Jan Białostocki
Jan Bialostocki (1921-1988) war der bekannteste polnische Kunsthistoriker des 20. Jahrhunderts.
Bialostocki wurde in Saratow (Russland) geboren und studierte an der geheimen polnischen Universität während der deutschen Besatzung Philosophie und Kunstgeschichte. Von September 1944 bis Mai 1945 saß er in mehreren deutschen Konzentrationslagern ein, danach war er rund 10 Jahre lang als Assistent im Museum Narodowe tätig, und seit 1956 leitete der die dortige Gemäldegalerie. Von 1945 war er auch an der Universität Warschau beschäftigt, zunächst als Assistent am Lehrstuhl für mittelalterliche Kunst, dann als Dozent. 1962 wurde er dort Professor für Kunstgeschichte. Längere Studienaufenthalte und Gastprofessuren im Ausland, unter anderem in Frankreich und in den USA, machten ihn international bekannt. Seit 1964 war Bialostocki Mitglied des Comité International d'Histoire de l'Art, seit 1973 auch Mitglied des Institute for Advanced Study der Princeton University. 1981 erhielt er den erstmals vergebenen Aby Warburg-Preis der Stadt Hamburg. Er veröffentlichte in mehreren Sprachen hauptsächlich Aufsätze und Bücher zur Kunst von der Renaissancezeit bis zum 18. Jahrhundert.
Werke
- Stil und Ikonographie. Studien zur Kunstwissenschaft. Dresden 1966, verbesserte Neufassung Köln 1981.
- Spätmittelalter und beginnende Neuzeit (in der Reihe Propyläen Kunstgeschichte). Berlin 1972.
- The Art of the Renaissance in Eastern Europe. Oxford 1976.
- Dürer and his Critics, 1500-1971. Baden-Baden 1986.