwer beschädigt.
Eingemeindungen
Im Jahr 1905 wurde ein Teil des Gemeindegebiets von St. Martin eingemeindet. 1973 vergrößerte sich das Stadtgebiet durch die Eingemeindung von Landskron, Maria Gail und Fellach aufs Neue und hat damit die derzeitige Größe erreicht.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat (Stadtparlament) besteht aus 45 Mitgliedern, wobei der Bürgermeister den Vorsitz führt.
Der Gemeinderat setzt sich wie folgt zusammen:
- SPÖ: 28 Mandate
- BZÖ: 8 Mandate
- ÖVP: 6 Mandate
- Die Grünen: 2 Mandate
- BFT: 1 Mandat
Stadtsenat
Der Villacher Stadtsenat (Stadtregierung) besteht aus sieben Mitgliedern. Den Vorsitz hat der Bürgermeister, der von der Villacher Bevölkerung direkt gewählt wird. Die zwei Vizebürgermeister sowie die Stadträte werden vom Gemeinderat gewählt, wobei die Parteizugehörigkeit durch das Wahlergebnis bestimmt wird.
- Bürgermeister Helmut Manzenreiter, SPÖ
- 1.Vizebürgermeister Richard Pfeiler, SPÖ
- 2.Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser, SPÖ
- Stadträtin Hilde Schaumberger, SPÖ
- Stadtrat Harald Sobe, SPÖ
- Stadtrat Walter Lang, BZÖ
- Stadtrat Helmut Hinterleitner, ÖVP
Wirtschaft und Infrastruktur

Im Jahre 1970 startete die Firma Siemens mit einer Diodenproduktion in Villach. 1979 wurde die erste Scheibenfertigung begonnen und das Entwicklungszentrum für Mikroelektronik gegründet. Es folgte ein stetiger Ausbau des Standortes in Villach, so dass Siemens zu einem der größten Arbeitgeber in Villach wurde. Seit dem Jahr 2000 führt die aus dem Siemens Halbleiterbereich hervorgegangene Infineon Technologies AG den Standort Villach als Kompetenzzentrum für Automobil- und Industrieelektronik und als Hauptstandort der Infineon Technologies Austria AG.
Per 15. Mai 2001 beschäftigten in Villach 3.234 Unternehmen 32.133 Mitarbeiter. 15 Betriebe davon zählen mit mehr als je 200 Mitarbeitern als Großunternehmen.
Verkehr
Die Stadt Villach stellt seit ihren Anfängen einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt sowohl im Schienenverkehr als auch im Straßenverkehr in Kärnten dar. Dies beweisen auch die Überreste eines Römerweges im Stadtteil Warmbad, die bis heute sehr gut erhalten sind.
Schienenverkehr
In Villach laufen die Eisenbahnlinien der Tauernbahn von Salzburg kommend und der Südbahn/Pontebbana von Wien kommend zusammen. Die Strecke der Südbahn, an welche Villach 1864 angeschlossen wurde, führt südlich in Richtung Italien. Die Karawankenbahn stellt die Bahnverbindung nach Slowenien her. Villach ist einer der wichtigsten Bahnknotenpunkte Österreichs. Im Stadtgebiet gibt es folgende Bahnhöfe und Haltestellen:
- Villach Hauptbahnhof
- Villach Westbahnhof
- Villach Ostbahnhof (für Verbindungen nach Südosteuropa)
- Villach Warmbad
- Villach Seebach
- Villach St. Magdalen (in Planung)
- Villach St. Ruprecht
Am meisten frequentiert wird der Villacher Hauptbahnhof, die anderen Bahnhöfe und Haltestellen sind wichtige Stationen für den Nahverkehr. Vom Ostbahnhof gehen vor allem Verbindungen nach Südosteuropa (etwa der "Optima-Express" nach Edirne in der Türkei oder Autoreisezüge ins europäische Ausland, vor allem nach Deutschland). Im Bereich Fürnitz liegt der Großverschiebebahnhof Villach-Süd. Dieser ist nach dem Zentralverschiebebahnhof Wien der zweitgrößte Verschiebebahnhof Österreichs. Traditionellerweise ist ein nicht unerheblicher Anteil der Villacher Bevölkerung bei den Österreichischen Bundesbahnen ÖBB beschäftigt. In Villach liegt weiters das zentrale Bahnbüro für Südösterreich.
Straßenverkehr
Am Autobahnknoten Villach kreuzt sich die Süd Autobahn A2, welche von Wien über Graz und Klagenfurt nach Italien führt, mit der Tauern Autobahn A10 und der Karawanken Autobahn A11. Die Tauern Autobahn stellt die Verbindung Villachs mit Salzburg und Deutschland dar, die Karawanken Autobahn verbindet Villach mit Slowenien.
Autobahnabfahrten
Villach Ossiacher See (Nord) - führt auf die Nordumfahrung bzw. in die Ossiacherzeile
Villach West - führt über die Drauttalbundesstraße auf die Nordumfahrung
Villach Faaker See (Süd Ost) - führt über die Mariagailer Straße in die Ossiacher Zeile
Villach Warmbad (Süd) - führt über die Kärntnerstraße (B83) ins Zentrum bzw. auf die Westumfahrung
Die Kärntner Straße (B 83), welche von Klagenfurt nach Italien führt, verläuft südöstlich außerhalb des Stadtzentrums durch Villach und ist eine der Haupteinfahrtsstraßen nach Villach. Im östlichen Teil der Stadt zweigt die Ossiacher Straße (B 94) von der B 83 ab und führt weiter in den Bezirk Sankt Veit zur Friesacher Straße B317. Im Norden zweigt die Drautal Straße (B 100) von der Ossiacher Straße ab, welche dann in Richtung Westen zur Villacher Straße (B 86) verläuft. In weiterer Folge führt die B 100 nach Spittal an der Drau, Osttirol und weiter nach Italien. Die Villacher Straße verbindet als Westumfahrung die Drautal Straße B 100 und die Kärntner Straße B 83. Die B 86 und B 83 kreuzen sich in einem gut ausgebauten planfreien Knoten. Diese Straßen stellen einen Straßenring um das Villacher Zentrum her. Die Faakersee Straße (B 84) verbindet schließlich den Faaker See mit Villach.
Sicherheit und Überwachung
Villach setzt zur Erhaltung der Sicherheit auf kürzere Intervalle der Polizeistreifen und örtlich begrenzte Videoüberwachung in Verbindung mit (zukünftig aufzustellenden) Notrufsäulen. Dies ist nicht unumstritten, die Verlagerung von Raufhandel und Vandalismus auf überwachungsfreie Zonen muss erst beobachtet werden.
Um die zunehmenden Verunstaltungen durch Graffiti zu bekämpfen, werden von der Stadt Flächen zum legalen Sprayen und Geldmittel aus der Kunstförderung zur Verfügung gestellt.
Bildung
- Fachhochschule Technikum Kärnten mit Studiengängen in den Fachgebieten Public Management, Elektronik, Equipment Engineering, Geoinformation und Unternehmensführung
- 2 Bundesgymnasien und Bundesrealgymnasien
- 1 Handelsakademie
- 1 Höhere Technische Lehranstalt
- 1 Centrum für Humanberufliche Schulen (früher: Höhere Bildende Lehranstalt)
- 13 Volksschulen
- 7 Hauptschulen, davon eine Sporthauptschule und eine musisch-kreative Hauptschule
- Sonderschule für Schwerstbehinderte
- Polytechnische Schule
- Berufsschulen 1 & 2
- Tourismusberufsschule Oberwollanig
- Berufsförderungsinstitut Bfi
- Wirtschaftsförderungsinstitut WIFI
- Vitalakademie Villach
- Musikschule Villach
- Höhere Lehranstalt für Tourismus (Warmbad Villach)
- Paracelsusakademie Villach
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Neue Bühne Villach
Museen
- Museum der Stadt Villach
- Fahrzeugmuseum Homepage
- Puppenmuseum
- Pilz-Wald-Naturwunderwelt - Pilzmuseum
- Ebners Hausmuseum - Bergbau, Landwirtschaft und Tourismus: Website
- Relief von Kärnten
Kinos
- Stadtkinocenter (Rathausplatz)
- Filmstudio (Rathausplatz)
- Cineplexx World (Mariagailer Straße)
- Open Air Sommerkino (Musikschule in der Widmanngasse)Homepage
Bauwerke


- Stadtpfarrkirche St. Jakob (Gotische Hallenkirche)
- Nikolaikirche - neugotische Kirche, 1896 eingeweiht, mit angeschlossenem Franziskanerkonvent
- Kirche "Zum Heiligen Kreuz", barocke Wallfahrtskirche
- Evangelische Kirche im Stadtpark wurde in den Jahren 1901 bis 1903 erbaut.
- Burgruine Landskron
- Congress Center Villach (Veranstaltungsort des Villacher Faschings)
- Historischer Stadtkern mit Hauptplatz, Dreifaltigkeitssäule und Teilen der früheren Stadtmauer
- Relief von Kärnten auf 182m²
- Römerweg (Teil einer römischen Straße)
- St. Johanner Kircherl - mittelalterliche Kirche auf früherem vorchristlichem Kult- und geomantischen Kraftplatz
- St. Michaeler Kirche - unter der Ruine Landskron, mit in das Mauerwerk eingelassenen römischen Artefakten
- Hügelgräber aus der Hallstattzeit nahe der Ruine Landskron
- Paracelsushof - einstiger Wohnort und Stätte des erstes Labors des Theophrast von Hohenheim (Paracelsus)
Parks
- Stadtpark
- Schillerpark
- Walther von der Vogelweide-Park
- Dinzlpark
- Hafnerpark
- Kurpark Warmbad (Privatbesitz)
- Auenpark
Naturdenkmäler
- Maibachl - heiße Thermalquelle in Villach Warmbad aus dem Überlauf der Wasservorräte im Dobratsch, die während der Schneeschmelze (meist zwischen April und Juni) oder nach starken Regenfällen fließt. 2005 wurde das Maibachl zum Naturdenkmal erhoben [1].
- Eggerloch - Höhle im Dobratsch, die im 2. Weltkrieg als Bunker diente und sich den Gerüchten zufolge durch den ganzen Dobratsch ziehen soll.
- Hungerbach - Thermalquelle in der Nähe des Maibachls, Geheimtipp der Villacher Bevölkerung
- weiters tritt an mehreren Stellen in Warmbad Kaltwasser zu Tage. Dies geschieht in Form von perennierenden Quellen (Römerquelle) und in Form von periodischen Quellen (Studenzaquelle)
Sport
- Eishockey-Bundesligavereine: EC VSV
- Alpenarena (Skisprungschanze und Langlaufloipe am Fuß des Dobratschs)
- Veranstaltungsort der Radweltmeisterschaften 1986
Regelmäßige Veranstaltungen

- Internationales Theaterfestival "Spectrum"
- Carinthischer Sommer
- Jazz over Villach
- Villacher Fasching
- Villacher Kirchtag (Brauchtumsfest)
- European Bike Week von Harley Davidson am Faaker See
- Internationales Straßenkunstfestival
- Märkte (z.B. Keramikmarkt, Christkindlmarkt, etc.)
- Honky-Tonk Festival
- New Orleans Festival (Jazz, Blues, Cajun, etc.)
- Stadtfest
- Ackern ("Freiluftwohnzimmerfestival" )Homepage
- club.first.friday Link zu Liveact.at
Verantstaltungsorte
Kulinarische Spezialitäten
- Villacher Torte
- Villacher Kirchtagssuppe
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Peter Brabeck-Letmathe, Vorstandsvorsitzender von Nestlé
- Barbara Demmer (*1969), Schauspielerin
- Kurt Diemberger, Bergsteiger, Filmemacher, Fotograf und Autor
- Bruno Gironcoli, Künstler
- Heidemarie Hatheyer, Schauspielerin, Sängerin und Kaberettistin
- Franz Schneeweiß, Prof., Maler und Bildhauer
- Martin Koch, Skisprung-Olympiasieger mit der Mannschaft in Turin 2006
- Werner Kofler, Schriftsteller
- Roland Kollmann, Fußballspieler
- Konrad Paul Liessmann, Philosoph, Universitätsprofessor und Autor
- Franz Schneeweiß, akademischer Maler und Bildhauer
- Dieter Stappert, ehemaliger Formel 1 Rennleiter bei BMW 1982-1987
- Paul Watzlawick, Psychotherapeut, Philosoph und Autor
- Manfred Weber-Wien, Künstler
- Heidelinde Weis, Schauspielerin
- Michael Grabner, NHL-Erstrunden-Draftpick (#14) der Vancouver Canucks 2006
- Robert Schöffmann, Künstler
Städtepartnerschaften
Bamberg, (Deutschland), seit 1973
Udine, (Italien), seit 1979
Canchungo, (Guinea Bissau), seit 1989
Suresnes, (Frankreich), seit 1992
Kaposvar, (Ungarn), seit 1994
Bled, (Slowenien), seit 2002