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Baltrum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen von Baltrum
Deutschlandkarte, Position von Baltrum hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Aurich
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 0 bis 22 m ü. NN
Fläche: 6,5 km²
Einwohner: 502 (August 2006)
Bevölkerungsdichte: 85 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 26579
Vorwahl: 04939
Kfz-Kennzeichen: AUR
Gemeindeschlüssel: 03 4 52 002
Adresse der
Stadtverwaltung:
Nordseeheilbad Insel Baltrum
Postfach 1355
26574 Baltrum
Website: www.baltrum.de
E-Mail-Adresse: gemeinde@baltrum.de
Politik
Bürgermeisterin: Günter Tjards ([[ohne Partei])
Luftaufnahme
Luftaufnahme Langeoog

Baltrum ist eine Insel vor der Küste Ostfrieslands in Niedersachsen und liegt genau in der Mitte der wie eine Perlenkette vor der deutschen Nordseeküste aufgereihten sieben Ostfriesischen Inseln. Sie ist mit einer Länge von 5 km, einer Breite von 1,4 km und einer Fläche von derzeit rund 6,6 km² die kleinste der dauerhaft bewohnten Hauptinseln. Im Westen wird das Eiland durch das Seegat Wichter Ee von Norderney und im Osten durch das Accumer Ee von Langeoog getrennt. Höchste Erhebung ist die große Aussichtsdüne mit ca. 22 m über NN. Der besiedelte Teil im Nordwesten der Insel besteht aus zwei Teilen, dem „Westdorf“ und dem alten „Ostdorf“. Baltrum verfügt über einen Fährhafen, einen kleinen Flugplatz und verschiedene Fremdenverkehrseinrichtungen.

Geschichte

Schon in der Antike im 1. Jahrhundert vor und nach Christus gibt es Hinweise auf Baltrum durch die Geographen Strabon und Plinius. Zum ersten Mal wurde Baltrum unter dem Namen „Balteringe“ im Jahr 1398 urkundlich erwähnt: „Wangeroch, Spiekeroch, Langoch, Balteringe, Osterende, Burse, Just, Borkyn“ - hier in der Folge von Ost nach West. In der Aufzählung vermisst man Norderney, das erst viel später aus Teilen Osterendes hervorgeht. Burse existiert dagegen nicht mehr.

Im 17. Jahrhundert hatte die Insel die typische langgestreckte Form einer Barriere-Insel wie Norderney oder Juist heute. Baltrum hat dann aber am Westende Land verloren und im Gegenzug am Ostende nur wenig dazu gewonnen. Zwischen 1650 und 1960 ist die Inseln am Westende etwa 4,5 km nach Osten gewandert, das Ostende wurde dagegen nur um etwa 1,5 km nach Osten verlagert.

Tourismus

Im Jahre 1876 wurde Baltrum nominal „Seebad“, doch die touristische Entwicklung ging nur langsam voran. Seit 1966 ist Baltrum staatlich anerkanntes Nordseeheilbad.

1892 wurde das Hotel Küper, 1895 das Hotel zur Post eröffnet. Vor dem 2. Weltkrieg kamen pro Saison 5.000 - 6.000 Besucher, 1960 fast 17.000, und seit den 1970er Jahren sind es pro Saison über 30.000 Gäste. Zu den etwa 500 Baltrumern kommen an die 3000 Gäste - damit ist die Aufnahmekapazität der Insel erschöpft. Dadurch, dass man sich im Vergleich zu anderen erst recht spät entschließen konnte, den Tourismus zu fördern, hatten die Baltrumer Gelegenheit, aus den Fehlern der anderen zu lernen und zu erkennen, wie wertvoll die Erhaltung der natürlichen Umgebung und der Ruhe sind.

Verkehr

Baltrum ist eine auto-, eisenbahn- und elektrofahrzeugfreie Insel. Es existiert kein Fahrradverleih und Touristen werden gebeten keine Fahrräder mit auf die Insel zu bringen. Geschäfte und Restaurants werden mit Pferd und Wagen beliefert. Touristen transportieren ihr Gepäck mit einer „Wippe“ (Handwagen) oder einem Bollerwagen der Gastgeber. Folglich herrscht auf Baltrum eine besondere Ruhe und unbeschwerte Freiheit für Fußgänger.

Erreichbarkeit

Baltrum wird gezeitenabhängig von Fährschiffen der Baltrum-Linie von Neßmersiel aus (Fahrzeit ca. 30 Minuten) angesteuert. Je nach Jahres- und Reisezeit gibt es ein bis maximal vier Abfahrten täglich. Höhepunkt der Überfahrt sind die Seehundsbänke von Norderney, an denen das Schiff vorbei fährt.

Über seinen Flugplatz ist Baltrum auch auf dem Luftwege zu erreichen.

Zu Fuß kann Baltrum vom Hafen Neßmersiel aus per geführter Wanderung in zweieinhalb bis drei Stunden durch das Watt zum Hafen Baltrum erreicht werden.

Literatur

  • Richard Pott: Farbatlas Nordseeküste und Nordseeinseln. Ulmer, Stuttgart, 1995.
Commons: Baltrum – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien