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Mercedes-AMG

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Mercedes-AMG
Rechtsform
Sitz
AMG-Kunden-Service

Das Unternehmen AMG wurde 1967 als Tuningbetrieb für Fahrzeuge von Mercedes-Benz von den ehemaligen Daimler-Benz-Mitarbeitern Hans-Werner Aufrecht und Erhard Melcher in Großaspach bei Stuttgart gegründet.

Melcher schied später bei der Verlegung des "Ingenieurbüro zur Entwicklung von Rennmotoren" nach Affalterbach aus, blieb aber weiterhin am bisherigen zweiten AMG-Standort, einer ehemaligen Mühle in Burgstall, und liefert Motorteile zu.

Das Unternehmen heute

AMG, nun als Mercedes-AMG eine Tochterfirma der DaimlerChrysler AG, entwickelt und produziert heute die leistungsstärksten Serienmodelle im Fahrzeugprogramm von Mercedes-Benz. Darüber hinaus werden weitere Fahrzeugkomponenten angeboten.

AMG im Motorsport

Medical Car und Safety Car von AMG

Ende der 1960 Jahre bis Anfang der 1970er setzte AMG die große Mercedes-Limousine 300 SEL 6.3 im Tourenwagensport ein. Dieser spektakuläre Wagen, mit über 400 PS aus einem auf 6.8 Liter Hubraum aufgebohrten V8-Motor, erzielte einige Achtungserfolge, hatte jedoch aufgrund des hohen Gewichtes Probleme mit den Reifen. Rennteilnahmen in den späten 1970er Jahren erfolgten mit dem Coupé 450 SLC 5.0 auf Basis der Mercedes-Benz R107.

Mercedes-AMG DTM-Bolide

Nach Einführung des sportlichen Mercedes-Benz 190E 2.3-16 mit 4-Ventil-Technik setzte u.a. AMG diesen in der DTM ein. Das Werk unterstützte ab Ende der 1980er Jahren (neben den Sportwagen von Peter Sauber) die räumlich nahegelegene Mannschaft, so dass AMG den Status eines Werks-Teams bekam bzw. später ganz übernommen wurde. In den Jahren 1992 und 1994 errang Klaus Ludwig den DTM-Titel, 1996 Bernd Schneider zudem den der ITC.

Nach Ende der alten DTM Ende 1996 (durch Rückzug der Konkurrenz von Opel und Alfa Romeo aus Kostengründen) erlaubte die FIA für 1997 einen Einstieg in die GT1-Weltmeisterschaft mit dem in kurzer Zeit über dem Winter entwickelten Mercedes-Benz CLK GTR, obwohl noch keine der vorgeschrieben 25 Straßenfahrzeuge vorhanden waren. Der kompromisslos als Rennwagen entwickelte V12-Bolide gewann 1997 prompt die WM gegen Konkurrenz von u.a. Porsche und private McLaren-BMW. Im Jahre 1998 wurde die Evolutionsstufe CLK LM mit V8-Motor eingeführt, die zwar in Le Mans mit Ölpumpenproblemen ausschied, aber ansonsten die GT-Weltmeisterschaft gegen den ebenfalls weiterentwickelten Porsche 911 GT1-98 dominierte. Da die private GT1-Konkurrenz chancenlos war und sich zurückzog, endete auch diese Serie mangels Gegnern. Die ersten CLK-GTR-Straßenfahrzeuge wurden erst jetzt ausgeliefert.

Nach der Eingliederung von AMG in den DaimlerChrysler-Konzern gründete Hans-Werner Aufrecht 1999 die H.W.A. GmbH, die die Renneinsätze für Mercedes-Benz bzw. Mercedes-AMG durchführt.

Für den Le Mans-Einsatz im Jahre 1999 wurde der CLK von H.W.A. zum CLR weiterentwickelt, ohne als LM-GTP auf einem Straßenwagen basieren zu müssen (die Optik wurde trotzdem dem CL angeglichen). Dieser Protoyp hat durch extreme Auslegung von Fahrwerk und Aerodynamik (angesichts der starken Konkurrenz von Toyota, BMW, Audi, Nissan usw.) insgesamt dreimal bei hoher Geschwindigkeit abgehoben, in Training, Warm-Up und dann auch im Rennen vor laufenden TV-Kameras. Wie durch ein Wunder wurde bei den spektakulären Überschlägen niemand verletzt. Der letzte verbliebene CLR wurde sofort zurückgezogen und später an einen privaten Sammler verkauft. Der teils unebenen Rennstrecke (sonst als Landstraße genutzt) wurde die Schuld für die Blamage zugeschoben.

Für das Jahr 2000 konnte zusammen mit Opel die DTM wiederbelebt werden, jedoch nicht als Meisterschaft basierend auf Serientourenwagen, sondern mit speziellem Reglement und reinrassigen Rennwagen mit für alle identischen Teilen wie Getriebe und Bremsen als das sogenannte Deutsche Tourenwagen-Masters. Hier dominierten die AMG-Mercedes von H.W.A. meist über die Werks-Opel und die privaten Abt-Audi, die nur in einem Jahr dank Reglementszugeständnissen einen Meistertitel erringen konnten. Seit dem offiziellen Einstieg von Audi 2004 ist die Konkurrenz stärker, aber seit dem Ausstieg von Opel nach 2005 weniger zahlreich.

Auch in der Formel 1 werden AMG-Fahrzeuge außerhalb der eigentlichen Rennveranstaltung als Hilfsfahrzeuge eingesetzt. Beispiele hierfür sind das Medical Car und das Safety Car, für das im Jahre 2005 der neue SLK 55 AMG mit 360 PS V8 Motor verwendet wurde.

Geschichte

Von der Firmengründung an hat sich das ehemals eigenständige Unternehmen AMG (Aufrecht Melcher Großaspach) auf das Tuning von Mercedes-Benz-Modellen spezialisiert. Der größte Konkurrent für die ehemalige Firma AMG war die Firma Brabus aus Bottrop, bis sich DaimlerChrysler (vormals Daimler-Benz) selbst an der Firma AMG beteiligte.

Im Jahre 1999 wurde aus der AMG Motorenbau und Entwicklungsgesellschaft mbH die Mercedes-AMG GmbH, wobei die Mehrheitsanteile (51%) bei der DaimlerChrysler AG lagen. Der letzte Schritt war am 1. Januar 2005 die komplette Übernahme des Unternehmens durch die DaimlerChrysler AG, der aber für die Kunden keine offensichtlichen Veränderungen mit sich brachte. Seitdem ist die Firma Mercedes-AMG ein 100%iges Tochterunternehmen der DaimlerChrysler AG. Die AMG-Modelle bilden in den Modellreihen ab der C-Klasse (W/C/S203) das jeweilige Topmodell im Mercedes-Benz-Pkw-Programm und können direkt bei Mercedes-Benz-Händlern geordert werden.

Das „Tuningkonzept“ bei AMG beruht heute nicht mehr nur auf stärkeren Motorisierungen und dezenten Veränderungen im Bereich der Karosserie, sondern umfassende Anpassungen des gesamten Fahrzeuges. Das beinhaltet Komponenten (Getriebe, Fahrwerk, Bremsen) und deren Steuer- und Regelsysteme (z.B. für ABS, ESP, Bremsen und Fahrwerk).

Besonderheiten

AMG produziert seit dem Jahr 2004 in einer Kleinserie einen der leistungsstärksten Roadster der Welt, den SL 65 AMG auf Basis des Mercedes-Benz R230. Der dort eingesetzte V12-Biturbo-Motor mit 6 Liter Hubraum und 450kW (612PS), der auf dem Aggregat des Maybach basiert, wird auch in anderen Modellen von AMG angeboten. Das Drehmoment dieses Motors liegt bei 1200 Nm, wird aber über das Motorsteuergerät auf max. 1000 Nm begrenzt um das Getriebe und andere Komponenten im Antriebsstrang nicht zu überlasten. Das maximale Drehmoment liegt schon bei 1000 u/min an, was ein souveränes Fahrverhalten ermöglicht, da immer genug Kraft ohne große Drehzahlsteigerung vorhanden ist. Der V12-Biturbo-Motorblock kommt außerdem in der S-Klasse Limousine und im CL Coupé zum Einsatz. Bei allen Baureihen mit diesem Motor ist die Leistung gleich.

Für den Mercedes-Benz SLR McLaren wird der V8-Kompressor-Motor zugeliefert.

Motoren

Derzeit werden drei verschiedene Motoren von AMG für Mercedes-Benz-Serienfahrzeuge gebaut. Zwei Acht- und ein Zwölfzylinder, ein Dieselmotor wird aktuell nicht gebaut, war jedoch bereits in der Modellpalette vorhanden. Die Zahlenbezeichnungen weichen alle etwas vom tatsächlichen Hubraum ab.

Aktuell

55

Dieser V8-Motor hat 5,4 Liter Hubraum und wird ohne (SLK 55 AMG & C 55 AMG) und mit Kompressor (SL 55 AMG & CL 55 AMG) angeboten. Er war bisher Standardmaschine und wurde für alle AMG Baureihen angeboten, wurde jedoch inzwischen teilweise vom 6,2 l-V8 abgelöst. Das Leistungsspektrum reicht von 260 kW (354 PS) im E 55 AMG (W210) bis 380 kW (517 PS) im SL 55 AMG. Eine modifizierte Version dieses Motors mit Kompressor treibt den Mercedes-Benz SLR McLaren an.

63

Die 63 bezeichnete schon einen V12-Saugmotor, der vor einigen Jahren in limitierter Stückzahl in S-, CL-Klasse und G-Klasse angeboten wurde. Der aktuelle 63er jedoch ist ein Achtzylinder-Saugmotor mit Hochdrehzahlkonzept und 6,2 Liter Hubraum. Er wird aktuell in der CLK-, CLS-, E-, M- und R-Klasse angeboten, das Leistungsspektrum reicht dabei aktuell von 354–378 kW (481–514 PS). Ab Januar 2007 wird der V8 auch für die S- und CL-Klasse verfügbar sein und 386 kW (525 PS) leisten.

65

Highlight der Motorenpalette stellt der 6,0 Liter-V12-Biturbo dar. Er wird für alle Oberklassemodelle angeboten (S-, SL- & CL-Klasse). Außerdem wird der Maybach 57S mit diesem Triebwerk ausgestattet. Der Motor leistet einheitlich 450 kW (612 PS).

Ehemalige

30 CDI

Der erste und bislang einzige Dieselmotor von AMG war der 30 CDI. Er basiert auf dem Reihenfünfzylinder, der in der Serienversion 2,7 l Hubraum aufwies. Das AMG-Pendant wurde auf 3,0 l aufgebohrt, außerdem wurden Common-Rail-Einspritzung, Turbolader und Ladeluftkühlung optimiert. Der Motor wurde von 2003−2004 in allen Varianten der C-Klasse (Limousine, T-modell & Sportcoupé) angeboten und leistet dort 170 kW/231 PS.

32

Als kleinere Kompressor-Variante zum 55er-AMG Kompressormotor erschien der 3,2-Liter-V6-Kompressormotor. Er wurde in allen Varianten der C-Klasse (Limousine, T-Modell und Sportcoupé - W/S/CL203) sowie im SLK (R170) angeboten und leistete einheitlich 260 kW / 354 PS. Sein maximales Drehmoment beträgt 450 Nm.

63

Der 63er-AMG war die letzte Ausbaustufe des 12-Zylinder-Saugmotors aus dem S 600. Durch Hubraumerweiterung von 5,8 auf 6,3 l und weitere Modifikationen konnte die Leistung auf 326 kW/444 PS angehoben werden. Die Modellbezeichnung ist außerdem eine Reverenz an den legendären 300 SEL 6.3 von 1968, des ersten Tuningobjekts von AMG. Dieser Zwölfzylinder wurde in CL- und S-Klasse, sowie, als erster Seriengeländewagen mit Zwölfzylinder, in der G-Klasse angeboten.

AMG-Modelle

Commons: Mercedes-AMG-Fahrzeuge – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien