Anna-Ebert-Brücke
Die Anna-Ebert-Brücke ist eine Brücke über die Alte Elbe in Magdeburg.
Die Benennung nach der vor allem in Cracau aktiven KPD-Politikerin Anna Ebert (1889 - 1947) erfolgte 1951. Zuvor hieß die Brücke Lange Brücke.
Lage
Sie verbindet in östlicher Verlängerung von Neuer Strombrücke und Zollbrücke die Stadtteile Werder und Brückfeld. Die Brücke ist Teil der bereits in historischer Zeit bedeutsamen Verbindung von der Magdeburger Altstadt nach Osten.
Geschichte
Schon früh befanden sich in diesem Bereich Brücken zur Überbrückung der Elbe und ihrer Nebenarme. Der Bau einer Langen Brücke wurde bereits im Jahr 1422 erwähnt. Die Brücke überbrückte vom Werder kommend zunächst die damalige Mittelelbe, führte über den Commandantenwerder, überbrückte dann die Alte Elbe zum östlichen Elbufer, an welchem später die Friedrichstadt, das heutige Brückfeld, entstand. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Lange Brücke als auf 16 Holzpfeilern und einem Steinpfeiler ruhend beschrieben. Ihre Länge umfasste 356 Schritt. Bei Niedrigwasser sind neben der heutigen Brücke noch die Reste der Pfähle im Elbgrund zu erkennen.
Der Bau des heutigen Brückenbauwerks begann 1880 und wurde fast zeitgleich zum Bau der Zollbrücke durchgeführt. Die Einweihung beider Brücken fand 1882 statt. Die Gesamtkosten betrugen eine Million Mark. Beide Brücken waren mit Vorrichtungen versehen, um im Kriegsfall eine kurzfristige Sprengung durchführen zu können.
Die Gestaltung der reich verzierten Brücke war im Stil der Renaissance durch Emil Hundrieser und Ernst Habs erfolgt. Diverse Figuren und Obelisken zierten die Brücke. Neben Bildern der Tierkreiszeichen waren an der Brücke auch die Wappen deutscher Länder zu sehen.
Architektur
Die Länge der aus elf gleichmäßigen Bögen bestehenden Brücke beträgt 191,11 Meter (Abstand zwischen den Landpfeilern). Der ursprünglich aufgestellte Figurenschmuck ist zu einem großen Teil nicht erhalten oder aber sehr stark verwittert. Der letzte nördliche Brückenpfeiler auf Brückfelder Seite ist durch einen großen steinern wappentragenden Löwen gekrönt. Das zunächst dem Charakter der Brücke entsprechende steinerne Geländer, wurde durch ein modernes Stahlgeländer ersetzt.
Literatur
- Bernd Gottschalk, Über Hundert Brücken musst du gehn..., Magdeburg 2004
- Katja Sölling, Lange Brücke wurde 1951 zur Anna-Ebert-Brücke, in Magdeburger Volksstimme vom 4. August 2006
- Sabine Ullrich, Magdeburg - Architektur und Städtebau, Halle (Saale) 2001, Verlag Janos Stekovics, ISBN 3-929330-33-4, Seite 106