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Agustín Barrios

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Agustín Barrios Mangoré (* 5. Mai 1885 in San Juan Bautista de las Misiones, Paraguay; † 7. August 1944 in San Salvador) war ein paraguayischer Komponist und einer der ersten Gitarrenvirtuosen in Südamerika.

Er unternahm Konzertreisen in Südamerika und eine in Europa, und trat auch in Deutschland auf. Eine geplante Nordamerikareise kam nicht mehr zustande. Außerdem komponierte er für Gitarre und lehrte ihr Spiel.

Aus Marketinggründen nahm er den Namen eines Guaranihäuptlings, „Mangoré“, an und trat bei seinen Konzerten in der ersten Hälfte des Programms als Indianer „Nitsuga (Agustín rückwärts) Mangoré, der Paganini auf der Gitarre aus dem Urwald“ auf. Nach der Pause spielte er dann im Frack. Als Vorbild in Spiel- und Kompositionstechnik ist Francisco Tárrega zu betrachten.

Werke

Es sind circa 105 Werke bekannt, darunter Hauptwerke der Gitarrenliteratur wie La Catedral (3 Sätze, inspiriert von der Kathedrale in Montevideo), Sueno en la Floresta („Traum im Blumengarten“, Tremolostudie) und Una limosna por el amor de Dios („Eine Gottesgabe“, letzte Tremolostudie).

Gitarrentechnik

Barrios verwendete laut Überlieferung gewachste Stahlsaiten, die einen weicheren Klang als reine Stahlsaiten hervorbrachten. Damals gab es noch keine Nylonsaiten. Barrios war einer der ersten Gitarristen, die Schallplatten einspielten.

Reverenz

John Williams, einer der Entdecker von Barrios in den 1970er Jahren, schätzte 1993 Barrios bedeutender ein als Fernando Sor, Mauro Giuliani und Heitor Villa-Lobos: „… als Gitarrist und Komponist ist Barrios der Beste von allen, unabhängig vom Gehör. Seine Musik ist besser geformt, sie ist poetischer, sie hat mehr von allem! Und sie hat es auf eine zeitlose Art. Deshalb denke ich, dass er ein bedeutenderer Komponist ist als Sor oder Giuliani und ein bedeutenderer Komponist - für die Gitarre - als Villa-Lobos.“

Literatur

  • Richard Stover: Six silver moonbeams. The life and times of Agustín Barrios Mangoré. Clovis, Calif., 1992 ISBN 0-9632233-1-3