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Futtermittel

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Allgemeines

Futtermittel ist ein allgemeiner Sammelbegriff für alle Arten von Nahrung für Tiere, die von Menschen gehalten werden wie landwirtschaftliche Nutztiere, Sportpferde, aber auch Haus- bzw. Luxustiere. Meistens wird aber unter diesem Begriff das Futter für landwirtschaftliche Nutztiere verstanden.

Abgrenzung der Futtermittel

In der Regel ist mit Futtermittel pflanzliche Nahrung gemeint, wie Gras, verschiedene Getreidearten oder Knollen wie Rüben, Mohrrüben und Kartoffeln. Eine grobe Unterteilung der Futtermittel ist folgende:

Stärkereiche Futtermittel

Solche Futtermittel werden aus stärkereichen Körnern, Samen und Knollen hergestellt. Beispiele sind alle Getreidearten, Kartoffeln, Maniok, Hirse, aber auch Leguminosen. Diese Futtermittel liefern vor allem Energie aus Polysacchariden, Rohprotein ist nur in geringen Anteilen enthalten (Ausnahme: Leguminosen). Diese Futtermittel eignen sich prinzipiell für Wiederkäuer, Pferde, Geflügel und Schweine.

Ölhaltige Futtermittel

sind solche, die aus Ölsamen (Raps, Soja, Sonnenblume, Leinsamen, Erdnuss, u.a.) gewonnen werden. Diese Futtermittel liefern ebenfalls Energie, hier allerdings aus Lipiden (siehe auch: Rohfett), daher ist die Energiedichte höher als bei stärkereichen Futtermitteln. Diese Futtermitel haben ebenfalls einen niedrigen Rohproteingehalt. Solche Futtermittel werden nicht sehr verbreitet eingesetzt, weil das enthaltene Öl industriell gewonnen werden kann:
Wenn den Samen industriell weite Teile des Öles entzogen werden (z.B. um daraus Biodiesel (= Raps-Methylester, RME) zu machen]], kann der Rest der Samen trotzdem als Futtermittel dienen. Je nachdem, welches Verfahren zum Entzug des Öles angewendet wurde, spricht man von Expeller, Extraktionsschroten oder Kuchen. In diesen Futtermitteln ist meistens ziemlich viel Rohprotein enthalten (35-65%). Diese Futtermittel eigenen sich vor allem für Wiederkäuer und sind dort auch sehr gefragt.

Grünfuttermittel

Damit meint man Futtermittel, bei denen die gesamte Pflanze verfüttert wird: Gras und Mais aber auch Getreide und Leguminosen (Ernte vor dem Abreifen). Diese Futtermittel zeichnen nicht sich einen hohen Anteil an Struktur-Kohlenhydraten (siehe auch: NDF) aus. Insgesamt ist diese Gruppe bei Betrachtung der Inhaltsstoffe sehr heterogen: Gras besteht vor allem aus Struktur-Kohlenhydraten. Der Rohproteingehalt liegt um 15-25%. Mais hingegen hat einen großen Anteil Stärke (ca. 20-40%), hingegen mit etwa 10% deutlich weniger Rohprotein. Daneben enthält Mais selbstverständlich auch Strukturkohlenhydrate (Stengel, Blätter, etc.). Die anderen Getreidearten sind dem Mais ähnlich; die Leguminosen prinzipiell ebenfalls, haben aber deutlich mehr Rohprotein.
Die Grünfuttermittel können frisch verfüttert werden. Zur Konservierung müssen sie entweder stark getrocknet werden (Heu) oder durch Silierung haltbar gemacht werden. Allgemein eignen sich solche Futtermittel vor allem für Wiederkäuer, Pferde und Wassergeflügel; der Einsatz bei Schweinen ist zu vernachlässigen.

Andere Futtermittel

Neben den genannten gibt es noch eine sehr große Anzahl anderer Futtermittel, die zum einen in der Natur gewonnen werden (z.B. Fischmehl) oder die als Nachprodukte bei der industriellen Produktion anfallen: Beispielsweise Kleie (aus der Mühle), Schlempe (Alkoholherstellung), Treber (Bierherstellung), Melasse und Schnitzel (Zuckergewinnung) u.a.; der Einsatz dieser Futtermittel ist entsprechend der Gruppe heterogen, vor allem kommen aber Wiederkäuer in Frage. Dies gilt ebenso für Tiermehl u.a.: Der Einsatz ist wegen der potentiellen BSE-Gefahr aus guten Gründen verboten, aber per se stellen solche Produkte ein sehr gutes Futtermittel für Wiederkäuer dar.

Analyse der Futtermittel

Die Inhaltsstoffe der Futtermittel werden häufig entsprechend der Weender Futtermittelanalyse angegeben. Genaueren Aufschluss gibt aber eine Erweiterte Futtermittelanalytik. Aufgrund der Kosten wird die Analyse heute weitgehend nicht mehr nasschemisch (d.h. durch Untersuchung im Chemielabor), sondern mit Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) durchgeführt.

http://www.futtermittel.net