Rhea (Mond)
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Entdeckung | |
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Entdecker | Giovanni Cassini |
Datum der Entdeckung | 1672 |
Daten des Orbits | |
Mittlerer Bahnradius | 527.040 km |
Bahnexzentrizität | 0,001 |
Umlaufzeit | 108 h 25 min |
Inklination | 0,35° |
Natürlicher Satellit des | Saturn |
Physikalische Daten | |
Durchmesser | 1528 km |
Oberfläche | 7.300.000 km2 |
Masse | 2,3166×1021 kg |
Dichte | 1,24 g/cm3 |
Gravitation an der Oberfläche | 0,026 m/s2 |
Fluchtgeschwindigkeit | |
Siderische Rotation | 108 h 25 min |
Albedo | 0,65 |
Oberflächentemperatur | 73 K (-200°C) |
Atmosphärischer Druck | 0 kPa |
Entdeckung
Rhea ist der zweitgrößte Mond des Planeten Saturn. Sie wurde im Jahre 1672 von Giovanni Cassini entdeckt.
Benannt wurde der Mond nach der Titanin Rhea, der Tochter des Uranos und der Gaia aus der griechischen Mythologie. Der Name "Rhea" und weiterer sieben Saturnmonde wurde von Wilhelm Herschels Sohn, dem Astronomen John Herschel, in einer 1847 erschienenen Veröffentlichung (Results of Astronomical Observations made at the Cape of Good Hope) vorgeschlagen.
Bahndaten
Rhea umkreist Saturn in einem mittleren Abstand von 527.040 km in 108 Stunden und 25 Minuten. Die Bahn weist eine Exzentrizität von 0,001 auf und ist 0,35° gegenüber der Äquatorebene des Saturn geneigt.
Aufbau und physikalische Daten
Rhea hat einen mittleren Durchmesser von 1528 km.
Ihre geringe Dichte von 1,240 g/cm3 lässt darauf schließen, dass sie zu etwa 2/3 aus Wassereis sowie einem Kern aus silikatischem Gestein zusammengesetzt ist.
Ihre Albedo beträgt 0,65, dh., 55 % des einfallenden Sonnenlichts werden reflektiert. Im Vergleich zu den Monden Tethys und Enceladus ist die Oberfläche relativ dunkel.
Die Temperaturen an der Oberfläche betragen −174 °C im direkten Sonnenlicht, und zwischen −200 °C und −220 °C im Schatten.
Rhea rotiert in 108 Stunden und 25 Minuten um die eigene Achse und weist damit, wie der Erdmond, eine gebundene Rotation auf. Die Rotationsachse ist um 0,029° aus der Senkrechten geneigt.
Rhea gleicht in ihrer Zusammensetzung, Albedo und der Strukturen ihrer Oberfläche dem Saturnmond Dione. Beide Monde weisen unterschiedliche Hemisphären auf. Offensichtlich machten die Monde gleiche Phasen der Entwicklung durch.
Rhea ist stark verkratert und weist stellenweise helle Strukturen auf. Ihre Oberfläche kann anhand der Verteilung und Größe der Krater in zwei unterschiedliche Terrains unterteilt werden, eins mit Kratern über 40 km im Durchmesser und ein zweites, in Teilen der Polar- und Äquatorregionen, mit Kratern unter 40 km Durchmesser. Dies deutet darauf hin, dass Teile der Oberfläche Rheas während ihrer Entwicklung durch geologische Prozesse erneuert wurden.
Die führende Hemisphäre ist stark verkratert und zeigt keine größeren Helligkeitsunterschiede. Wie beim Jupitermond Kallisto weisen die Impaktkrater keine Ringwälle oder Zentralberge auf, wie sie für den Erdmond oder den Planeten Merkur typisch sind. Offensichtlich hat die dünne Eiskruste Rheas über geologische Zeiträume hinweg nachgegeben, wobei derartige Strukturen eingeebnet wurden.
Auf der folgenden Hemisphäre von Rhea sind helle Streifen auf einer dunklen Oberfläche sowie einige Impaktkrater sichtbar. Die Streifen entstanden offensichtlich in einer frühen Entwicklungsphase durch Kryovulkanismus (Kältevulkanismus), als das Innere des Mondes noch flüssig war.
Rhea besitzt eine scheinbare Helligkeit von 9,7m und ist damit, von der Erde aus gesehen, einer der hellsten Saturnmonde. Um sie zu beobachten benötigt man allerdings ein Teleskop von 10 cm Objektivöffnung.
Am 25. November 2004 soll die Raumsonde Cassini-Huygens den Mond bei einem Vorbeiflug erstmals genauer untersuchen