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Konferenz der unabhängigen Datenschutzbehörden des Bundes und der Länder

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Die Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder ist ein Gremium, das sich mit aktuellen Fragen des Datenschutzes in Deutschland beschäftigt und zu ihnen Stellung nimmt. Die Konferenz besteht aus dem Bundesdatenschutzbeauftragten und den Landesdatenschutzbeauftragten der 16 Bundesländer.

Allgemein

Ursprünglich war die Konferenz nur ein regelmäßig stattfindendes Treffen der staatlichen Datenschutzbeauftragten. Im Laufe der Jahre gewannen diese Treffen jedoch einen quasi-institutionellen Charakter, sodass man heute die Konferenz nicht mehr nur als Ereignis, sondern als eigenständige Institution ansehen kann.

Die Kooperation und Koordination der Datenschutzbeauftragten bildet ein nicht zu unterschätzendes Gegengewicht zu denen der Minister (etwa der Innenministerkonferenz). Wie diese ist auch die Konferenz der Datenschutzbeauftragten in verschiedene Arbeitskreise untergliedert. So bereitete etwa der Arbeitskreis „Technische und organisatorische Datenschutzfragen“ (AK Technik) im Rahmen der Frage um die Einführung biometrischer Merkmale in Passdokumente Arbeitsmaterial für die Konferenz vor, indem er Anfang 2002 zunächst beim Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung in Darmstadt tagte und dort die wissenschaftlichen Grundlagen erörterte; gegen Ende des Jahres tagte er dann bei der Bundesdruckerei in Berlin und diskutierte verschiedene Identifikationssysteme.

Die Konferenz fasst ihre Arbeitsergebnisse in Beschlüssen und Entschließungen zusammen. Die Beschlüsse und Entschließungen der Konferenz sind rechtlich nicht bindend. Sie haben jedoch auf Grund der fachlichen Kompetenz und der Autorität der Konferenzteilnehmer faktische Auswirkungen auf die Entwicklung des Datenschutzes.

Aktuelle Beschlüsse und Entschließungen

Im Februar 2005 wandte sich die Konferenz in einer Entschließung gegen die geplante rechtliche Gleichsetzung des genetischen Fingerabdrucks mit dem klassischem Fingerabdruck und gegen das intransparente Verfahren bei der staatlichen Kontenkontrolle (siehe auch: Gesetz zur Förderung der Steuerehrlichkeit, Bankgeheimnis).

Im März 2005 nahm die Konferenz Stellung zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte und plädierte für eine Eingrenzung der Datenverarbeitung bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

Ständige Arbeitskreise

  • e-Government (Vorsitz LfD Niedersachsen)
  • Europa (Vorsitz BfD)
  • Justiz (Vorsitz LfD Bayern)
  • Medien (Vorsitz LfD Brandenburg)
  • Personalwesen (Vorsitz LfD Niedersachsen)
  • Sicherheit (Vorsitz ULD Schleswig-Holstein)
  • Soziales und Gesundheit (Vorsitz LfD Bayern)
  • Statistik (Vorsitz LfD Nordrhein-Westfalen)
  • Steuern (Vorsitz LfD Hessen)
  • Technik (Vorsitz LfD Mecklenburg-Vorpommern)
  • Umwelt (Vorsitz LfD Brandenburg)
  • Verkehr (Vorsitz BfD)
  • Wissenschaft und Forschung (Vorsitz LfD Hessen)

Weiteres Gremium

  • Kooperationskreis IuK (in Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden im nicht-öffentlichen Bereich, Vorsitz LfD Berlin)

Konferenztermine und Tagunsortsorte

Seit ihrer ersten Zusammenkunft im Jahr 1978 ist die Konferenz bisher mehr als 70-mal zusammengetreten. Der Vorsitz wechselt jährlich.

Nr. Datum Tagungsort Vorsitz
67. 25./26. März 2004 Saarbrücken LfD Saarland
Roland Lorenz
68. 28./29. Oktober 2004 Saarbrücken LfD Saarland
Roland Lorenz
69. 10./11. März 2005 Kiel ULD Schleswig-Holstein
Thilo Weichert
70. 27./28. Oktober 2005 Lübeck ULD Schleswig-Holstein
Thilo Weichert
71. 16./17. März 2006 Magdeburg LfD Sachsen-Anhalt
Harald von Bose
72. 26./27. Oktober 2006 Naumburg LfD Sachsen-Anhalt
Harald von Bose
73. 8./9. März 2007 Erfurt LfD Thüringen
Harald Stauch

Siehe auch