Tupperware
Tupperware ist eine 1947 von dem Amerikaner Earl Silas Tupper registrierte Marke, unter der bis heute verschiedene Haushaltsgegenstände aus Kunststoff vertrieben werden. Earl Silas Tupper wurde 1907 als Sohn eines Farmers in Berlin/New Hampshire geboren. Seinen Erfindergeist hatte Tupper von seinem Vater geerbt, der ständig damit beschäftigt war, Geräte und Maschinen zu entwickeln, die die Arbeit auf der eigenen Farm erleichterten. Ab 1936, nach dem Chemiestudium, arbeitete Earl Tupper bei dem Chemiekonzern DuPont, wobei er den Kunststoff Polyäthylen kennen lernte. Tupper schätzte die hervorragenden Eigenschaften des Materials: es war leicht zu verarbeiten, im Gegensatz zu den üblichen Glas- und Porzellangefäßen war Polyäthylen unzerbrechlich, ließ sich beliebig einfärben, war geschmacks- und geruchsneutral und fühlte sich gut an. 1938 gründete Tupper die Earl S. Tupper Company, die 1944 zur Tupper Plastic Company wurde. Das Geschäft lief recht gut an und auch während des Krieges konnte sich das Unternehmen behaupten, weil Earl Tupper den Einbruch auf dem Haushaltsmarkt durch Aufträge für das Militär ausgleichen konnte. Nach dem Krieg konzentrierte sich Earl Tupper wieder darauf Plastikprodukte für den wachsenden Haushaltsmarkt zu entwickeln und machte in den folgenden Jahren aus Tupperware ein erfolgreiches Unternehmen, bis er sich 1958 aus dem aktiven Geschäft zurückzog und das Unternehmen verkaufte. Earl Tupper starb 1983 in Costa Rica.
Tupperware ist mittlerweile zu einem internationalen Unternehmen mit Hauptsitz in Orlando/Florida und Vertretungen in über 100 Ländern geworden. In 16 Werken weltweit stellt Tupperware über 300 verschiedenen Dosen, Kannen und Boxen in her. Eine spezialisierte Werkzeugfabrik in Australien produziert die notwendigen Formen. Seit 1962 ist Tupperware in Deutschland erhältlich.
Eines der ersten Produkte, die Earl Silas Tupper entwickelte und 1946 auf den Markt brachte, war die „wonderlier bowl“ – die „Wunderschüssel“– eine luft- und wasserdichte Vorratsdose mit Sicherheitsverschluss, in der sich die Lebensmittel länger frisch halten, und dem „so genannten“ Tupperseufzer als Erkennungszeichen. Dies war in einer Zeit, als der Kühlschrank noch nicht zur regulären Kücheneinrichtung gehörte, eine revolutionäre Entwicklung für die Lagerung von leicht verderblichen Lebensmitteln. Der Verschluss wurde am 8. November 1949 patentiert und blieb das Markenzeichen für viele Tupperware-Produkte. Allerdings war der Einzelhandel mit der sachgerechten Vorführung des patentierten wasser- und luftdichten Sicherheitsverschlusses überfordert, sodass Earl Tupper nach neuen Vertriebswegen suchen musste. Ende der 40er Jahre wurde er auf bereits bestehende Strukturen des Heimverkaufs aufmerksam und die Idee der „Heimvorführung“, die Tupperparty, war geboren. Das Konzept: weg von der anonymen Kaufhausatmosphäre und hin zum persönlichen Kontakt mit den Kundinnen im behaglichem Ambiente kuscheliger Sofakissen. Seit 1951 verkauft Tupperware seine Produkte ausschließlich im Direktvertrieb über die Tupperparties. In deren Mittelpunkt stehen die Gastgeberinnen, die Freunde, Kollegen, Bekannte oder Verwandte einladen, die sich schon durch ihre Anwesenheit an den Veranstaltungen ein kleines Geschenk „ertuppern“. Eine Tupperware-Beraterin kommt hinzu und führt nach vorheriger Absprache einige Tupperware-Produkte vor, die direkt vor Ort bestellt werden können. Die direkte, persönliche Ansprache in Verbindung mit persönlichen Bekannten des/r Gastgeber/in auf Tupperpartys ist ein wichtiger Faktor, um eine feste Bindung zwischen Kunden und Berater/in zu erreichen. Die Gastgeberin erhält für Ihre Mühen ein Verabredungsgeschenk. Zusätzlich ist sie am Umsatz der Tupperparty über so genannte Sterne beteiligt, die sie in Produkte eintauschen kann.
Bis heute hat sich am Prinzip und dem Ablauf der Tupperparties nicht viel geändert, außer dass im Zuge der Gleichberechtigung auch immer mehr Männer teilnehmen. Alle 2,5 Sekunden findet an irgendeinem Ort der Welt eine Tupperparty statt. In Deutschland werden jährlich etwa 1,5 Millionen Tupperparties mit mehr als 14 Millionen Gästen veranstaltet.
Die Garantie wird in verschiedenen Ländern unterschiedlich gehandhabt. In der Schweiz gibt es zum Beispiel eine lebenslange Garantie, in Deutschland ist rechtlich maximal eine 30-jährige Garantie zulässig.