Aleuten (Volk)
Die Unangan oder Unungun (auch als Aleuten oder Alëuten bekannt) sind die Ureinwohner der etwa 150 Inseln umfassenden Aleuten, die dem Nordwesten Amerikas vorgelagert sind, sowie der südwestlichen Teile Alaskas. Sie stammen von asiatischen Einwanderern ab, die die Inseln vor etwa 4.000 Jahren besiedelten (Paläo-Aleutische Kultur) und sich nachfolgend in westlicher Richtung über die Inseln ausbreiteten. Sie selbst behaupten, sie bewohnten die Inseln seit 9.000 Jahren und entstammten drei verschiedenen maritimen Völkern, die sich in verschiedene Stämme gliederten.
Der Name Unangan bedeutet in der Sprache der Inselbewohner schlicht "Mensch". Entdeckt wurden die Inseln und deren Bewohner 1741 von dem Dänen Vitus Bering und Alexej Chirikov. Die Unangan sind genetisch mit den Inuit verwandt und entwickelten eine eigene Kultur. Sie sprechen ihre eigene Sprache, das Unangam Tunuu.
Da für die Unangan sehr harte Naturbedingungen herrschten, entwickelten sie eine hohe Anpassungsfähigkeit. Ihre einzige Jagdmöglichkeit bestand im Fischfang. Dafür entwickelten sie mehrsitzige Kajaks (Baidarkas), worin sie es bald zur Perfektion brachten. Mehrere Familien lebten in großen halbunterirdischen Bauten (Barabaras) zusammen.
Durch die russischen Invasoren wurde das Volk in den letzten 250 Jahren fast vollständig ausgelöscht. Auch die frühen amerikanischen Siedler, darunter Jäger, nahmen keinerlei Rücksicht und töteten die Unangan grundlos. Als 1867 Russland die Inselkette der Aleuten zusammen mit Alaska an die Amerikaner verkaufte, verbesserte sich die Lage etwas, da fast alle Pelztiere weitgehend ausgerottet worden waren und somit keine Jäger mehr zu den Unangan vorstiessen. Die Anzahl der Unangan verringerte sich von 31.500 Menschen (8% der alaskanischen Bevölkerung) auf nur noch 8.000 (2%).
Als Japan im Zweiten Weltkrieg angriff, begann die für beide Seiten verlustreiche Schlacht um die Aleuten, in deren Verlauf die Inseln Autru und Kiska besetzt wurden. Daraufhin eroberten die Amerikaner die Inseln zurück. In diesem Krieg wurden die Bewohner der Inseln in die südlichen Teile Alaskas zwangsumgesiedelt. Ihre Dörfer und ihr Besitz wurde verbrannt. Erst lange Zeit später durften einige Bewohner zurückkehren.
Literatur
- Läng, Hans (1989): Kulturgeschichte der Indianer Nordamerikas, Göttingen