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Sinzig

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Wappen Karte
Wappen von Sinzig Deutschlandkarte, Position von Sinzig hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Ahrweiler
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Fläche: 41 km²
Einwohner: 17.774 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 431 Einwohner je km²
Höhe: 90 m ü. NN
Postleitzahl: 53489
Vorwahl: 02642
02636 (Ortsteil Franken)
Kfz-Kennzeichen: AW
Gemeindeschlüssel: 07 1 31 077
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchplatz 5
53489 Sinzig
Offizielle Website: Stadt Sinzig
Politik
Bürgermeister: Wolfgang Kroeger (CDU)

Sinzig ist eine Stadt am Mittelrhein im Landkreis Ahrweiler, Rheinland-Pfalz.

Geschichte

Sinzig war keltisch und römisch besiedelt. Seine erste urkundliche Erwähnung erfolgte 762 als fränkischer Königshof „villa regia sentiacum“. 1114 wurde Sinzig im Krieg zwischen dem deutschen Kaiser und dem Erzbischof von Köln zerstört. In seiner Blütezeit im 12. bis 15. Jahrhundert, war Sinzig Sitz einer Kaiserpfalz, in der es zahlreiche Aufenthalte deutscher Könige und Kaiser gab. Friedrich I. Barbarossa weilte 1152, 1158 und 1174 in der Pfalz, weswegen sich die Stadt auch „Barbarossastadt“ nennt.

Spätestens gegen 1267 erhielt Sinzig Stadtrecht. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erfolgte der Bau der Pfarrkirche St. Peter im spätromanischem Stil der ausgehenden Stauferzeit (geweiht 1241). Konsekrator der Kirche und des Altars war der Dominikaner und Bischof Henricus de Osiliensis (Heinrich von Ösel), der während eines Aufenthalts im Mittelrheingebiet (weitere Weihetätigkeiten im August des Jahres 1241 sind für Koblenz und Boppard urkundlich belegt) auf Bitten und in Vertretung des schwer erkrankten Trierer Erzbischofs Theoderich (Dietrich) von Wied (gest. 1242) Konsekrationen und Lustrationen an verschiedenen Kirchen zwischen Sinzig und Boppard vornahm. Aufgrund der Kirchweihe am Tage Maria Himmelfahrt (1310 erstmals urkundlich belegt) ist für die Weihe der weitgehend fertiggestellten Pfarrkirche St. Peter der 15.August 1241 anzunehmen.

Nach 1297 wurde mit dem Bau der Stadtbefestigungen wie Stadtumwallung, Mauer, dreier Stadttore und der beiden Wighäuser (in Urkunden von 1327, 1350 und 1353 als fertiggestellt belegt) begonnen. Zuvor hatte König Adolf von Nassau am 3. Dezember 1297 den Bürgern Sinzigs die Erhebung eines sog. Ungelds (Steuer) gestattet, das – auf den Verkauf von Wein und landwirtschaftlichen Produkte erhoben – ausschließlich zur Finanzierung und Errichtung der Stadtmauer verwendet wurde.

Bereits ab dem späten 13. Jahrhundert war der allmähliche, wirtschaftliche Niedergang durch mehrfache Verpfändung des Reichsgutes vorgezeichnet. Mit dem endgültigen Übergang des Reichsgutes Sinzig in den Besitz der Herzöge von Jülich am 19. Januar 1348 (urkundliche Pfändungsbestätigung durch Karl IV. an Markgraf Wilhelm V. von Jülich), geriet Sinzig erneut und endgültig an das Herzogtum Jülich-Kleve-Berg und damit in eine territoriale Randlage.

Erst im 19. Jahrhundert erfolgte der Wiederaufschwung der Stadt im Zuge der Industrialisierung und des Anschlusses an die linksrheinische Eisenbahnlinie Köln–Koblenz–Bingen (1858).

Geschichte des Sinziger Schlosses

Schloss

1337 erlaubte Kaiser Ludwig der Bayer dem Markgrafen Wilhelm von Jülich den Bau einer Burg. 1348 wurde eine Wasserburg mit vier Ecktürmen errichtet, die ab 1569 ausgebaut wurde. 1646 diente ein weiterer Ausbau der Verbesserung der Verteidigungsanlagen. 1689 wurde die Burg von französischen Truppen in Brand gesetzt.

Das Burggrundstück ging 1806 aus Staatsbesitz in den Besitz von J. Peter Broicher und Franz-Joseph Hertgen über. 1850 erwarben Gustav Bunge und seine Frau Adele Bunge, geb. Andreae, das Burggrundstück.

Das heutige Schloss wurde 1854/56 vom Architekten Vincenz Statz errichtet. Der Schlosspark entstand 1858–66 nach Plänen von Peter Joseph Lenné. Die Wandgemälde im Schloss brachte Carl Andreae 1863–1865 an. 1891 starb Gustav Bunge, 1899 Adele Bunge.

Das Gärtnerhaus an der Südwestecke des Schlosses sowie weitere Anlagen wurde 1944 bei Luftangriffen zerstört. 1952 erwarb die Kurbad GmbH das Schloss und baute es um. 1954 kaufe die Stadt Sinzig Schloss und Park für 140.000 DM auf. 1956 zogen das drei Jahre zuvor gegründete Heimatmuseum und das Stadtarchiv im ersten und zweiten Geschoss ein. Das Erdgeschoss beherbergte Kulturraum und Standesamt sowie bis 1989 den Ratssaal. 1988 wurden Schloss und Park unter Denkmalschutz gestellt.

Das Erdbeben im April 1992 richtete starke Schäden an, was umfangreiche Sanierungsarbeiten nach sich zog.

Kultur

Kulturell wurde Sinzig bundesweit bekannt durch die Durchführung der Sinziger Orgelwoche in den 1970er-Jahren durch Peter Bares und die Perry Rhodan-Tage Rheinland-Pfalz in den 1990er-Jahren durch Werner Fleischer und Elmar Wietor. Beide Veranstaltungen bescherten der Stadt einen regelmäßigen Besucherstrom aus dem In- und Ausland.


Stadtteile

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat in Sinzig besteht aus 32 gewählten Mitgliedern und dem in den meisten Punkten stimmberechtigten Bürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:

CDU SPD FWG Grüne FDP Gesamt
2004 15 6 5 4 2 32 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 13. Juni 2004)


Sehenswürdigkeiten

St. Peter
  • Die katholische Stadtpfarrkirche St. Peter in Sinzig wurde bereits 855 erwähnt, der heutige Bau stammt jedoch von ca. 1225 bis 1241. Er wurde 1863/64 nach Plänen Ernst Friedrich Zwirners restauriert.
  • Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung, deren Bau 1297 begann.
  • Das Rathaus wurde 1835-37 am Kirchplatz durch Johann Heinrich Hartmann als Stadthaus und Schulhaus erbaut. 1879 bis 1915 diente es als Amtsgericht.
  • Schloss Sinzig von Vincenz Statz (1854–58) mit städtischem Heimatmuseum
  • Das Denkmal für Kaiser Friedrich I. Barbarossa wurde 1875 im Schlosspark errichtet und später an die Barbarossastraße versetzt.
  • Zehnthof
  • Naturschutzgebiet Ahrmündung
  • Sinziger Linde
  • Schloss Ahrenthal

Schulen

Rathaus
  • Regenbogenschule Sinzig (Grundschule)
  • St.-Sebastianus-Grundschule Bad Bodendorf
  • Hellenbachschule Westum (Grundschule)
  • Barbarossaschule Sinzig (Regionalschule)
  • Rhein-Gymnasium Sinzig
  • Janusz-Korczak-Schule Sinzig (Sonderschule)

Kindergärten (Auswahl)

  • Städtischer Kindergarten 'Max & Moritz' Bad Bodendorf
  • Städtischer Kindergarten 'Zwergentreff' Franken
  • Katholischer Kindergarten 'St. Georg' Löhndorf
  • Katholischer Kindergarten 'St. Peter' Sinzig
  • Städtischer Kindergarten 'Liliput' Sinzig
  • Städtische Kindertagesstätte 'Spatzennest' Sinzig
  • Städtischer Kindergarten 'Regenbogen' Sinzig, Dreifaltigkeitsweg
  • Städtischer Kindergarten Westum


Sinziger Heimatlied „Heimattreue“

Denkmal Kaiser Friedrichs I. Barbarossa

Heimattreue

„Draußen im Lande ein Mädel ich fand,
mit hellblondem Haar und feinzarter Hand
und sie hat Augen so klar wie der Wein
sag Mädel die Heimat, sag bist du vom Rhein!
sag Mädel die Heimat sag bist du vom Rhein!“

Refrain: „Wo die Ahr zum Rhein hinfließt,
heilend Wasser der Erd entsprießt,
wo Mädchenaugen sind so blau,
mitten in der goldnen Au.
An dies Städtchen denk ich gern,
bin ich denn auch noch so fern,
an dich denk ich immer dar,
Sinzig Rhein und Ahr.“

„Ferne am Strande des weiten Meeres,
steht eine Frau, schwer ist ihr ums Herz.
Und sie singt leis` in die Wolken hinein:
Grüßt mir die Heimat, mein Städtchen am Rhein!
Grüßt mir die Heimat, mein Städtchen am Rhein!“

[Refrain]

„Schon Barbarossa hat Sinzig erkannt,
als eines der schönsten Städtchen im Land.
Und er befahl seinem Kaisertross:
Wir rasten in Sinzig und wohnen im Schloss!
Wir rasten in Sinzig und wohnen im Schloss!“

[Refrain]


Söhne und Töchter der Stadt


Commons: Sinzig – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


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