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Reiner Calmund

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Reiner Calmund (August 2002)

Reiner Calmund (* 23. November 1948 in Brühl), manchmal auch Calli genannt, war Geschäftsführer der Fußball-GmbH des deutschen Fußballvereins Bayer 04 Leverkusen.

Überblick

Der gelernte Außenhandelskaufmann und Betriebswirt war seit 1976 bei Bayer 04, zuerst als Jugendleiter und Stadionsprecher. Außerdem war er bis 1988 Vorstandsmitglied. Im Anschluss übernahm er den Posten des Managers der Profi-Abteilung und wurde 1999 schließlich Geschäftsführer des Vereins.

Der größte Erfolg der Leverkusener während Calmunds Engagement war der Gewinn des UEFA-Cups 1988 und des DFB-Pokals 1993. In den letzten Jahren war er derjenige, der nach außen am meisten unter der Pechsträhne seines Vereins (4 Vizemeisterschaften, unterlegen im Champions-League-Finale, Beinahe-Abstieg u.a.) zu leiden schien. Auch die Affäre um seinen guten Freund Christoph Daum machte ihm zu schaffen.

Zu seinen Verdiensten für Bayer 04 gehören die Verpflichtungen von Bernd Schuster und Rudi Völler. In jüngerer Vergangenheit konnte er die Brasilianer Paulo Sergio, Jorginho und Emerson für den Verein gewinnen.

Den Titel der "rheinischen Frohnatur" wurde wohl für kaum jemanden so oft in Beschlag genommen wie für Calmund. Sein charismatisches Auftreten machte ihn zum Sympathieträger. Doch gleichzeitig hat er auch einen Ruf als knallharter Geschäftsmann, der die Interessen seines Vereins mit vollem Einsatz vertritt. Die (trotz der ausgebliebenen Titel) sehr gute Entwicklung von Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH in den letzten Jahren ist zu großem Anteil sein Verdienst.

Am 8. Juni 2004 gab er nach eigenen Angaben aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt vom Amt des Geschäftsführer bei Bayer 04 Leverkusen zum 30. Juni 2004 bekannt, wobei interne Quellen sein Ausscheiden mit dem Verkauf von Lucio an den FC Bayern München verbinden. Dem Verein jedoch will er weiterhin als Berater zur Verfügung stehen. Im März 2006 wurde publik, daß Calmund nicht selbst zurückgetreten war, sondern vom Verein entlassen wurde. Der Grund war eine Barzahlung von 580.000 Euro an den Bielefelder Spielervermittler Volker Graul, angeblich für eine "Kaufoption" auf zwei kroatische Spieler (die nie verpflichtet wurden). Eine weitere Barzahlung von 350.000 Euro an Graul aus Calmunds eigener Tasche (angeblich auf Geheiß des Bayer-Vorstandes) ist ebenso ungeklärt. Calmund gab dies am 26. Mai 2004 in einem Gespräch mit dem Bayer AG- Chef Roland Hartwig zu. Laut Calmund war die Partie Bayer 04 Leverkusen gegen den 1860 München am 17. Mai 2003 mit Geldzuschüssen verbunden. Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelte wegen Untreue gegen Calmund. Die Ermittlungen wurden ohne Ergebnis eingestellt.

Vom 26. Oktober 2004 bis zum 4. Januar 2005 moderierte er die Sendung Big Boss bei RTL. Die Sendung ist eine Adaption der US-Sendung "The Apprentice" mit Donald Trump als Mentor.

Am 25. April 2005 wurde Calmund mit großer Mehrheit in den Aufsichtsrat von Fortuna Düsseldorf gewählt.

Derzeit engagiert Reiner Calmund sich als Botschafter für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit geistiger Behinderung in Deutschland.

Trivia

Calmund ist für seine extrem langen Monologe berüchtigt, mit denen er seine Gesprächspartner praktisch zu Statisten degradieren kann. Selbst erfahrene TV-Reporter haben in Interviews Mühe, ihn in seinen schier endlosen Ausführungen zu unterbrechen.

Calmund war der Erste, der im großen Stil Spieler aus Brasilien in die Bundesliga einkaufte. Er pflegt bis heute engen Kontakt zum Spielervermittler Juan Figer, der sehr gute Kontakte in diesem Land hat.

Der Radiosender Eins Live parodierte Calmund in der Comedy-Serie Frittieren mit Calmund, in der ein Comedian, der Calmund imitierte, unter anderem eine Anleitung zum Frittieren einer Sahnetorte gab. Stefan Raab parodierte Reiner Calmund in einer Kochsendung und bereitete Callis Salat u.a. mit 2 Flaschen Salat-Öl.