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Wickede (Dortmund)

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Wickede ist der östlichste Stadtteil von Dortmund im Stadtbezirk Dortmund-Brackel. Im Osten des Stadtteils liegt die Stadt Unna und im Süden die Gemeinde Holzwickede. In Wickede lebten 2004 16.585 Einwohner.

Geschichte

Über die Elektrische Straßenbahn des Landkreises Dortmund ist Wickede seit 1905 an Dortmunder Innenstadt sowie die Stadt Unna angebunden. Seit der kommunalen Gebietsreform 1928 ist das zuvor selbstständige Wickede Teil der Großstadt Dortmund.

Verkehr

Dortmund-Wickede ist Standort des Flughafen Dortmund. Der Bahnhof Dortmund-Wickede ist Haltepunkt der S-Bahn-Linie S4 sowie Endstelle der Straßenbahnlinie 403.

Sportvereine

Seit 1910 gibt es unter anderem einen erfolgreichen Fussballverein im Herzen des Ortes. Im Pappelstadion Eichwaldstrasse/Bremmenstrasse ist der Verein nun seit 1972 ansässig. Zudem ist der Tennisverein Grüningsweg e.V. direkt in der Grenze zwischen Wickede und Asseln beheimatet. Der Verein ist überregional bekannt für seine herausragende Jugendarbeit und platziert regelmäßig erfolgreich besonders die Mädchenmannschaften auf hohe Ränge bei angesehen Turnieren.

Geschichte des SPD-Ortsvereins

Wickede war bis 1928 eigenständige Gemeinde.Gemeindevorsteher zu dieser Zeit war Karl Wetzel.Er gehörte zu den Mitbegründern der SPD in Wickede 1901.Gegründet wurde die SPD in Wickede am 12.09.1901. Gründungsmitglieder waren die Wickeder Burgemeister, Rogge, Alewelt, Merkort, Fricke,Stockhecker, Börsting, Lohrmann, Bleidick, Olzoch und Westermann. Unter Ihnen ragt bald der Bergmann Karl Wetzel, geboren 1879 in Wickede hervor. Im März 1919 erhält die Wickeder SPD die absolute Mehrheit der Mandate und Karl Wetzel wird von der Gemeindevertretung einstimmig zum Gemeindevorsteher und zum stellvertetenden Amtmann des Amtes Brackel bestimmt. Nach der Eingemeindung des Ortes in den Stadtbezirk Dortmund 1928 wird er ehrenamtliches Mitglied des Magistrats der Stadt und bleibt bis 1933 auch Mitglied des Provinziallandtages für die SPD. Die Novemberrevolution der Matrosen 1918 in Kiel bringt auch für einen anderen, ebenfalls aus Wickede stammenden Bergmannssohn, die entscheidende Wende in seinem Leben. In Fritz Steinhoff, 1897 als eines von 11 Kindern zur Welt gekommen und in Unna-Massen aufgewachsen, zunächst Landarbeiter, dann Schlepper, Bremser und Lehrhauer unter Tage zuletzt Heizer auf einem Torpedoboot der Kaiserlichen Kriegsmarine, wird ein politischer Sinn erweckt. Mit jenen Kieler Erfahrungen und Erkenntnissen kehrt er zurück an seine Arbeit im Bergbau. Doch er ist auf seine Spur gesetzt; er wird Mitglied der proletarischen Arbeiterjugend, dann der sozialdemokratischen Arbeiterjugend, schließlich der Jungsozialisten. Er bildet sich fort auf der "Akademie der Arbeit" in Frankfurt, begibt sich auf Wanderschaft durch Süddeutschland, setzt 1925 seine Studien an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin fort. Nach einer kurzen journalistischen und Verlagstätigkeit in Dortmund schickt ihn die SPD-Bezirksleitung in Dortmund 1928 als Parteisekretär nach Hagen. In dieser Stadt sammelt er seine großen kommunalpolitischen Erfahrungen, die ihm nach Verfolgung, Inhaftierung und Konzentrationslager durch die Nazis nach dem Krieg als langjährigem Oberbürgermeister von Hagen (1946-1956), Wiederaufbauminister (1950-1953) und schließlich als Miniosterpräsident des Landes NRW (1956-1958) zu Gute kommen. Am 1. April 1928 endet die kommunale Selbstverwaltung Wickedes mit der Eingemeindung nach Dortmund. Mit der kommunalen Gebietsreform 1928/29 entsteht Groß-Dortmund. In Wickede treffen sich schon im April 1945 Männer und Frauen in der Wohnung von Karl Wetzel, um die Neugründung der SPD zu beraten, die erst später von der britischen Besatzungsmacht offiziell gestattet wird. Noch im Jahre 1945 erreicht der neugegründete SPD-Ortsverein Wickede 80 Mitglieder;diese Zahl steigt auf 142 im Jahre 1946 und 230 im Jahre 1948. Die Frauen und Männer der ersten Stunde nach dem Krieg sind unter anderen Karl Wetzel, der den Ortsverein bis 1949 führt, August Grimmedahl, der in diesem Amt bis 1955 tätig ist, Heinz Wetzel,der den Ortsverein bis 1962 leitet, Friedhelm Lange, der diese Funktion von 1962 bis 1964 inne hat, Fritz Schott, Thea Wykopal (geb.1903 gest.2005 Mitglied seit 1927)Berta und Erich Stempel. In diesen Jahren wächst der Ortsverein zu den 10 größten in Dortmund heran. Die Sozialdemokraten in Wickede haben sich für die Errichtung des Jugendheimes an der Bremmenstraße, der Errichtung von sozialem Wohnungsbau zur Linderung der Wohnungsnot dem Neubau von 3 Schulen mit entsprechenden Turnhallen und der Errichtung von Kleingartenanlagen. Diese erfolgreiche Kommunalpolitik hat zu einem stetigen Wachstum in den Mitgliederzahlen geführt und zu entsprechend sehr guten Wahlergebnissen geführt. Ein bedeutsames Ereignis für die Wickeder SPD ist im September 1965 der Besuch des damaligen Kanzlerkandidaten und späteren Bundeskanzlers und Friedensnobelpreisträgers Willy Brandt, der auf einer Wahlkampfreise auf einem Platz an der Meylantstraße ,Ecke Alte Märsch zu einer großen Zahl Wickeder Bürger sprach. Die führenden Köpfe der Wickeder Sozialdemokraten in den 60er, 70er und 80er Jahren sind Willi Spänhoff (gest.2006)Rolf Marquardt und Walter Mielke. Willi Spaenhoff, von 1966 bis 1974 Ortsvereinsvorsitzender, vertritt die Wickeder Interessen von 1964 bis 1989 im Rat der Stadt Dortmund und repräsentiert die Stadt über ihre Grenzen hinaus von 1976 bis 1989 als Bürgermeister. Aufgrund der hohen Mitgliederzahlen wird der Ortsverein 1977 in Ost und West geteilt Rolf Marquardt, der 1974 zum Vorsitzenden gewählt wird behält dieses Amt in Wickede Ost bis 1990 bei und amtiert darüberhinaus als Stadtbezirksvorsitzender des Stadtbezirks Dortmund-Brackel bis 1990. In dieser Zeit ist er auch Vorsitzender des Wickeder TVA einer der größten Sportvereine in Dortmund. Den Vorsitz des Ortsvereins Wickede-West übernimmt 1978 noch einmal für 4 Jahre Willi Spaenhoff. Aufgrund ihrer großen Verdienste werden Willi Spaenhoff und Rolf Marquardt zu Ehrenvorsitzenden gewählt.Als Nachfolger seitdem fungierten Peter Spaenhoff (Wickede-West), Siegfried Petrik (Wickede-Ost),Karl-Heinz Czierpka (Wickede West)( Friedhelm Sohn (Gesamtvorsitzender seit der Wiedervereinigung), Wolfgang E.Weick(2000-2006) seit 2006 Karlheinz Wetzel(Enkel des Gründers Karl Wetzel, Sohn von Heinz Wetzel) Walter Mielke, von 1967 bis 1975 bereits Mitglied des Bürgerauschusses amtierte von 1975 bis 1994 als Bezirksvorsteher. Sein Nachfolger seit 1994 ist Karl-Heinz Czierpka. Der Nachfolger von Willi Spaenhoff im Rat der Stadt Dortmund ist Friedhelm Sohn . Willi Spaenhoff, Rolf Marquardt und Walter Mielke wurden im Dezember 2005 anlässlich ihres 80./75. und 70. Geburtstags mit dem Ehrenbrief und der Willy-Brandt-Medaillie der SPD für ihre herrausragenden Verdienste für das Gemeinwohl und die SPD geehrt. Willi Spaenhoff ist im März 2006 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren verstorben. Die Wickeder SPD wird heute von Karlheinz Wetzel, Elke Heymann und Dirk Sanke geführt. Dirk Sanke ist heute neben seinem Amt als stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender auch Stadtbezirksvorsitzender der SPD im Stadtbezirk-Brackel und somit nach Günter Wegmann(aus Brackel) und Peter Spaenhoff Nachfolger im Amt auf Rolf Marquardt.Die SPD ist vor Ort fest verankert und im Vereinsleben aktiv und ein wesentlicher Faktor.Kommunalpolitisch ist sie der bestimmende Faktor.

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