Bingen am Rhein
Wappen | Karte |
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Karte Bingen am Rhein in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Kreis: | Mainz-Bingen |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 89 m ü. NN |
Fläche: | 37,74 km² |
Einwohner: | 26.100 (01. Juli 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 692 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 55411 |
Vorwahlen: | 06721-06725 |
Kfz-Kennzeichen: | MZ, früher: BIN |
Gemeindekennzahl: | 07 3 39 005 |
Gliederung: | 8 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Burg Klopp 55411 Bingen |
Website: | www.bingen.de |
E-Mail-Adresse: | stadtverwaltung@bingen.de |
Politik | |
Oberbürgermeisterin: | Birgit Collin-Langen (CDU) |
Bürgermeister: | Thomas Feser (CDU) |
Bingen am Rhein ist eine Stadt im Landkreis Mainz-Bingen und liegt im Bundesland Rheinland-Pfalz der Bundesrepublik Deutschland.
Bekannt ist Bingen unter anderem durch die Geschichte um den Binger Mäuseturm, in dem angeblich der Mainzer Bischof Hatto von Ratten gefressen wurde. Der ursprüngliche Name der Siedlung war Bingium, keltisches Wort eventuell für „Loch im Fels“, Bezeichnung für die Untiefe hinter dem Mäuseturm, bekannt als Binger Loch. Bingen war Ausgangspunkt der Ausoniusstraße, einer römischen Militärstraße, die die Stadt mit Trier verband. Die Stadt ist 2008 Ausrichter der rheinland-pfälzischen Landesgartenschau.
Geographie
Lage
Bingen befindet sich unmittelbar südöstlich des Rheinknies am Binger Wald, der sich westlich der Stadt erhebt. Nördlich ragt an der anderen Seite des Rheins mit dem Rheingaugebirge der südwestlichste Ausläufer des Taunus (Hessen) auf. In Bingen mündet die Nahe in den Mittelrhein. Bingen bildet den nördlichen Abschluss des UNESCO Weltkulturerbes Mittelrhein.
Stadtteile
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Einwohnerentwicklung
(jeweils zum 31. Dezember)
Jahr | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | |
Einwohner | 24.821 | 24.696 | 24.710 | 24.746 | 24.786 | 24.716 | 24.849 | 26.167 |
Aktuell leben in Bingen am Rhein 26.100 Menschen (Stand 1. Juli 06).
Geschichte
Schon vor den Römern gab es hier wegen der verkehrgünstigen Lage (Zusammenfluss von Nahe und Rhein, Eintritt des Rheins in das Engtal) eine keltische (gallische) Siedlung mit Namen "Bingium". Anfang des 1. Jahrhunderts werden römische Truppen in Bingen stationiert. Es entstand eine hölzerne Nahebrücke (77 n. Chr.) und ein Brückenkopfkastell. Nach dem Fall des Limes wurde die Stadt im 5. Jahrhundert fränkisches Königsgut und ging 983 als Geschenk von Otto II. an den Erzbischof Willigis von Mainz. Unter Otto III. kam der Binger Kammerforst dazu. Unter Willigis entstand ein Stück naheaufwärts die steinerne "Drususbrücke". Die Binger strebten immer wieder nach Unabhängigkeit was 1165 bei Streitigkeiten zwischen dem Erzbischof von Mainz und dem Kaiser zur Zerstörung führte. Im 13. Jahrhundert war Bingen Mitglied des Rheinischen Städtebundes. Der Bau der Burg Klopp Mitte des 13. Jahrhunderts kann wohl auch in diesem Zusammenhang gesehen werden. Ein letzter Versuch war die erfolglose Teilnahme am Bauernaufstand 1525. Vom Erzbischof erwarb das Mainzer Domkapitel 1424 und 1438 in zwei Hälften die Stadt. Bis Ende des 18. Jahrhunderts blieb Bingen unter dessen Verwaltung. Wie viele Städte im Tal litt Bingen durch mehrere Stadtbrände und Kriege. 1792-1813 war es dann französisch, nachdem französische Revolutionstruppen die linke Rheinseite besetzt hatten. 1816 nach dem Wiener Kongress kam es an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt (der heutige Stadtteil Bingerbrück an das Königreich Preußen). Dadurch wurde es Grenzstadt bis zur Gründung des Deutschen Reiches 1871. 1969 wurde der früher preußische Ort Bingerbrück eingemeindet.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat aus Bingen am Rhein setzt sich aus 36 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen. Oberbürgermeisterin ist seit 1996 die CDU-Politikerin Birgit Collin-Langen. Ihr Stellvertreter ist der CDU-Politiker Thomas Feser.
SPD | CDU | Grüne | FDP | FWG | Gesamt | |
2004 | 10 | 18 | 3 | 3 | 2 | 36 Sitze |
(Stand: Kommunalwahl am 13. Juni 2004)
Persönlichkeiten
- Hildegard von Bingen (1098-1179), Heilige Äbtissin und Autorin, Mystikerin, Schriftstellerin, Musikerin und Heilkundige. Nach ihr wurde die Binger Mädchenschule (Gymnasium und BBS), die Hildegardisschule, kurz „Higa“ benannt. Hildegard ist eine „Volksheilige“ und wurde nie heilig gesprochen.
- Stefan George (Bingen-Büdesheim) (1868-1933), Dichter, lebte bis 1882 in Bingen. Nach ihm wurde das Mädchen- und Jungengymnasium benannt, Stefan-George-Gymnasium, kurz SGG.
Söhne und Töchter der Stadt
- * 1805, 11. Mai, Philipp von Foltz; † 5. August 1877 in München: Maler
- * 1831, 25. Oktober, Heinrich Brück; † 5. November 1903 in Mainz: Bischof von Mainz
- * 1843, 29. März, Karl Johann Brilmayer; † 16. November 1905: katholischer Priester, Autor und rheinhessischer Heimatkundler
- * 1864, 6. Mai, Alice Bensheimer; † 20. März 1935 in Mannheim: Politikerin und Frauenrechtlerin
- * 1868, 12. Juli, Stefan George; † 4. Dezember 1933 in Minusio: deutscher Dichter
- * 1883, 30. September, Saladin Schmitt; † 14. März 1951 in Bochum: deutscher Theaterwissenschaftler, Regisseur und Intendant
- * 1940, 21. April, Claire Marienfeld: deutsche Politikerin
- * 1949, 9. Januar, Mary Roos: deutsche Schlagersängerin
- * 1954, 29. April, Tina York: deutsche Schlagersängerin
- * 1957, 5. Juni, Thomas Kling; † 1. April 2005 in Dormagen: deutscher Lyriker
- * 1957, 4. August, Peter Frey: deutscher Journalist

Sehenswürdigkeiten
- Binger Mäuseturm
- ehemalige Stiftskirche Basilika St. Martin aus dem 15. Jhd mit romanischer Krypta
- Burg Klopp
- Rheinanlagen
- Rochuskapelle
- Drususbrücke mit romanischer Brückenkapelle
- Der alte Rheinkran (Bingen)
- Haferkasten (nach 1689) mit Stefan-George-Museum
- Puricelli-Palais – Empirebau von 1780
- ehemaliger Friedhof aus dem 19. Jahrhundert mit Napoleondenkmal
- Historisches Museum am Strom „Hildegard von Bingen“
- Villa Sachsen
- römische villa rustica im Binger Wald
- Europareservat Rheinauen
Wirtschaft und Infrastruktur
Das wirtschaftliche Hauptaugenmerk richtet sich in Bingen zur Zeit auf die Ausrichtung der Landesgartenschau 2008.
Die Region ist wirtschaftlich durch den Weinbau geprägt. Tourismus spielt eine wichtige Rolle. Industrien, früher aufgrund des Hafens in Bingen angesiedelt sind im Laufe der Jahre abgewandert. Die heutigen Dienstleistungsgewerbe befinden sich hauptsächlich im Industriegebiet (Autobahnabfahrt Bingen-Ost/Kempten/Industriegebiet) und im Gewerbepark Scharlachberg.
Größere ortsansässige Unternehmen sind AMC, C&C, Globus, NSM-Löwen, Racke, Weltertec und Xerox.
Verkehr
Eisenbahn
- Der Bahnhof Bingen/Rhein Hbf (Hauptbahnhof) liegt im Stadtteil Bingerbrück. Er wird als regionaler Bahnhof von Intercitys sowie einer ICE-Linie angefahren.
- Der Bahnhof Bingen/Rhein Stadt liegt 2 km weiter östlich, direkt gegenüber des historischen Hafen-Krans
- In Bingen-Gaulsheim gibt es einen Haltepunkt.
- Die Haltepunkte Drususbrücke an der Strecke Bingen-Bad Kreuznach bzw. die Haltepunkte Bingen-Kempten und Büdesheim-Dromersheim an der Strecke Bingen–Alzey werden nicht mehr angefahren.
- siehe auch Eisenbahn-Trajekt Bingen-Rüdesheim
Straßen
Bingen liegt in unmittelbarer Nähe zu den Autobahnen A 60 und A 61, die durch die Bundesstraße B 9 angeschlossen werden.
Schiffsverkehr
- Von Bedeutung ist nur noch der Personenverkehr. Der Güterhafen ist aufgegeben. Der ehemalige Winterhafen ist heute Yachthafen.
- Es gibt Anleger der Touristiklinien Köln-Düsseldorfer, Bingen-Rüdesheimer Fahrgastschiffahrt und der Rösslerlinie.
- Eine Personen- und eine Autofähre verbinden Bingen mit Rüdesheim (siehe Liste der Rheinfähren).
- Bis zum Ende der 1970er Jahre war Bingen Lotsenstation.
Bildung
- Fachhochschule Bingen
- Stefan-George-Gymnasium
- Hildegardisschule Bingen
- Rochus-Realschule
- Rupertus Hauptschule
- Berufsbildende Schule Bingen
- Stadtbibliothek Bingen
Veranstaltungen
- Bingen swingt – Jazz-Festival
- Binger Open Air Festival – Alternative-Festival
- Rhein im Feuerzauber – Großfeuerwerk
- Nacht der Verführung – Weinfest in den Reben
- Rochusfest – Fest und achttägige Wallfahrt
- Winzerfest – das längste Weinfest am Rhein
- Breakpoint - eine der größten Veranstaltungen der Demoszene weltweit
- Landesgartenschau 2008
Weblinks
- http://www.bingen.de/ – Offizielle Internetpräsenz