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Luxemburg

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Das Großherzogtum Luxemburg ist ein Staat in Westeuropa. Zusammen mit Belgien und den Niederlanden bildet es die Beneluxstaaten. Es grenzt an Frankreich (Grenzlänge 73 km) und Belgien (Grenzlänge 148 km) sowie an die deutschen Länder Rheinland-Pfalz und Saarland (Grenzlänge 138 km). Luxemburg ist mit einer Fläche von 2.586 km² der zweitkleinste Staat (nach Malta) der Europäischen Union, 14 km² größer als das Saarland. Der Name des Landes wandelt sich vom Namen der Lucilinburhuc ab, einer kleinen Burg aus der sich die Hauptstadt Luxemburg entwickelte. Luxemburg ist das einzige Großherzogtum der Welt.

Geografie

Relief

Der Norden des Landes ist ein Teil der Ardennen und wird Ösling genannt. Es liegt auf durchschnittlich 400 bis 500 Metern über dem Meeresspiegel. Die Landschaft im Ösling ist geprägt von bewaldeten Bergen und Hügeln und tiefen Flusstälern, wie zum Beispiel das Tal der Sauer. Mit 560 Metern stellt der Hügel „Kneiff“ (französisch: Colline Kneiff) in Huldange (deutsch: Huldingen) die höchste Erhebung des Landes dar. Im Süden liegt das fruchtbare Gutland, das zum Lothringer Stufenland gehört. Dieses Gebiet weist eine höhere Bevölkerungs- und Industriedichte als das Ösling auf. Entwässert wird das Land durch die westöstlich verlaufende Sauer, mit Clerf und Our im Norden und Alzette im Süden. Der niedrigste Punkt des Landes, Spatz genannt (129 Meter ü.M.), befindet sich am Zusammenfluss von Sauer und Mosel in Wasserbillig.

Im Norden Luxemburgs werden 358 Quadratkilometer des Landes durch den Deutsch-Luxemburgischen Naturpark geschützt.

Wichtige Flüsse Luxemburgs sind die Mosel, die im Südosten den Grenzfluss zu Deutschland bildet, die Sauer, die Our und die Alzette.

Siehe auch: Flüsse in Luxemburg

Klima

Klimadiagramm von Luxemburg-Stadt

Luxemburg hat gemäßigtes westeuropäisches Klima, das durch atlantische Meereswinde beeinflusst wird und sich durch milde Winter und gemäßigte und deshalb angenehme Sommer auszeichnet. Die Luft ist meist mild und feucht; die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 782,2 mm; Temperaturen im Jahresmittel 9°C, im Januar 0,8°C, im Juli 17,5°C. So liegen die im Januar, dem kältesten Monat, gemessenen Durchschnittstemperaturen bei etwa -2°C. Die höchsten Temperaturen werden üblicherweise während der Sommermonate Juli und August gemessen. Zu dieser Zeit beträgt die Durchschnittstemperatur etwa 15-25°C, wobei das Thermometer nicht selten auf Temperaturen von 30°C steigt. Im Norden des Landes, dem Ösling, ist es meist etwas kühler und es kommt auch häufiger zu Niederschlägen.

Flora und Fauna

Das Müllerthal

Das Ösling im Norden des Landes, ein Teil der Ardennen, ist durch bewaldete Mittelgebirgszüge und tiefe Flusstäler geprägt. Die verbreitetsten Baumarten sind Rotbuchen, Eichen, Ahorn und Fichten. Für unbewaldete Flächen sind unter anderem die Glockenheide und Stechpalme charakteristisch. Die Lippenblütler Echter und Traubengamander sind mediterrane Pflanzen, die im Südosten Luxemburgs vorkommen. Die Vegetation des tiefer gelegenen südlichen Teil des Landes (ca. 300 m), dem sogenannten Gutland, ist durch die landwirtschaftliche Nutzung und den Weinanbau an der Mosel geprägt.

Die Tierwelt entspricht der für mitteleuropäische Länder üblichen Fauna. Allerdings beeindruckt das Ösling durch große Bestände an Rot- und Schwarzwild sowie Greifvögeln. Luxemburg ist bekannt für seinen Fischreichtum, es gibt Forellen, Hechte, Zander, Aale, Karpfen und viele andere Fischarten. Im milden Moseltal hat sich die Mauereidechse angesiedelt, ein sonst eher in mediterranen Ländern vorkommendes Tier.

Verwaltungsgliederung

Distrikte Luxemburgs

Das Land wird untergliedert in drei Distrikte (Grevenmacher, Luxemburg, Diekirch) mit zwölf Kantonen und 116 Gemeinden. 12 dieser Gemeinden haben den Status einer Stadt. Die Gemeinden sind Selbstverwaltungskörperschaften, die allerdings der Rechtsaufsicht der vom Großherzog ernannten Distriktskommissare unterliegen.

Die Stadt Luxemburg ist Hauptstadt des Großherzogtums und Sitz der Regierung. Sie hat sich zu einem der führenden Finanzplätze in Europa entwickelt, der vor allem für die 48 deutschen von den 161 hier ansässigen Banken von besonderer Bedeutung ist.

Siehe auch: Liste der Distrikte in Luxemburg, Liste der Gemeinden im Großherzogtum Luxemburg

Städte

Der Urbanisierungsgrad ist in Luxemburg sehr hoch; etwa 92% der Einwohner leben in Städten (2003). Größte Stadt ist die Hauptstadt Luxemburg (lux.: Lëtzebuerg) mit etwa 76.600 Einwohnern. Da der Titel "Stadt" nur durch das Gesetz verliehen werden kann, hat Luxemburg lediglich 12 Städte, die den Titel oft bereits seit dem Mittelalter tragen. So kommt es zum Beispiel dass Vianden mit unter 2.000 Einwohnern eine Stadt ist, Petingen aber, als fünftgrößte Gemeinde des Landes, mit etwa 15.893 Einwohnern der Titel verwehrt bleibt. Die größten Städte des Landes liegen im Südwesten des Landes in der Minette-Region, in der sich die Eisen- und Stahlindustrie des Landes konzentriert. Dies sind unter anderem Esch-sur-Alzette (28.200), Differdingen (19.000), und Düdelingen (17.800). Im Norden Luxemburgs gibt es hingegen mehrere kleine Städte, die meist Hauptorte eines Kantons darstellen. Um die beiden Städte Diekirch (6.500) und Ettelbrück (7.500) bildet sich die Nordstad, der größte Ballungsraum im Norden Luxemburgs, der neben der Hauptstadt und Esch-sur-Alzette als dritter Entwicklungspol des Großherzogtums gilt.

Siehe: Liste der Städte im Großherzogtum Luxemburg

Bevölkerung

Bevölkerungsstruktur

Bevölkerungsentwicklung in Luxemburg, Jahr 2005; Zahl der Einwohner in Tausend

Luxemburg hat etwa 451.600 Einwohner. Das Land besitzt einen hohen Ausländeranteil von 39,0 % (2005). 14,1 % seiner Bewohner sind portugiesische, 4,8 % französische, 4,2 % italienische, 3,5 % belgische, 2,3 % deutsche und 1,0 % britische Staatsbürger (2004). In der Hauptstadt sind 53,7 % Einwohner Ausländer. Die Gemeinde Fels gilt mit 63,75% Ausländern (vorwiegend Portugiesen) sogar als die Gemeinde mit dem höchsten Ausländeranteil in ganz Europa.

In Luxemburg arbeiten knapp über 113.000 Grenzpendler aus den umliegenden Nachbarregionen (2005). Sie machen etwa 40 % der in Luxemburg Beschäftigten aus. 52,3 % der Pendler kommen aus dem französischen Lothringen, 27,3 % aus der benachbarten belgischen Provinzen und 20,3 % aus den angrenzenden bundesdeutschen Ländern (2003). 7.500 Nichtluxemburger arbeiten bei den in Luxemburg angesiedelten europäischen Institutionen.

Altersstruktur

18,9 % der Luxemburger sind unter 15 Jahre alt (davon männlich 45.768 / weiblich 42.980), 66.5 % der Einwohner sind zwischen 15 und 64 Jahre alt (davon männlich 157.453 / weiblich 153.927), 14.6 % sind 65 und älter (davon männlich 27.573 / weiblich 40.870). Das Durchschnittsalter beträgt 38.51 Jahre. (Stand 2005)

Die Lebenserwartung in Luxemburg beträgt durchschnittlich 78,7 Jahre; für Männer 75,5 Jahre und für Frauen 82,2 Jahre. (Stand 2005)

Sprache

Hauptartikel: Luxemburgische Sprache

Die Sprachsituation in Luxemburg ist komplex. Die Muttersprache der Luxemburger ist Luxemburgisch („Lëtzebuergesch“), eine aus dem mittelalterlichen Westmoselfränkischen hervorgegangene Sprache mit französischen Einflüssen, welche außerdem zur Staats- bzw. Amtssprache erhoben wurde, welche aber, laut EU-Umfrage, nur ca. 70% der Bevölkerung als ihre Muttersprache angeben. Deutsch und Französisch gelten daneben jedoch auch als offizielle Amtssprachen. Die Luxemburger erlernen in der Regel drei Fremdsprachen: Deutsch, Französisch und Englisch; davon beherrschen sie die zwei erstgenannten, die auf Grund ihrer Bedeutung als Amtssprachen Pflichtfächer und Unterrichtssprachen an den Schulen sind, oftmals de facto auf muttersprachlichem Niveau, vor allem da Luxemburgisch als deutscher Dialekt auch gewisse Kenntnisse des Hochdeutschen mit sich bringt. Französisch hat einen hohen Stellenwert, da diese Sprache als früher einzige Amtssprache weiterhin in der Verwaltung und in höheren Schulen (nicht an den grundsätzlich deutschsprachigen Grund- und Berufsschulen) traditionell bevorzugt wird. Wendet sich ein Bürger auf Luxemburgisch oder Deutsch an amtliche Stellen, erfolgt die Antwort gleichwohl vorschriftsgemäß in der vom Bürger benutzten Sprache. Aus historischen Gründen, besonders wegen der Zugehörigkeit Luxemburgs zum französischen Rechtskreis, was auf die französische Revolution bzw. die napoleonische Herrschaft zurückzuführen ist, und aufgrund einer ausdrücklichen gesetzlichen Regelung werden Gesetzestexte und Rechtsverordnungen in Französisch abgefasst. Bei Gerichtsverhandlungen spricht man der besseren allgemeinen Verständlichkeit halber im Normalfall Luxemburgisch, das Sitzungsprotokoll wird auf Deutsch erstellt. In Banken, Geschäften oder der Gastronomie wird oft Französisch gesprochen, da viele Angestellte im Dienstleistungsbereich Pendler aus Frankreich und Belgien sind. Deutsch besitzt demgegenüber als Presse- und Literatursprache und im religiösen Bereich nach wie vor einen hohen Stellenwert. Zahlreiche Zeitungen, offizielle Homepages und Radiosendungen sind oft willkürlich aus Deutsch, Französisch und Luxemburgisch gemischt zusammengesetzt. Laut einer Erhebung des Eurobarometer 2005 beherrschen fast 99% der Luxemburger eine zusätzliche Fremdsprache. Die jenische Sprache wird in der jenischen Gemeinschaft Luxemburgs als eigenständiges Idiom gepflegt. Des Weiteren ist etwa ein Zehntel der luxemburger Bevölkerung portugiesische Einwanderer bzw. Nachkommen dieser und beherrschen zum großen Teil noch ihre Heimatsprache. [1] [2]

Religion

1988 wurde Luxemburg von Papst Johannes Paul II. kurz vor seinem Besuch im Großherzogtum zum Erzbistums erhoben. Nach Schätzungen sind etwa 90 % der Bevölkerung römisch-katholisch getauft. Die restlichen 10 % der Bevölkerung verteilen sich auf Protestanten, Juden und Muslime.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Luxemburgs

Datei:Charlotte von Luxenburg.jpg
Großherzogin Charlotte von Luxemburg 1896-1985

Politik

Luxemburg ist eine konstitutionelle Monarchie in Form einer parlamentarischen Demokratie. Laut der Verfassung von 1868 ist das Staatsoberhaupt der Großherzog. Die Gesetzgebung ist Aufgabe des Einkammerparlaments, das alle fünf Jahre gewählt wird (gleichzeitig mit den Europawahlen).

Die luxemburgische Innenpolitik ist auf Bewahrung der politischen Stabilität und des sozialen Friedens sowie der Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit gerichtet. Themen der innenpolitischen Diskussion sind u.a. die Zukunft Luxemburgs im sich vergrößernden Europa, die Erhaltung der Systeme der sozialen Sicherheit, die Reform des Schulsystems, die Einwanderungspolitik, die innere Sicherheit vor dem Hintergrund einer wachsenden Jugend- und Eigentumskriminalität sowie in zunehmendem Maße Umweltfragen.

Staatsoberhaupt

Staatsoberhaupt ist seit Oktober 2000 Großherzog Henri. Er ist verheiratet mit Großherzogin Maria Teresa. Die Luxemburger sehen in der großherzoglichen Familie ein Symbol ihrer Unabhängigkeit. Der Großherzog verfügt formal über weitreichende exekutive und legislative Befugnisse; er ernennt und entlässt die Regierung, vollzieht alle Gesetze, nimmt aber faktisch nahezu ausschließlich repräsentative Aufgaben wahr. Der Großherzog ist überparteilich. Von seinem Recht, die Abgeordnetenkammer (das Parlament) aufzulösen, hat er noch keinen Gebrauch gemacht.

Siehe auch: Liste der Großherzöge Luxemburgs

Regierung und Staatsrat

Die exekutive Gewalt wird vom Großherzog und der Regierung ausgeübt. Die Regierung setzt sich zusammen aus dem Premierminister, der auch den traditionellen Titel Staatsminister führt, zwölf Ministern, einem delegierten Minister und einer Staatssekretärin. Ein beratendes Organ ist der Staatsrat, der aus 21 Mitgliedern besteht und zu je einem Drittel vom Parlament, vom Großherzog und vom Staatsrat selbst ernannt wird. Er wirkt mit bei der Gesetzgebung. Sein Veto bei Gesetzentwürfen hat eine auf drei Monate begrenzte aufschiebende Wirkung.

Die Regierung von Premierminister Jean-Claude Juncker wurde in der Wahl am 13. Juni 2004 bestätigt und stützt sich seit dem 31. Juli 2004 auf eine große Koalition aus Christlich-Sozialer Volkspartei (CSV) und der Luxemburgischen Sozialistischen Arbeiterpartei (LSAP). Jean Asselborn (LSAP) ist Außen- und Luc Frieden (CSV) ist Budget (Haushalt)-minister.

Siehe auch: Liste der Premierminister von Luxemburg

Parlament

Die Abgeordnetenkammer, auch Chambre des Députés genannt, ist das luxemburgische Parlament und hat 60 Sitze. Ihr Präsident ist seit dem 3. August 2004 Lucien Weiler (CSV). Die Mitglieder (Deputierten) werden in den Nationalwahlen für fünf Jahre gewählt.

Wahlen

Es gibt vier Wahlkreise mit unterschiedlicher Abgeordnetenzahl, Wähler haben entsprechende Stimmenzahlen und können ihre Stimmen kumulieren und panaschieren. Die Gesetzgebung obliegt der Abgeordnetenkammer. Seit 1919 besteht Wahlpflicht für alle Bürger über 18 Jahre sowie für jeden der in das luxemburgische Wählerverzeichnis eingetragen ist und seinen Wohnsitz in Luxemburg hat.

Parteienlandschaft

Das Parteienspektrum entspricht weitgehend dem deutschen. Die Christlich Soziale Volkspartei (CSV) und die Luxemburgische Sozialistische Arbeiterpartei (LSAP) bilden die aktuelle Koalition. In der parlamentarischen Opposition befinden sich die liberale Demokratische Partei (DP), die Grüne Partei (Déi Gréng) sowie die rechtskonservative Alternative Demokratische Reformpartei (ADR).

Siehe auch: Liste der Parteien in Luxemburg,

Gewerkschaften

Die Gewerkschaften sind mitgliedsstark und haben großen Einfluss. In der sogenannten Tripartie wirken sie mit Regierung und Arbeitgebern an der Gestaltung der Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik mit. Die Arbeitslosenquote betrug im Juni 2005 4,5% an. Trotz dieser im europäischen Vergleich noch immer sehr geringen Arbeitslosigkeit beunruhigt die Entwicklung die Luxemburger zunehmend.

Staatshaushalt

Luxemburg hat für den Zeitraum 2002-2005 ein Stabilitätsprogramm aufgelegt, das die volle Zustimmung der EU-Kommission fand und auf dessen Basis sich Luxemburg im Rahmen der Anforderungen des Stabilitäts- und Wachstumspaktes bewegt. Dabei kann für den Gesamtzeitraum 2002-2005 von einem Haushaltsüberschuss ausgegangen werden. Die öffentlichen Schulden sollen bis 2004 weiter zurückgeführt werden und belaufen sich derzeit auf vorbildliche 2,1 % des BIP. Luxemburg ist mit seiner offenen Wirtschaft allerdings verstärkt auch von der globalen Konjunkturentwicklung abhängig.

Das Budget 2005 trägt der schwieriger gewordenen wirtschaftlichen Gesamtlage Rechnung, verzichtet aber auf Einschnitte in das soziale Netz.

Die Gesamteinnahmen des luxemburgischen Staatshaushalts 2005 steigen von 6,393 Mrd. EUR um 7,97% auf 6,903 Mrd. EUR. Die Ausgaben steigen demgegenüber von 6,481 Mrd. EUR um 7,88% auf 6,91 Mrd. EUR. Die Haushaltsvorlage 2005 schließt deshalb mit einem Defizit von 88,9 Mio. EUR ab, die aber aus der Haushaltsreserve, über die Luxemburg noch verfügt, beigesteuert werden.

Dennoch werden die Einnahmen 2005 gegenüber dem Vorjahr, bedingt durch einen weiterhin dynamischen Arbeitsmarkt mit einer steigenden Zahl an Arbeitsplätzen, um rund 8% zulegen. So steigen die Einnahmen aus den Steuern auf Lohn, Gehälter und Pensionen von 1,245 Mrd. EUR im letzten Jahr auf 1,4 Mrd. EUR im Jahr 2005.

Der Tanktourismus, der aufgrund niedrigerer Steuerbelastung des Treibstoffs im Großherzogtum entstanden ist, bringt Luxemburg jährlich rund 600 Mio. EUR ein. Aus dem Tabakverkauf, der ebenfalls von niedrigen Steuersätzen profitiert, erhält der luxemburgische Staat Steuereinnahmen in Höhe von 400 Mio. EUR im Jahr. Zusätzliche Einnahmen durch die Mehrwertsteuer erhält der luxemburgische Staat auch dank der Präsenz internationaler Internetfirmen im Großherzogtum. (z. B. ebay, microsoft, amazon, jajah)

Auf der Ausgabenseite machen die Gehälter und Pensionen des Staats 20% der Gesamtaufwendungen aus, womit Luxemburg, das nur über eine kleine Armee verfügt, besser dasteht als seine Nachbarn.

Im Haushalt 2005 werden die Sozialausgaben 44% des Gesamthaushaltes ausmachen. Die Regierung möchte die Sozialausgaben allgemein „stabilisieren“, ohne einen Sozialabbau zu betreiben.

Die öffentlichen Investitionen steigen um 16% und erreichen eine neue Rekordhöhe. Sie machen 2005 mit 803 Mio. EUR 10,8% des Gesamthaushalts aus (3,5% des BIP).

Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

  • das Gesundheitswesen bei 2%
  • das Bildungswesen bei 11%
  • das Militär bei 2%

Justiz

Das luxemburgische Rechtssystem wurzelt im Code Napoléon und wird von der französischen und der belgischen Jurisdiktion beeinflusst. Die Rechtssprache ist Französisch.

Im Großherzogtum gibt es drei Friedensgerichte (in Esch-sur-Alzette, Luxemburg und Diekirch), zwei Bezirksgerichte (in Luxemburg und Diekirch) und einen Obersten Gerichtshof (Luxemburg), der den Berufungsgerichtshof und den Kassationshof umfasst und die höchste juristische Instanz im Land darstellt. Des Weiteren gibt es ein Verwaltungsgericht (in Luxemburg) und einen Verwaltungsgerichtshof (Luxemburg) sowie einen Verfassungsgerichtshof (Luxemburg).

Sicherheitspolitik

Nach dem Londoner Vertrag von 1867 sollte Luxemburg nicht nur neutral, sondern auch unbewaffnet sein. Aufgrund der negativen Erfahrungen im Ersten und Zweiten Weltkrieg - Luxemburg wurde trotz seines Status der immerwährenden Neutralität beide Male von deutschen Truppen besetzt - gab es 1948 diese Neutralität auf. Eine großherzogliche Verordnung hatte bereits am 30. November 1944 die Neutralität für beendet erklärt und die allgemeine Wehrpflicht eingeführt; dies wurde 1948 durch das Parlament bestätigt. Die Wehrpflicht wurde erst 1967 wieder abgeschafft.

Militär

Luxemburg besitzt eine kleine, ca. 1000 Soldaten starke Freiwilligenarmee. Daneben gab es bis 2001 eine etwa 650 Mann starke Gendarmerie, die 1999 mit der regulären Polizei fusioniert ist. Die Armee ist in ein Infanterie Batallion und zwei Aufklärungskompanien gegliedert. Mit einer dieser beiden Kompanien beteiligt sich Luxemburg am Eurokorps.

Die luxemburgischen Streitkräfte sind in die NATO integriert und im Rahmen ihres verfassungsmäßigen Auftrages gut organisiert und ausgebildet. Der Wehrdienst ist freiwillig; seine Ableistung erleichtert allerdings den Zugang zu einer Laufbahn im Staatsdienst (z.B. Polizei, Post, Zoll, Strafvollzug). Luxemburg beteiligt sich an internationalen Friedensmissionen (bspw. NATO-Einsatz KFOR im Kosovo oder EU-Einsatz in Mazedonien).

Eigene Marine und Luftwaffe besitzt Luxemburg nicht. Aus juristischen Gründen sind allerdings die Aufklärungsflugzeuge der NATO (AWACS) in Luxemburg registriert; sie fliegen somit unter luxemburgischem Hoheitszeichen. Luxemburg beteiligt sich in enger Kooperation mit Belgien außerdem an der Finanzierung und am Betrieb der zukünftigen Militärtransporter Airbus A400M.

Luxemburger Soldaten sind an EUFOR (Bosnien) und KFOR (Kosovo) sowie an der ISAF-Mission (Afghanistan) beteiligt.

Der Verteidigungshaushalt betrug 2004 rund 208 Millionen Euro oder 0,8% des Bruttoinlandsprodukts.

Luxemburg in der EU

Denkmal am Ort der Unterzeichnung des "Schengener Abkommen"

Luxemburg ist Sitz wichtiger europäischer Institutionen wie Europäischer Gerichtshof, Europäischer Rechnungshof, Europäische Investitionsbank und des Sekretariat des Europäischen Parlaments.

Luxemburg ist aktiver Mitgestalter der Politik der Europäischen Union und legt auch EU-intern großen Wert auf eine angemessene Beteiligung der kleineren EU-Mitgliedstaaten an Reformen und Weiterentwicklung der EU-Institutionen. Das Land ist leidenschaftlicher Befürworter der europäischen Zusammenarbeit und ratifizierte als erster Staat den Vertrag von Maastricht.

Im Jahr 1986 wurde das „Volk Luxemburgs” mit dem Karlspreis der Stadt Aachen ausgezeichnet. Damit wurde anerkannt, dass Luxemburger zu überzeugten Europäern der ersten Stunde zählen und luxemburgische Politiker wichtige Beiträge zur europäischen Einigung geleistet haben. Der Text auf der Medaille, die Großherzog Jean stellvertretend für seine Staatsbürger überreicht wurde, lautet: Karlspreis der Stadt Aachen 1986. Das Volk Luxemburgs, Vorbild der Beharrlichkeit auf dem Weg zur Einheit Europas.

Mitgliedschaft in internationalen Organisationen

CCD, EU, Europarat, FAO, IAEA, ICAO, ILO, ITU, IWF, OSZE, NATO, OECD, UNESCO, UNO, UPU, Weltbank, BENELUX, WHO, WMO, WTO.

Bildung

Schulsystem

In Luxemburg besteht eine Schulpflicht von 11 Jahren: zwei Jahre Kindergarten, sechs Jahre Primärstufe und drei Jahre im Sekundarbereich. Luxemburg hat damit ein dreistufiges Schulsystem (Kindergarten, Grundschule, Oberschule). Der Alphabetisierungsgrad beträgt 100 Prozent. Das luxemburgische Schulwesen kennt mehrere Probleme, wie beispielsweise der große Aufwand für den Sprachunterricht in Deutsch, Französisch und Englisch, sowie einen hohen Anteil ausländischer Schülerinnen und Schülern, besonders aus romanischen Ländern, die am Deutschunterricht scheitern.

Seit 1999 gibt es die einjährige Früherziehung (éducation précoce) vor dem zweijährigen Kindergarten (préscolaire); sie soll eine bessere Sozialisation sowie eine sprachliche, soziale und schulische Integration ermöglichen. Nach der sechsjährigen Primärschule kann zwischen zwei mittleren Bildungswegen gewählt werden:

a) dem technischen Lyzeum (Enseignement secondaire technique) (67% der Schüler/-innen), das mindestens drei weitere Jahre dauert und in insgesamt sechs bis sieben Jahren zu einem Berufsabschluss (CATP) beziehungsweise zur (Fach-) Hochschulreife (diplôme de technicien, bac technique) führen kann, oder

b) dem (allgemeinbildenden oder klassischen) Lyzeum (Enseignement secondaire) (33% der Schüler/-innen). Der Abschluss nach sieben Jahren besteht aus dem diplôme de fin d'études secondaires, welches den Zugang zum Universitätsstudium ermöglicht.

Hochschulwesen

Seit 2001 plante die Regierung eine eigenständige Universität aufzubauen. In den Bereichen Medizin, Naturwissenschaften, Technik, Recht, Wirtschaft sowie Sozial- und Erziehungswissenschaften werden inzwischen in insgesamt 5 Fakultäten Studenten ausgebildet. Allerdings sind die Studiengänge nicht vollständig in Luxemburg zu belegen, so dass weiterhin mehrsemestrige Studienaufenthalte im Ausland notwendig bleiben. Dabei spielen besonders belgische, französische und deutsche Universitäten eine wichtige Gastgeberrolle, weil in Luxemburg bewusst nicht alle Studiengänge angeboten werden. Die Luxemburger Studenten erwerben ihre akademischen Abschlüsse zur Zeit noch größtenteils im Ausland (Belgien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Schweiz, Großbritannien), wo ca. 6.288 Luxemburger studieren. Etwa 19,6% der Studenten sind an deutschen Hochschulen (insbesondere technische Fachrichtungen und Naturwissenschaften) eingeschrieben (in Belgien 22,6%, in Frankreich 22,6%).

Durch den Aufbau der Universität Luxemburg soll der Forschungsstandort Luxemburg gestärkt und der Wirtschaftsstandort Luxemburg gefestigt werden. Außerdem sollen vermehrt ausländische Studenten nach Luxemburg gelockt werden. Gleichwohl tut sich Luxemburg mit der Anerkennung einiger ausländischer Abschlüsse schwer und hat insbesondere mit Absolventen deutscher Fachhochschulen Probleme, die z.B. die in der EG-Architekturrichtlinie geforderte vierjährige Berufspraxis in Deutschland nicht nachweisen können. Dabei hat Luxemburg mit dem Institut Supérieur de Technologie eine eigene Fachhochschule. Das Bildungswesen erhält nach dem so genannten Sozialbudget mit 11,3% den zweitgrößten Anteil am Staatshaushalt. Luxemburg hat in der PISA-Untersuchung ähnlich wie Deutschland abgeschnitten.

Berufsausbildung

Das Enseignement secondaire technique (Technische Sekundarstufe) besteht aus drei zunehmend spezialisierten Orientierungsjahren, gefolgt von drei Ausbildungsgängen:

a) Die dreijährige handwerkliche und gewerbliche Berufsausbildung erfolgt sowohl nach dem dualen System im Betrieb und im Lycée Technique wie auch auf rein schulischer Basis. Als Abschluss gibt es das Technische und Berufliche Befähigungszertifikat CATP. Diese Art der Berufsausbildung ist durch einen Mangel an Lehrlingen in vielen Berufszweigen gekennzeichnet.

b) Eine vierjährige Technikerausbilung mit Technikerdiplom.

c) eine vierjährige Ausbildung im Régime Technique, die zu einem technischen Sekundarabschluss führt. (gleichgestellt mit einem Diplôme de fin d'études secondaires)

Wirtschaft

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1-Euromünze aus Luxemburg

Luxemburg ist ein bedeutendes Finanzzentrum und hat nach Liechtenstein das zweithöchste Pro-Kopf-Einkommen der Welt. Als Sitz mehrerer Behörden der Europäischen Union ist das Land auch ein bedeutendes internationales Verwaltungszentrum. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 26.496 Millionen US-Dollar 2003; daraus errechnet sich ein BIP pro Einwohner von 59.140 US-Dollar und eine Wachstumsrate von 4,88 Prozent. Luxemburg hat seit 2006 erstmals Staatsverschuldung. Die Inflationsrate erreicht einen Wert von 2,82 Prozent (1990–2003). 0,4 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt, 23,6 Prozent in der Industrie und 76,1 Prozent im Dienstleistungssektor (2001).

Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Luxemburg einen Index von 233.9 (EU-25:100) (2003). [3] Damit ist Luxemburg der wohlhabendste Staat der EU.

Wirtschaftslage und Wirtschaftsstruktur

Luxemburg ist arm an Rohstoffen (Schiefer, Kalk, Sand und Kies). Erdöl, Erdgas und Kohle müssen importiert werden. Die gesamte verfügbare elektrische Energie belief sich 2002 auf über 488.000 t Rohöleinheiten. Davon werden ca. 80% importiert. Den größten Teil seines Importbedarfs bezieht Luxemburg von der deutschen RWE.

Die früher von Schwerindustrie und Landwirtschaft geprägte Wirtschaftsstruktur hat sich seit Beginn der 70er Jahre erheblich gewandelt. Vor dem absehbaren Rückgang der Bedeutung der Schwerindustrie hat die Luxemburger Regierung seit 1975 bewusst und erfolgreich eine Diversifizierungspolitik betrieben, neue Industrien angesiedelt und vor allem mit großem Erfolg den Banken- und Versicherungssektor forciert.

Das Wachstum der Wirtschaft hat sich trotz der Konjunkturrückgänge bei wichtigen Wirtschaftspartnern in Luxemburg blendend entwickelt, so dass es im Jahr 2004 einen Wert von 4,5% erreichte. Für 2005 werden allerdings wiederum knapp 3% prognostiziert.

In den zurückliegenden Jahren konnten Transport- und Kommunikationswesen sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe Zuwächse verzeichnen, während allgemeine Dienstleistungen, Bauhandwerk, Industrie und Banken sich rückläufig entwickelten.

Die Inflationsrate lag 2005 bei 2,2% und war damit gegenüber 2003 (2,39%) leicht rückläufig. Die Arbeitslosenquote lag 2005 bei 4,6% und stieg damit gegenüber 2003 (3,8%) an.

Die Wirtschaftsstruktur Luxemburgs ist vor allem durch den dominierenden Dienstleistungssektor geprägt. Der Anteil der Beschäftigten im dritten Sektor an der gesamten werktätigen Bevölkerung betrug im Jahr 2001 80%. Dies geht insbesondere auf die Bedeutung Luxemburgs als internationalem Finanzplatz und als Sitz verschiedener EU-Institutionen zurück. Der Bankensektor trug 2001 über 40% zur nationalen Wertschöpfung bei.

Wichtigste Wirtschaftszweige

Dienstleistungen

Marktbestimmte und nicht marktbestimmte Dienstleistungen tragen 83,1% zum Bruttoinlandsprodukt des Großherzogtums bei: Die größte Gruppe in diesem Bereich sind das Kreditwesen und Versicherungsgewerbe liegen mit 30,8% vor Handel, Gastgewerbe und Transport, die auf 20,4% kommen. Der Finanzsektor steuert 28,5% zum luxemburgischen Bruttoinlandsprodukt bei. Er beschäftigt etwa 33.100 Mitarbeiter, was 11,6% der aktiven Bevölkerung entspricht. Ein beachtlicher Dienstleistungsüberschuss gleicht das Handelsbilanzdefizit des Großherzogtums aus und sorgt für eine positive Handelsbilanz. 2002 waren in der Hauptstadt 177 Banken registriert, überwiegend Tochtergesellschaften oder Niederlassungen großer ausländischer Banken. Weitere Charakteristika des Finanzplatzes sind zahlreiche Anlagefonds, Holding-, Versicherungs- und Rückversicherungsgesellschaften.

Bergbau und verarbeitende Industrie

Die in den 70er Jahren noch dominierende Schwerindustrie, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem auch mit deutschem Kapital gegründet worden war, war der Grundstein zu Luxemburgs Wohlstand und stützte sich auf die reichen Erzvorkommen im Südwesten des Landes. Seit der großen Strukturkrise in den siebziger Jahren macht sie noch etwa 30% der Industrieproduktion aus und hat kontinuierlich an Bedeutung verloren. Eisen- und Stahlindustrie erarbeiten nur mehr 2,7% der Bruttowertschöpfung. Hauptarbeitgeber war der Stahlkonzern Arbed, der die Stahlkrise um den Preis der Verkleinerung der Belegschaft (von Anfang der 1970er Jahre noch 27.000 auf derzeit ca. 6.700) und rigoroser Modernisierung überstehen konnte. Arbed hat im Januar 2002 mit Usinor (frz.) und Aceralia (span.) eine Fusion zum derzeit zweitgrößten Stahlkonzern der Welt Arcelor vollzogen, welche 2006 von Mittal Steel übernommen wurde. Hinzugekommen sind dank der Bemühungen verschiedener luxemburgischer Regierungen seit Mitte der 70er Jahre weitere Industrien wie Chemie, insbesondere Autoreifen (Goodyear) und andere Kautschukerzeugnisse sowie Kunststoffe und Kunstfasern, Maschinen- und Fahrzeugbau, keramische Industrie, Glas, Textilerzeugung und Lebensmittelproduktion. Ihr Anteil an der Bruttowertschöpfung beläuft sich auf 6,6%. Im Rahmen von Bemühungen um eine noch stärkere Diversifizierung der wirtschaftlichen Grundlagen richten sich die aktuellen Bemühungen der Regierung vor allem auf den High-Tech-Bereich. Hauptstandort der verarbeitenden Industrie ist immer noch das frühere Schwerindustrierevier im Südwesten des Landes mit dem Zentrum bei Esch/Alzette („Minette“).

Baugewerbe

Mit 5,9% Anteil an der Bruttowertschöpfung ist das Baugewerbe nur viertwichtigster Wirtschaftszweig. Es profitiert von der Ansiedlung neuer Industrien, Banken und Versicherungen und der damit einhergehenden Nachfrage nach Büro- und Wohnraum. Ein weiterer Faktor sind die Ausbaupläne für das Straßen- und Autobahnnetz sowie andere staatliche Bauvorhaben zur Verbesserung der Infrastruktur.

Landwirtschaft

Die Bedeutung der Landwirtschaft (Anteil an der Bruttowertschöpfung: 0,5%) ist rückläufig, die Zahl der auf dem Lande lebenden Bevölkerung nimmt wie die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe kontinuierlich ab (1980: 5.173; 1990: 3.803; 2003 2.450). Dafür steigt die durchschnittliche Betriebsgröße (1980: 29,63; 1990: 38,37; 2002: 57,18 ha). Von der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche von 128.157 ha (2003) werden 43,8% für Acker- und Gartenbau, 50,7% als Weide- oder Mahdland benutzt. Das landwirtschaftliche Einkommen wird überwiegend aus Milcherzeugung und Rinderzucht erzielt. Für den Weinbau werden gerade 1,0% der landwirtschaftlichen Fläche genutzt. Die Erntemenge im langjährigen Vergleich schwankt beträchtlich, wobei als häufigster Wert jedoch eine Menge um 130.000 hl erzielt wurde. Es herrscht der Anbau von Roggen und Hafer im Ösling, von Weizen, Kartoffeln, Futterpflanzen und Obst im Gutland vor; Weinbau an den Moselhängen; Rinder- und Schweinezucht gibt es im ganzen Land. Allein das Gutland hat einen Viehbestand von 5 Millionen Rindern und 6 Millionen Schweinen.

Für die Landwirtschaft hat insbesondere der Weinbau Bedeutung, siehe Weinbau in Luxemburg.

Technologie und Umwelt

Im Rahmen der seit Mitte der 70er Jahre betriebenen Diversifizierungspolitik hat sich Luxemburg auch erfolgreich um die Ansiedlung von High-Tech-Unternehmen bemüht. So kam z.B. in das luxemburgische Betzdorf die Société Européenne des Satellites (ASTRA-Satelliten). Forschungsintensive Unternehmen werden staatlich gefördert.

Die Umweltpolitik der luxemburgischen Regierung genießt einen hohen politischen Stellenwert und ist auf eine nachhaltige Entwicklung ausgelegt. Der nationale Plan zum Schutz der Umwelt stützt sich auf drei Pfeiler:

  • Biodiversität, Wald, Boden, Wasser, Atmosphäre, Abfall
  • Wirtschaftliche Effizienz (Industrie, Landwirtschaft, Energie, Transport)
  • Gesellschaftliche Solidarität (Erhaltung des sozialen Friedens, internationale Solidarität)

Im Süden des Großherzogtums insbesondere in Esch sur Alzette gibt es jedoch weiterhin erhebliche Probleme mit der Schadstoffbelastung des Bodens und der Luft, insbesondere mit Blei und mit Dioxin. Der Verzehr von Gemüse aus den betroffenen Gebieten wurde wiederholt behördlich untersagt.

Energie

Für die Energieerzeugung ist das Pumpspeicherwerk Vianden an der Our wichtig; der weitaus größte Teil des Energiebedarfs wird jedoch durch Importe gedeckt.

Außenhandel

Die wichtigsten Ausfuhrgüter sind Metalle und Metallerzeugnisse, Maschinen und Geräte, Kunststoff- und Gummierzeugnisse, Transportmaterial, Erzeugnisse aus Stein, Glas, Keramik, chemische Erzeugnisse.

Wichtigste Einfuhrgüter sind Maschinen und Apparate, Erzeugnisse der Eisen- und Stahlindustrie, Transportmaterial, Mineralstoffe einschl. Mineralölprodukten, chemische Erzeugnisse, Textilerzeugnisse und Bekleidung, Kunststoff- und Gummierzeugnisse.

Die wichtigsten Handelspartner Luxemburgs sind Belgien, Deutschland und Frankreich. In diese Länder gehen rund 60% der Exporte, und fast 80% der Importe stammen von dort. Die Handelsbilanz ist positiv.

Bedeutende luxemburgische Unternehmen

Siehe auch: Kategorie:Unternehmen (Luxemburg)

Siehe auch: Wirtschaftsgeschichte Luxemburgs

Infrastruktur

Verkehr

Luxemburg verfügt über ein dichtes Netz von Nationalstraßen von 2.873 km Länge (2003), davon 125 km Autobahn. Im Schienenverkehr beträgt die Streckenlänge 274 km. Straßenverbindungen mit Deutschland werden weiter ausgebaut. Der Autobahnanschluss A 8 nach Saarbrücken wurde 2003 fertiggestellt.

2002 wurde mit Frankreich ein Abkommen zur Anbindung an das TGV-Netz unterzeichnet. Demnach wird sich Luxemburg mit 117,4 Mio EUR am Ausbau der Eisenbahnstrecke beteiligen.

Zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV in der Hauptstadt Luxemburg ist ein modernes Straßenbahnsystem in Planung, das den Hauptbahnhof mit der Innenstadt und dem Kirchberg verbinden soll. Mögliches Eröffnungsjahr ist 2012.

Seit Abschluss der Moselkanalisierung und der Eröffnung des Moselhafens Mertert im Jahr 1964 spielt auch die Binnenschifffahrt eine Rolle (2003: geladene Güter 312.000 Tonnen, entladene Güter 1,075 Mio. Tonnen).

Nach Verabschiedung eines Gesetzes über die Errichtung eines luxemburgischen Schiffsregisters im November 1990, das als belgisches Zweitregister zählt, fahren ca. 70 Seeschiffe (50 ex-Belgien) und einige Moseldampfer unter der Flagge des Großherzogtums.

Der Internationale Verkehrsflughafen Findel bei Luxemburg verzeichnete in den letzten Jahren einen beachtlichen Verkehrszuwachs. Findel wird von 16 Linien- und auch deutschen Chartergesellschaften angeflogen. Die luxemburgische Fluggesellschaft im Personenverkehr heißt Luxair.

Ihr Pendant im Frachtbereich ist die Cargolux die direkt neben der Autobahn liegt und in den luxemburger Flughafen Findel integriert ist.

Medien

Presse

Luxemburg hat eine ausgesprochen vielfältige Presselandschaft. Es gibt vier mehrsprachige Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von 135.000 Exemplaren: das 1848 gegründete, der römisch-katholischen Kirche und der CSV nahe stehende und in einem bistumsnahen Verlag erscheinende Organ „d'Wort" (vorher "Luxemburger Wort") mit einer Auflage von 82.000 Exemplaren; dann, mit der zweitstärksten Auflage, das der Luxemburgischen LSAP nahe "tageblatt"; gefolgt von dem liberalen "Letzeburger Journal" sowie der kommunistischen "Zeitung vum Letzebuerger Vollek". Außerdem gibt es noch die den Patronatskreisen sehr nahe stehende Wochenzeitung "Lëtzebuerger Land".

Daneben verfügt das Land über zwei Wochenmagazine "Télécran" und "Revue", die beide ein ausführliches, auf die besonderen Sprachverhältnisse Luxemburgs zugeschnittenes Fernsehprogramm bieten, sich aber auch in Hintergrundberichten dem aktuellen Geschehen in Luxemburg widmen.

Die meisten luxemburgischen Zeitungen und Zeitschriften sind mehrsprachig; dabei überwiegen Artikel in „Standarddeutsch“, doch werden auch viele französisch- und luxemburgischsprachige Beiträge aufgenommen. Seit einigen Jahren erscheinen auch (wieder) rein französischsprachige Tages- und Wochenzeitungen (Le Jeudi, La Voix du Luxembourg, Le Quotidien indépendant).

Radio und Fernsehen

Lokalradio und Lokalfernsehen werden in Luxemburg von der RTL Group dominiert.

Die Liberalisierung der Radiofrequenzen begann in Luxemburg im Jahre 1992. Zum Sender RTL Radio Lëtzebuerg kamen neue Sender hinzu, von denen der Musiksender Eldoradio, das DNR (das zur Saint-Paul-Gruppe, dem Eigentümer des „d'Wort“ gehört), Rádio Latina (ein Programm für portugiesischsprachige Ausländer in Luxemburg) und Radio ARA am erfolgreichsten waren. Außerdem gibt es seit 1993 mit radio 100,7 (vormals RSC 100,7) ein öffentlich-rechtliches Radioprogramm mit kulturellem Programmauftrag.

2002 gab es in Luxemburg zwei nationale, vier regionale und etwa 20 lokale Radiosender.

Besondere Bekanntheit über die Grenzen Luxemburgs hinaus hat der deutschsprachige Radiosender "RTL Radio - die größten Hits aller Zeiten", der terrestrisch in der gesamten Großregion Saar-Lor-Lux empfangen werden kann. In der übrigen Bundesrepublik wird das Programm in zahlreiche Kabelnetze eingespeist.

Das Lokalfernsehen RTL Télé Lëtzebuerg hatte bis zum Jahr 2000 keinen Konkurrenten. 2002 starteten fünf weitere Fernsehkanäle (den 2. RTL, T.TV (ehemals Tango TV), Chamber TV (Parlamentsfernsehen), .dok, Nordliicht TV, Uelzechtkanal). In den Hörfunk- und Fernsehprogrammen, die für den luxemburgischen "Eigenbedarf" ausgestrahlt werden, überwiegt die luxemburgische Sprache bei weitem; werden Wortäußerungen deutsch- oder französischsprachiger Personen im Originalton wiedergegeben, so werden diese allerdings nicht ins Luxemburgische übersetzt, weil die Kenntnis der deutschen und französischen Sprache beim Publikum vorausgesetzt wird.

Seit dem 4. April 2006 wird in Luxemburg DVB-T ausgestrahlt.

Kultur

Im Schloss von Clerf ist die Ausstellung The Family of Man untergebracht.
Datei:Luxembourg philarmonie jnl 01.jpg
Die Luxemburger Philarmonie
Musée d'Art Moderne Grand-Duc Jean und das Fort Thüngen

Luxemburg war 1995 Kulturhauptstadt Europas. 1994 hat die UNESCO die Luxemburger Altstadt zum Kulturerbe der Menschheit erklärt. Im Jahr 2007 soll Luxemburg erneut Kulturhauptstadt Europas werden. Es ist dabei geplant, auch andere Städte der Großregion Saar-Lor-Lux mit einzubeziehen und mit der rumänischen Stadt Hermannstadt (Sibiu) zusammenzuarbeiten. Im Oktober 2003 wurde in Luxemburg das trinationale deutsch-französisch-luxemburgische Kulturinstitut "Pierre Werner" (benannt nach dem ehemaligen luxemburgischen Premierminister) eröffnet. Seither hat sich das Institut mit großen internationalen Kulturforen erfolgreich in das Luxemburger Kulturleben integriert.

Film

Luxemburgs Filmszene ist klein. Filme auf luxemburgisch werden nur selten gedreht. Dafür kommen diese aber beim Publikum recht gut an. Bedeutender sind die ausländischen Filmproduktionen, die Luxemburg wegen seiner landschaflichen Vielfalt und den günstigen Herstellungsbedingungen zu schätzen wissen. Zu diesen Produktionen zählt u.a. der Film „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ (2003) mit Scarlett Johansson, der für drei Oscars nominiert wurde.

International bekannte luxemburgische Schauspieler sind u. a. Thierry van Werveke (als Henk in „Knockin' On Heaven's Door“) oder André Jung der vom Magazin Theater Heute zweimal (1981 und 2002) zum besten Schauspieler gewählt wurde.

Der wohl originellste Regisseur Luxemburgs ist Daniel Wiroth, welcher in seinen Filmen Realfilm mit Stop-motion-Animation verbindet und somit Welten voller Poesie erschafft. Andy Bausch, der wohl die bekanntesten Luxemburg-Filme (unter anderem mit Désirée Nosbusch oder Camillo Felgen, meist in den in Luxemburg gängigen drei Sprachen) drehte, ist auch in Deutschland bei verschiedenen Serien und in Fernsehfilmen als Regisseur aktiv.

Die junge luxemburger Filmszene zeigt sich kreativ und innovativ; als Beispiel dafür seien u.a. die Initiativen von Filmreakter und Pyramid Pictures erwähnt.

Musik

Die Musikszene in Luxemburg gewinnt immer mehr an Bedeutung. Zwar sind die wenigsten Bands über die Landesgrenzen hinaus bekannt, doch entstehen jedes Jahr eine Menge talentierter Schüler- wie Studentenbands. Die Szene umfasst fast alle Stile, die verbreitetsten sind aber Metal- und Rock-Gruppen, die vor allem bei kleineren Veranstaltungen auftreten. Außerdem hat fast jede Gemeinde ihre eigene Dorfkapelle, die teils auf einem sehr hohen Niveau spielen und auf vielen Festen auftreten. Gut besuchte und in der Regel hochkarätig besetzte Konzerte gibt es im Sommer im Rahmen der Aktion „Summer in the City“. Einer der Höhepunkte ist die „Blues'n'Jazz Rallye“ in der Altstadt und ein Konzertreigen auf dem Marktplatz.

Die klassische Musik hat ebenfalls einen hohen Stellenwert im luxemburgischen Kulturleben. Zu den bekannten Größen gehören das Orchestre Philharmonique du Luxembourg (ehem. Symphonieorchester von RTL) sowie das Orchester der Streitkräfte. Außerdem hat Luxemburg eine Reihe hervorragender Solisten hervorgebracht, die etwa mit den Solistes Européens unter der Leitung von Jack Martin Händler auftreten.

Theater

Theater hat in Luxemburg eine lange Tradition. In vielen Gemeinden gibt es Theatergruppen, und die Auftritte sind gut besucht. Die bedeutendsten Theater sind das Staats- und das Kapuzinertheater in Luxemburg (Stadt).

Bibliothekswesen

Ausführlicher Artikel: Bibliothekswesen in Luxemburg

Die Luxemburgische Nationalbibliothek ist die größte wissenschaftliche Bibliothek Luxemburgs. Alle Wissenschaftsbereiche sind hier vertreten. Der Allgemeinbestand umfasst rund 750.000 Bände und 3.500 internationale Zeitschriftentitel aller Disziplinen. In den Lese- und Nachschlageräumen sind rund 30.000 Bände frei zugänglich. Pro Jahr wird der Allgemeinbestand um rund 10.000 Bände erweitert.

Die luxemburgische Sprachsituation erfordert eine kostenintensive Anschaffung von Literatur in mindestens drei Sprachen, d. h. jedes Buch über ein bestimmtes Thema muss in mindestens zwei Sprachen (dt. & frz.) angeschafft werden. Die zweitbedeutendste Bibliothek ist die nur im Rahmen der Schlossbesichtigung öffentliche Hofbibliothek mit immerhin 30000 Bänden und bedeutenden Sammlungen. Sie ist erst zu 10 % erschlossen und noch weitgehend unbekannt.

Wichtige wissenschaftliche Bibliotheken sind neben der Nationalbibliothek, das Centre Universitaire, einige spezialisierte Bibliotheken (Centre national de la littérature, Bibliothèque du Grand Seminaire, Statec usw.), die Bibliotheken der ausländischen Kulturinstitute und die Bibliotheken europäischer Institutionen: die Europäische Kommission, das Europaparlament, der Europäische Gerichtshof und die Europäische Investitionsbank etc.

Essen und Trinken

Beliebte landestypische Gerichte sind Judd mat Gaardebounen, geräuchertes Schweinfleisch mit dicken Bohnen sowie Bouneschlupp, eine Bohnensuppe mit Kartoffeln. Köstliche Desserts sind zum Beispiel Quetschentaart und Omelete soufflé au kirsch. Regionale Spezialitäten sind Ardennenschinken, Schwein in Aspik, Riesling-Pasteten, Krebse und Hechte sowie gebackene Fische aus Mosel und Untersauer.

Die Weißweine der luxemburgischen Mosel sind der frische, dezent fruchtige Riesling, der erfrischende, leichte und trockene Elbling, der fruchtige Auxerrois, der sanfte fruchtige Rivaner, der Pinot Gris und der elegante Pinot Blanc. Der sehr würzige Weißherbst Gewürztraminer und der vollmundige Rotwein Pinot Noir vervollständigen das Sortiment der Luxemburger Weine, welche das Qualitätssiegel "Marque Nationale - Appellation Contrôlée" tragen.

Auch die luxemburgische Landwirtschaft trägt ihren Teil zum guten Essen bei. So wurde 2004 das Qualitätsprogramm "Produit du terroir" aufgelegt, welches garantiert, dass die landwirtschaftlichen Produkte aus der Region kommen.

Eine weitere berühmte Spezialität ist der sogenannte Kachkéis, gekochter Käse der oft mit Gewürzen verfeinert wird.

Sitten und Gebräuche

In Luxemburg sind Traditionen noch in vielen weltlichen und religiösen Festen lebendig. Die Ende August bis Anfang September stattfindende Schueberfouer ist das bedeutendste Schaustellerfest auf dem Glacis-Platz, dessen Ursprünge ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Bei der Éimaischen, dem traditionellen Emmaus-Fest am Ostermontag, ziehen viele Luxemburger auf den Platz beim Fischmarkt, um dort eine der nur an diesem Tag erhältlichen Keramikpfeifen in Vogelform, den Péckvillchen, zu bekommen. Das wichtigste religiöse Fest in Luxemburg ist die Oktave, die vom dritten bis fünften Sonntag nach Ostern gefeiert wird und zu Unserer Lieben Frau, der Schutzheiligen von Luxemburg, gepilgert wird. Begleitet wird dieses Fest von einem Jahrmarkt, dem Oktavmäertchen, auf dem Wilhelmsplatz.

Feiertage

Bis zu zwei öffentliche Feiertage pro Jahr, die auf einen Sonntag fallen, können auf den darauffolgenden Montag gelegt werden. Die Hauptferienzeit geht vom 15.Juli bis zum 15.September, aber auch an Weihnachten, Ostern und Pfingsten sind viele Luxemburger im Urlaub.

Sport

Fußball

Die verbreitetste Sportart in Luxemburg ist Fußball, welcher nur auf Amateurniveau gespielt wird. International ist die Luxemburgische Fußballnationalmannschaft vollkommen unbedeutend (Platz 193 in der FIFA-Weltrangliste). Höchste Spielklasse ist die Nationaldivision. Spiele der Nationalmannschaft und UEFA-Spiele aller luxemburger Vereine finden im Josy-Barthel-Stadion statt.

Radsport

Die wohl erfolgreichste Sportart ist der luxemburger Radsport. So siegte bereits vier Mal ein Luxemburger bei der Tour de France. Dies waren:

Dabei war François Faber der erste Nicht-Franzose, der die Tour de France gewinnen konnte und Nicolas Frantz der bisher einzige Radfahrer, der von der ersten bis zur letzten Etappe das gelbe Trikot beim Toursieg tragen konnte.

Der luxemburger Radsport bringt noch immer namenhafte Radsportler hervor, die auch international regelmäßig für Schlagzeilen sorgen:

Leichtathletik

Luxemburg brachte zwei Olympiasieger der Leichtathletik hervor. Michel Théato (* 22. März 1878 in Luxemburg); † 1919 in Paris) holte bei den Olympischen Spielen 1900 in Paris im Marathonlauf Gold. Sein Sieg wird jedoch bis heute dem Medaillienspiegel Frankreichs zugerechnet. Der zweite luxemburgische Olympiasieger war der Leichtathlet Josy Barthel. Er gewann bei den XV. Olympischen Sommerspielen 1952 in Helsinki über 1500m olympisches Gold.

Ski Alpin

Der gebürtige österreichische Skirennfahrer Marc Girardelli, welcher die luxemburgische Staatsangehörigkeit annahm, startete zeitweise für seine Wahlheimat und gewann in dieser Zeit bei den Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville sowohl im Super G als auch im Riesenslalom olympisches Silber.

Tennis

Der Tennisspieler Gilles Muller sowie die Spielerinnen Anne Kremer und Claudine Schaul befinden sich derzeit im Top200 Bereich der jeweiligen internationalen Rankings.

Schach

Im Schachsport hat Luxemburg mit Alberto David einen zur Weltklasse zählenden Großmeister, der bei der Schacholympiade in Bled 2003 eine individuelle Goldmedaille auf dem ersten Brett gewann.

Siehe auch: Olympische Medaillengewinner aus Luxemburg

Reise- und Sicherheitshinweise Luxemburg

Das Schloss von Vianden

Luxemburg ist Vertragspartei des Europäischen Übereinkommens über die Regelung des Personenverkehrs zwischen den Mitgliedsstaaten des Europarates vom 13. Dezember 1957.

EU-Bürger können mit einem gültigen oder seit höchstens einem Jahr ungültig gewordenen Reisepass oder einem gültigen (auch vorläufig ausgestellten) Personalausweis visafrei einreisen.

Kinderausweise werden uneingeschränkt anerkannt; Kinder unter 16 Jahren können auch einreisen, wenn sie im Pass eines Elternteils eingetragen sind.

Reiseausweise nach dem Londoner Abkommen und der Genfer Flüchtlingskonvention werden anerkannt.

Für Reisen mit bestimmten Heimtieren (Hunde, Katzen, Frettchen) in Länder der EU (außer: Irland, Großbritannien, Malta u. Schweden, für diese Länder gelten weiterreichende Bestimmungen), gilt ab 1. Oktober 2004 folgende Regelung:

Es ist ein EU-Heimtierausweis mitzuführen. Dieser Ausweis dient dem Nachweis, dass das Tier gegen Tollwut geimpft ist. Dieser Ausweis ersetzt die bisherigen der EU-Staaten.

Telekommunikation und Internet

Telefon

Im Land gibt es ca. 355.400 Telefonanschlüsse (Stand 2002). Die Vorwahl von Deutschland nach Luxemburg ist 00352; die Rufnummer ist unmittelbar danach zu wählen. Die Vorwahl von Luxemburg nach Deutschland ist 0049. Für Telefonzellen sind Telefonkarten erhältlich; man bekommt sie bei allen Postämtern, aber auch an Bahnhöfen, in Zeitungsläden, Kiosken, Tabakläden und auch in einigen Banken.

Luxemburg kennt keine Ortsvorwahl, jedoch werden die ersten beiden Ziffern grob regional vergeben, um das Nummernverteilverfahren einfacher zu machen. Bis 2005 bestanden alle Festnetznummern aus 6 Ziffern; danach versuchte man, den einzelnen Distrikten eigene zweistellige Kennziffern zuzuteilen.

"26" + 6 Ziffern z.B. für Luxemburg-Stadt und Umland; alle sechsstelligen Nummern bleiben jedoch erhalten.

NOTRUFNUMMERN: Europaweite Notrufnummer 112 oder Polizei Tel. 113, Unfallrettung und Feuerwehr 112.

Mobilfunk

In Luxemburg gibt es 473.000 Mobiltelefone (Stand 2002)in drei eigenständigen GSM- und UMTS-Netzen.

  • Der größte Betreiber ist LuxGSM (Netzvorwahl 621), Tochterunternehmen der Luxemburger P&T.
  • Der zweitgrößte Betreiber ist die Tele2-Tochter Tango (Netzeinwahl 691)
  • Im Jahr 2004 startete der dritte Betreiber VoXMobile (Netzeinwahl 661), Am Anfang bediente sich VoxMobile der Netzinfrastruktur von LUXGSM, baut jedoch sowohl ein eigenes GSM- als auch ein UMTS-Netz auf.

Derzeit gibt es Roamingverträge mit allen großen GSM- und UMTS-Anbietern.

Handynummern bestehen aus der 3stelligen Netzeinwahl, wobei die 6 der Netzeinwahl teil der Rufnummer ist und auch aus dem Ausland mitgewählt werden muss. Dieser Netzeinwahl folgt eine sechsstellige Rufnummer. Seit September 2006 beginnen die Nummern mit einer 6 anstelle einer 0 wie sonst üblich war. Die Umstellung der Netzeinwahl von 0XX durch 6XX erfolgte, um dem internationalen Abkommen über Rufnummernpläne zu entsprechen

  • LUXGSM: 021 -> 621
  • TANGO: 091 -> 691
  • VOX: 061 -> 661

Wie in anderen europäischen Ländern ist für den Mobilfunkteilnehmer auch in Luxembourg der Wechsel von einem Netzbetreiber zu einem anderen unter Beibehaltung der Rufnummer möglich, so dass sich mittlerweile anhand der Netzeinwahlnummer nicht mehr erkennbar ist, bei welchem Netz der jeweilige Teilnehmer Kunde ist.

Regulierungsbehörde ist das "Institut Luxembourgeois de Régulation".

Internet

Im Land gibt es ca. 330.000 Internetnutzer mit Internetzugang (Stand 2006).

Berühmte Persönlichkeiten

  • Gabriel Lippmann (1845-1921), von franz. Eltern in Luxemburg geboren, Nobelpreisträger der Physik 1908
  • Henri Tudor (1859-1928), Ingenieur, Erfinder des Bleiakkumulators
  • Joseph Tockert (1875-1950), Professor, Gründer der ersten Luxemburger Pfadfinder Gruppe in Luxemburg
  • Robert Schuman (1886-1963), französischer Politiker luxemburgischer Herkunft
  • Charly Gaul (*1932-2005), Radprofi (Sieger der Tour de France)
  • Kim Kirchen (*1978), Radprofi (Sieger zahlreicher Radrennen)

Weitere Themen

Wiktionary: Luxemburg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

  1. Erhebungen zur Sprachsituation der luxemburgischen Regierung [1]
  2. Eurobarometer-Umfrage: Europeans and languages [2]
  3. Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25[3]

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