Zum Inhalt springen

Cossebaude (Ortsteil)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. August 2004 um 04:08 Uhr durch Sascha Brück (Diskussion | Beiträge) (korr kat). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Cossebaude ist eine Ortschaft, die seit Juli 1997 zur sächsischen Landeshauptstadt Dresden gehört. Der rund 5.300 Einwohner zählende Ort liegt im Elbtal an der Bundesstraße 6 zwischen Dresden und Meißen am Rande der linkselbischen Täler.

Geschichte

Steinbeilfunde in der Nähe der hiesigen Lochmühle bezeugen die Besiedlung dieses Gebietes schon um 8000 v. Chr. . Im Jahre 1071 soll Cossebaude in der sogenannten Benno-Urkunde, benannt nach dem Meißner Bischof Benno, das erste Mal urkundlich erwähnt worden sein, was heute allerdings angezweifelt wird. 1604 gelangt das Dorf in den Besitz des württembergischen Geheimrates Dr. Aichmann, der den Weinbau in der Gegend modernisiert. Eine bedeutende Rolle kommt Cossebaude in den letzten Jahren des Dreißigjährigen Krieges zu: 1645 finden dort die ersten Friedensverhandlungen zwischen Sachsen und Schweden im Gasthof "Zum Schwarzen Bären" statt, die im gegenüberliegenden Kötzschenbroda fortgesetzt werden und dort ihren Abschluss finden.

Anno 1715 wird der gelehrte Bauer von Cossebaude, Johannes Ludewig, geboren, eine lokale Berühmtheit, die sich autodidaktisch vor allem in der Mathematik und Astronomie große Kenntnisse aneignet, sodass Ludewig exakt eine Sonnenfinsternis vorausberechnet. Sogar unter zeitgenössischen Wissenschaftlern erlangt er Bekanntheit.

Das Jahr 1891 bringt einschneidende Veränderung im Weinbau: Die aus Frankreich eingeschleppte Reblaus vernichtet einen Großteil der Weinstöcke in Cossebaude. Ersatzweise werden auf den gerohdeten Flächen Obstbäume angepflanzt. Deren Blütezeit bescheren dem Ort bis Mitte des 20. Jahrhunderts regelmäßig im Frühjahr Besucherströme aus Dresden und der Region zur "Cossebauder Baumblut". Im Jahr 1900 wird Erna Berger im Gebäude des Cossebauder Bahnhofes geboren. Sie gelangt später als Sängerin zu Weltruhm. 1927 beginnt der Bau des Pumpspeicherwerkes Niederwartha, des weltweit ersten Kraftwerkes seiner Art. Das zugehörige Unterbecken liegt teilweise auf Cossebauder Flur und ist seit der Eröffnung des Werkes 1929 in einer großen Region bekannt als Stauseebad Cossebaude.

Im Jahr 1974 erfolgt die Eingemeindung der Nachbarorte Gohlis, Neuleuteritz und Niederwartha, genau 20 Jahre später folgt Oberwartha, bis Cossebaude schließlich 1997 zusammen mit seinen Ortsteilen nach Dresden eingegliedert wird.

Vorlage:Navigationsleiste Ortsamtsbereiche und Ortschaften in Dresden