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Packet-Writing

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Packet-Writing ist eine Methode, um auf optische Medien wie auf Festplatten oder Disketten zugreifen zu können. Diese kommt auf optischen Medien zum Einsatz.

Technik

Packet-Writing ist eine Technik zum inkrementiellen Beschreiben von optischen Medien.
Normalerweise können optische Medien, wie etwa die CD-R(W) und die DVD±R(W), nur in einem Stück beschrieben werden (DAO, TAO und SAO).

Mit dieser Technik ist es möglich, optische Medien wie eine Festplatte oder eine Diskette zu verwenden: Dateien können somit auf das jeweilige optische Medium kopiert, verändert (öffnen, bearbeiten und speichern, beispielsweise Text-Dokumente), umbenannt oder gelöscht werden.

Meistens kommt für Packet-Writing das Universal Disk Format (UDF, ab Version 1.50) als Dateisystem zum Einsatz. UDF ist am Besten an die Erfordernisse von optischen Medien angepasst und daher das empfohlene Dateisystem auf allen optischen Medien, die wie Festplatten oder Disketten beschrieben werden.

Um Packet-Writing verwenden zu können, benötigt man ein DVD-Laufwerk, das das Schreiben von Daten in kleinen Einheiten auf das Medium unterstützt. So gut wie alle seit Mitte der 90er-Jahre auf dem Markt befindlichen Laufwerke unterstützen diese Technik.

UDF

UDF steht für Universal Disk Format und beschreibt das Format, in welchem Daten bzw. Dateien auf ein Medium geschrieben werden. UDF wurde dabei mit besonderem Augenmerk auf optische Speichermedien entwickelt.

Oft wird zwischen UDF und Packet-Writing nicht differenziert. Dies kann zu erheblicher Verwirrung führen und nicht selten kennen sich Anwender überhaupt nicht mehr aus, wie sie ihre Speichermedien mit Packet-Writing sinnvoll nutzen sollen.

Darum eine hoffentlich leicht verständliche Verdeutlichung, wofür Packet-Writing und wofür UDF zuständig ist.

  • UDF
    • UDF ist ein Dateisystem, wie FAT32, NTFS oder ext3.
    • Ein Medium, egal welcher Art (also theoretisch auch Festplatten), wird damit formatiert, bevor man Dateien darauf kopieren kann.
    • UDF gibt es in unterschiedlichen Versionen. Der Unterschied zwischen UDF 1.02 und UDF 1.50 ist jedoch derart groß wie beispielsweise der Unterschied zwischen FAT32 (wie in Windows 98/Me) und NTFS (wie in Windows 2000/XP).
  • Packet-Writing
    • Als Packet-Writing bezeichnet man eine Technik, optische Medien in Einheiten von kleinen Paketen zu beschreiben (daher der Name Packet – für kleine Pakete, Writing – für beschreiben).
    • Packet-Writing ist nur mit geeigneter Hardware möglich. So gut wie alle modernen CD- und DVD-Laufwerke bieten jedoch diese Hardware-Unterstützung.
    • Packet-Writing versteht sich dabei als ein Treiber, wie beispielsweise ein ATAPI-Treiber, der den Zugriff auf ein ATAPI-CD-ROM-Laufwerk ermöglicht. Der Packet-Writing-Treiber ermöglicht dabei den Zugriff auf das Medium in der beschrieben Art und Weise: kleine Pakete können gelesen und geschrieben werden, ähnlich wie bei Festplatten die Sektoren gelesen und geschrieben werden können.
      • Auf Packet-Writing aufsetzend kann man anschließend jedes beliebige Dateisystem auf ein optisches Medium bringen. Also beispielsweise auch eine CD-RW mit FAT32 formatieren. Dies ist jedoch nicht sehr empfehlenswert.
    • Nicht alle Medien benötigen Packet-Writing. Für das Beschreiben von DVD-RAM-Medien beispielsweise übernimmt die Hardware jene Tätigkeit, die für CD- und DVD-Medien der Packet-Writing-Treiber übernimmt.
    • Nicht alle Laufwerke benötigen Packet-Writing. Der Mount Rainier-Standard sieht vor, dass auch CD-R(W) und DVD±R(W)-Medien wie DVD-RAMs, Festplatten oder Disketten hardwareseitig unterstützt werden.
      Theoretisch. Denn Praktisch muss das Betriebssystem diesen Standard mit einem Mount Rainier-Treiber unterstützen, damit es funktioniert.

Zur Nutzung mit Packet-Writing ist UDF 1.50 oder höher erforderlich. UDF 1.02 ist ein statisches Dateisystem, wie ISO 9660, das beispielsweise für DVD-Video zum Einsatz kommt.

UDF ab Version 1.50 schreibt das Inhaltsverzeichnis an verschiedenen Stellen, damit das Medium gleichmäßig belastet wird. Gelöschte Dateien werden nur im Inhaltsverzeichnis wirklich gelöscht, neue Dateien werden am noch unbenutzten Speicherplatz abgelegt. Das geht so lange, bis das Medium voll ist. Erst dann werden als gelöscht markierte Bereiche mit neuen Daten überschrieben. Dadurch wird sichergestellt, dass das Medium gleichmäßig altert, wodurch sich die Lebensdauer erhöht.

Auf nur einmal beschreibbaren Medien (CD-R und DVD±R) ist es aus technischen Gründen nicht möglich, bereits geschriebenes wieder zu löschen oder zu überschreiben. Daher kann das Medium, wenn es einmal voll ist, nur noch gelesen, aber nicht mehr beschrieben werden. Achtung: auf CD-R/DVD±R-Medien gelöschte Daten sind einfach rekonstruierbar, da diese Daten niemals wirklich vom Medium gelöscht werden können.

Beachten: Wiederbeschreibbare Medien können nur eine bestimmte Anzahl von Schreibzugriffen gewährleisten. Nur das UDF-Dateisystem (UDF Version 1.50 oder höher!) belastet das Medium gleichmäßig, sodass diese Schreibzugriffe das Medium nicht vorzeitig ruinieren. Außerdem besitzt UDF ein Defekt-Management, womit bereits defekte Bereich "ausgeblendet" werden und so das Medium weiter verwendet werden kann.

Software

Um Packet-Writing nutzen zu können, benötigt man entweder einen Treiber oder ein Packet-Writing-Programm. Diese stellen erst die Packet-Writing-Funktion im Betriebssystem bzw. dem Benutzer zur Verfügung. Um das übliche UDF-Dateisystem verwenden zu können, benötigt man zusätzlich einen UDF-Treiber. Bei einigen Betriebssystemen werden diese beiden Funktionen (Packet-Writing und UDF) in einem einzigen Treiber integriert. Packet-Writing-Programme integrieren beide Funktionen in einem Programm.

Ist das Betriebssystem vorbereitet und beispielsweise die Treiber installiert, können optische Medien zuerst Formatiert, anschließend wie eine Festplatte in der im Betriebssystem üblichen Art und Weise verwendet werden.

  • UDF-Spezifikationen (englisch), herausgegeben von der Optical Storage Technology Association (OSTA)