Zum Inhalt springen

Stone Mountain

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Oktober 2006 um 14:23 Uhr durch César (Diskussion | Beiträge) (Stone Mountain und der Ku Klux Klan: linkfix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Basrelief.

Stone Mountain ist ein großer Granitfels bei Stone Mountain, Georgia, einem Vorort von Atlanta. Er ist der größte freiliegende Granitfels der Welt und, nach Mount Augustus und Uluru (früher „Ayers Rock“), der drittgrößte Monolith. Seine Höhe liegt bei 513 Meter ü. NN.

Stone Mountain ist nicht nur als geologische Besonderheit bekannt, sondern auch für das riesige Basrelief auf seiner Nordwand, das größte Basrelief der Welt. Es zeigt drei Persönlichkeiten der Konföderierten Staaten von Amerika: Stonewall Jackson, Robert E. Lee und Jefferson Davis. Seit etwa 20 Jahren wird nachts eine Lasershow auf das Relief projiziert.

Geschichte

1909 wurden in den USA Hundertjahrfeiern zum Gedenken an den Präsidenten Abraham Lincoln gehalten. Bei dieser Gelegenheit kam erstmals der Gedanke auf, dem Andenken der Konföderierten ein Denkmal zu errichten. Mrs. C. Helen Plane von den „United Daughters of the Confederacy“ gab den ersten Anstoß. Sie sprach den Bildhauer Gutzon Borglum an, und dieser erstellte bis 1917 einige vorläufige Modelle; wegen des Ersten Weltkriegs war es schwer, Sponsoren zu finden.

1923 bekam Borglum 250.000 Dollar, die zu einem großen Teil vom Ku Klux Klan gesammelt worden waren, und er konnte mit der Arbeit beginnen, erhielt jedoch eine unrealistische Zeitvorgabe von 3 Jahren. Im folgenden Jahr wurde anlässlich General Lees Geburtstag das Relief von Lees Kopf von einem großen Publikum feierlich enthüllt. Das Verhältnis zu Borglum verschlechterte sich jedoch, und sein Vertrag wurde im Februar 1925 gekündigt. Borglum verließ Georgia, nicht ohne seine Vormodelle zu zertrümmern, und begann die Arbeit an Mount Rushmore. Im April 1925 wurde Augustus Lukeman zur Fortführung der Arbeit verpflichtet, und drei Jahre später wurde Borglums Werk mit Dynamit vom Berg gesprengt. Dann ging jedoch das Geld aus, und als Lukeman 1935 verstarb, hatte die Arbeit am Berg bereits seit einigen Jahren geruht.

Das Stone Mountain-Projekt wurde 1963 wieder erweckt und Walter Hancock wurde ausgewählt, die Bildhauerarbeit zu vollenden. Erst 1970 wurde das Relief schließlich von Roy Faulkner vollendet.

Stone Mountain und der Ku Klux Klan

Eine zentrale Rolle in der Geschichte des Stone Mountain-Denkmals kommt dem Ku Klux Klan zu. Der Ku Klux Klan hat vielfältige Beziehungen zu dem Denkmal und hat dort viele Zeremonien abgehalten.

Die Verbindung begann mit der dramatischen Wiedergeburt des Klan, ausgelöst durch den Film „Die Geburt einer Nation“ von D. W. Griffiths, der die Aktivitäten des ursprünglichen Ku Klux Klan in der Zeit nach dem Bürgerkrieg romantisch verklärte. Am 25. November 1915 traf sich ein Gruppe von Männern in langen Roben und Kapuzen am Stone Mountain, um ein Kreuz zu verbrennen, und „Oberst“ William Joseph Simmons, ein methodistischer Prediger, leistete einen Eid als „Grand Wizard“ des erneuerten Ku Klux Klan. Der Eid wurde ihm von Nathan Bedford Forrest II abgenommen, dem Enkel des ursprünglichen „Imperial Grand Wizard“ Ex-General Nathan B. Forrest; als Zeuge fungierte Samuel Venable, der Eigentümer des Stone Mountain. Im Oktober 1923 gewährte Venable dem KKK eine ewige Grunddienstbarkeit mit dem Recht, dort nach Belieben Feierlichkeiten abzuhalten.

Von Anfang an bemühte sich der KKK um neue Mitglieder; so konnte er auch Gutzon Borglum anwerben. Wegen seiner kräftigen Mitwirkung bei der Finanzierung des Monuments und seines starken politischen Einflusses in Georgia konnte der Klan – gemeinsam mit den „United Daughters of the Confederacy" – die Gestaltung des Denkmals ideologisch beeinflussen, so dass das Denkmal die Konföderation verherrlicht. Demgegenüber besteht die Bevölkerung des Vororts Stone Mountain heutzutage zu fast 70 % aus Afroamerikanern.

Stone Mountain Park

Das Konföderierten-Denkmal wird vom Stone-Mountain-Park mit einem Golfkurs, Glockenspiel, Flugplatz, etc. umgeben. Eine Seilbahn bringt Besucher auf den Gipfel, von wo aus sie auf Atlanta hinunterschauen können; oft kann Kennesaw Mountain gesehen werden, und an sehr klaren Tagen reicht die Sicht bis zu den Appalachen. Auch zu Fuß ist der Weg auf den Gipfel leicht zu bewältigen. Auf dem Berg steht auch ein kleiner Funkturm, der drei nichtkommerzielle Sender ausstrahlt.

Stone Mountain Park ist einer von drei privat betriebenen Staatsparks von Georgia. Zur Zeit werden der Park und seine Fahrgeschäfte von der Silver Dollar City Company betrieben. Im Park wurden auch einige Veranstaltungen anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1996 abgehalten.

Vorlage:Lagewunsch/USA