Coburg
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberfranken |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 296 m ü. NN |
Fläche: | 48,3 km² |
Einwohner: | 42.015 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 875 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 96450 |
Vorwahl: | 09561 |
Kfz-Kennzeichen: | CO |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 63 000 |
Stadtgliederung: | 12 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 96450 Coburg |
Website: | www.stadt.coburg.de |
E-Mail-Adresse: | info@coburg-tourist.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Norbert Kastner (SPD) |
Coburg ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken und gleichzeitig Sitz des Landratsamtes Coburg. Die Hochschulstadt im Norden Bayerns ist ein Oberzentrum.
Bis 1918 war die Stadt als Residenzstadt der Herzöge von Sachsen-Coburg bekannt, heute ist sie es durch die ansässige Versicherungsgruppe HUK-Coburg. Über Coburg erhebt sich die zweitgrößte erhaltene Burg Deutschlands, die Veste Coburg, auch als „Fränkische Krone“ bezeichnet.
Der Leitspruch der Stadt lautet: Werte und Wandel.
Geografie

Die Stadt liegt zwischen dem südlichen Vorland des Thüringer Waldes, den Langen Bergen, sowie dem Maintal und wird von der Itz durchflossen, in die innerhalb des Stadtgebietes bei der Heiligkreuzkirche der Lauterbach mündet. Dieser, meist auch nur als Lauter bezeichnet, hat sich im Stadtteil Neuses mit dem Sulzbach vereinigt und wird in Coburg noch vom Rottenbach gespeist. Zusätzlich mündet in die Itz am Rand der Innenstadt bei der Judenbrücke der von Cortendorf kommende Hahnfluss, welcher 1967 verrohrt wurde. Bei einem Einzugsgebiet der Itz oberhalb Coburgs von ungefähr 346 km² kam es bis zur Errichtung des Hochwasserrückhaltebeckens Froschgrundsee im Jahre 1986 öfters zu größeren Überschwemmungen in der Stadt, insbesondere im tiefer gelegenen Bahnhofsviertel, ehemals Überschwemmungsgebiet der Itz. Bessere Sicherheit gegen Hochwasser, 2003 ist letztmals die Itz in Coburg über die Ufer getreten, wird aber erst das Hochwasserrückhaltebecken Goldbergsee für den Sulzbach und die Lauter bringen, das bis 2009 fertiggestellt sein soll. Die nächsten Großstädte sind Erfurt, etwa 80 km Luftlinie nördlich, Würzburg, etwa 90 km südwestlich und Nürnberg, etwa 90 km südlich. Die Höhenlage des Marktplatzes ist 296 m über NN, die der Veste 451 m über NN.
Stadtgliederung
Coburg ist in 13 Stadtteile gegliedert. Die Flächen und Einwohnerzahlen von 2002 sind in der Tabelle zusammengestellt.

Stadtteil | Fläche km² | Einwohner | Dichte EW/km² |
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Coburg (Kernstadt) | 13,91 | 27.120 | 1.950 |
Beiersdorf | 7,31 | 1.421 | 194 |
Bertelsdorf und Glend | 4,00 | 1.407 | 352 |
Cortendorf | 1,65 | 1.349 | 818 |
Creidlitz | 2,30 | 1.732 | 753 |
Ketschendorf | 1,79 | 1.517 | 847 |
Lützelbuch und Löbelstein | 1,00 | 458 | 458 |
Neu- und Neershof | 2,51 | 232 | 92 |
Neuses | 2,74 | 1.720 | 628 |
Rögen | 3,05 | 384 | 126 |
Scheuerfeld | 4,83 | 2.425 | 502 |
Seidmannsdorf | 1,98 | 682 | 344 |
Wüstenahorn | 1,23 | 2.002 | 1.628 |
Insgesamt | 48,3 | 42.449 | 878 |
Zwei Drittel der Bevölkerung wohnen in der Kernstadt im Itztal. Insbesondere die äußeren Stadtteile Rögen sowie Neu- und Neershof haben noch einen stark dörflichen Charakter.
- Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden des Landkreises Coburg grenzen an die Stadt Coburg, sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, genannt. Dies sind Lautertal, Dörfles-Esbach, Rödental, Ebersdorf bei Coburg, Grub am Forst, Niederfüllbach, Untersiemau, Ahorn, Weitramsdorf und Meeder.
Klima
Das Klima Coburgs ist durch die Mittellage zwischen dem oberen Maintal im Süden und dem Thüringer Wald im Norden gekennzeichnet. Zusätzlich wird es durch eine Tallage beeinflusst. Während die Sommer als verhältnismäßig warm bezeichnet werden können, gilt dies für die Winter aufgrund der Nähe zum Thüringer Wald weniger. Die Jahresmitteltemperatur liegt bei etwa 8 °C, wobei die mittlere Tagestemperatur im Januar -1,4 °C und im Juli 17,2 °C beträgt. Dabei gibt es im Mittel pro Jahr fünf heiße Tage, 36 Sommertage und 28 Eistage. Es fallen im Jahr, relativ gleichmäßig über die Monate verteilt, durchschnittlich etwa 747 mm Niederschlag. Ein Maximum besteht im Juni mit 82 mm und im Dezember mit 73 mm. Niederschlag über 1,0 mm findet im Schnitt an jedem dritten Tag statt, wobei als maximaler Niederschlag 57,6 mm innerhalb von 24 Stunden gemessen wurde.
Geschichte
Siehe Hauptartikel: Geschichte der Stadt Coburg
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Coburg 1056 in einer Schenkungsurkunde des Landes um Coburg von der Polenkönigin Richeza an den Erzbischof Anno von Köln. 1331 erhielt Coburg das Stadtrecht und das Recht der eigenen Gerichtsbarkeit von Kaiser Ludwig der Baier verliehen. 22 Jahre später, im Jahr 1353, erbte Markgraf Friedrich III. von Meißen und somit das Haus Wettin von dem Henneberger Grafen Heinrich die Herrschaft Coburg. Stadtwappen wurde 1430 der Heilige Mauritius.
1485 wurde Coburg nach der Leipziger Teilung Land der Ernestiner. Da die sächsischen Kurfürsten die Reformation unterstützten, konnte diese schon bis 1524 in Coburg eingeführt werden. Im Jahr 1530 verweilte Martin Luther ein halbes Jahr auf der Veste Coburg, weil er am Reichstag zu Augsburg wegen der über ihn verhängten „Acht“ nicht teilnehmen konnte.

Zwischen 1586 und 1633 war Coburg erstmals Residenz und Hauptstadt des voll selbständigen, eigenstaatlichen Herzogtums Sachsen-Coburg. In dieser Phase entstanden in Coburg unter Herzog Johann Casimir einige Renaissancebauten, die heute noch das Stadtbild prägen. Nach einer Periode von 1680 bis 1699 unter Herzog Albrecht wurde Coburg 1735 erneut Residenzstadt, diesmal der Herzöge von Sachsen-Coburg-Saalfeld und ab 1826 von Sachsen-Coburg und Gotha.
Anfang des 19. Jahrhunderts erfolgte unter Herzog Ernst I. die Neugestaltung des Residenzschlosses Ehrenburg. Der Schlossplatz erhielt mit dem neuen Hoftheater, den Arkaden und dem erweiterten Hofgarten sein heutiges Aussehen.
Bezüglich der Stadtentwicklung muss besonders das Jahr 1858 mit dem ersten Eisenbahnanschluss durch die Werrabahn genannt werden. Die Eisenbahnverbindung führte unter anderem dazu, dass in den folgenden 60 Jahren Kaiser, Zaren, Könige und Fürsten oft zum Besuch ihrer Verwandtschaft nach Coburg kamen. Unter der Regentschaft und dem Patronat des liberalen Herzogs Ernst II. wurde die Stadt um 1860 Zentrum der in Vereinen organisierten deutschen Nationalbewegung.
Am 14. November 1918 endete mit dem Rücktritt des Herzogs Carl Eduard die Monarchie. In der ersten freien Volksabstimmung in Deutschland votierten 1919 über 88 % der Wähler gegen den Zusammenschluss des Freistaates Coburg mit dem Land Thüringen. Somit kam Coburg im folgenden Jahr zum Freistaat Bayern.
Ab 1922 entwickelte sich Coburg zu einer Hochburg des Nationalsozialismus. Schon 1929 erhielt die NSDAP zum ersten Mal in einer deutschen Stadt bei den Stadtratswahlen die absolute Mehrheit und Coburg verlieh 1932 als erste deutsche Stadt Adolf Hitler die Ehrenbürgerrechte.
Die Stadt hatte den Zweiten Weltkrieg relativ unzerstört überstanden und wurde am 11. April 1945 durch die 11. US Panzerdivision besetzt. Die Volksabstimmung von 1919 mit dem Anschluss an Bayern zeigte jetzt unerwartete Folgen. Coburg wurde Teil der Amerikanischen Besatzungszone, während das thüringische Hinterland zur Sowjetischen Besatzungszone gehörte und bis 1989 durch die Zonengrenze bzw. ab 1949 innerdeutsche Grenze von Coburg abgeschnitten blieb. Coburg lag somit im Zonenrandgebiet.
Im Jahr 1950 verlegte die Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a. G., Erfurt, die heutige Versicherungsgruppe HUK-COBURG, ihren Sitz nach Coburg. Sie ist mit über 4100 Mitarbeitern größter Arbeitgeber und Gewerbesteuerzahler Coburgs, was die höchsten gemeindlichen Steuereinnahmen, bezogen auf die Einwohnerzahl, in Deutschland zur Folge hat.
Obwohl keine Residenzstadt mehr, hat Coburgs Bedeutung für die Region, insbesondere durch die Vereinigung mit Bayern und durch die Wiedervereinigung Deutschlands, zugenommen. Die Stadt ist Oberzentrum mit wichtiger Infrastruktur, wie Landestheater, Landesbibliothek, Klinikum und vielen verschiedenartigen Schulen. Seit 30. Mai 2005 führt Coburg den Beinamen Europastadt. Dieser Titel, vom Europarat verliehen, bezeichnet Städte, die sich dem Gedanken der europäischen Verständigung besonders verschreiben.
Religion
Der Coburger Raum gehörte seit der Christianisierung Frankens und Thüringens, wohl erstmals um 768, bis zur Einführung der Reformation 1524 zum Bistum Würzburg. Danach war die Stadt über viele Jahrhunderte eine fast ausschließlich protestantische Stadt. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis. 1910 waren über 96 % der Bevölkerung Mitglied der evangelischen Landeskirche. Oberhaupt der Landeskirche war der jeweilige Herzog von Sachsen-Coburg als „summus episcopus“. Dieser ernannte unter anderem die Kirchenregierungen. Die geistliche Leitung hatten die Superintendenten mit Sitz in Coburg. Nach der Vereinigung Coburgs mit Bayern schloss sich 1921 die Evangelische Landeskirche Coburg der Evangelischen-Lutherischen Landeskirche Bayerns an. Innerhalb dieser Landeskirche ist Coburg Sitz des mit über 82.000 Mitgliedern größten Dekanats in Bayern.
Heutige Religionszugehörigkeit in Coburg | |
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Religion (Konfession) | Anteil |
Evangelisch | 60 % |
Katholisch | 22 % |
Sonstige | 18 % |
Römisch-katholische Gemeindeglieder zogen spätestens im 18. Jahrhundert wieder in die Stadt. Ihnen wurde es ab 1802 gestattet, Gottesdienste abzuhalten, zuerst in einem Zimmer in der Ketschengasse 1, ab 1806 in der Nikolaus-Kapelle. 1860 erhielten die ca. 600 Katholiken unter der Protektion von Prinz August von Sachsen-Coburg-Koháry den Kirchenneubau St. Augustin als eigene Kirche.
Ab 1826 war die Kirchengemeinde der Erzdiözese Bamberg zugeteilt worden, 1920 dann endgültig.
Neben den beiden großen Kirchen gibt es heute auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die Adventgemeinde (Siebenten-Tags-Adventisten) und die Christengemeinschaft.
Ferner sind eine Neuapostolische Gemeinde, eine Alt-Katholische Kirchengemeinde, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage und die Zeugen Jehovas in Coburg vertreten. Eine jüdische Gemeinde mit Synagoge gibt es seit 1941 nicht mehr. Im Jahr 2006 bestehen drei Gebetshäuser muslimischer Gemeinden in Coburg.
Eingemeindungen
1934 erfolgte die Eingemeindung von Ketschendorf, Wüstenahorn, Cortendorf und Neuses, um so wieder Garnisonsstandort werden zu können, wofür 30.000 Einwohner notwendig waren. Die siebziger Jahre waren durch eine größere Zahl von Eingemeindungen gekennzeichnet. 1972 waren dies am Jahresanfang Lützelbuch, Löbelstein, Rögen und Seidmannsdorf sowie in Jahresmitte noch Beiersdorf (bekannt für das Schloss Callenberg), Creidlitz und Scheuerfeld. Abgerundet wurden die Eingemeindungen 1976 mit Neu- und Neershof, Neudörfles sowie 1977 mit Bertelsdorf und Glend. Die Fläche der Stadt hatte sich damit seit 1900 von 11,4 km² auf über 48 km² mehr als vervierfacht.
Einwohnerentwicklung

Im Jahr 1480 lebten in der Stadt 2.000 Einwohner. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts nahm die Entwicklung der Eínwohnerzahlen stärker zu und erreichte 1843 den Wert von 10.000. Von 1864 bis 1875 wuchs die Stadt um fast 4.000 Einwohner auf 14.570, was einem Wachstum von 37 % entsprach. Zum Jahrhundertwechsel betrug die Anzahl der Bürger schließlich 20.460. Trotz eines Rückganges der Einwohnerzahl um etwa 10 Prozent nach dem Ersten Weltkrieg lebten 1927 über 25.000 Menschen in der Stadt. Durch die ersten Eingemeindungen 1934 ergab sich ein Sprung um ungefähr 10 Prozent auf 29.000 Einwohner, der Höchststand war schließlich 1946 mit 50.000 Einwohnern erreicht, davon ungefähr 15.000 Flüchtlinge. Seit dem Ende des vergangenen Jahrhunderts (42.800) hat sich die Einwohnerzahl wenig verändert und beträgt, allerdings mit leicht fallender Tendenz, rund 42.000.
Politik

Wappen
Seit 1430 ist auf dem Coburger Stadtwappen der Heilige Mauritius abgebildet. Mauritius wird in der Ikonographie als „Mauretanier“, also als Mohr mit dunkler Hautfarbe dargestellt. Er ist der Schutzpatron der Stadt. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde ab 1934 in dem Wappen der Mohr gegen ein Schwert mit Hakenkreuz im Knauf ausgetauscht.
Stadtrat
Der Stadtrat Coburgs besteht aus dem Oberbürgermeister und der von der Gemeindeordnung gesetzlich vorgeschriebenen Anzahl von 40 Stadtratsmitgliedern. Der Oberbürgermeister wird direkt und wie der Stadtrat auf die Dauer von sechs Jahren berufen. Seit der Kommunalwahl vom 27. März 2002 stellt die SPD 18 Stadträte und die CSU 14. Daneben sind noch vier kleinere Parteien vertreten, nämlich die Freie Wählergemeinschaft Coburg mit 3 Stadträten, die FDP und Bündnis 90/Die Grünen mit je 2 Mitgliedern sowie die ÖDP mit einem Stadtrat.
1. Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister seit 1900
- 1897–1924: Gustav Hirschfeld
- 1924–1931: Erich Unverfähr
- 1931–1934 Franz Schwede, NSDAP
- 1934–1937: Otto Schmidt, NSDAP
- 1937–1938: Wilhelm Rehlein, NSDAP
- 1938–1945: August Greim, NSDAP
- 1945, kommissarisch: Alfred Sauerteig, NSDAP
- 1945, kommissarisch: Eugen Bornhauser
- 1945–1948: Ludwig Meyer
- 1948–1970: Walter Langer, FDP
- 1970–1978: Wolfgang Stammberger, SPD
- 1978–1990: Karl-Heinz Höhn, parteilos
- seit 1990: Norbert Kastner, SPD (1990 mit 31 Jahren jüngster OB Deutschlands)
Städtepartnerschaften
Coburg hat sechs Partnerschaften mit Orten in Westeuropa und Nordamerika. Schon im Jahr 1951 wurde Garden City aus dem Bundesstaat New York erste Partnerstadt, nachdem diese dazu die Initiative zwecks Völkerverständigung ergriffen hatte. Bis zur zweiten Partnerschaft dauerte es über 20 Jahre. Diese erfolgte 1972 im Rahmen der Aussöhnung der Völker mit Oudenaarde in Belgien. Erste Partnerschaftsbestrebungen mit der Stadt Niort in Frankreich waren im Jahre 1971 vergebens, schließlich aber drei Jahre später erfolgreich. 1977 wurde Gais in Südtirol, welches seit 1972 eine Patenschaft mit dem späteren Ortsteil Lützelbuch hatte, Partnerstadt und die Isle of Wight (Großbritannien) folgte 1983. Letzte Partnerstadt wurde 1997 der kanadische Namensvetter Cobourg (Ontario), nachdem Coburg schon 1972 die ersten Vorschläge dazu gemacht hatte.
Garden City, USA
Oudenaarde, Belgien
Niort, Frankreich
Gais, Italien
Isle of Wight, Großbritannien
Cobourg, Kanada
Kultur und Sehenswürdigkeiten
-
Die Morizkirche in Coburg 2003
-
Coburger Altstadt 2003
-
Veste Coburg vom Hofgarten aus gesehen
Theater und Kinos



Das Gebäude des Landestheaters Coburg wurde in den 1840ern von Herzog Ernst II. als Hoftheater erbaut. Ein nahezu identisches Theater wurde zeitgleich in Gotha errichtet, allerdings im Zweiten Weltkrieg zerstört. Heute zählt das Landestheater zu den schönsten Bauten in Coburg und passt sich in das Gesamtensemble des Schlossplatzes ein. Das mehrteilige klassizistische Bauwerk hat u. a. einen Spiegelsaal und einen schönen Zuschauerraum. Aufgrund der Mitfinanzierung (40 %) durch den Freistaat Bayern kann es auch als drittes bayerisches Staatstheater bezeichnet werden. Es ist ein kleines Drei-Sparten-Theater (Oper/Operette, Schauspiel, Ballett) und hat im Großen Haus 550 Plätze und in der Reithalle 99 Sitzplätze.
Die Stadt hatte zwischen 1920 und 1975 bis zu sechs Lichtspielhäuser (Kali, Central, Passage, Union-Theater, Burgtheater, Casino). Heute gibt es nur noch das Kino Utopolis, das mit neun Sälen eines der modernsten in der Region und mit einer Bar, einem Restaurant und einem Musik-Club beliebter Treffpunkt in der Stadt ist. Es wurde 2001 an Stelle des alten Union-Theaters von 1919 eröffnet, einem Jugendstilkino mit ehemals 600 Sitzplätzen. Eine der Auflagen für den Neubau des Kinocenters war die Beibehaltung der großzügigen Freitreppenanlage.
Lokale Medien
Coburg hat, obwohl es nicht sehr groß ist, zwei Tageszeitungen. Dies sind das 1886 gegründete Coburger Tageblatt, seit 2003 als Regionalausgabe der Zeitung „Fränkischer Tag“ aus Bamberg erscheinend, und die 1946 gegründete Neue Presse, seit 1986 mehrheitlich zur Mediengruppe Süddeutscher Verlag gehörend. Die beiden lokalen Radiosender heißen Radio 1 und Radio Galaxy Coburg, wobei Letzterer ein Ableger vom jugendorientierten Radio Galaxy Bayern ist. TV Oberfranken mit Sitz in Hof ist lokaler Fernsehsender für Oberfranken. Des Weiteren gibt es ein rein im Internet verfügbares Medienangebot, das Online-Magazin Cocoa. Dort werden täglich die aktuellen Geschehnisse rund um Coburg mit Hintergrundinformationen aufgeführt.
Bauwerke
Coburg hat eine sehr gut erhaltene Altstadt, die durch die teilweise erhaltene Stadtmauer mit Juden-, Ketschen- und Spitaltor begrenzt ist. Die Stadt ist reich an sehenswerten Bauwerken, Brunnen, Gedächtnisstätten und historischen Ensembles.
- Veste Coburg




An erster Stelle ist die Veste Coburg zu nennen, die 170 Meter über der Stadt liegt und zu den größten und am besten erhaltenen Burganlagen Deutschlands gehört. Sie wurde 1225 erstmalig urkundlich erwähnt, im 17. Jahrhundert mit einem dreifachen Mauerring zur Landesfestung ausgebaut und beherbergt heute die ehemaligen herzoglichen Kunstsammlungen.
- Schloss Ehrenburg
Am Fuße des Festungsberges liegt der Schlossplatz, welcher umfasst wird von dem ehemaligen Residenzschloss Ehrenburg, den Arkaden mit Hofgarten sowie Palais Edinburgh und Landestheater. Der Platz wurde 1830 bis 1837 gestaltet. In der Mitte steht ein Denkmal Herzog Ernsts I.. Den Grundstein für Schloss Ehrenburg legte 1543 Herzog Johann Ernst von Sachsen und von 1623–1627 erweiterte Herzog Johann Casimir seine Residenz zu einem Renaissanceschloss. Im Westflügel ist die 1701 fertiggestellte barocke Schlosskirche integriert. Im 19. Jahrhundert verlieh Herzog Ernst I. dem Schloss mit einer Fassade im Stil der englischen Neugotik sein heutiges Aussehen. Die Ehrenburg beherbergt die Landesbibliothek Coburg und wurde als Museum ausgebaut.
- Rathaus und Stadthaus
Benachbart zum Schlossplatz liegt der Marktplatz, eingerahmt von Rathaus und Stadthaus. In seiner Mitte steht das Prinz-Albert-Denkmal, ein Geschenk der Königin Victoria an die Heimatstadt ihres verstorbenen Gatten. Der feierlichen Enthüllung des Denkmals wohnte die Queen am 26. August 1865 während ihres fünften Besuches in Coburg bei. Zwischen 2004 und 2005 erfolgte eine Neugestaltung des Platzes mit Begrünung, neuer Beleuchtung und Wasserfontänen rund um das Prinz-Albert-Denkmal. Das Rathaus mit dem zweigeschossigen Coburger Erker und einem 27 m langen sowie 13 Meter breiten großen Ratssaal errichtete ab 1577 der Baumeister Hans Schlachter, 1750 und 1903 wurden größere Umbauten durchgeführt. Das gegenüberliegende Stadthaus ließ Herzog Johann Casimir 1601 errichten. Die ehemalige herzogliche Cantzley ist ein Gebäude der Spätrenaissance mit einer reichverzierten Fassade und vielfarbigen Wandmalereien. Nennenswert ist außerdem die Hofapotheke aus dem Jahre 1543, ein spätgotischer Steinbau mit einem kleinen Chor und einer Madonna mit Kind an einer Fassadenecke.
- Kirchen
Als weiteres Baudenkmal in der Coburger Innenstadt muss die Morizkirche, von 1320 bis 1586 errichtet, genannt werden. Sie ist Hauptkirche der evangelischen Stadtgemeinde. Der älteste Teil der Kirche, der Ostchor, stammt aus 1330. Das Westportal mit den beiden ungleichen Türmen wurde um 1420 gebaut. Und wiederum hundert Jahre später erfolgte die Aufrichtung des eigentlichen Kirchengebäudes, des Kirchenschiffes. In der Osterwoche 1530 predigte Martin Luther in der Kirche.
Die katholische Stadtpfarrkirche St. Augustin steht hinter dem Landestheater. Es ist ein neugotisches Gotteshaus mit einer Fürstengruft, welches nach Entwürfen von Vincenz Fischer-Birnbaum zwischen 1855 und 1860 errichtet wurde.
In der Altstadt ist außerdem versteckt an den Unteren Anlage die Salvatorkirche gelegen, eine evangelisch-lutherische Friedhofskirche des 1494 angelegten Salvatorfriedhofes. Die Kirche, ein Saalbau mit dreiseitig geschlossenem Chor, wurde von 1660 bis 1662 gebaut.


Außerdem ist die am südlichen Altstadtrand gelegene St.-Nikolauskapelle erwähnenswert. Sie wurde 1473 als Siechenkapelle für Leprakranke erbaut und ist im Besitz der Stadt. Sie war ab 1529 Kapelle der evangelischen, ab 1806 der katholischen Gemeinde und von 1873 bis 1932 jüdische Synagoge. Es war vermutlich die einzige christliche Kirche Deutschlands, die in eine Synagoge umgewandelt wurde. Das Nutzungsrecht wurde der jüdischen Gemeinde durch den Eigentümer, die Stadt, mit Ende des Jahres 1932 gekündigt. Ab 1946 war sie Kapelle der freikirchlichen Gemeinde und ist seit 1962 Kapelle der altkatholischen Gemeinde. [1]
Nördlich vor den ehemaligen Stadttoren befindet sich an der Itz gelegen die Heiligkreuzkirche. Der Chor der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche wurde im gotischen Stil in den Jahren 1401 bis 1407 erbaut, das Langhaus ab 1413. In den Jahren 1735 bis 1739 wurde die Kirche zu einer Saalkirche mit einem barocken Innenraum umgestaltet. Aus dieser Zeit stammen auch die Stuckdecke und der Orgelprospekt.
- Weitere Bauwerke in der Innenstadt
Neben der Morizkirche steht das Gymnasium Casimirianum; das Renaissance-Gebäude wurde 1605 eingeweiht. Auch das Zeughaus in der Herrngasse zwischen Schlossplatz und Marktplatz stammt aus dieser Zeit, es wurde 1621 als Waffenlager errichtet. Später ist es im Stil der Spätrenaissance erweitert worden und erfüllte wechselnde Aufgaben. Heute dient es als Staatsarchiv.
Denkmalgeschützte Fachwerkgebäude sind die Hahnmühle von 1317 sowie das Münzmeisterhaus. Letzteres war ehemaliger Hof des Geschlechtes der Münzmeister, genannt von Rosenau, welche 1288 urkundlich erwähnt wurden. Das Haus besteht seit 1333 und ist eines der ältesten Fachwerkhäuser Deutschlands.
- Schlösser
Aufgrund seiner langen Geschichte als Residenzstadt befinden sich in Coburg neben dem Schloss Ehrenburg noch eine Vielzahl von kleinen Schlössern.
In der Nachbarschaft zum Landestheater liegt das Bürglaß-Schlösschen. Dieses gehörte einst Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld; heute befindet sich darin das Coburger Standesamt. Nordöstlich davon steht am Rittersteich das Rosenauschlösschen, ein Fachwerkgebäude mit Teilen aus dem Jahre 1435. Auf der Ernsthöhe oberhalb der Callenberger Straße erhebt sich seit 1840 Schloss Hohenfels. Es wurde zeit- und stilgleich mit dem Landestheater von dessen Baumeister errichtet.
In den eingemeindeten Vororten sind folgende Schlösser gelegen.
Im Stadtteil Ketschendorf steht inmitten eines ausgedehnten Parks das neugotische Schloss Ketschendorf der Baronin von Stolzenau aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Das Schloss zählt zu den vollkommenen Bauten des neugotischen Gürtels Coburgs. Es ist seit 1956 die Coburger Jugendherberge.
Schloss Falkenegg, oberhalb Coburgs Stadtteil Neuses gelegen, gehört zu den romantischen Bauten des Historizismus des beginnenden 19. Jahrhunderts. Falkenegg umfasst auch einen kleinen, verwunschenen Bergpark mit einem Obelisken zum Andenken an Moritz August von Thümmel.
Schloss Callenberg im Stadtteil Beiersdorf wurde 1122 erstmals urkundlich erwähnt und war ab 1825 Sommerresidenz der Coburger Herzöge. Die dreiflügelige Schlossanlage ist ein bedeutendes Beispiel für die Neugotik in Bayern. Seit 1998 beherbergt das Schloss die private Sammlung Herzoglicher Kunstbesitz, ab 2004 wird das Deutsche Schützenmuseum aufgebaut.
Schloss Neuhof aus dem 14. Jahrhundert steht in Neu- und Neershof, dem östlichsten Coburger Stadtteil. Generalfeldmarschall Graf Albrecht von Roon war 1873 bis 1879 prominenter Eigentümer des in einem englischen Landschaftspark gelegenen Schlosses.
Schloss Eichhof steht, urkundlich erstmals 1440 erwähnt, im Coburger Stadtteil Scheuerfeld und dessen Ortsteil Dörfles. Es gehört heute noch dem |Haus Coburg und wird als Hofgut bewirtschaftet.
- Neugotischer Bebauungsring


Wurde unter der Regentschaft von Herzog Johann Casimir mit seinem „Hausarchitekten“ Peter Sengelaub das Coburger Stadtbild durch Renaissance-Baudenkmäler entscheidend geprägt, wie zum Beispiel durch das ehemalige Regierungsgebäude, heute Stadthaus, das Zeughaus und das Gymnasium Casimirianum, so griffen in der ersten wesentlichen Neubau-Epoche des 19. Jahrhunderts Baumeister wie Julius Martinet als Hommage an das englische Königshaus, das damals noch „Saxe-Coburg and Gotha“ hieß, einen für damalige Verhältnisse geradezu „revolutionären“, dem gründerzeitlichen Historismus zuzurechnenden Baustil auf, nämlich die Neogotik. Das griechische Affix „neo“ weist daraufhin, dass es sich dabei – im Zuge des im 18. Jahrhunderts von England ausgehenden „Gothic Revival“- um die „Neuauflage“ einer die Gotik nachahmenden Stilrichtung (Merkmale unter anderem Spitzbogen, Fialen) handelt. In seltener städtebaulicher Qualität wandte man in Coburg diesen Baustil an. Die Ehrenburg verrät nach ihrer neugotischen Fassadengestaltung durch Karl Friedrich Schinkel die „architektonische Verwandtschaft“ mit dem weltweit bekanntesten Beispiel für Neugotik, nämlich dem Palace of Westminster in London. Mehr noch: Mit dem damals in Coburg entstandenen neugotischen Bebauungsring besitzt die Stadt ein städtebauliches Juwel, das als eine Coburger Sonderentwicklung in die Baugeschichte einging und in Architekturkreisen als „einzigartig auf dem europäischen Kontinent“ apostrophiert wird. In Coburg zeichnet ein nahezu geschlossenes Ensemble von neugotischen Bauwerken zum großen Teil den Verlauf der einstigen ringförmigen Stadtmauer nach. Dass die alten Stadtmauerreste einigen neugotischen Bürgerhäusern später als Fundament dienten, stellt eine weitere Besonderheit dar. Der spezielle Reiz der Coburger Neugotik besteht aber darin, dass sich das Coburger Ensemble nicht wie in anderen Städten nur auf wenige Einzeldenkmäler oder ein kleines Stadtareal beschränkt; vielmehr umschließen die neugotischen Straßenzüge gleich einem Gürtel (vom Ernstplatz über Albertsplatz, Ausläufer im Bereich Ketschentor, Untere/Obere Anlage, Schlossplatz, Schwarze Allee bis zur Rosenauer Straße mit Ausläufern in der Bahnhofstraße) über insgesamt fast zwei Kilometer den größten Teil der Altstadt. Dabei gewährt der neugotische Promenadenring ausnahmslos den Blick auf parallel verlaufende Grünanlagen (an Stelle des früheren Stadtgrabens) oder auf baumbestandene Plätze (Albertsplatz, Ernstplatz, Schlossplatz und Rittersteich). Dem ansonsten eher kleingliedrigen Coburger Altstadtbild wird durch das „überdimensionierte“ völlig intakte, einzigartige Neugotik-Ensemble ein städtebaulich unverwechselbarer großzügiger Charakter verliehen. So ist der neugotische Bebauungsring in Coburg Zeugnis für einen historisch bedeutsamen Baustil, der in internationalen Fachkreisen – da sich vergleichbare neugotische Ensembles in solcher Geschlossenheit selbst im Ursprungsland Großbritannien kaum finden lassen – als mustergültiges Anschauungsobjekt und Geheimtipp gilt.
Parks
Der Hofgarten, zwischen Schlossplatz und Festungsberg liegend, wurde 1680 durch Herzog Albrecht als 5,5 Hektar großer Barockgarten angelegt. Seine heutige Gestalt als englischer Landschaftspark, mit einer Vielzahl heimischer wie auch seltener Baumarten, erhielt er mit der Erweiterung bis zur Veste 1857 unter Herzog Ernst II. Heute hat der Park aufgrund seiner zentralen Lage eine wichtige Erholungsfunktion für die Bevölkerung und ist gleichzeitig die Frischluftschneise der Stadt. Der Hofgarten beherbergt das Reiterdenkmal Herzog Ernsts II. von 1899, das Mausoleum für Herzog Franz Friedrich Anton und seine Gemahlin (1816/1817), den Herzog-Alfred-Brunnen (1904) sowie das Ehrenmal des Coburger Convents (1926).
Die untere Anlage, eine Grünanlage mit dem aufgelassenen Salvatorfriedhof, die bei der Einebnung der östlichen Wallgräben Anfang des 18. Jahrhunderts entstand, verbindet den Hofgarten mit dem Rosengarten am Kongresshaus. Der Rosengarten war einmal die außerhalb der Stadt liegende Zollbauernwiese. Auf diesem Gelände wurde 1929 die Deutsche Rosenschau mit fast 200.000 Besuchern veranstaltet. Der Ende der achtziger Jahre umgestaltete Garten hat unter anderem um 70 verschiedene Sorten von Rosen und Volieren für exotische Vögel. Außerdem ist im Rosengarten der Sinflutbrunnen des Coburger Künstlers Ferdinand Lepcke aufgestellt.
Weitere kleine Anlagen sind die Josiasanlage am Bürglaßschlösschen sowie ein Weg entlang der Itz. In den äußeren Stadtteilen sind insbesondere der Rückert-Park im Stadtteil Neuses sowie der Schlosspark des Ketschendorfer Schlosses erwähnenswert.
Museen
Kunstsammlung der Coburger Veste
Bedeutendstes Museum Coburgs ist die Kunstsammlung der Coburger Veste, hervorgegangen aus den Sammlungen der Coburger Herzöge. Kunst und Kunsthandwerk aus neun Jahrhunderten können dort besichtigt werden. Es sind unter anderem 26 Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren, eine große Sammlung von Rüstungen, Kriegswaffen und Jagdwaffen sowie eine außergewöhnliche Glassammlung ausgestellt.
Naturkundemuseum

Das Naturkundemuseum geht auf das 1844 gegründete „Herzogliche Kunst- und Naturaliencabinet“ zurück und erhielt 1914 im Hofgarten sein heutiges Domizil. Unter anderem sind auf 4800 qm Fläche Exponate zu den Themen Mineralogie, Geologie, Paläontologie, Archäologie, Völkerkunde und Evolution ausgestellt.
Weitere Museen
Weiterhin sind zu nennen das Puppen-Museum neben der Ehrenburg mit einer großen Anzahl von Künstlerpuppen, das Friedrich-Rückert-Museum im Stadtteil Neuses sowie das Grabungsmuseum Kirchhof, welches neben St. Moriz unter dem Ämtergebäude liegt und Ausgrabungen einer ehemaligen Benediktiner-Propstei mit Keramikgegenständen zeigt.
Im Pavillon des Kunstvereins Coburg am Hofgarten finden seit 1986 Wechselausstellungen mit Kunst der Gegenwart statt. Der Kunstverein ist einer der ältesten in Deutschland und mit über 1300 Mitgliedern der größte in Bayern.
Im Schloss Callenberg im Stadtteil Beiersdorf werden außerdem seit 1998 durch die „Sammlung Herzoglicher Kunstbesitz“ Mobiliar, Gemälde, Porzellan und kunstgewerbliche Gegenstände aus vier Jahrhunderten gezeigt. Ein außergewöhnliches Uhrenkabinett kann besichtigt werden. Ab 2004 ist hier das Deutsche Schützenmuseum beheimatet.
Aquarium
Im Coburger Stadtteil Neuses liegt das privat betriebene „Sea Star Aquarium“. In 55 Aquarien kann man auf 650 m² Ausstellungsfläche über 650 Fischarten, davon allein 17 verschiedene Haiarten sehen.
Sport
Neben Fußball, der in 16 Vereinen angeboten wird, und mit dem DVV Coburg bis 2006 in der Landesliga vertreten war, hat traditionell der Schießsport eine besondere Bedeutung in Coburg. Hier gibt es vier Vereine und die Schützengesellschaft Coburg 1354 ist mit einer Luftgewehrmannschaft in der 2. Bundesliga vertreten. Zu den etwas ungewöhnlicheren Sportarten gehört der Gardetanz, den die Tanzsportgarde Coburger Mohr e. V. seit vielen Jahren erfolgreich in ganz Deutschland vertritt. Nach vier Deutschen Meistertiteln und vielen Oberfränkischen-, Fränkischen- und Süddeutschen Meistertiteln veranstaltete die Tanzsportgarde im Jahr 2006 die Süddeutschen Meisterschaften, allerdings nicht in Coburg, sondern aufgrund der zu kleinen Angersporthalle in Bayreuth. Viele Anhänger hat auch der HSC 2000 Coburg, dessen 1. Herrenmannschaft in der Handball-Regionalliga Süd spielt und bei seinen Heimspielen einen Zuschauerschnitt von mehr als 1000 hat, bei einer maximalen Kapazität von 1270 in der Angersporthalle. Auch Orientierungslauf gewinnt in Coburg immer mehr an Bedeutung, so wurde 2005 erstmals in Coburg eine Deutsche Mannschaftsmeisterschaft und ein Bundesranglistenlauf ausgerichtet.
Regelmäßige Veranstaltungen

In Coburg findet jedes Jahr das größte Samba-Festival außerhalb Brasiliens statt, das seit 1992 alljährlich im Juli an drei Tagen weit über 100.000 Besucher anzieht. Über 80 Sambagruppen mit mehr als 2200 Sambistas aus acht Nationen sorgten vom 7. bis zum 9. Juli 2006 auf neun Bühnen in der Innenstadt für Stimmung. Das 16. Sambafest findet voraussichtlich vom 13. bis 15. Juli 2007 statt.
Daneben ist Coburg der Tagungsort des Coburger Convents (CC), eines Verbandes von Studentenverbindungen, der jedes Jahr zu Pfingsten seinen Kongress mit Tagungen, Festkommers, Fackelzug und Sportveranstaltungen ausrichtet.
Mehrmals jährlich werden klassische Konzerte in der St.-Moriz-Kirche durch den Coburger Bachchor veranstaltet. Außerdem wird Ende Juli das Schlossplatzfest, das sich als „Größte Party Nordbayerns“ bezeichnet, zwischen Ehrenburg und Landestheater gefeiert.

Auf der Freifläche Anger finden im Frühjahr das Frühlingsfest sowie Anfang August das Vogelschießen (Schützenfest) statt. Dieses wird durch die Schützengesellschaft Coburg 1354 e. V. veranstaltet und hat einen hohen Besuchergrad.
Neben dem Weihnachtsmarkt im Dezember finden weitere traditionelle Märkte statt. Der Coburger Flohmarkt, der sich zweimal im Jahr über das gesamte Innenstadtgebiet erstreckt, dauert vom Samstagabend bis Sonntag.
Außerdem finden alle zwei bis drei Jahre die Johann-Strauß-Musiktage und der Internationale Gesangswettbewerb Alexander Girardi in Coburg statt. Damit möchte die Stadt an den Walzerkönig erinnern, der 1887 Coburger Bürger wurde. Die letzten Musiktage fanden vom 19. Juni bis 2. Juli 2006 statt.
Kulinarische Spezialitäten
- Die bekannteste Spezialität aus Coburg ist die Coburger Bratwurst, das Coburger Nationalgericht schlechthin. Eine Besonderheit ist dabei die Art des Grillens, wozu weder Holz noch Holzkohle, sondern gut getrocknete Kiefernzapfen verwendet werden. Einen geöffneten Bratwurststand gibt es im ganzen Jahr täglich auf dem Marktplatz. Die Länge der Bratwurst soll der Länge des Marschallstabes entsprechen, den die Figur des Stadtheiligen Mauritius auf dem Rathausgiebel in der Hand hält.
- Eine weitere Spezialität sind die Coburger Klöße. Dies sind Kartoffelklöße je zur Hälfte aus rohen (wie die Thüringer) und aus gekochten Kartoffeln (wie die Fränkischen). Im Inneren enthält jeder Kloß geröstete Weißbrotwürfel.
- Die Coburger Schmätzchen sind eine Art Honigplätzchen. Die Variante Coburger Goldschmätzchen ist schokoladeumhüllt und mit einem Klecks echtem Blattgold versehen.
- Der Hof-Likör wird in der Hofapotheke nach einem geheimen Rezept hergestellt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Coburg ist einer der stärksten wirtschaftlichen Bereiche Bayerns und war in der Vergangenheit weitgehend immun gegen wirtschaftliche Schwankungen des Umlandes. Dieses erfolgreiche Wirtschaften hat Coburg vor allem seinem breit gefächertem Portfolio an Branchen und einem breiten Mix an verschiedenen Betriebsgrößen zu verdanken.
Statistische Daten der Wirtschaft
Die folgenden Daten stammen aus den Industriekennzahlen des Kammerbezirkes der IHK zu Coburg und dem Bayerischen Landesamt für Statistik mit einem Stand 31. Dezember 2002 beziehungsweise 30. Juni 2003:
- 176 Betriebe hatten 24.020 Beschäftigte, die einen Gesamtumsatz von 2.870 Mio € mit einer Exportquote von 37,0 % erwirtschafteten.
- Insgesamt waren im zuständigen Bereich 28.023 Arbeitnehmer beschäftigt und 2.592 Personen arbeitslos gemeldet.
Ungefähr 46 % der Erwerbstätigen sind im Dienstleistungssektor, 35 % im produzierenden Gewerbe und 19 % im Bereich Handel und Verkehr beschäftigt. Ungefähr 18.000 Personen pendeln täglich in die Stadt zur Arbeit. In den Behörden und öffentlichen Institutionen sind ca. 3000 Arbeitsplätze vorhanden.
Ansässige Unternehmen

Bekanntestes Unternehmen und größter Arbeitgeber Coburgs ist die Versicherungsgruppe HUK-Coburg. Die ungefähr 4.600 vor Ort beschäftigten Angestellten der seit 1950 in der Stadt ansässigen Versicherung sind auf einen Verwaltungskomplex in der Innenstadt am Bahnhof sowie einen zweiten größeren auf der Bertelsdorfer Höhe an der Anschlussstelle Coburg-Nord der Bundesautobahn A73 verteilt.
Daneben ist das produzierende Gewerbe mit den im folgenden genannten größten Unternehmen wichtigstes Standbein der Wirtschaft in Coburg. Das Familienunternehmen Brose produziert seit 1919 in der Stadt. Es ist ein bedeutender Zulieferer der Automobilindustrie und hat vor Ort ca. 2.200 Mitarbeiter, welche in zwei Werken arbeiten, die im Süden der Stadt liegen. Die KAESER Kompressoren GmbH, 1919 von Carl Kaeser in Coburg gegründet, gehört zu den führenden Anbietern von Kompressoren und Produkten der Drucklufttechnik. Von den insgesamt 3000 Beschäftigten arbeiten ungefähr 1600 im Stadtteil Bertelsdorf.
Stark vertreten ist in Coburg der Werkzeugmaschinenbau mit den Firmen Waldrich-Coburg, Kapp und Lasco. Im Großwerkzeugmaschinenbau ist Waldrich-Coburg Hersteller von Präzisionsbearbeitungszentren und –maschinen, hat über 550 Mitarbeiter und wurde 1919 von Adolf Waldrich gegründet. Dessen Schwiegersohn Bernhard Kapp legte 1953 den Grundstein für seine eigene Firma, die heute in Coburg mit ungefähr 500 Beschäftigten Schleifmaschinen zur Weich- und Hartfeinbearbeitung von Verzahnungen und Profilen produziert. Lasco wurde schon 1863 als Eisengießerei und Maschinenfabrik Langenstein & Schemann, Ernsthütte Coburg gegründet und fertigt mit 300 Mitarbeitern Fertigungsanlagen für Umformaufgaben.
Ein weiterer Schwerpunkt ist mit den Firmen Gaudlitz, Hermann Koch und Ros die kunststoffverarbeitende Industrie. Gaudlitz wurde 1937 gegründet und produziert heute mit ca. 400 Beschäftigten hochpräzise Formteile aus duro- und thermoplastischen Rohstoffen. Das Unternehmen Hermann Koch gibt es seit 1914 in Coburg. Mit 280 Mitarbeitern werden Kunststoffverpackungen entwickelt und hergestellt. Die Firma Ros, 1924 gegründet, ist heute mit 150 Beschäftigten in Coburg, im Formenbau und Spritzguss tätig.
Gewerbegebiet „Lauterer Höhe“
Im Norden der Stadt an der A73 befindet sich ein 17 Hektar großes, erschlossenes Gewerbegebiet, dessen Fläche teils aus Lautertal eingemeindet wurde. Die Stadt plante dort Ende der 1990er Jahre ein Einkaufs- und Freizeitzentrum, wodurch viele Geschäftsleute der Innenstadt eine Abwanderung der Käufer an den Stadtrand befürchteten. Deshalb kam es im Jahr 2000 zum Bürgerentscheid, bei dem gegen die Errichtung des Einkaufszentrums entschieden wurde. In den folgenden Jahren wurde die Bebauung des Geländes neu geplant, unter anderem mit einer Multifunktionshalle. Bis Herbst 2006 wurden eine Filiale einer Schnellimbisskette, eine Tankestelle und ein Autohaus realisiert. Obwohl das Gesamtprojekt - momentan sind nur kleinere Einkaufsmärkte bzw. Fachmärkte ohne innenstadtrelevantes Sortiment und kein großes Einkaufszentrum genehmigt - nicht genau dem früheren von 1999 entspricht, zeichne sich die Entwicklung weitgehend nach dem früheren Konzept ab, so einige Kritiker. Sie sehen darin eine dem Bürgerentscheid entgegengesetzte Politik.
Verkehr

Öffentlicher Personennahverkehr
Der öffentliche Personennahverkehr wird in Coburg durch die Verkehrsgemeinschaft Coburg (VGC), einen Zusammenschluss der SÜC Bus und Aquaria GmbH (SÜC) und des Omnibusverkehrs Franken GmbH (OVF), betrieben. Im Stadtgebiet gibt es elf Stadtbuslinien mit zusammen etwa 100 Kilometern Streckenlänge, die tagsüber im Halbstunden-Takt betrieben werden. Zentrale Umsteigehaltestellen sind im Jahr 2006 die Mohrenstraße bzw. der Theaterplatz. Im Oktober 2007 wird der Bau eines Busrendezvouspunktes am Theaterplatz fertiggestellt. Außerdem ist der Bau eines ZOB direkt neben dem Bahnhof geplant. Das Umland wird mit elf Linien bedient, die im Regelfall den Coburger Bahnhof anlaufen. Zusätzlich existiert die Bahnstrecke Coburg–Bad Rodach, eine von der Deutschen Bahn AG betriebene Nebenbahn, die alle zwei Stunden verkehrt (Kursbuchstrecke 831).
Öffentlicher Personenfernverkehr

In der Vergangenheit hatte der Schienenverkehr eine größere Bedeutung. So existierte von 1858 bis 1945 mit der Werrabahn von Coburg über Meiningen nach Eisenach eine durchgehende Ost-West-Verbindung über die thüringische Landesgrenze hinweg mit 15 Zugverbindungen am Tag im Jahre 1939. Zusätzlich gab es von 1900 bis 1984 mit der Itzgrundbahn eine Nebenbahn nach Rossach sowie von 1901 bis 1945 die durchgehende Steinachtalbahn über Ebersdorf–Sonnefeld–Fürth am Berg (bis 1975) nach Neustadt bei Coburg.
Seit 1945 wird der öffentliche Personenfernverkehr nur noch über die Eisenbahnstrecke nach Lichtenfels abgewickelt. Auf diesem Streckenteil der Werrabahn und der Fortsetzung, der Bahnstrecke Coburg–Sonneberg, verkehren abwechselnd alle zwei Stunden Regionalbahnen und Regionalexpresszüge der Deutschen Bahn AG (Kursbuchstrecke 830). Letztere fahren in der Regel über Bamberg nach Nürnberg, anderenfalls muss man in Lichtenfels in RB-und RE-Verbindungen nach Bayreuth, Hof, Saalfeld bzw. Würzburg oder in die Züge der ICE-Linie nach München bzw. Berlin umsteigen.
In Zukunft soll sich die Fernverkehrsanbindung durch den Anschluss an die Neubaustrecke Nürnberg–Erfurt, die München über Nürnberg und Erfurt mit Berlin verbindet, verbessern. Der Anschluss Coburgs an den ICE-Verkehr erfolgt über eine Einschleifungsstrecke, ein zugehöriger Tunnel wurde schon erstellt. Dabei soll der Coburger Bahnhof lediglich je einmal täglich pro Richtung in Tagesrandlage bedient werden, ein fester Systemhalt wird allerdings u.a. von der bayerischen Staatsregierung gefordert. Als Zeitpunkt für die Fertigstellung der ICE-Trasse wird 2006 der Zeitraum 2016 bis 2020 genannt.
Straßenverkehr
Das Stadtzentrum ist zum großen Teil eine Fußgängerzone. Für den innerstädtischen Straßenverkehr gibt es zentrumsnah die Parkhäuser Mauer, Post und Zinkenwehr sowie zum kostenlosen Parken, sofern keine Veranstaltungen darauf stattfinden, den Großparkplatz Anger und einige kleinere Parkplätze. Radwege sind in Coburg kaum vorhanden.
Der Fernstraßenverkehr wird geprägt durch die Bundesstraßen B 4, die als Nord-Süd-Achse den Nürnberger Raum mit Thüringen und die B 303, die als West-Ost-Achse Schweinfurt mit Tschechien verbindet. Während erstere die Stadt parallel durchquert, tangiert die B 303 nur den Stadtkern. Aufgrund der Grenzlage war dies bis 1990 ausreichend, da kaum Durchgangsverkehr zu bewältigen war. Seitdem haben die Verkehrsströme durch Coburg stark zugenommen, weshalb im Rahmen des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit die Verlängerung der Bundesautobahn A 73 Nürnberg-Lichtenfels über Coburg nach Suhl beschlossen wurde. Der Abschnitt zwischen Coburg und Eisfeld ist schon in Betrieb, die durchgehende Befahrbarkeit nach Suhl soll 2007 und nach Nürnberg 2008 möglich sein.
Luftverkehr

Der Verkehrslandeplatz Coburg-Brandensteinsebene (ICAO Code: EDQC) wurde als Flugstützpunkt Coburg im Jahr 1913 eröffnet. Er befindet sich im Eigentum der Stadt. Betreiberschaft und Halterschaft liegen seit 2001 beim Aero Club Coburg e. V. Der Flugplatz hat im Jahr durchschnittlich 13.000 Starts und Landungen und kann auf einer Landebahn von über 860 m Länge mit Flugzeugen bis zu einem maximalen Abfluggewicht von 5,7 Tonnen angeflogen werden. Um ihre Piloten mit Starts und Landungen auf extrem kurzen Pisten vertraut zu machen, fliegt die Bundesluftwaffe regelmäßig mit einer Transall C-160 die Brandensteinsebene an.
Des Weiteren existiert in der Nähe des südlichen Stadtteils Creidlitz, allerdings schon außerhalb des Stadtgebietes, der Sonderlandeplatz Coburg-Steinrücken (ICAO Code: EDQY). Er verfügt über eine Gras-Landepiste mit einer Länge von 700 m und besitzt eine Tragfähigkeit von bis zu zwei Tonnen. Besitzer und Betreiber des Flugplatzes auf dem Steinrücken ist die Flugtechnische Arbeitsgemeinschaft Coburg e. V.
Institutionen und Einrichtungen
Neben den Behörden der Stadtverwaltung sind folgende Institutionen und Einrichtungen in Coburg erwähnenswert:
- Die Coburger Landesstiftung verwaltet die herzoglichen Kulturgüter, welche 1919 der Freistaat Coburg durch den Abfindungsvertrag mit Herzog Carl Eduard erhalten hat. Dies sind die Veste mit den Kunstsammlungen, das Naturkundemuseum, die Landesbibliothek, Schloss und Gut Rosenau und Schloss Ehrenburg. Mit dem Anschluss Coburgs an Bayern 1919 wurde ein Unterhaltszuschuss vereinbart. Seit 1941 ist die Stiftung als Außenstelle der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen tätig.
- Das Klinikum, welches auf das 1862 gegründete Landkrankenhaus Coburg zurückgeht, das 1903 an seinen heutigen Standort im Stadtteil Ketschendorf verlegt wurde. Es ist heute Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Würzburg und ein Haus der Schwerpunktversorgung Versorgungsstufe III und hat 522 Betten bei ungefähr 900 Mitarbeitern.
- Die Einrichtung eines Landgerichtes wurde Coburg bei der Vereinigung mit Bayern zugesagt. Es wurde am 1. April 1921 eröffnet. Der zugehörige Gerichtsbezirk umfasste die coburgischen Amtsgerichtsbezirke Coburg, Neustadt, Rodach und Sonnefeld sowie die bayerischen Kronach und Lichtenfels. Das Landgericht wurde im Gebäude des Herzoglichen Staatsministeriums, mit dem Sitzungssaal des Coburger Landtags, am Ketschentor untergebracht. 1945 wurde dieses zerstört und 1957 als neues Justizgebäude eingeweiht.
- Das Amtsgericht Coburg ist seit dem Jahr 2000 als Zentrales Mahngericht für alle automatisierten gerichtlichen Mahnverfahren in Bayern zuständig.
- Daneben ist zu nennen das Forst- und Domänenamt, das Gewerbeaufsichtsamt, die Handwerkskammer und die Industrie- und Handelskammer. Die IHK ist nur zuständig für die Stadt und den Landkreis Coburg und somit die kleinste in Deutschland. Diese Institutionen gibt es vor allem noch aufgrund der 1920 von Bayern gegebenen Bestandszusage.
- Das Landratsamt des Landkreises Coburg ist in der Stadt angesiedelt.
- Die Deutsche Johann Strauß Gesellschaft hat ihren Vereinssitz in Coburg.
Bildungseinrichtungen
Bibliotheken und Archive
Die Landesbibliothek Coburg wurde 1919 in der Nachfolge der seit 1547 bestehenden Hof- und Staatsbibliothek des Herzogtums Sachsen-Coburg gegründet und ist in Schloss Ehrenburg untergebracht. Es ist eine wissenschaftliche Regionalbibliothek mit über 400.000 Bänden, wovon ungefähr 85.000 Bände zum Altbestand des 17. bis 19. Jahrhunderts gehören. Daneben gibt es in der Herrngasse die Stadtbücherei, hervorgegangen aus der Volksbibliothek des Coburger Kunst- und Gewerbevereins von 1874.
Im Staatsarchiv, welches im Zeughaus seinen Sitz hat, sind über 300.000 Archivalieneinheiten über Coburg und den Landkreis sowie den Freistaat und das Herzogtum Sachsen-Coburg und dessen Vorläufer gelagert. Zusätzlich sind im Stadtarchiv in der Steingasse 18.000 Akteneinheiten bis in das 13. Jahrhundert reichend, vorhanden.
Hochschulen
Die Fachhochschule Coburg entstand in ihrer heutigen Form 1971. Sie führt ihre Tradition auf die Handwerkerschule zurück, die 1812 durch den herzoglich-sächsischen Architekten Friedrich Streib in Coburg gegründet wurde. Ende der 1950er wurde´die damalige Ingenieurschule für Hoch- und Tiefbau durch die beiden neuen Abteilungen Maschinenbau und Elektrotechnik zum Polytechnikum erweitert. Das heutige Fächerangebot ist sehr vielseitig und umfasst die vier Bereiche Technik, Bauen/Gestalten, Wirtschaft und Sozialwesen. 2006 sind ungefähr 3000 Studenten an der Fachhochschule eingeschrieben. Der Campus liegt über der Stadt auf einem Berg gegenüber der Veste Coburg.
Die Fachhochschule Schloss Hohenfels, eine staatlich anerkannte private Hochschule für Fachtherapien im Gesundheitswesen, wurde 2004 vom Klinikum Coburg und der Medau-Schule, unterstützt von der FH Coburg, gegründet. An der Hochschule können seit 2005 die Bachelorstudiengänge Physiotherapie und Logopädie studiert werden.
1894 wurde mit dem Technischen Verein, der sich später in "Landsmannschaft Franco-Borussia zu Coburg" umnannte, die erste Coburger Studentenverbindung gegründet. Ihr folgten die Technische Vereinigung Coburgia, die Alte Brünner Burschenschaft Suevia, die Katholische Studentenverbindung Thuringia und die Ingenieur-Verbindung Hildburgia.
Schulen

Aufgrund seiner Funktion als Oberzentrum gibt es in Coburg für ungefähr 11.000 Schüler 25 öffentliche und 16 private Schulen. Die Stadt bezeichnet sich selbst auch als Schulstadt. So sind für die Stadt und das Umland vier Gymnasien vorhanden. Dies sind in der Innenstadt das Albertinum, ein musisches und sprachliches Gymnasium, und mit 400jähriger Tradition das Casimirianum, ein humanistisches, neusprachliches und europäisches Gymnasium. Am Glockenberg liegen die beiden anderen Schulen, das Alexandrinum, ein naturwissenschaftlich-technologisches, sprachliches sowie wirtschafts- und sozialwissenschaftliches Gymnasium und das Ernestinum, ein mathematisch-naturwissenschaftliches, wirtschaftswissenschaftliches und europäisches Gymnasium.
Neben der Regiomontanus-Schule, einer Staatlichen Fachoberschule und Berufsoberschule, sind in der Stadt außerdem zwei Berufsschulen, dreizehn Berufsfachschulen (für Wirtschaft, Hauswirtschaft, Kinderpflege, Kranken- und Kinderkrankenpflege), eine Landwirtschaftsschule und eine Wirtschaftsschule angesiedelt. Zwei Realschulen sowie zwölf Grund- und Hauptschulen runden das Angebot staatlicher Schulen ab.
Schulen mit privater Trägerschaft sind die Medau-Schule, eine Fachschule für Gymnastik, Physiotherapie und Logopädie, die Rudolf-Steiner-Schule, eine Waldorfschule, sowie die Auslandskorrespondentenschule ASCO und die Musikschule. Außerdem unterhalten die Stadt und der Landkreis eine Sing- und Musikschule sowie eine Volkshochschule.


Persönlichkeiten
Ehrenbürger
siehe Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Coburg
siehe Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Coburg
Zu den Persönlichkeiten, die mit Coburg in Verbindung gebracht werden, zählt Martin Luther, der im Jahr 1530 ein halbes Jahr auf der Veste verweilte, weil er am Reichstag in Augsburg wegen der über ihn verhängten „Acht“ nicht teilnehmen konnte.
Weiterhin ist insbesondere der Dichter, Übersetzer und Orientalist Friedrich Rückert erwähnenswert, der von 1848 bis zu seinem Tode im Jahre 1866 im Coburger Stadtteil Neuses lebte und dort seine letzte Ruhestätte fand. Auch der Kapellmeister und Komponist Johann Strauß (Sohn), der 1887 Bürger von Coburg wurde, ist mit dem Namen der Stadt eng verbunden.
Sonstiges
Coburg ist auch der Name zahlreicher Orte in der „Neuen Welt“, die meist von Auswanderern aus der Region gegründet wurden (siehe auch Coburg (Begriffsklärung)).
Coburg-Insel
Die Coburg-Insel liegt in der Baffin Bay im Territorium Nunavut im nördlichen Kanada; sie wurde nach dem deutschen Prinzen Leopold von Sachsen-Coburg benannt, der mit Prinzessin Charlotte, der Tochter König Georg IV. von England verheiratet war.
Schiff Coburg
Unter dem Namen „Coburg“ fuhren verschiedene Schiffe. Es waren unter anderem ein Postdampfer des Norddeutschen Lloyds, der 1910 seine Jungfernreise hatte und 1917 von der brasilianischen Regierung beschlagnahmt wurde. Ab 1938 hießen ein Motorschiff des Norddeutschen Lloyds und ein Fischtrawler aus Geestemünde „Coburg“. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Trawler zur Wetterbeobachtung eingesetzt und ging 1944 im Packeis verloren. Das Motorschiff versenkte sich selbst 1941 im Indischen Ozean. Ab 1950 bis 1953 trug ein Motorschiff der Hapag, der erste Nachkriegsneubau, den Namen der Stadt. Unter dem Namen „Coburg“ fuhr darüber hinaus von 1968 bis 1991 bei der Bundesmarine ein Versorgungsschiff (A1412) der Lüneburg-Klasse, auch Trossschiff genannt.
Flugzeug Coburg
1968 und 1981 wurde Coburg Patenstadt einer Boeing 737 der Lufthansa. Seit 1994 fliegt bei der Lufthansa unter der Registriernummer D-AIRD ein Airbus A321-131, der auf den Namen „Coburg“ getauft wurde.
Triebzug Coburg
Ein Triebzug der Baureihe 411 (1115) der Deutschen Bahn trägt seit 2003 den Namen der Stadt.
Coburger Marsch
Der Komponist Johann Michael Haydn widmete dem Prinzen Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld einen Präsentiermarsch, der heute unter dem Namen Coburger-Marsch bekannt ist.
Literatur
- Heinz Pellender: Chronik der Stadt und der Veste Coburg der Herren und Herrscher über Coburg und das Coburger Land. 7. Aufl. Coburg: Fiedler-Verlag, 1989. ISBN 3-923434-08-1
- Harald Sandner: Coburg im 20. Jahrhundert. Die Chronik über die Stadt Coburg und das Haus Sachsen-Coburg und Gotha vom 1. Januar 1900 bis zum 31. Dezember 1999 – von der „guten alten Zeit“ bis zur Schwelle des 21. Jahrhunderts. Gegen das Vergessen. Verlagsanstalt Neue Presse, Coburg 2002. ISBN 3-00-006732-9
- Hellmut Worch: Coburg: Die fränkische Krone, Stadt und Land. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1977. ISBN 3-7995-1063-X
Quellen
- ↑ www.sanktnikolauscoburg.de/geschichte.htm
Weblinks
- Linkkatalog zum Thema Coburg bei odp.org (ehemals DMOZ)
- Wappen von Coburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte