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Kublai Khan

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Kublai Khan, auch Chubilai, Kubilai oder Khubilai (* 23. September 1215, † 18. Februar 1294 in Peking), war als Sohn von Sorghaghtani Beki ein Enkel Dschingis Khans und mongolischer Herrscher.

1251 wurde Kublai von seinem Bruder Möngke Khan zum Statthalter in Nordchina ernannt, als solcher eroberte er 1253/54 Nanchao. Gleichzeitig übertrug Kublai, der sich selbst zum Buddhismus bekannte, dem tibetischen Mönchsgelehrten Phagspa die Verwaltung Tibets und begründete damit die bis 1354 währende Herrschaft der Sakyapa auf dem Dach der Welt (1253).

Nach dem Tod Möngkes wurde Kublai Khan in einem Bruderkrieg gegen Arigkbugha 1260 Großkhan der Mongolen. Er verlegte die mongolische Reichshauptstadt von Karakorum nach Peking. Seine pro-chinesische Politik brachte ihm die Mißbilligung eines bedeutenden Teils des mongolischen Adels ein, da man einen in der Steppe lebenden Anführer statt eines in Peking lebenden Sohnes des Himmels wünschte.

Hochrangige Yuan-Prinzen rebellierten 1276 und 1287. Aber die zahlenmäßige Überlegenheit seiner Truppen und die Unbeständigkeit seiner Gegner kamen Kublai zugute. Die erste Revolte scheiterte Sommer 1277 gegen General Bayan († 1295) am Orchon, die zweite im Sommer 1287 am Liao-Fluss bzw. Frühjahr 1289 bei Karakorum. Der zähste Gegenspieler des Khans war dabei Ögädais Enkel Qaidu († ca. 1303).

Kublai Khan eroberte mit Hilfe seiner Feldherren (Bayan u.a.) den Staat der südlichen Sung-Dynastie in Südchina, einigte so das Land und begründete die Yuan-Dynastie (1271-1368), als deren erster Kaiser er unter dem chinesischen Namen Shizu herrschte. An seinem Hofe weilte nach eigenen Angaben für mehrere Jahre der venezianische Handelsreisende Marco Polo (*1254, †1324), der nach seiner Rückkehr nach Italien über die hoch stehende Kultur des Ostens berichtete.

Zwei Versuche zur Eroberung Japans blieben 1274 und 1281 vergeblich. (vgl. Kamikaze).