Wachenheim an der Weinstraße
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Wachenheim hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Landkreis: | Bad Dürkheim |
Verbandsgemeinde: | Wachenheim an der Weinstraße |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Fläche: | 24,97 km² |
Einwohner: | 4.507 (August 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 180 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 67157 |
Vorwahl: | 06322 |
Kfz-Kennzeichen: | DÜW |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 32 046 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Weinstr. 15 67157 Wachenheim |
Offizielle Website: | www.wachenheim.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Arnold Nagel (FWG) |
Stadtrat: (Wahl am 13. Juni 2004) |
FWG 32,8% (..) - 7 Sitze (..) CDU 20,3% (-13,5) - 4 Sitze (-3) SPD 18,1% (-2,3) - 4 Sitze (=) WGR 2 15,9% (..) - 3 Sitze (..) WGR 3 7,7% (..) - 1 Sitz (..) FDP 5,1% (-1,0) - 1 Sitz (=) Andere 0,0% (-6,4) - 0 Sitze (-1) |

Wachenheim an der Weinstraße ist eine Kleinstadt an der mittleren Haardt im Landkreis Bad Dürkheim. Bekannt ist es vor allem durch verschiedene Unternehmen der Weinbaubranche.
Wachenheim ist auch Sitz der Verbandsgemeinde Wachenheim. Zu dieser gehören die Orte Friedelsheim, Gönnheim und Ellerstadt, die ebenfalls vom Wein- und und teilweise auch vom Obstanbau geprägt sind.
Geschichte
Erste Spuren der Besiedelung des Raums um Wachenheim stammen aus der früheren Eisenzeit (550 v. Chr. bis 0). Zu diesem Zeitpunkt siedelten die Kelten im Gebiet der oberrheinischen Tiefebene. Um etwa 60 v. Chr. drangen germanische Stämme, vermutlich Nemeter, in die Region vor und vertrieben die Kelten. In den Kampf zwischen Germanen und Kelten griffen die Römer ein, welche die Nemeter nach dem Sieg über Ariovist 57 v. Chr. unterwarfen und die kommenden 400 Jahre über das Gebiet um Wachenheim herrschten. Durch die römischen Einflüsse kam es zu einer Verbesserung des Ackerbaus und zum Beginn des Obst- und Weinanbaus. Angeblich soll sich durch die Wachenheimer Gemarkung auch eine Römerstraße gezogen haben: von Mußbach entlang der Haardt nach Rheinhessen bis Bingen.
Nach einem kurzen Einfall der Hunnen um 450 rückten die Alemannen bis nach Wachenheim vor, wurden jedoch gegen Ende des 5. Jahrhunderts von den Franken aus der Region vertrieben.
Die erste urkundliche Erwähnung Wachenheims – damals noch Wackenheim genannt – stammt aus dem Lorscher Codex zur Zeit der Karolinger. Dort wurde am 30. März 766 die Schenkung eines Wachenheimer Wingerts vermerkt.
Im 11. Jahrhundert gehörte Wachenheim zum Herrschaftsbereich der Salier und ging nach dem Tod von Kaiser Heinrich V. an die Staufer. Aus dieser Zeit stammt auch die heute nur noch als Ruine vorhandene Burganlage, die zu einem von den Staufern planmäßig angelegten Burgensystem gehörte.
Am 24. Juni 1341 wurden Wachenheim durch Kaiser Ludwig den Bayern Stadtrechte verliehen. 1436 errichtete Herzog Stefan, ein Sohn Kaiser Ruprechts III. (1398-1410), eine Münzstätte, die bis 1471 in Betrieb war. 1471 wurde Wachenheim, nachdem es bis dato in Besitz von Herzog Ludwig dem Schwarzen war, von Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz eingenommen. Im Rahmen dieser Eroberung wurde die Burg Wachenheim ausgebrannt, größtenteils zerstört und anschließend nur noch teilweise wieder aufgebaut. Burg und Stadt überstanden den bayerisch-pfälzischen Erbfolgekrieg relativ unversehrt, während des Bauernkrieges wurde die Burg von marodierenden Bauern als Stützpunkt für ihre Beutezüge verwendet.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Wachenheim ab 1621 von spanischen Truppen besetzt, die 1631 von schwedischen Truppen und Schwedenkönig Gustav Adolf vertrieben wurden. Nach deren Niederlage 1634 ist wenig über die folgenden Jahre bekannt, allerdings gibt es Nachweise, dass die Bürger mehrmals auf die nahe gelegene Hardenburg bei Dürkheim geflohen sind.
Auch nach dem Dreißigjährigem Krieg wurde die Region von Wachenheim immer wieder belagert, einer der Höhepunkte war der Pfälzer Erbfolgekrieg (1688-1697), in dessen Verlauf Wachenheim vollständig niedergebrannt wurde.
Im 18. Jahrhundert wurde Wachenheim wieder aufgebaut und entwickelte sich günstig, allerdings kam es durch die Wirren der Französischen Revolution zu weiteren Belagerungen und Zerstörungen. 1794 fielen französische Truppen in den Ort ein und plünderten ihn. Bis 1815 gehörte Wachenheim dann zum Département Donnersberg, Arondissement Speyer, Kanton Dürkheim des französischen Reiches. Nach dem Ende der Herrschaft von Napoleon I. wurde Wachenheim von Österreich und Bayern gemeinsam verwaltet. Sowohl im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 als auch im Ersten Weltkrieg blieb Wachenheim von weiteren Zerstörungen verschont und wurde nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bis zur Räumung des Rheinlandes am 1. Juli 1930 von Frankreich besetzt.
Im März 1945 wurden Bereiche der Altstadt durch mehrere Bombenangriffe der Alliierten zerstört, da sich in Wachenheim Teile des deutschen Heereskommandos aufhielten.
Politik
Bürgermeister
- 1999 - heute Arnold Nagel, FWG
Wappen
Das Wachenheimer Wappen besteht aus zwei Teilen. Das oberste Viertel enthält ein schwarzes "W" auf rotem Grund, der untere Bereich besteht aus dem Wappen der Wittelsbacher, das weiß-blaue Rauten und den goldenen Pfälzer Löwen enthält.
Bereits 1390 siegelte die Stadt Wachenheim mit dem viergeteilten kurpfälzischen Löwen-Rauten-Schild (LA Speyer, D 30 Nr. 49), 1666 ist daneben ein gespaltener Schild mit pfälzischem Löwen und Rauten überliefert(LA Speyer, F 2 Nr. 323 s. 1); im Vorschild erscheint hier bereits der ein W haltende Löwe. Diese Siegelformen kommen auch nebeneinander vor.
1739 ist erstmals die heutige Wappenform als Siegel belegt (LA Speyer, A 2 Nr. 118 Id fol.56 v). Der das W haltende Löwe wird wieder 1748 im sogenannten kleinen Siegel, nunmehr verselbständigt, aufgegriffen.
Dieses und der viergeteilte Schild als großes Siegel überwogen in der Folgezeit, und die königliche Verleihung gab dem Wunsch Wachenheims statt, beide Wappen führen zu dürfen (--*172), allerdings bei dem großen Wappen unter Hinzufügung eines Schildhauptes, mit einem schwarzen Großbuchstaben W, zunächst in silbernem Feld.
Die Genehmigung des Wappens beruht auf König Ludwig I. von Bayern und wurde am 7. Oktober 1845 erteilt.
Städtepartnerschaften
Wachenheim hat eine Städtepartnerschaft mit Cuisery in Frankreich und Pegau(Sachsen). Mit Schwetzingen und Neuburg (Donau) werden Weinpatenschaften gepflegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke
Sehenswert ist die Ruine Wachtenburg, die wegen ihres schönen Ausblicks über die Rheinebene auch „Balkon der Pfalz“ genannt wird. Die Ruine Wachtenburg, die oberhalb der Kleinstadt liegt, stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde im 15. Jahrhundert größtenteils zerstört. 1689 wurde eine Hälfte des Bergfrieds durch französische Truppen gesprengt. Seit 1984 arbeitet der „Förderkreis zur Erhaltung der Ruine Wachtenburg e. V.“ an der Pflege und Sanierung der Ruine. Die Burg ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, die in der zugehörigen Burgschenke einkehren können.
Die „Villa rustica“ ist ein römischer Landsitz, der in den 1970er Jahren während der Flurbereinigung gefunden wurde. Die Grundmauern wurden rekonstruiert und vermitteln einen Eindruck von der Größe der damaligen Anlage.
Die „Villa Wolf“ ist eine in ihrer Gestaltung einzigartige Landvilla aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie wurde 1843 nach den Plänen des Karlsruher Architekten Friedrich Eisenlohr vollendet. Eine großzügige Hofanlage und ein Herrschaftsgarten mit eindrucksvollem Baumbestand runden die Gesamtanlage des Landgutes harmonisch ab.
Parks
Der „Kurpfalz-Park“, der im Pfälzer Wald auf der Rotsteig liegt, beherbergt zahlreiche Tierarten, die teilweise in Wildgehegen präsentiert werden. Daneben gibt es eine Sommerrodelbahn und weitere Unterhaltungsmöglichkeiten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Weinbau
Der Ort ist erheblich geprägt vom Weinbau und zählt zu den größten Weinbaugemeinden der Pfalz.
Verkehr
Durch Wachenheim verläuft die Deutsche Weinstraße. Zur deren Entlastung wurde in den 1990er Jahren eine Umgehungsstraße (B 271) gebaut, die östlich an Wachenheim vorbeiführt und Bad Dürkheim mit Neustadt an der Weinstraße verbindet.
Ansässige Unternehmen
Wachenheim ist geprägt vom Weinanbau, daneben spielt der Tourismus eine - wenn auch noch untergeordnete - Rolle. Von den verschiedenen Weingütern, die in Wachenheim ansässig sind, sind das Weingut Bürklin-Wolf und die Sektkellerei Schloss Wachenheim AG die bekanntesten. Letztere zählt zu den größten Sektherstellern der Welt.
Behörden
Als Sitz der Verbandsgemeinde beherbergt Wachenheim deren Verwaltung.