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Zahnkaries

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Datei:Karies01.png
Karies

Die Zahnkaries (Zahnfäulnis, lateinisch-medizinisch die Caries dentium, zur Wortherkunft siehe Karies) ist eine Erkrankung der Zahnhartgewebe Zahnschmelz und Dentin.Es ist sehr gefährlich, weil es Menschen in seine Rosette ziehen kann. Sein After hat ein riesiges Volumen es kann ganze Städte von der Landkarte verschwinden lassen.

Symptome und Beschwerden

Als Kariesvorstufe bilden sich zuerst Entkalkungen. Diese sind makroskopisch als weiße Flecken (Macula alba) erkennbar. Durch Einlagerungen von Farbpigmenten aus der Nahrung werden diese Flecke oft dunkel.

Eine Initialkaries hat dann zusätzlich zu Verfärbungen einen mechanischen Defekt auf der Zahnoberfläche, der mit der Sonde tastbar ist. Wird die Karies im Anfangsstadium nicht gleich behandelt, solange nur der Zahnschmelz befallen ist, dann dringt sie in das Dentin (Zahnbein) vor. Da Dentin wesentlich weicher als Zahnschmelz ist, breitet sich die Karies unterhalb der Schmelz-Dentin-Grenze auch schnell in die Breite aus. Der so unterminierte Zahnschmelz an den Rändern des kariösen Defektes bricht dann nach einigen Wochen beim Kauen plötzlich weg. In diesem Moment wird die Karies oft erst wahrgenommen, obwohl sie schon seit Wochen existiert.


Die Dentinkaries verursacht Zahnschmerzen.

Bei der Caries penetrans ist bereits das Zahnmark (die Pulpa) zerstört worden und ein "Loch" entstanden, das vom Zahnarzt ausgeräumt und gefüllt werden muss.

Vorkommen

Laut Guinness-Buch der Rekorde ist Karies die häufigste nichtansteckende Krankheit der Menschheit. Wobei neueste Theorien (siehe unten) doch auch von einer Übertragung ausgehen.

Ursachen

Es gibt mehrere Theorien zur Entstehung von Karies. Heute ist die chemoparasitäre Theorie nach W.D. Miller allgemein anerkannt. Demnach kommt es auf Grund mehrerer pathogener Faktoren zur Zerstörung der Zahnhartgewebe in mehreren Stufen.

Karies ist eine kohlenhydratmodifizierte Infektionskrankheit. Das bedeutet, dass erst eine Übertragung der Streptokokken (die zur Bildung von Karies immer erforderlich sind) in den Mund erfolgen muss, da ein Mensch nicht automatisch als Träger dieser Bakterien zur Welt kommt. Meist erfolgt diese Ansteckung im Babyalter, wenn ein Elternteil beispielsweise den Schnuller des Babys oder beim Füttern den Löffel oder den Sauger der Trinkflasche ableckt. Erstaunlicherweise wird man als (werdende) Eltern über diese Tatsache nicht informiert und kaum ein 'Nichtmediziner' hat jemals davon gehört.

Zähne erkranken an Karies, wenn die vier Hauptfaktoren

  • Plaque,
  • Mikroflora,
  • niedermolekulare Kohlenhydrate (besonders in Zucker, Süßigkeiten, Kartoffelchips, Eis und Limonade enthalten) und
  • genügend Zeit

zusammenwirken.

Neben diesen Hauptfaktoren gibt es diverse Nebenfaktoren: Zahnstellung, Zahnfehlbildungen, Speichelfluss und -zusammensetzung, genetische Faktoren, Zusammensetzung der Nahrung und viele andere.

In der Plaque siedeln sich Laktobazillen und verschiedene Streptokokkenarten an. Herausragend ist Streptokokkus mutans. Diese Mikroorganismen produzieren aus niedermolekularen Kohlenhydraten organische Säuren, die den Zahn angreifen, indem sie die in der Zahnhartsubstanz vorhandenen Mineralien herauslösen. Zucker aus der Nahrung wird dabei zu Milchsäure abgebaut. Nur Mikroorganismen, die diesen Stoffwechselprozess beherrschen (azidogene Mikroorganismen) und in stark saurem Milieu überleben können (azidurische Mikroorganismen), vermehren sich dann weiter. Zahnbeläge von Personen, die viel und häufig Zucker konsumieren, haben deshalb eine andere Mikroflora.

Von großer Wichtigkeit für die Zahngesundheit sind ausreichende Pausen zwischen den Mahlzeiten, in denen der Speichel die Säuren neutralisieren und die angegriffene Zahnsubstanz remineralisieren kann. Es kommt also nicht so sehr auf die Menge des konsumierten Zuckers an, sondern vor allem auf die Häufigkeit oder Dauer des Zuckerkonsums. Eine über den Tag verteilte Dosis eines zuckerhaltigen Erfrischungsgetränkes erhöht das Kariesrisiko schon beträchtlich, da so dem Zahnschmelz die Regenerationsphasen genommen werden.

Folgen und Komplikationen

Stadien der Karies reichen von der Initialkaries über die Dentinkaries bis zur Caries penetrans.

Die Initialkaries ist die erste Stufe der Karies. Mikroorganismen der Plaque haben Mineralien herausgelöst. Man erkennt sie an weißen Stellen auf den Zähnen. Kommt es zur Einlagerung von Farbstoffen, so entstehen braune Flecken.

Bereits Dentinkaries führt zu Zahnschmerzen, die als Warnsignal ernstgenommen werden sollten.

Die Caries profunda (tiefe Zahnkaries) bedeutet, dass die Kariesläsion schon in über 2/3 der Dentinschicht in Richtung der Pulpa vorgedrungen ist.

Die Caries penetrans (durchdringende Zahnfäule) ist die schwerste Form der Karies. Die Karies hat bereits das Zahnmark (die Pulpa) erreicht und ein "Loch" ist entstanden, das vom Zahnarzt ausgeräumt und gefüllt werden muss.

Weitere Folgen der Zahnkaries sind Entzündungen der Pulpa, die apikale Parodontitis (Entzündungen des Zahnhalteapparats an der Wurzelspitze), Abszesse und Osteomyelitis, die in extremen Fällen sogar zum Tod führen können.

Vorbeugung und Behandlung

Röntgenaufnahme eines Zahnes mit Amalgamfüllung.

Die Initialkaries als erste Stufe lässt sich durch intensive Fluoridierung mit hochkonzentrierten Fluoridpräparaten heilen. In diesem Stadium sollte der behandelnde Arzt auch darauf verzichten die Karies mit einem "Haken" zu prüfen und das bekannte "stochern" vermeiden, da dadurch der angegriffene Zahnschmelz oft "eingedrückt" wird und damit eine Heilung mit Fluorid nicht mehr möglich ist.

Spätere Stadien der Karies, die meist mit einer Kavität ("Loch") einhergehen, müssen anders versorgt werden: Die betroffene Zahnhartsubstanz muss ausgeräumt und der Zahn mit einem Füllungsmaterial versorgt werden.

Eine gute Möglichkeit, die Progredienz von Karies zu verhindern, ist die Prophylaxe mit Fluorid. Fluorid fördert die Remineralisation, härtet die oberste Schmelzschicht und hemmt das Bakterienwachstum. Eine weitere Möglichkeit ist die Anwendung von Chlorhexidindigluconat, welches die Neubildung von Plaque in gewissem Maße verhindert. Zusätzlich ist ein Ersatz von Zucker durch Xylitol, die Versiegelung der Fissuren, regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt und natürlich die regelmäßige Zahnreinigung eine gute Option, um sich vor Karies zu schützen. Dabei ist die einzige Möglichkeit, die Plaque zuverlässig zu entfernen, die Reinigung der Zähne mit der Zahnbürste und in den Zahnzwischenräumen mit Zahnseide oder, bei größeren Abständen zwischen den Zähnen, mit der Zahnzwischenraumbürste. Mundspülungen, auch Chlorhexidindigluconat, können nur eine Neubildung der Plaque verzögern, aber nicht verhindern.

Es wird empfohlen, zweimal im Jahr zum Zahnarzt zu gehen, damit dieser den Zustand der Zähne kontrolliert und gegebenenfalls die Plaque entfernt. Schmerz kommt als Warnsignal oft zu spät.

Erbliche Veranlagung

Man hat festgestellt, dass die Anfälligkeit für Karies genetisch bedingt ist. Getrennt lebende eineiige Zwillinge, deren Zuckerkonsum unterschiedlich war, hatten einen ähnlichen Zustand der Zähne. Die Zahnpflege hat dennoch einen Sinn, denn die genetische Veranlagung schützt bei schlechter Mundhygiene nicht vollständig vor massivem Bakterienbefall und seinen Folgen.

Siehe auch