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Linux

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Linux-Logo und Maskottchen Tux

Unter der Marke Linux (SAMPA: Li:nUks) versteht man heute die umfassende Zusammenstellung freier Software, die den Linux-Kernel, die GNU-Betriebssystem-Software und viele darüber hinausgehende Programme wie Arbeits-Oberflächen (z.B. KDE) und Anwendungen z.B. OpenOffice) enthält. GNU/Linux ist ein UNIX-artiges Betriebssystem, weshalb Anwendungen für beide meist kompatibel sind.

Der Kernel wurde ursprünglich ab 1991 von Linus Torvalds entwickelt. Am 5. Oktober 1991 schrieb er in einem Usenet-Artikel (auf Englisch):

"Wie ich vor einem Monat erwähnte, arbeite ich an einer freien Version von etwas Minix-ähnlichem für AT-386-Rechner. Es hat jetzt endlich den Punkt erreicht, wo es sogar brauchbar ist (oder auch nicht, je nachdem was man braucht), und ich bin bereit die Quelltexte zur Weiterverbreitung herauszugeben. Es ist lediglich Version 0.02 ... aber ich habe darauf erfolgreich bash, gcc, gnu-make, gnu-sed, compress, usw. laufen lassen." [1]

Durch die Veröffentlichung der (les- und verstehbaren) Quelltexte und die Freigabe der Urheberrechte unter der GNU General Public License (GPL) war es möglich, dass eine wachsende Gemeinschaft von Entwicklern ausgehend vom Ur-Kernel eine zu Microsoft konkurrenzfähige, auf dem neuesten Stand der Technik befindliche Software schufen. Als Linux-Kernel-Entwickler sind neben Torvalds auch Alan Cox und Marcelo Tosatti sehr bekannt.

An dieser Stelle ist unbedingt auch Richard Stallman zu nennen, der als Gründer der Free Software Foundation und ihrer GNU-Software diese unglaubliche Entwicklung mit ermöglichte.

Linux ist eine notorisch bekannte Marke (Trademark) von Linus Torvalds. Das Linux-Maskottchen ist ein Pinguin namens Tux.

Die europaweit größte Messe zum Thema Linux und freier Software ist der jährlich stattfindende LinuxTag.

Zu Inhalten von Linux gibt es ein eigenes LinuxWiki.

In einem seit November 2002 laufenden Verfahren verklagt eine kleine Firma namens SCO den Weltkonzern IBM (ein Linux-Protagonist), da Linux angeblich Code enthalte, der aus UNIX-Entwicklungen stamme, an denen SCO heute das Copyright halte und die SCO als Betriebsgeheimnis betrachte. (siehe auch Geschichte von Unix). Jedoch wurde SCO bereits in einstweiligen Verfügungen deutscher Gerichte verboten, diese Behauptungen ohne Vorlage von Beweisen zu wiederholen.


Linux, der Kernel

Der Name Linux bezeichnete früher lediglich den Kernel, der die hardwareabstrahierende Schicht bildet und für die Steuerung von Festplatten und Dateisystemen, Multitasking, Lastverteilung und Sicherheitserzwingung zuständig ist.

Linus Torvalds benutzte ursprünglich Minix als Ausgangspunkt, ersetzte aber dann dessen Code durch eigenen und wählte eine monolithische Architektur. Obwohl anfangs nur für AT-386-Rechner gedacht, ist Linux heute einer der am meisten portierten Kernel und läuft auf unterschiedlichen Systemen vom iPaq (ein kleiner Taschen-Computer) bis hin zu einer IBM zSeries (ein riesiges teures Großrechnersystem). Die Möglichkeit freie GPL- und andere Quelloffene Software leicht unter Linux kompilieren zu können, macht ebenfalls einen Teil des Erfolgs aus.

Heute ist Linux ein hybrider monolithischer Kernel. Gerätetreiber und Kernelerweiterungen ("Module") laufen im Ring 0 und haben damit den vollen Zugriff auf die Hardware. Allerdings laufen auch einige Kernelmodule im so genannten Usermodus (Ring 3), der nur eingeschränkten Zugriff auf die Hardware erlaubt. Im Gegensatz zu "typischen" monolithischen Kernels sind Gerätetreiber als Module leicht konfigurierbar und können im laufenden Betrieb geladen und gelöscht werden.

Erscheinungstermine:

17. September 1991 Initial Public Release v0.01
5. Oktober 1991 Erster "offizieller" Kernel v0.02
16. April 1994v1.0
9. Juni 1996 v2.0
4. Januar 2001 v2.4.0

Linux, die Software-Familie

Die sich heute durchsetzende Bedeutung von Linux geht sogar noch über das Betriebssystem GNU/Linux hinaus und bezeichnet die gesamte, mit dem Linux-Kernel zusammengestellte (überwiegend freie) Software. Eine so genannte Linux-Distribution ist eine Sammlung von freier und manchmal auch nichtfreier Software, geschaffen von Einzelpersonen, nicht-kommerziellen Organisationen und gewinnorientierten Unternehmen auf der ganzen Welt. Es gibt Distributionen für End-Anwender, die eine einfache Installation und eine Kompatibilität zu Windows anstreben, Distributionen für die Netzwerk-Infrastruktur von Unternehmen, sowie kleine spezialisierte Distributionen für Firewalls und Router,

Der Erfolg der Marke Linux auf vielen Plattformen und Architekturen, die Popularität im Servermarkt für Datenbanken und Internet, ist insbesondere auf die Eigenschaften freier Software bezüglich Stabilität und Sicherheit, Erweiterbarkeit, aber auch auch die deutlich geringeren Kosten zurückzuführen.
Mit den graphischen Oberflächen wie KDE oder Gnome bietet Linux mittlerweile einen vergleichbaren Komfort zu MS-Windows oder MacOS. Durch den Emulator WINE ist es möglich, mit immer mehr Programmen, die für MS-Windows geschrieben wurden, auch unter Linux zu arbeiten. Die Distributionen lassen sich immer einfacher installieren. Zunehmend werden Komplett-Rechner nun auch mit vorinstallierten Linux ausgeliefert, was der Verbreitung als Einzelplatzsystem Vorschub leistet. Besonders erfolgreich ist zur Zeit Knoppix-Linux, da es ohne Installation direkt von CD startet.

Linux-Distributionen

Aurox Linux- Debian - fli4l - Gentoo - GoboLinux - kmLinux - Knoppix - Linux From Scratch - LRs-Linux -Mandrake Linux - muLinux - OPIE - Red Hat Linux -- Slackware - SuSE Linux - UnitedLinux

Literatur

Für Anfänger

  • Teufel, Stephanie: Jetzt lerne ich SuSE Linux. Das Starter-Kit mit SuSE Linux 8, KDE 3 und vielen Programmpaketen. 2002. ISBN 3-8272-6405-7
  • Witherspoon, Craig; Witherspoon, Coletta; Hall, Jon: SuSE Linux 8 für Dummies. Die Power von Linux nutzen. Mitp-Verlag, 2002. ISBN 3-8266-3040-8

Für Fortgeschrittene

  • Kofler, Michael: Linux. Installation, Konfiguration, Anwendung. Kernel 2.4, SuSE 8.0. mit CD: SuSE 8.0 Evaluation-Version. ADDISON-WESLEY, 2002. ISBN 3-8273-1854-8
  • Ganten, Peter: Debian GNU / Linux. Grundlagen, Installation, Administration und Anwendung. Behandelt Debian 3.0 'Woody'; kommt ohne CDs; 2. Auflage, ca. 800 Seiten; Springer-Verlag, ISBN 3-540-43250-7

Zur Person des "Erfinders"

  • Torvalds, Linus & Diamond, David: Just for Fun. Wie ein Freak die Computerwelt revolutionierte. Deutscher Taschenbuchverlag, 2002. ISBN: 3-423-36299-5 (deutsche Version)
  • Torvalds, Linus & Diamond, David: Just for Fun. The story of an accidental revolutionary. New York: Texere, 2001. ISBN: 1-58799-080-6 (englische Version)

Zeitschriften

Organisationen rund um Linux und Freie bzw. Open Source Software

  • DELUG (DEutsche Linux User Group)
  • LUGs (Linux User Groups)
  • FSF-Europe (Free Software Foundation)
  • FFII (Förderverein für eine Freie Informationelle Infrastruktur e.V.)
  • Bundestux (Initiative die ursprünglich gegründet wurde um Linux in den Bundestag zu bringen)

Siehe auch: