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Marsberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Stadtwappen der Stadt Marsberg Lage der Stadt Marsberg in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Landkreis: Hochsauerlandkreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 200-600 m ü. NN
Fläche: 182,01 km²
Einwohner: 21.875 (30. Jun. 2005)
Bevölkerungsdichte: 120 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 34431
Vorwahl: 02992 (Ortnetz Marsberg)
02991 (Ortnetz M.-Bredelar)
02993 (Ortnetz M.-Canstein)
02994 (Ortnetz M.-Westheim)
Kfz-Kennzeichen: HSK
Gemeindeschlüssel: 05 9 58 024
Stadtgliederung: 17 Ortsteile bzw.
Stadtbezirke
Adresse der Stadtverwaltung: Lillers-Straße 8
34431 Marsberg
Website: www.marsberg.de
Politik
Bürgermeister: Hubertus Klenner (parteilos)

Marsberg ist eine Mittelstadt im nordöstlichen Teil des Sauerlands, Hochsauerlandkreis (Nordrhein-Westfalen, Deutschland).

Geografie

Geografische Lage

Marsberg liegt rund 29 km südlich von Paderborn und nur 3 km (beides Luftlinie) von der hessischen Grenze entfernt im Tal der Diemel. Dort befindet es sich zwischen den Briloner Höhen im Westen, dem Sintfeld im Norden, dem Roten Land im Osten und Süden und dem Naturpark Diemelsee im Südwesten.

Während sich die Innenstadt auf 255 m Höhe befindet (Bahnhof Marsberg 249 m ü. NN) dehnt sich das Stadtgebiet zwischen 200 und 600 m Höhe aus.

Nachbargemeinden

Stadtgliederung

Marsberg

Geschichte

Bis ins 19. Jahrhundert hieß die Stadt Marsberg auch Stadtberge. Woher der Name Marsberg stammt, ist letztlich nicht geklärt. Sehr wahrscheinlich leitet sich der Name von tom Eresberg, wobei das „m“ eine richtungsweisende Präposition darstellt. Eine weitere Möglichkeit ist die Ableitung des Names vom germanischen Volksstammes der Marser. Die Marser (lateinisch: Marsi) waren ein kleiner Stamm, der zwischen Rhein, Ruhr und Lippe siedelte. Die heutigen Ortschaften Marsberg, Obermarsberg (Hochsauerlandkreis) und Volkmarsen (Nordhessen) tragen noch heute den Namen dieses Stammes in ihren Ortsnamen (vermutlich Volksetymologie, da keine dieser Ortschaften im o.g. Bereich zwischen Ruhr und Lippe liegt).

Die bekannte Geschichte insbesondere des Ortsteils Obermarsberg reicht zurück bis in die sächsische Zeit als auf dem Eresberg die Eresburg stand. Diese Anlage war eine der wichtigsten Wallburgen der Sachsen und beherbergte mit der Irminsul das bedeutendste (vorchristliche) Heiligtum dieses Stammes. Daher war dieser Ort eines der ersten Ziel während der Sachsenkriege von Karl dem Großen. Im Jahr 772 wurde die Anlage erobert und die Säule zerstört. An ihrer Stelle wurde eine der ersten Kirchen in Westfalen überhaupt gebaut, von der die Umgebung aus christianisiert wurde. Zeitweise war die Eresburg auch ein kaiserliche Pfalz.

Unterhalb der Burg entwickelte sich die Siedlung Obermarsberg. Marsberg besaß Münzrecht vom Kloster Corvey aus dem Jahr 900. In der Marsberger Stiftskirche endete der Streit des Königs Otto I. mit seinem Halbbruder Thankmar dadurch, dass letzterer durch einen durch ein Seitenfenster der Kirche geworfenen Speer am Altar getötet wurde.

Im Dreißigjährigen Krieg (1645) wurde Marsberg von den Truppen des schwedischen Generals Wrangel beschossen und eingenommen. In der Folge dieser Zerstörung ließ die Bedeutung von Obermarsberg deutlich nach. Aus diesem Grund ist die Altstadt von Obermarsberg in seiner alten Gestalt weitgehend erhalten. Der Bevölkerungsschwerpunkt verlagerte sich immer stärker ins Tal der Diemel nach Niedermarsberg.

Von Bedeutung war Niedermarsberg vor allem durch seine frühe gewerbliche Entwicklung (s.Wirtschaft). Wichtig waren neben der Glasherstellung vor allem der Bergbau und die Verarbeitung von Kupfer.

Siehe auch: Herzogtum Sachsen

Eingemeindungen

1975 wurde die Stadt Marsberg im Zuge der kommunalen Neugliederung als Städtefusion aus den bisher selbständigen Städten Niedermarsberg und Obermarsberg sowie den Gemeinden Beringhausen, Borntosten, Bredelar, Canstein, Erlinghausen, Giershagen, Heddinghausen, Helminghausen, Leitmar, Padberg, und Udorf gebildet. Hinzu kamen die Gemeinden Essentho, Meerhof, Oesdorf und Westheim des früheren Amtes Wünnenberg, Kreis Büren.

Einwohnerentwicklung

  • 1990: 21.124
  • 1991: 21.421
  • 1992: 21.681
  • 1993: 22.082
  • 1994: 22.824
  • 1995: 23.058
  • 1996: 22.982
  • 1997: 22.946
  • 1998: 22.757
  • 1999: 22.619
  • 2000: 22.475
  • 2001: 22.382
  • 2002: 22.368
  • 2003: 22.130
  • 2004: 21.935

Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW

Politik

Gemeinderat

Zusammensetzung des Gemeinderates nach der Kommunalwahl vom 26. September 2004:

Partei / Gruppierung Stimmen-
anteil
Sitze
2004 1999
CDU 47,9 % 18 18
SPD 32,8 % 13 16
Bürgergemeinschaft 10,2 % 4 3
Grüne 6,0 % 2 1
Wir für Marsberg 3,0 % 1 1

Wappen

Das Wappen wurden vom alten Obermarsberger Wappen abgeleitet und ist bekannt von Marsberger Münzen aus dem 13. Jahrhundert.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten sind z. B. das Besucherbergwerk Kilianstollen, in dem Kupfer gefördert wurde, und der im Stadtgebiet liegende Diemelsee.

Bauwerke

Bilsteinturm
  • Stiftskirche St. Peter und Paul mit Barockorgel in Obermarsberg
  • Nikolaikirche mit Pieta in Obermarsberg
  • Pranger in Obermarsberg
  • Statue in Obermarsberg, die als Roland angesehen wird
  • Reste der alten Ringmauer mit dem Buttenturm
  • Bilsteinturm (26 m hoch, 388 m ü. NN; 133 m über Stadtzentrum)
  • St. Magnus Kirche mit Kirchplatz

Naturdenkmäler

  • Diemelsee
  • Bleikuhlen (zwischen Meerhof und Blankenrode)

Sport

Die Stadt verfügt unter anderem über eine Dreifachturnhalle, zwei Fußballplätze (einen Rasen- und einen Ascheplatz) sowie diverse Asche-, Rasen- und Kunstrasenplätze in den einzelnen Dörfern. Ferner gibt es zwei Schwimmbäder, Tennisplätze, ein Badminton- und Tennis-Center, einen Reitplatz, eine Bogenschießanlage und eine für Turnier zugelassene Doppel-Minigolfanlage.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Hochfeste in fast jedem Ortsteil sind die Schützenfeste. Wechselnde Ausrichter veranstalten einmal jährlich das Stadtschützenfest der Stadt Marsberg.

Wirtschaft und Infrastruktur

Durch Glasherstellung und Kupfergewinnung entstand wirtschaftlicher Reichtum. Seit Jahrhunderten wird in Marsberg Glas produziert und geblasen. Im Bergwerk Kilianstollen, heute als Besucherbergwerk zu besichtigen, wurde schon vor über 1.000 Jahren Kupfer abgebaut. Die heutige Wirtschaft ist vor allem von Glas-, Metall-, Kunststoff-, Papier- und Holzindustrie geprägt. Verschiedenen Kliniken des Landschaftsverbandes sind in Marsberg angesiedelt.

Verkehr

Marsberg liegt an der B7, die von der polnischen Grenze im Osten bis zur holländischen Grenze im Westen quer durch Deutschland führt. Erreichbar ist Marsberg auch über die A 44 (Anschlussstellen Diemelstadt und Marsberg-Meerhof). Mit dem Bau einer neuen Anschlussstelle Marsberg-Westheim wurde im Frühjahr 2005 begonnen.

An der Oberen Ruhrtal-Bahn von Schwerte nach Warburg liegen Bahnhöfe in Bredelar, Marsberg und Westheim. Außerdem liegt an der Strecke der Haltepunkt Beringhausen.

Medien

Bildung

  • Weiterführende Schulen
    • Hauptschule Marsberg
    • Hauptschule Westheim (Franziskusschule)
    • Kerschensteiner Schule (Schule für Lernbehinderte)
    • Realschule Marsberg
    • Carolus-Magnus-Gymnasium (ehem. Städtisches Gymnasium Marsberg)
    • Westfälische Schule für Kranke

Unternehmen

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Karl Peter Brendel (*23. Januar 1955 in Niedermarsberg),war MdL in NRW, derzeit Staatssekretär im Innenministerium in Nordrhein-Westfalen
  • Heinrich Heide, *24. Dezember 1846 in Obermarsberg, †13. Dezember 1931 in New York, war ein deutsch-amerikanischer Unternehmer.
  • Schauspieler Peter Lohmeyer, geboren am 12. Januar 1962 in Niedermarsberg
  • Landdrost und Minister Freiherr Franz Wilhelm von Spiegel zum Desenberg, * 8. Januar 1753 auf Schloss Canstein (bei Marsberg); † 6. August 1815 ebd.
  • Graf Ferdinand August von Spiegel zum Desenberg und Canstein, (* 25. Dezember 1764 auf Schloss Canstein bei Marsberg in Westfalen; † 2. August 1835 in Köln) war von 1824 bis 1835 Erzbischof des Erzbistums Köln.