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Giebel

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Bezeichnungen am Dach

Der Giebel ist die Wandfläche eines Gebäudes, die sich zwischen den Ortgang-Linien eines geneigten Daches befindet. Die Form des Giebels hängt von der Dachkonstruktion des Hauses ab. Bei der sehr häufig anzutreffenden Form des Satteldaches ist diese Wandfläche dreieckig.

Giebelformen

vielfältige Giebelformen und Schaugiebel (Lübeck, Zentrum)
  • Wird die Giebelwand von der Dachfläche überdeckt und steht über die Giebelwand hinaus so spricht man von einem gedecktem Giebel während der Giebel der über die Dachfläche hinausragt als freier Giebel bezeichnet wird.
  • Ob der Giebel ein Spitzgiebel ist oder ein Flachgiebel hängt überwiegend von den klimatischen Verhältnissen und den verwendeten Dacheindeckungenund der daraus resultierenden Dachneigung ab. so finden sich die Spitzgiebel mehr in den kälteren und regenreicheren Klimazonen während die Flachgiebel mehr in den warmen regenarmen klimagebieten zu finden sind.
  • Die trapezförmige Wandfläche unter einem Krüppelwalm wird auch als Trapezgiebel bezeichnet. während ein Gebäude mit einem Walmdach keinen Giebel hat.
Glockengiebel
  • Vor allem im spanisch oder portugisisch sprechenden Ländern findet man bei Kirchen oft Glockengiebel bei denen im freien Giebel eine oder mehrere Öffnungen sind in denen die Glocken aufgehängt sind. Sie sind aber auch an Kirchen und Profanbauten in aller Welt zu finden.
freistehende gotische Treppengiebel am Nicholas Copernicus Kinderheim in Torun, Polen
  • Der überdecktete Giebel hat exakt die Form des Daches und nur das Giebelfeld wie beim Tympanon des antiken Tempels kann mit Bauplastik verziert sein. Der freistehende Giebel folgt nur bei einfachen Bauten exakt dem dahinterliegenden Dach. Vor allem bei anspruchsvollen Gebäuden hatt er eine unmenge anderer Formen wie da wären der einfache Treppengiebel, der Maßwerksgiebel, der geschweifte Knickgiebel oder der Rundgiebel.
  • An den Giebeln wurden in mittelalterlicher Zeit und bereits davor sogenannte Neidköpfe angebracht, um durch deren fratzenhaftes Aussehen böse Geister abzuhalten. Beim Niedersachsenhaus trug die Giebelspitze in Holz gearbeitete gekreuzte Pferdeköpfe im Stil des Sachsenrosses.


Giebelbegriffe

  • Giebelähre
    Giebelgauben mit Giebelblume
  • Vor allem seit der Gotik findet man oft als oberen Abschluss auf der Giebelspitze pflanzlich ornamentale Verzierungen die Giebelblume, Firstblume oder auch Kreuzblume genannt werden
Fensteröffnung mit Giebelbogen
  • Eine, aus zwei schräg aneinander gelegten Steinplatten, gebildete Öffnungsüberdeckung wird Dreiecksbogen oder auch Giebelbogen genannt. Auch wenn es nicht so aussieht weil er ja nur aus zwei Geraden gebildet wird, so erfüllt diese Konstruktion dennoch die Bedingungen für einen richtigen Bogen.
  • Steht bei einem Pfettendach ein die Firstpfette tragender Pfosten direkt innen hinter der Giebelwand so wird dieser Giebelsäule genannt. Bei einem Giebelfachwerk ist dieser Pfosten in der FAchwerkwand integriert.
  • Die Sparren, die innen neben der Giebelwand liegen beziehungsweise den oberen Abschluss einer Fachwerkgiebelwand bilden, sind Giebelsparren.
  • Der obere Abschluss einer Giebelwand kann mit einem Giebelgesims dekorativ ausgestaltet werden. Giebelgesimse sind vor allem in der antiken Architektur und an den Giebeln der Rennaisance zu finden.
  • Unter einer Giebellaube versteht man eine Loggia oder auch einen Laubengang an der Giebelseite eines Gebäudes.

Giebelgebäude

  • Giebelhaus
  • Giebelturm an der Feldsteinkirche in Gömnigk
Der Alte Turm in Dudweiler ist ein Giebelturm

Wenn an einem Gebäude die Giebelausenwand und eine Turmausenwand in einer Ebene liegen so handelt es sich um einen Giebelturm der im Gegensatz zu einem Giebelreiter wesentlich größer gebaut ist. Aber auch ein Turm mit einem Giebeldach als Turmhaube wird Giebelturm genannt.

  • Datei:Wn rathaus.jpg
    Giebelreiter auf dem hist. Rathaus in Waiblingen
    Giebelreiter sind kleine Turmaufsätze deren gesamtes Gewicht auf der Giebelwand aufliegt sie kommen hauptsächlich auf Profanbauten vor.


Besonderes:

denkmalgeschützte Giebel bleiben erhalten, während das Haus dahinter entkernt und neu aufgebaut wird
  • Da Giebel oftmals ein wichtiges denkmalpflegerisches Bauteil darstellen sind sie oftmals als Einzelbauteil unter Denkmalschutz gestellt. Dies erfordert, dass der Giebel bei einer Sanierung eines Gebäudes erhalten werden muss. Um das dahinterliegende Gebäude entkernen zu können ist es daher erforderlich eine Giebelabstützung welche in der Regel als außen angebrachtes abstützendes Baugerüst ausgeführt wird.
  • Jeder der mal Lehrling bei den Maurern oder Zimmerleuten war wird wissen was ein Giebelspitzer ist nämlich nur ein Scherz den jeder Neuling mal über sich ergehen lassen muss. Wenn der Lehrling geschickt wird einen Giebelspitzer zu holen und dann vom Chef mit einem Maurerhammer, einer Zimmermannsaxt oder gar mit einem winzigen Bleistifftspitzer zurückkommt wird er garantiert zum Gespött der Gesellen und Meister.


Siehe auch: