Madenwurm
Madenwürmer | ||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() | ||||||||||||||||||
Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||||||
Protostomia | ||||||||||||||||||
Der Madenwurm (Enterobius vermicularis syn. Oxyuris vermicularis) ist ein parasitischer Fadenwurm, der weltweit, vor allem aber in den gemäßigten Klimazonen verbreitet ist. Die Art Vermicularis befällt Menschen, seltener Affen (in Tiergärten). 500 Millionen Infektionen sind weltweit pro Jahr zu verzeichnen, und zwar in sämtlichen Ländern und in allen sozialen Gruppen.
Etwa 50% aller Menschen werden mindestens einmal im Leben befallen. Der Wurmbefall selbst wird als Enterobiasis oder Oxyuriasis bezeichnet.
Merkmale
Die Würmer sind länglich und weiß. Die Weibchen werden bis zu 13 Millimeter lang, während die Männchen nur bis zu 3 Millimeter messen. Die Dicke ist unter 1 Millimeter. Das Weibchen ist aufgrund seiner Größe und seines spitzen Hinterendes vom Männchen unterscheidbar. Es kommen bis zu 3 Larvenstadien vor.
Lebenszyklus
Das durch den Mund aufgenommene Ei wandert durch den Magen, aus dem Ei entwickeln sich schon nach 6 Stunden die ersten Larven, diese wandern vom Dünndarm (wo sie sich bis zu 3 mal häuten) zum bevorzugten Aufenthaltsort rund um den Blinddarm. Nach ca. zwei bis drei Wochen sind die Tiere ausgewachsen und geschlechtsfähig. Dort bilden sie mit ihrem Wirt eine Kommensale (Fressgemeinschaft). Nach der Paarung und Reifung der Eier (ca. 2 Wochen)legt das Weibchen nachts seine Eier an den Anusfalten ab (5.000 - 17.000) und durch Anus - Finger - Mund-kontakt erfolgt nun die Infektion von Neuem. Anders als viele andere Darmparasiten dringt der Madenwurm nicht in den Blutkreislauf oder in andere Organe als den Darm ein. Er hat auch keine Zwischenwirte. Die Eier des Madenwurms sind bis zu 3 Wochen lebensfähig.
Schadwirkungen
Meist kommt es zu einem symptomlosen Wurmbefall. Wenn die Weibchen die Eier ablegen, kann es zu starkem Juckreiz im Analbereich und damit zu Schlafstörungenen kommen und dies wieder zu Konzentrationsschwierigkeiten vor allem bei Schulkindern führen. Kratzen aufgrund des Juckreizes kann zu Hautabschürfungen (Exkoreationen) führen; diese können sich (als Superinfektion) sekundär bakteriell infizieren. Ein massiver Befall kann zu Bauchschmerzen und Gewichtsabnahme, Übelkeit oder Symptomen einer chronischen Blinddarmreizung führen. Selten wird bei Mädchen der Genitaltrakt befallen und damit die Entstehung einer Vulvovaginitis möglich. Dem noch mangelhaft ausgebildeten Hygieneverhalten von Kindern entsprechend kann sich ein Madenwurmbefall auf ganze Schulklassen oder Familien ausdehnen. Deshalb ist es auch von entscheidender Bedeutung, zumindest alle Familienmitglieder einer betroffenen Person auch bei Beschwerdefreiheit und fehlendem Wurm(eier)nachweis (am besten mit Mebendazol oder Pyrantelpamoat als gewichtsabhängige Einmalgabe) zu behandeln.
Diagnose
- Es liegen die typischen Symptome vor.
- Mit einem sogenannten Tesafilmabklatsch von der Region um den After können die Eier mikroskopisch nachgewiesen werden: Sie haben eine charakteristische einseitig abgeflachte, ovale Form und sind ca. 25*55 µm groß.
- Die Würmer sind im Stuhl erkennbar.
- Eventuell sind im Bett oder in der Nachtwäsche tote weibliche Würmer.
Behandlung
Die Wurmbehandlung ist einfach durch entsprechende Medikamente möglich. Der weitaus problematischere Teil der Behandlung ist die Verhinderung einer Reinfektion. Dazu müssen vor allem ab der medizinischen Behandlung sechs Wochen lang folgende Hygieneregeln eingehalten werden:
- Morgens und abends Unterwäsche wechseln.
- täglich neue Bettwäsche.
- vor dem Essen Hände waschen.
- die Berührung der Afterregion möglichst vermeiden. Nach der Berührung gründlich Hände waschen.
Weblinks
- Informationen der AOK zur Madenwürmern
- Informationen des Gesundheitsamtes Kiel zur Oxyuriose