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Hamburg-Lohbrügge

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Basisdaten
Bundesland: Hamburg
Bezirk: Hamburg-Bergedorf
Fläche: 13,0 km²
Einwohner: 37.583 (2002)
Bevölkerungsdichte: 2.881 Einwohner je km²
Vorwahl: 040
Kfz-Kennzeichen: HH

Lohbrügge ist ein Stadtteil im Südosten Hamburgs, der westlich an Bergedorf grenzt und zum gleichnamigen Bezirk gehört.

Geografie

Geografische Lage

Lohbrügge liegt am nördlichen Rand des Elbe-Urstromtales im Regenschatten der Harburger Berge (Koordinaten: Vorlage:Koordinate Text Artikel).


Geschichte

Ortsteile

Sande

An den ehemaligen Ort Sande erinnern heute noch einige Straßen- und Ortsbezeichnungen, so etwa der Sander Damm an der ehemaligen Ortsgrenze zu Bergedorf, die Sander Straße und natürlich die Sander Tannen. Sande umfasste etwa das Gebiet zwischen dem Sander Damm im Osten und der Ortsgrenze zu Boberg im Westen, reichte bis an den Verlauf der heutigen Bergedorfer Straße sowie dem Ladenbeker Weg im Süden und der Lohbrügger Landstraße im Norden. Zu früherer Zeit war das südliche Sande nahezu vollständig mit Kiefern bewaldet; die Sander Tannen wurden in den Nachkriegsjahren jedoch fast vollständig zu Brennholz verarbeitet und konnten später mühsam wieder aufgeforstet werden. Einige Überbleibsel des originalen Waldbestandes finden sich heute nur noch in der Niederung am Ruselerweg / Krellweg. Auf dem Geesthang erinnern Straßennamen wie z. B. Höperfeld an damalige landwirtschaftliche Nutzung.

Boberg

Boberger Düne

Boberg wurde erstmals 1255 urkundlich erwähnt. Das Bauerndorf lag an der von Hamburg nach Bergedorf führenden Landstraße. Der Ort behielt bis zum Ende des 19. Jahrhunderts seine bäuerliche Struktur, dann wurde eine erste Arbeitersiedlung gebaut. 1929 wurde Boberg, das damals rund 900 Einwohner zählte, nach Sande, das gleichzeitig in Lohbrügge umbenannt wurde, eingemeindet. Mit Lohbrügge kam es aufgrund des Groß-Hamburg-Gesetzes 1937 zu Hamburg. In den 1990er Jahren wurde eine Vorstadtsiedlung („Boberger Dorfanger“) erbaut, wodurch der Ortsteil endgültig seinen ländlichen Charakter verlor. Boberg lässt sich heute in zwei Teile untergliedern: "Neu Boberg" nördlich der Bergedorfer Straße ("Boberger Dorfanger") und den südlichen "Alt Boberg"-Teil mit seinen vielen traditionellen Bauernhäusern.

Eingemeindungen

  • 1929: Boberg kommt zu Sande, das fortan Lohbrügge heißt


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Lohbrügger Friedhof und Erlöserkirche

Erlöserkirche am ehemaligen Lohbrügger Friedhof

Der ehemalige Lohbrügger Friedhof liegt direkt (Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:53_29_52.48873173199854_N_10_11_58.8408511040187_E_region:DE, 2:53° 29' 52" N, 10° 11' 59" O ) an der 1899 erbauten Erlöserkirche an der Lohbrügger Kirchstraße. Seit 1892 war im damaligen Sandgebiet eine Kirche mit Friedhof geplant. Schlussendlich konnte der kommunale Begräbnisplatz dann am 10. Januar 1897 eingeweiht werden. Der Friedhof wird seit 1972 nicht mehr belegt und ist seit 1997 ein öffentlicher Park, in dem historische Grabmäler erhalten blieben. Sämtliche Wege des Friedhofs laufen auf das von Hugo Groothoff entworfene Mausoleum zu, das der Industrielle Wilhelm Bergner, Gründer der Bergedorfer Eisenwerke, für sich im neuromantischem Stil 1900 erbauen ließ.

Lohbrügger Wasserturm

Sander Dickkopp

Lohbrügge hat einen Wasserturm, der quasi als Wahrzeichen oben auf dem Waldrücken – den Sander Tannen – in 38 Metern Höhe thront und zugleich ein beliebter Aussichtspunkt war. Der Wasserturm bekam wegen seiner äußeren Form den Spitznamen: "Sander Dickkopp". Er wurde 1907 fertiggestellt und belieferte Lohbrügge bis 1972 mit Wasser, außer Dienst gestellt wurde er umgewidmet und ist heute ein bekanntes Ausflugs- und Veranstaltungslokal in privater Hand.

Ein weiterer Turm – nicht eigentlich im ästhetischen Sinne schön, aber markant – wurde 199? rund 80 Meter vom „Dickkopp“ entfernt errichtet: der 137,5 m hohe Fernmeldeturm Hamburg-Bergedorf. Er ersetze einen Stahlgittermast (scherzhaft: „Eiffelturm“ genannt) aus den 1960er Jahren.

Naturdenkmäler

In Lohbrügge liegt das Naturschutzgebiet Boberger Niederung mit Binnendünen, Orchideenwiesen, einem Niedermoor (Achtermoor) und dem Boberger See.

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

  • Unfallkrankenhaus Boberg

Bildung und Wissenschaft

Grundschulen

  • Richard-Linde-Weg
  • Marnitzstraße

Haupt- und Realschulen

  • Richard-Linde-Weg

Gymnasien, Gesamtschulen

Das Gymnasium Lohbrügge ist das älteste Gymnasium in Lohbrügge, es entstand Ende der 1960er Jahre im nördlichen Lohbrügge im Zuge des Neubaus von Wohnungen in der Region („Lindwurm“). Ein paar Jahre später wurden noch zwei weitere Gymnasien in Lohbrügge eingeweiht, im Nordwesten das Gymnasium Bornbrook und im Lohbrügger Süden das Gymnasium Sander Tannen, das Ende der 1980er Jahre zugunsten der Gesamtschule Bergedorf auslief. Seit 1987 gibt es in Lohbrügge eine vierzügige Gesamtschule am Binnenfeldredder. Eine der vier Klassen ist pro Jahrgang eine Integrationsklasse, in ihr lernen behinderte und nichtbehinderte SchülerInnen zusammen. Die Gesamtschule ist in die Räumlichkeiten der Haupt- und Realschulschule eingezogen, die ebenfalls Ende der 60er Jahre entstand. Vor 15 Jahren erhielt die Gesamtschule einen Anbau, dessen farbiger Eingangsturm prägend für die Schule ist.

Fachhochschulen und Institute


Sport

  • Im Ortsteil Boberg befindet sich der Hamburger Segelflugplatz mit einer 1300 Meter langen Start- und Landebahn. Am Segelflugplatz beheimatet sind die beiden Vereine Hamburger Aero Club (HAC) sowie der Hamburger Verein für Luftfahrt (HVL).
  • Die Sportvereinigung Polizei Hamburg ist mit ihrer Abteilung Bergedorf/Lohbrügge seit 1970 traditionell in den Lohbrügger Sportanlagen tätig. Hervorgegangen aus dem Jugendwerk unfallgeschädigter Kinder in der Sportvereinigung Polizei Hamburg steht die Abteilung inzwischen allen Altersgruppen in diversen Sportarten offen.

siehe auch:

Commons: Hamburg-Lohbrügge – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien