Gladiator
Gladiatoren waren im antiken Rom Berufskämpfer, die in öffentlichen Schaustellungen auf Leben und Tod gegeneinander kämpften. Ebenso beliebt war es, Gladiatoren gegen wilde Tiere kämpfen zu lassen.
Gladiatorenkämpfe hatten ursprünglich religiöse Bedeutung im Rahmen von Totenfeiern. Der Ursprung der Spiele ist nicht vollständig geklärt. Grabmalereien aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. deuten auf eine etruskische Herkunft. Einer anderen Theorie zufolge stammen die Spiele aus der Kampagnie, wo ebenfalls in Grabmalereien aus dem 4. Jahrhundert v. Chr Gladiatorenkämpfe dargestellt sind.
Die ersten Gladiatorenspiele in Rom fanden 264 v. Chr. statt. Bei den Kämpfern handelte es sich um Kriegsgefangene. Auch später wurden vor allem Gefangene, verurteilte Verbrecher und Sklaven als Gladiatoren eingesetzt. Ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. konnten sich jedoch auch freie Bürger als Gladiator verpflichten. Obwohl Gladiatoren gesellschaftlich noch niedriger als Sklaven standen, war das Interesse Gladiator zu werden zeitweilig so hoch, dass der Senat dies durch ein Gesetz einschränken musste.
Gladiatoren wurden in besonderen Schulen ("ludi") ausgebildet. Berühmte Gladiatorenschulen befanden sich in Capua und in dem 79 v. Chr. verschütteten Pompeji. Gute Gladiatoren konnten durchaus viele Jahre die blutigen Kämpfe überleben. Da ihnen ein Teil der Einnahmen aus ihren Kämpfen zustand, hatten sie die Chance, sich nach einiger Zeit freizukaufen. Freigelassene Gladiatoren wurden mit einem hölzernen Schwert ausgezeichnet.
Anfang des 5. Jahrhunderts n. Chr. wurden die Gladiatorenspiele von Kaiser Honorius zwar endgültig verboten, sie sind aber noch bis ins 6. Jahrhundert bezeugt.
Siehe auch:
- Spartacus,
- Gladiator - der Film,
- Gladiator (Insekt)