Zum Inhalt springen

Biathlon-Weltmeisterschaften 2023

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Februar 2023 um 18:28 Uhr durch Happolati (Diskussion | Beiträge) (s. auch Zeitplan). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Biathlon-Weltmeisterschaften 2023
Männer Frauen
Sieger
Sprint
Verfolgung
Einzel
Massenstart
Staffel
Single-Mixed-Staffel
Mixed-Staffel Norwegen Norwegen
Biathlon-Weltmeisterschaften 2023 (Deutschland)
Biathlon-Weltmeisterschaften 2023 (Deutschland)
Oberhof
Lage des Austragungsortes in Deutschland

Die 53. Biathlon-Weltmeisterschaften finden vom 7. bis 19. Februar 2023 in der Lotto Thüringen Arena am Rennsteig im deutschen Oberhof im Thüringer Wald statt. Nach 2004 werden die Titelkämpfe zum zweiten Mal dort ausgetragen. Die letzten Biathlon-Weltmeisterschaften in Deutschland gab es 2012 in Ruhpolding.

Die Weltmeisterschaften sind erstmals seit 1993 nicht Teil des Biathlon-Weltcups.

2022 wurden aufgrund der Olympischen Winterspiele keine Biathlon-Weltmeisterschaften ausgetragen.

Wahl des Veranstalters

Oberhof bewarb sich zunächst beim Kongress der Internationalen Biathlon-Union (IBU) 2016 in Chișinău um die Austragung der Weltmeisterschaften 2020, erhielt allerdings nur vier Stimmen. Für 2021 bewarb sich der Deutsche Skiverband aufgrund der bereits an Oberstdorf vergebenen Nordischen Skiweltmeisterschaften nicht.

Beim nächsten IBU-Kongress in Poreč am 9. September 2018 setzte sich Oberhof bei der Wahl des Austragungsortes schließlich gegen das tschechische Nové Město na Moravě mit 28:21 Stimmen durch.[1]

Ergebnis der Wahl des Austragungsortes 2023
Ort Land Stimmen
Oberhof Deutschland Deutschland 28
Nové Město na Moravě Tschechien Tschechien 21

Veranstaltungsort

Die Ski-Arena in Oberhof (2020)

Die Landstadt Oberhof mit ca. 1500 Einwohnern liegt am Kamm des Thüringer Waldes auf etwa 815 m ü. NHN und gehört zum Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Das Stadion befindet sich einen Kilometer westlich des Ortskerns am Rennsteig.

Oberhof ist seit Entstehung des modernen Biathlonsports einer der bedeutendsten Trainings- und Wettkampfstandorte in Deutschland. Am Rennsteig wurde erstmals 1958 ein Schießstand mit Asphaltbahn errichtet. Die heutige Arena wurde von 1981 bis 1983 von der Nationalen Volksarmee erbaut.

Den ersten Weltcup in der Rennsteig-Arena gab es im März 1984; seit 1991 findet er regelmäßig und seit 1999 jährlich Anfang Januar statt. 2004 wurden erstmals Biathlon-Weltmeisterschaften in Oberhof ausgetragen.

Renovierungsarbeiten

Für die Welttitelkämpfe wurde die Wettkampfanlage erstmals seit 2004 umfangreich umgebaut und erweitert. Zu den durchgeführten Baumaßnahmen zählen eine Erweiterung der Tribünenkapazität um 4.000 auf 28.000 Besucher, die Errichtung zweier neuer Funktionsgebäude und das Anlegen eines 75 Meter langen Tunnels, der die Sportler ins Stadion führt. Des Weiteren wurden Teile des Streckennetzes verändert und der Stadioninnenraum (Start- und Zielbereich sowie Strafrunde) vollständig neu gestaltet[2]

Die Baumaßnahmen starteten am 17. Dezember 2019 mit dem symbolischen Spatenstich. Während der Winter wurden die Arbeiten unterbrochen, sodass die Weltcups 2021 und 2022 in der teilfertigen Arena durchgeführt werden konnten. Bei den Deutschen Meisterschaften im Biathlon 2022 wurde die renovierte Anlage offiziell übergeben. Man geht von 26,2 Mio. Euro Baukosten aus.[3]

Regeländerungen

Im Vorfeld der Weltmeisterschaften 2023 führte die IBU einige bedeutende Regeländerungen ein:

  • Im Juni 2022 beschloss der Vorstand, dass die Ergebnisse der Biathlon-Weltmeisterschaften 2023 erstmals seit 1993 nicht mehr in die Weltcupwertungen mit eingehen. Da die Startquoten und somit die Teilnehmerfelder bei Weltmeisterschaften andere seien als im Weltcup, seien Athleten benachteiligt, die bei der WM aus diesen Gründen nicht starten dürften. Zudem wolle der Verband die Weltmeisterschaften perspektivisch zu einer eigenständigeren Veranstaltung ausbauen. In die Nationenwertung, für die nur die besten drei Athleten einer Nation zählen, gehen die WM-Wettbewerbe in Einzel, Sprint und den Staffeln weiterhin ein.[4]
  • Beim Kongress im September 2022 wurde beschlossen, dass zukünftig die Startquote eines Nationalverbands in Sprint und Einzel von vier auf fünf erhöht wird, wenn sich mehr als vier Athleten dieser Nation unter den Top 15 der Weltcup-Gesamtwertung befinden. Dies solle garantieren, dass die weltbesten Athleten auch bei den Weltmeisterschaften am Start sein können. 2021 hatte Vetle Sjåstad Christiansen als Elfter der Gesamtwertung diese beiden Disziplinen (und die Verfolgung) nicht bestreiten dürfen, da vier weitere Norweger vor ihm lagen.[5]
  • Bei Weltmeisterschaften, die auf Olympische Spiele folgen, erhalten nicht mehr die Olympiasieger der jeweiligen Disziplin ein persönliches Startrecht, sondern die amtierenden Weltmeister. Für die WM 2023 gilt eine Übergangsregelung, nach der sowohl die Weltmeister von 2021 als auch die Olympiasieger von 2022 ein persönliches Startrecht besitzen.

Zeitplan

Datum Frauen Männer
Di, 7. Februar 18:00 Uhr Eröffnungsfeier
Mi, 8. Februar 14:45 Uhr Mixed-Staffel (4 × 6 km)
Fr, 10. Februar 14:30 Uhr Sprint (7,5 km)
Sa., 11. Februar 14:30 Uhr Sprint (10 km)
So, 12. Februar 13:25 Uhr Verfolgung (10 km) 15:30 Uhr Verfolgung (12,5 km)
Di, 14. Februar 14:30 Uhr Einzel (20 km)
Mi, 15. Februar 14:30 Uhr Einzel (15 km)
Do, 16. Februar 15:10 Uhr Single-Mixed-Staffel (4 × 3 km + 1,5 km)
Sa., 18. Februar 15:00 Uhr Staffel (4 × 6 km) 11:45 Uhr Staffel (4 × 7,5 km)
So, 19. Februar 15:15 Uhr Massenstart (12,5 km) 12:30 Uhr Massenstart (15 km)
Alle Zeitangaben in MEZ.[6]

Medaillenspiegel

Nationen
Zwischenstand nach 1 von 12 Wettbewerben
Platz Nation Gold Silber Bronze Gesamt
01 Norwegen Norwegen 1 0 0 1
02 Italien Italien 0 1 0 1
03 Frankreich Frankreich 0 0 1 1
Total 1 1 1 3


Wettkämpfe

Mixed

Mixed-Staffel 4 × 6 km

Platz Land Sportler Zeit Strafrunden
+ Nachlader
1 Norwegen Norwegen Ingrid Landmark Tandrevold
Marte Olsbu Røiseland
Sturla Holm Laegreid
Johannes Thingnes Bø
1:04:41,9 h 0+0 1+3
0+0 0+2
0+0 0+0
0+3 0+1
2 Italien Italien Lisa Vittozzi
Dorothea Wierer
Didier Bionaz
Tommaso Giacomel
+11,6 s 0+0 0+1
0+0 0+1
0+1 0+2
0+0 0+1
3 Frankreich Frankreich Julia Simon
Anaïs Chevalier-Bouchet
Émilien Jacquelin
Quentin Fillon Maillet
+55,9 s 0+1 0+0
0+1 0+0
0+2 0+2
0+3 0+0
4 Osterreich Österreich Dunja Zdouc
Lisa Theresa Hauser
David Komatz
Simon Eder
+59,2 s 0+1 0+0
0+1 0+0
0+0 0+1
0+0 0+0
5 Tschechien Tschechien Tereza Voborníková
Markéta Davidová
Michal Krčmář
Tomáš Mikyska
+1:09,4 min 0+2 0+1
0+1 0+1
0+1 0+0
0+0 0+1
6 Deutschland Deutschland Vanessa Voigt
Denise Herrmann-Wick
Benedikt Doll
Roman Rees
+1:26,5 min 0+1 0+1
0+0 0+1
1+3 0+1
0+2 0+0
7 Schweiz Schweiz Elisa Gasparin
Lena Häcki-Groß
Sebastian Stalder
Niklas Hartweg
+1:49,5 min 0+0 0+2
0+0 0+2
0+0 0+0
0+1 0+0
8 Kanada Kanada Emma Lunder
Nadia Moser
Adam Runnalls
Christian Gow
+2:22,8 min 0+0 0+0
0+3 0+2
0+0 0+2
0+2 0+0
9 Schweden Schweden Hanna Öberg
Elvira Öberg
Martin Ponsiluoma
Sebastian Samuelsson
+2:33,8 min 0+2 0+0
0+1 0+2
0+3 0+1
3+3 0+3
10 Ukraine Ukraine Anastassija Merkuschyna
Julija Dschyma
Dmytro Pidrutschnyj
Anton Dudtschenko
+2:45,3 min 0+0 0+0
0+0 0+1
0+1 0+3
0+1 0+1
14 Belgien Belgien Lotte Lie
Maya Cloetens
Thierry Langer
Florent Claude
+4:01,0 min 0+0 0+0
0+1 0+2
0+1 0+0
0+1 0+1

Weltmeister 2021: Norwegen Norwegen (Sturla Holm Laegreid, Johannes Thingnes Bø, Tiril Eckhoff, Marte Olsbu Røiseland)

Gemeldet und am Start: 26 Nationen, überrundet: 6[7]

Einzelnachweise

  1. Oberhof darf Biathlon-WM 2023 ausrichten. In: sueddeutsche.de. Süddeutscher Verlag, 9. September 2018, abgerufen am 21. Juni 2021.
  2. Biathlon-Stadion wird für 24,5 Mio. Euro umgebaut (Memento vom 27. September 2018 im Internet Archive)
  3. ARENA-Modernisierung nimmt Fahrt auf (Memento vom 13. Februar 2020 im Internet Archive)
  4. IBU EB makes leadership announcement and takes important rule decisions. In: biathlonworld.com. IBU, 21. Juni 2022, abgerufen am 24. September 2022 (englisch).
  5. Borut Nunar beim Forum Nordicum 2022 (Video). Forum Nordicum, 22. September 2022, abgerufen am 5. Oktober 2022.
  6. Zeit-/Rahmenplan. weltcup-oberhof.de, abgerufen am 2. Oktober 2022.
  7. Competition Analysis, Mixed Relay (pdf) auf biathlonresults.com, abgerufen am 8. Februar 2023.