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Roy Lichtenstein

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House I, Skulptur von 1995, bemaltes Aluminium. Das Haus steht im Sculpture Garden of the National Gallery of Art


Roy Fox Lichtenstein (* 27. Oktober 1923 in Manhattan; † 29. September 1997 in Manhattan) war ein US-amerikanischer Lehrer und Maler der Pop-Art. Neben Andy Warhol war er der wohl bekannteste Vertreter dieser Kunstrichtung.

Stilistik

Lichtenstein malte mit kräftigen, klaren Farben. Seine Werke erinnern häufig an Comics oder an alte Zeitungsanzeigen. Auf diese Art versuchte Roy Lichtenstein die Kunst mit dem Konsumgut zu verbinden. Er nutzte bewusst Elemente der industriellen Produktion kommerzieller Produkte, wie Comic-Hefte und Werbeanzeigen. Er verband diese mit der Kunst und kritisierte damit die Abgehobenheit der Kunst vom alltäglichen und konsumgeprägten Leben.

Für seine Zwecke entwickelte Roy Lichtenstein eine besondere Maltechnik weiter, die im Englischen Benday Dots genannt wird und von dem amerikanischen Künstler und Erfinder Benjamin Day für die industrielle Illustration entwickelt wurde. Dabei setzte er statt Farbflächen nur gleichmäßige Farbpunkte und verlieh somit seinen großformatigen Werken eine künstliche Wirkung. Diese Rastermethode, der andere Künstler anfangs mit Humor begegneten, karikierte auch er selbst, zum Beispiel mit dem Werk Magnifying Glass (1963, dt. Vergrößerungsglas).

Biografie

Die Lehrjahre

Roy Lichtenstein wurde 1923 in einer New Yorker Mittelstandsfamilie geboren. Sein Vater war Grundstücksmakler. Er besuchte eine Privatschule, deren Lehrplan keinen Kunstunterricht enthielt, und auch in seiner Familie gab es wenig künstlerisches Potential. Als Teenager begann er zu Hause das Malen und Zeichnen. Gleichzeitig entwickelte er ein Interesse am Jazz und benutzte Jazzmusiker mit ihren Instrumenten als Vorlage für Porträts im Stil von Ben Shahn. Seine Modelle traf er bei Konzerten in Harlem und in Jazz-Clubs der 52nd Street.

Im Sommer 1939 besuchte er die Kurse der Art Students League bei Reginald Marsh. Lichtenstein zeichnete Modelle und New Yorker Stadtszenen wie Coney Island, Straßenfeste und Boxkämpfe. Marsh selbst gehörte zu den Malern, die sich der nationalen Kunst und Malerei verschrieben hatten. Er malte Motive des Alltagslebens und konzentrierte sich dabei auf greifbare Motive, Abstraktionen wie sie der Kubismus oder der europäische Futurismus enthielt, lehnte er ab. Darauf begründeten sich auch die Motive Lichtensteins, obwohl sein erklärtes Vorbild bereits zu dieser Zeit Pablo Picasso war, dessen blaue und rosa Periode Lichtensteins frühe Werke stark beeinflussten.

1940 beendete Lichtenstein die High School und schrieb sich aufgrund fehlender Möglichkeiten in New York an der Ohio State University in der School of Fine Arts ein. Er selbst wollte Künstler werden, ließ sich von seinen Eltern jedoch überreden, ein Lehrdiplom an der Kunstakademie zu machen. Den größten Einfluss auf ihn übte Professor Hoyt L. Sherman aus und Lichtenstein malte Modelle und Stillleben im Stil des Expressionismus. Von 1943 bis 1945 unterbrach er sein Studium und diente beim Militär, dabei wurde er in Europa eingesetzt. Mit Tusche, Stift und Kreide fertigte er in dieser Zeit Naturzeichnungen an. Nach dem Krieg studierte er kurze Zeit an der Pariser Cité Universitaire und kam dann zurück nach Amerika.

Sherman nutzte in seinen Kursen eine Methode, die als „Flash room“ bekannt wurde. Dabei dunkelte er den Raum ab und projizierte kurz Bilder auf bis zu drei Leinwände, die im Laufe des Semesters immer komplexer wurden, später hängte er reale Objekte an die Decke, die ebenfalls kurz angestrahlt wurden. Die Studenten mussten das Gesehene im Dunkeln aufgrund des gedanklichen Nachbildes zu Papier bringen. Auf Lichtenstein hinterließen diese Kurse einen sehr prägenden Eindruck. In seinen späteren Werken versuchte Lichtenstein immer wieder, die Flächigkeit des Bildes mit der Prä