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Bunker Komplex 5000

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Die Bauwerke des Komplex 5000 wurden im Auftrag des Nationalen Verteidigungsrates (NVR) der DDR angelegt und sollten im Kriesen- und Kriegsfall Schutz der Führung und die Kommunikation mit dem Militär (NVA) und den verbündeten Streitkräften des Warschauer Paktes gewährleisten.

Hierzu gehörten die Objekte:

5001 - Führungsbunker NVR (Perle)

Der über 7.500 m2 große Bunker ist eines der größten, bekannten unterirdischen Schutzbauwerke auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Technisch befand sich das Sonderbauwerk (SBW) 17/5001 bei seiner Indienststellung im Jahre 1983 auf dem Niveau der damaligen Zeit. Große Teile der dreigeschossigen Anlage sind elastisch gelagert, um auch die Stoßwelle einer Kernwaffendetonation abzufangen (Schutzklasse A). Hierzu wurden sowohl Federmechanismen, als auch stickstoffgefüllte Stoßdämfer verwendet. Knapp 350 Personen, darunter die Mitglieder des Nationalen Verteidigungsrates (NVR), sowie die Mitglieder des Zentralkomitees der SED (ZK) und dem Generalsekretär Erich Honecker hätten hier Zuflucht gefunden. Umgangssprachlich wird das Objekt 5001 daher auch "Honecker Bunker" genannt.

Daten (17/5001):

  • Nutzfläche: 7.500 m2
  • Umbauter Raum: 96.000 m3
  • Rauminhalt: 65.000 m3
  • 170 Räume
  • 24 Lager

Der Bunker wurde nach der Wende von der Bundeswehr übernommen, untersucht, versiegelt und aufgegeben. Die oberirdischen Tarnaufbauten wurden abgerissen. Die darunter befindlichen Zugänge und Betonhauben für Zu- und Abluft wurden wegen des einsetzenden Bunkertourismus von der örtlichen Forstbehörde mit Abraum zugeschüttet. Die Anlage kann daher nicht mehr besichtigt werden. Das Gelände um den Bunker und der aus Abraum bestehende "Monte Erich" sind nicht abgezäunt und für Spaziergänger erreichbar. Die Lage befindet sich nach Google Earth etwa bei 52°46'41.94"N, 13°32'22.52"E

5002 - Nachrichtenbunker

Unweit von Prenden, bei Marienwerder liegt das Objekt SBW 17/5002. Es ist der zum Objekt SBW 17/5001 gehörende Nachrichten-Bunker des Nationalen Verteidigungsrates (NVR) der DDR. Dieser wurde zweigeschossig in der Schutzklasse B ausgeführt. Über die Funktechnik des Nachrichtenbunkers sollte der NVR im Kriesenfall die Verbindung zu den Truppen der DDR und des Warschauer Paktes halten. Als Ausweichstelle für diesen Nachrichtenbunker war außerdem das SBW 17/5021 vorbereitet. Zusammen mit den Sendeanlagen des SBW 17/5001 wähen im Falle eines Angriffs mit Kernwaffen so immer mindestens eine Anlage betriebsbereit gewesen. Das Objekt 17/5002 verfügt zu diesem Zweck über speziell geschütze Antennenanlagen. Die Anlage wurde 2004 versiegelt und kann nicht mehr besichtigt werden. Lediglich die oberirdischen Zugangsbauwerke sind sichtbar und für Spaziergänger über Waldwege erreichbar. Diverse Kasernenbauten wurden abgerissen. Ein Zugangstunnel wurde als Fledermaushöhle umgewidmet. Die Lage befindet sich bei Google-Earth bei etwa: 52°51'29.20"N , 13°36'5.18"E

5005 - Führungsbunker MfS

Das auch "Mielke-Bunker" genannte Objekt ist ein zweietagiger Bunker der Schutzklasse B, welcher für 160 Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) und dem Minister für Staatssicherheit der DDR, Erich Mielke Schutz geboten hätte. Das Objekt SBW 17/5005 liegt innerhalb eines abgesperrten Kasernen-Areals von etwa 27 Hektar Größe nördlich von Biesenthal. Heute befindet sich hier eine Kompostieranlage. Nach Google-Earth ist die Position bei 52°47'17.23"N, 13°36'0.10"E. Bei einer Routinebegehung des Objektes mit Martin Bergner konnten interessierte Besucher am 24.9.2006 die Anlage 5005 in Augenschein nehmen. Offensichtliches Merkmal ist der große Grad von Vandalismus und Zerstörung durch Bunkertourismus, unter welchem der Bunker seit der Versiegelung im Jahre 1993 gelitten hat.

5011 - Nachrichtenbunker

Dieser Bunker befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Objekt 5001 und wurde als Nachrichtenobjekt für eine Kommunikationsgruppe der sowjetischen Streitkräfte (GSSD) errichtet. Der Bunker befand sich 1989 noch im Rohbau, als die Arbeiten eingestellt wurden. Heute ist in den FB75 (Fertigteilebunkern) eine Pistolen-Schiessanlage, welche von einem Schützenverein genutzt wird (Öffnungszeiten siehe Weblink). Der eigentliche Rohbau des Nachrichtenbunkers ist versiegelt und kann daher nicht mehr besichtigt werden. Die Lage ist nach Google-Earth bei: 52°47'0.94"N, 13°32'13.61"E

5020 - Heliport

Das Objekt 17/5020 wurde als Hubschrauberlandeplatz und Kurier-, Melde- und Verteilerzentrale gebaut. Die Bunkerbauten sind kleiner und haben nachrangige Bedeutung und Funktion im Komplex 5000. Es handelt sich um mehere Fahrzeugbunker (6 Stück unter den Bereitschaftsgebäuden) und einen zentralen FB75-Komplex. Weiterhin gibt es einen geschützten Keller im Towergebäude und meherere Kleinbunker, sowie FB-3 Manschaftsbunker auf dem Gelände. Die Lage ist nach Google-Earth ca. bei: 52°43'0.85"N, 13°32'11.44"E.

5021 - Nachrichtenbunker

Das Objekt 17/5021 wurde Nachrichtenbunker und Ausweichstelle zum Objekt 5001 hergestellt. Die Lage ist nach Google-Earth ca. bei: 52°54'27.26"N, 13°45'12.89"E


Weblinks: