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Kater (Alkoholintoxikation)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Als Kater (medizinisch (griech.) Veisalgia) bezeichnet man umgangssprachlich die Beeinträchtigung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit eines Menschen, der am Vortag zu viel Alkohol getrunken hat. Die auslösende Alkoholmenge variiert von Mensch zu Mensch. Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein Kater bis zu drei Tage lang die Leistungsfähigkeit einschränken kann.

Symptome

Ein so genannter „Kater“ ist gekennzeichnet von Kopfschmerzen, einem flauen Gefühl im Magen und allgemeinem Unwohlsein. Häufig kommt durch eine Gastritis (Magenschleimhautreizung) Erbrechen hinzu, verbunden mit Appetitlosigkeit. Die geistigen und motorischen Fähigkeiten (z.B. leichtes Zittern) können eingeschränkt werden, sowie teilweise depressive Verstimmungen.

Chemischer Ablauf

Hauptsächliche Ursache der Kopfschmerzen ist die durch den Alkohol entstandene Dehydratation des Körpers mit dem daraus resultierenden Dysequilibrium (schneller Entzug von Stoffen aus dem Blut). Außerdem wirkt sich die Denaturierung und Stimulierung körpereigener Eiweiße (Zytokine) durch Acetaldehyd aus, einem Zwischenprodukt beim Abbau des Ethanols, sowie durch Formaldehyd, das beim Abbau des Methanols entsteht. Des Weiteren führen die giftigen Abbauprodukte der Fuselalkohole zu den bekannten Symptomen. Sie führen zu einer verminderten Herzleistung und fördern so eine Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff. Der gleichzeitige Konsum von Nikotin mit Alkohol verstärkt die Kopfschmerzen.

Gegenmittel

Fettreiches Essen: Die gemeinhin empfohlenen Gegenmittel für „den Morgen danach“ sind z. B. eiweiß- und fettreiches Essen, insbesondere Fisch, Saures oder sauer Eingelegtes (z. B. Rollmops) und vermehrte Flüssigkeitszufuhr. Dies wird im Volksmund auch als Katerfrühstück bezeichnet. Zwar fühlt man sich danach oft besser, wissenschaftlich bewiesen ist die Wirksamkeit dieser Speisen gegen den Kater allerdings nicht.

Bewegung: Des Weiteren hilft körperliche Betätigung an der frischen Luft (z. B. Spazierengehen oder schwimmen gehen), um einen Kater schneller zu bewältigen.

Chemisches: Ein weiteres sehr gutes Mittel gegen den Kater ist Natriumbikarbonat (=Kaiser Natron® oder Bullrichsalz). Es neutralisiert die Säuren und dem verstimmten Magen geht es besser.

Vitamin C und B1 sollten eingenommen werden, da Alkohol diese Vitamine aus dem Körper entfernt. Das Einnehmen von einer Wirkstoffkombination aus Magnesium und Calcium sollte unterlassen werden, da der Körper nur eines der beiden Elemente auf einmal aufnehmen kann. Am Abend zuvor sollte man eine stark dosierte Magnesiumtablette zu sich nehmen, erst am Morgen ein Calciumpräparat. Von der Einnahme von schmerzstillenden Mitteln (Acetylsalicylsäure und Paracetamol) ist abzuraten, da sie in Kombination mit Alkohol starke Magen- (Aspirin) oder Leberschäden (Paracetamol) hervorrufen können. Ibuprofen gilt als unbedenklich, da es in der Regel keine Schäden am Körper in Verbindung mit Alkohol verursacht, allerdings verstärkt es die Trunkenheit. Menschen mit Nierenschwäche sollten über die Einnahme von hochdosiertem Magnesium zuvor mit ihrem Arzt sprechen.

Ursprung des Begriffs

Das Wort „Kater“ stammt ursprünglich aus der studentischen Umgangssprache des 19. Jahrhunderts und ist scherzhaft abgeleitet von Katarrh.

Siehe auch

Literatur

H.Dittmar-Ilgen: Wie der Kork-Krümel ins Weinglas kommt; S. 35: Um unerforschten Kater