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Paul Kronegg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Paul Kronegg (* 21. August 1878 in Baden bei Wien, Österreich-Ungarn; † 1965 in Perchtoldsdorf bei Wien, Österreich[1][2]) war ein österreichischer Operettensänger und Schauspieler bei Bühne und Film.

Leben und Wirken

Der Sohn von Alfred Adolf Kronegg und seiner Frau Anna Maria Irma Resch hatte eine Kunstgewerbeschule besucht und nebenbei Germanistik studiert, ehe er sich im Gesang ausbilden ließ. Sein erstes Engagement führte Kronegg ans Stadttheater des oberschlesischen Kattowitz. Bereits nach einem Jahr folgte er einem Ruf an Berlins Theater am Schiffbauerdamm. Anschließend trat Kronegg an Spielstätten in Köln, Frankfurt am Main und Hamburg auf. Hier feierte er einige Erfolge mit Operettenpartien. In Berlin sah man ihn während des Ersten Weltkriegs an Montis Operettentheater[3], in München am Theater am Gärtnerplatz.

Nach dem Krieg wieder in Österreich ansässig (Erster Erfolg 1919 und 1920 als Baron von Langendorf in der Operette “Hasard“[4]), gab der Kammersänger zahlreiche Gastspiele an kleinen Spielstätten wie beispielsweise 1926 an der Gmundner Kurbühne[5], 1927 mit der Robert Stolz-Operette “Der Mitternachtswalzer” (Hauptrolle) am Linzer Landestheater[6] und 1930 im böhmischen Eger, wo man ihn in der Operette “Der lachende Ehemann“[7] erleben konnte, war aber auch an unterschiedlichen hauptstädtischen Spielstätten wie das Ronacher Operettentheater[8] (Ensemblemitglied seit 1919) oder das Wiener Bürgertheater[9][10] zu sehen, wo die Kritik erneut seine Eleganz würdigte[11].

1919 traf Kronegg in Wien ein, wo er an mehreren Bühnen als Schauspieler reüssierte. Zeitgleich meldete sich der Stummfilm bei ihm, und der Künstler trat in der ersten Hälfte der 1920er Jahre mit Haupt- wie tragenden Nebenrollen in einer Reihe von nicht allzu bekannten oder gar bedeutenden Produktionen auf. Seine darstellerischen Leistungen wurden durchaus positiv bewertet (“Paul Kronegg fällt besonders durch sein vornehm ruhiges, elegantes Spiel angenehm auf.”[12]). 1921 gehörte der österreichische Künstler zu den ersten seines Landes, die im ehemaligen Feindesland Frankreich drehten[13]). Mit dem Zusammenbruch der österreichischen Kinoindustrie Mitte der 1920er Jahre war auch Kroneggs Leinwandkarriere de facto beendet. Der Tonfilm hielt 1931 nur noch eine einzige, winzig gewordene Rolle in dem deutschen Lustspiel “Trara um Liebe” bereit. In späteren Jahren soll Paul Kronegg einen Berufswechsel vorgenommen und als Zahntechniker gearbeitet haben[14].

Filmografie

  • 1920: Narr und Tod
  • 1920: Töte sie!
  • 1920: Gehirne
  • 1921: Dorala
  • 1921: Ihre Vergangenheit
  • 1921: Der ungebetene Gast
  • 1922: Die Komödianten kommen
  • 1922: Die Sportlady
  • 1922: Flora Mystica
  • 1922: Die drei Marien und der Herr von Marana
  • 1922: Der Unbekannte aus Rußland
  • 1923: Betrogene Frauen
  • 1923: Pflicht und Ehre
  • 1923: Die Geliebte des Mörders
  • 1924: Das Gift der Borgia
  • 1925: Der ungebetene Gast
  • 1931: Trara um Liebe

Literatur

  • Frank Arnau (Hrsg.): Universal Filmlexikon 1932, S. 149. Berlin / London 1932

Einzelnachweise

  1. Paul Kronegg auf geni.com
  2. Paul Kronegg auf ancestry.com
  3. Meldung. In: Der Humorist (1880–1926), 1. April 1915, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/hu1
  4. Theaterplan. In: Wiener Allgemeine Zeitung, 31. Oktober 1919, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/waz
  5. Meldung. In: Gmundner Curliste / (Gmundner) Fremden(-)Liste. Beilage zur Gmundner Curliste / Gmundner Kurliste / Gmundner Fremdenliste. Beilage zur Gmundner Kurliste / Fremden-Liste der Kurstadt Gmunden(, Ober(-)Österr(eich)), 10. Juli 1926, S. 11 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/gmk
  6. Annonce. In: Tagblatt, 1. März 1927, S. 10 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tab
  7. Meldung. In: Pilsner Tagblatt / Pilsner Tagblatt. Westböhmische Tageszeitung / Westböhmische Tageszeitung / Westböhmische Tageszeitung. Pilsner Tagblatt, 11. Jänner 1930, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pit
  8. Kronegg in “Die Teresina“. In: Kikeriki, 9. Mai 1926, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/kik
  9. Kronegg in “Josefine Gallmeyer“. In: Kikeriki, 3. April 1921, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/kik
  10. Kronegg in “Fräulein Frau“. In: Der Humorist (1880–1926), 27. Dezember 1922, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/hu1
  11. Stück “Drei arme Teufel” in der Rubrik “Vom Theater“. In: Das interessante Blatt / Wiener Illustrierte, 12. Juli 1923, S. 11 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dib
  12. Filmkritik zu “Gehirne“ in: Die Filmwelt, Jahrgang 1921, Heft 22, S. 9
  13. Kronegg-Reportage “Pariser Filmerlebnisse“ in: Die Filmwelt, Jahrgang 1921, Heft 12, S. 11
  14. Paul Kronegg auf geni.com