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Fläming

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Der Fläming ist ein eiszeitlich gebildeter Höhenzug und gleichzeitig eine historisch gewachsene Kulturlandschaft im südwestlichen Brandenburg und östlichen Sachsen-Anhalt. Er erstreckt sich östlich von Magdeburg über mehr als 100 Kilometer bis zur Dahme. Der Fläming ist als Höhenrücken Teil des Südlichen Landrückens, der insbesondere in der Saaleeiszeit geformt wurde.

Den Namen führt der Fläming nach den Flamen, die nach der Gründung der Mark Brandenburg 1157 und dem anschließenden Landesausbau in hoher Zahl den Höhenzug besiedelten. Seit der Gründung der Mark bis zum Wiener Kongress 1815 bildete der Landstrich einen Streitpunkt zwischen dem Kurfürstentum Sachsen und Brandenburg. Zwei vorentscheidende Gefechte in den Befreiungskriegen 1813, die Schlacht bei Hagelberg und die Schlacht bei Dennewitz, fanden im Fläming statt und legten den Grundstein für den preußischen Sieg in der Völkerschlacht bei Leipzig.

Auf der Brandenburger Seite zählen die beiden Landkreise Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming zu den wirtschaftlich erfolgreichsten der nach der Wende neu geschaffenen Kreise. Dazu hat der Naturraum Fläming mit der Ausbildung touristischer Infrastrukturen in den beiden Naturparks Hoher Fläming und Nuthe-Nieplitz erheblich beigetragen. Insbesondere die Flaeming-Skate, einer der längsten Rundkurse seiner Art, hat sich nicht nur zu einem deutschlandweiten Skater-Eldorado entwickelt, sondern zieht inzwischen auch zunehmend Gäste aus den europäischen Nachbarstaaten an. [1]

Holländer-Windmühle und Streuobstwiese bei Haseloff östlich von Niemegk

Abgrenzung und Untergliederung

Die naturräumliche Lage des Flämings

Die naturräumlichen Grenzen des Flämings können recht genau festgelegt werden: Die Nord- und Südgrenze bilden Urstromtäler. Im Norden ist es das Baruther Urstromtal, im Süden das Breslau-Magdeburg-Bremer Urstromtal, welches hier von der Elbe durchflossen wird. Die Westgrenze kann mit dem Elbetal bei Magdeburg gezogen werden. Im Osten und Südosten werden allgemein das Dahmefließ mit dem gleichnamigen Städtchen sowie das sich südlich anschließende Schweinitzer Fließ als Grenze angegeben.

Während die naturräumlichen Grenzziehungen relativ scharf sind, ist eine Abgrenzung der historischen Kulturlandschaft Fläming mit Unsicherheiten verbunden. So reichen seine kulturellen Einflüsse (zum Beispiel Gestaltung und Bauart der Dörfer) bis in das nördlich gelegene Baruther Urstromtal hinein, während sich die Dörfer in unmittelbarer Nähe von Magdeburg meistens nicht dem Fläming zugehörig fühlen. Dennoch stimmt die Kulturlandschaft Fläming in etwa mit der skizzierten Naturlandschaft überein.

Im Einzelnen lässt sich der Fläming naturräumlich wie folgt weiter untergliedern:

Hagelberg, 200 Meter
Flaeming-Skate mit Blick auf den Golmberg, 178 Meter

Die Städte Ziesar, Belzig, Niemegk, Treuenbrietzen, Jüterbog, Baruth/Mark, Dahme/Mark, Wittenberg, Loburg, Möckern und Zerbst sowie die bekannten Gemeinden Wiesenburg/Mark und Rabenstein liegen im oder am Rande des Flämings.

Die höchste Erhebung des Hohen Flämings und damit des gesamten Norddeutschen Tieflandes (allerdings nicht des Landes Brandenburg) ist nach neuesten Messungen mit 200 m über NN der Hagelberg. Jahrzehntelang galt amtlich eine Höhe, die aufgerundet 201 m betrug. Die höchste Erhebung des Niederen Flämings ist der Golmberg östlich von Jüterbog und nördlich von Petkus mit 178 m über NN.

Geologischer und Morphologischer Bau, Böden

Der Fläming verdankt seine Entstehung den wiederholten Vorstößen des Skandinavischen Inlandeises während des Eiszeitalters und wird daher zum allergrößten Teil aus eiszeitlichen Sedimenten aufgebaut.

Festgesteinsvorkommen

Als geologische Besonderheit stehen am südwestlichen Rand des Flämings bei Gommern geologisch deutlich ältere Gesteine, Quarzite aus dem Paläozoikum, an der Erdoberfläche an. Sie wurden dort in mehreren Steinbrüchen abgebaut. Diese Festgesteine tauchen jedoch unmittelbar nordöstlich von Gommern, an den sogenannten "Mitteldeutschen Hauptabbrüchen", die vom nördlichen Stadtrand Magdeburgs bis nach Wittenberg verlaufen, schnell in große Tiefen ab und spielen für den geologischen Bau des Flämings daher nur eine untergeordnete Rolle.

Elstereiszeit

Auch die ersten Eisvorstöße während der Elstereiszeit hinterließen im Gebiet des heutigen Flämings keinen Höhenzug. Umgekehrt sogar verlief zwischen der Elster- und der Saaleeiszeit das damalige Elbetal von Torgau aus nach Norden und querte den damals noch nicht existierenden Fläming. Die meistens sandig bis kiesigen Ablagerungen dieses Berliner Elbelaufes sind im Untergrund weit verbreitet und bilden wichtige Grundwasserleiter.

Saaleeiszeit

Erst die beiden Hauptvorstöße des Eises während der Saaleeiszeit führten wesentlich zur Formung der heutigen Landschaft. Geologisch wird der Hauptteil des Flämings aus Sedimenten des älteren, des Drenthe-Vorstoßes aufgebaut, der noch weit nach Süden bis an die Nordgrenze der Mittelgebirge reichte. Die Ablagerungen des jüngeren Warthevorstoßes sind zwar deutlich geringmächtiger, für die Formung der heutigen Landschaft aber von entscheidender Bedeutung. Da das Eis während des Warthestadiums auf dem Fläming seine südlichste Grenze erreichte, verläuft von Ost nach West ein nahezu geschlossener Endmoränenzug über das Gebiet. Entsprechend der Glazialen Serie finden sich südlich dieser Linie vor allem Sanderflächen, die sich in Richtung auf das Breslau-Magdeburg-Bremer Urstromtal abdachen. Es ragen aber auch größere drenthezeitliche Grundmoränenareale inselartig aus den Sandern hervor. Nördlich der Endmoränen finden sich entsprechend jüngere warthezeitliche Grundmoränenlandschaften. Der warthezeitliche Geschiebemergel, der die Grundmoränenflächen meist aufbaut, ist aber recht geringmächtig (wenige Meter) und sehr lückenhaft ausgebildet, sodass meistens Sande aus der Vorstoßphase des Eises an der Erdoberfläche anstehen.

Weichseleiszeit

Rummel „Brautrummel“ bei Grubo

Während der jüngsten, der Weichseleiszeit wurde der Fläming nicht mehr vom Eis überfahren. Das Inlandeis erreichte jedoch kurz vor dem Nordrand des Flämings seine maximale Ausdehnung. Es gibt Hinweise, dass das Eis an mehreren Stellen den Fläming sogar erreicht hat, ohne auf diesen weiter vorzustoßen. Dennoch gehört der Fläming zum Altmoränenland. Während der langen Kaltphase der Weichseleiszeit bildeten sich typische periglaziale Formen und Ablagerungen, wie Trockentäler (Rummeln) und Windkanter. Von großer Bedeutung war die Aufwehung eines Sandlössstreifens, der sich von Belzig bis Dahme erstreckt und Grundlage für die sehr fruchtbaren Böden dieser Region ist.

Die Tätigkeit der Schmelzwässer im Baruther Urstromtal, dem südlichsten und ältesten der drei großen weichselzeitlichen Urstromtäler in Brandenburg, erodierte an einigen Stellen, wie am Südrand der Belziger Landschaftswiesen und am Golmberg, stark am Flämingnordhang und schnitt bis zu 60 Meter aufragende Geländestufen heraus. Gehören die benachbarten Niederungen innerhalb des Urstromtals also bereits zum Jungmoränenland der Weichsel-Eiszeit, zählen der Hohe Fläming und der Hagelberg noch zur Altmoränenlandschaft der Saaleeiszeit.

Verwandte Regionen

Als Teil des Südlichen Landrückens weist der Fläming Ähnlichkeiten mit folgenden Landschaften auf, die ebenfalls im Warthestadium der Saaleeiszeit geformt wurden:

Veraltete Anschauungen zur Entstehung des Flämings

In der populärwissenschaftlichen Literatur und im Alltagsgebrauch sind bis heute zwei Theorien zur Entstehung des Flämings weit verbreitet, die mittlerweile als überholt gelten:

  • Der Satz "Der Fläming ist eine Endmoräne" vereinfacht die Entstehung des Gebietes und wird den Prozessen und Überlagerungen nicht gerecht. Vielmehr ist der Fläming ein eiszeitlich gebildeter Höhenzug, der sowohl Grundmoränen, Endmoränen als auch Sander umfasst.
  • Die hin und wieder vertretene These, der Fläming sei tektonisch angelegt und eher ein Bruchschollengebirge mit variszischem Kern, kann auf Grund von Tiefbohrungen als widerlegt gelten. Die Schichten der Kreide und des Tertiärs befinden sich sowohl unter dem Fläming als auch in seinem unmittelbaren Umland in gleicher Höhenlage und sind damit ungestört.

Hydrografie und Klima

Der Fläming bildet die Wasserscheide zwischen Elbe und Havel/Spree. Sein Klima ...

Flüsse und Gewässer

Nuthe, Nieplitz, Fläminghauptfließ Plane, Buckau, Temnitz, Bäche, Besonderheit Verlorenwasserbach ..., Dippmannsdorfer Paradies

Klima

Naturraum

Naturparks, Gliederung

Typische flachwellige Fläminglandschaft zwischen Preußnitz and Belzig
Lichter Wald und Kopfsteinpflaster bei Lütte

Der Fläming ist eine der 13 Reiseregionen im Land Brandenburg. Zwei der elf brandenburgischen Naturparks und ein sachsen-anhaltischer Naturpark [WELCHER?? Vorsicht-unsicher] liegen im beziehungsweise in der Nähe des Fläming: Naturpark Hoher Fläming und Naturpark Nuthe-Nieplitz.

... Plane (Massenhaft Mühlen), Buckau, Bäche, ... Verweis auf die einzelnen Naturschutzgebiete (gehören im einzelnen eher zu den Naturparks)

Typische/besondere Pflanzen und Tiere

Wappentier NP Hoher Fl.; Wald siehe LBV S. 3

Pflanzen

Tiere

Geschichte

Noch und sehr kurz: Eiszeitfunde, Germanische, slawische Besiedlung (u.a. Jüterbog Chronik) ...

Namensgebung – Besiedlung und Flamen

Dass der Fläming den Namen nach den flämischen Siedlern erhielt, kann heute als gesichert gelten. Allerdings erhielt er den Namen nicht von den Flamen und er heißt auch keineswegs seit Jahrhunderten Fläming, vielmehr hat sich der Name erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts für den gesamten heutigen Fläming eingebürgert. Im Mittelalter trug der Höhenzug in weiten Teilen die Bezeichnung Sächsischer Grenzwall, während der Begriff Fläming um 1500 auf den Jüterboger Raum und westliche Bereiche um Burg und Loburg beschränkt war. Geografische Schriften und Karten trugen dazu bei, dass der Name sich von dort schrittweise auf immer größere Gebiete ausdehnte.

Zur Zeit der slawischen Besiedlung hieß der Fläming, zumindest im Teil um den heutigen Hagelberg, Chabua. In einem schriftlichen Vermerk aus dem Jahr 1009 findet sich die Wendung cum ... Chabua montibus, also Chabua-Berge. Für Fischer ist der Name aus dem slawischen Chabov [... abzuleiten und ...] bezeichnet Berge, die mit Gestrüpp bewachsen sind, vgl. polnisch chabie ‚Gestrüpp‘, chabina ‚Rute‘. [2] Das ihnen fremde Wort chabua stellten die Siedler aus dem deutschsprachigen und flämischen Raum zum ähnlich klingenden Vogelnamen Habicht (mittelniederdeutsch havek) und später zu Hagel um.

Schon kurz, nachdemder Askanier Albrecht der Bär 1157 nach einem entscheidenden Sieg über den Slawenfürsten Jaxa von Köpenick die Mark Brandenburg gegründet hatte, riefen er und der Magdeburger Erzbischof Wichmann von Seeburg in großem Umfang Siedler in die neue Mark. Die Söhne und Enkel Albrechts setzten als Markgrafen die geschickte Siedlungspolitik zur Stabilisierung der jungen Mark und zum Landesausbau fort. Die Besiedlung des Fläming vollzog sich in mehreren Schüben, wobei im westlichen Teil und Jüterboger Raum das Erzbistum Magdeburg die treibende Kraft war und bereits vor 1157 mit der Einwerbung von Siedlern begonnen hatte.

Fläming-Festtagstracht in Jüterbog, vor 1900

Der Erzbischof Adalgot von Osterburg hatte um 1107 festgestellt: Die Heiden hier sind übel, ihr Land aber höchst ergiebig an Fleisch, an Honig, an Mehl ... an Vögeln. Und wenn es sorgfältig bebaut wird, wird ein solcher Überfluss an allem Wachstum aus der Erde sein, dass kein Land mit ihm verglichen werden kann. Das sagen, die es kennen. Deswegen, ihr Sachsen, Franken, Lothringer, ihr ruhmvollen Flandrer, Bezwinger der Welt, hier könnt ihr Eure Seelen erretten und – wenn ihr wollt – das beste Land zum Siedeln bekommen. [3]

Rund 400.000 Menschen strömten im 12. und 13. Jahrhundert nach Osten. Die Siedler kamen insbesondere aus der Altmark, dem Harz, Flandern und den Rheingebieten in das Land. Der Zuzug führte sehr wahrscheinlich über Magdeburg zuerst in die Loburger und Leitzkauer Region, von dort nach Wittenberg, weiter nach Jüterbog und in der letzten Phase nach Belzig. Eine wichtige Rolle spielten die Flamen, die nach verheerenden Sturmfluten im eigenen Land gerne neue Siedlungsgebiete annahmen und mit ihrer Erfahrung im Deichbau zu den Eindeichungen von Elbe und Havel beitrugen, die in den 1160er Jahren in Angriff genommen wurden. Viele Flamen ließen sich im heutigen Fläming nieder und gaben ihm somit (später und indirekt) den Namen. Bis in das 17. Jahrhundert erhielt sich die flämische Tracht, die zu Festtagen angelegt wurde.

Nicht ganz gesichert, aber sehr wahrscheinlich lehnen sich Ortsnamen wie Wittenberg - Witteberg [4], Niemegk - Nijmegen, Brück - Brügge, Euper [5] - Ypern) an flämische Städte an. Die Verbindung vom Fläming nach Flandern wird auch heute wachgehalten. Im Jahr 2005 beispielsweise fand in Wittenberg eine Ausstellung Von Flandern in die Mark – Die Besiedlung des Flämings im Mittelalter mit einer Festveranstaltung des deutsch-belgischen Vereins Fläming-Flandern zur Eröffnung statt. Ein Jahr zuvor hatte es in Antwerpen unter dem verbindenden Titel Oude en nieuwe bruggen – alte und neue Brücken eine Ausstellung zum gleichen Thema gegeben. [6]

Zankapfel zwischen Sachsen und Brandenburg bis 1815

Zwar hatten der Magdeburger Erzbischof Wichmann und Albrecht der Bär 1157 gemeinsam gegen die Slawen und noch 1166 gemeinsam gegen Heinrich den Löwen gekämpft, dennoch entwickelte sich sehr bald eine Konkurrenz der Askanier in der jungen Mark zum Erzbistum Magdeburg. In dieser Konkurrenz sind bereits die jahrhundertelangen Auseinandersetzungen um Teile des Fläming und die nördlichen Teile des sächsischen Kurkreises angelegt, die letztlich in der Teilnahme Sachsens auf Seiten Napoleons gegen Brandenburg/Preußen in den Befreiungskriegen und der entscheidenden Völkerschlacht bei Leipzig im Jahr 1813 gipfeln sollten. Erst nach der Neuordnung des nachnapoleonischen Europas auf dem Wiener Kongress 1815 fielen die Belziger, Brücker und Jüterboger Bereiche an Brandenburg/Preußen. Eines der vorentscheidenden Gefechte hatte fünf Wochen vor der Leipziger Völkerschlacht auf dem höchsten Fläminggipfel stattgefunden und ging als Kolbenschlacht oder Landwehrschlacht beziehungsweise Schlacht bei Hagelberg in die Geschichte ein.

Kloster Zinna – frühe Betonung des Magdeburger Machtanspruchs

Kloster Zinna

Deutliche Verstimmungen zwischen Magdeburg und den Askaniern gab es bereits in den 1160er Jahren. Ausgangspunkt kann das Jahr 1160 gewesen sein, in dem laut Partenheimer den anderen deutschen Fürstentümern und Bistümern vermutlich erstmals bewusst wurde, dass die Askanier im Osten dabei waren, mit der Mark Brandenburg ein neues, vom Reich weitgehend unabhängiges Fürstentum zu etablieren. [7] So wird die Klosterstiftung Zinna bei Jüterbog durch Wichmann 1170, im Todesjahr Albrecht des Bären, in strategischer Hinsicht als erstes sichtbares Zeichen gegen die Territorialbestrebungen der Askanier gewertet. [8] Das flämische Jüterbog, das bereits 1174 als zweitältester Ort des heutigen Brandenburg überhaupt das Stadtrecht erhielt, hatte Albrecht dem Bistum Magdeburg zusammen mit Buckau und Görzke als Dank für die Waffenhilfe 1157 überlassen. Die 1180, 10 Jahre nach Zinna folgende Stiftung des Klosters Lehnin in der märkischen Zauche durch Albrechts Sohn, den Markgrafen Otto I. (Brandenburg), ist machtpolitisch wiederum als Reaktion auf Zinna zu interpretieren.

Landesaufbau der Zisterzienser

Beide Klöster hatten bei allen machtpolitischen Funktionen vor allem die Aufgabe, mit den fortgeschrittenen Techniken der Zisterzienser in der Landwirtschaft, im Handwerk oder beim Mühlenbau den Aufbau des Landes voranzubringen. [9] Beide Klöster erlangten einen für die damalige Zeit erheblichen Reichtum. Das Flämingkloster Zinna verfügte in seiner Blütezeit über einen Besitz von 40 Dörfern und 1140 Hufen Land.

Rekonstruierte Springbachmühle in Belzig

In einem angeblich zeitgenössichen Bericht aus dem 12. Jahrhundert schildert der Jüterboger Bürger A.W. Ludwig, wie die Mönche das Kloster anlegten und in dem kargen Fläming eine Wassermühle bauten: Gewundert haben wir uns alle, denn die Mönche sahen nicht so aus, wie wir es sonst gewohnt waren. Sie hatten lange, schwarzweiße Röcke an und trugen auf der Schulter die Axt und in der Hand den Spaten. Des Staunens in der Stadt (Jüterbog) wollte kein Ende nehmen, als sie sagten, sie zögen nicht im Lande umher und predigten [...]. [...] Und als das Kloster fertig war, da haben sie am Fluss eine Wassermühle angelegt. [...] Ihr hättet sehen sollen, was die Wenden für Gesichter gemacht, als die Mühle zum ersten Mal in Gang kam, denn sie kannten bis dahin nur Handmühlen. [10]

Hohe Wüstungsdichte

Viele Dörfer, die im Zuge des Landesausbaus entstanden, existieren heute nicht mehr. Der Fläming weist eine außerordentlich hohe Wüstungsdichte auf, die entgegen vielen Darstellungen weniger in kriegerischen Auseinandersetzungen als vielmehr in wirtschaftlichen Faktoren begründet liegt. Allein im Bereich um Belzig listet Fischer rund 75 Wüstungen auf. Davon lagen rund 25 spätestens 1387, teilweise vermutlich weit früher, wüst. Weitere 25 Dörfer sind 1420/29 als wüst verzeichnet, die zum Teil 1387 noch existent waren, zum Teil erstmals gelistet und damit auch weit früher verschwunden sein können. Weitere 20 Dörfer fielen spätestens in der anschließenden Periode bis 1487 wüst. Die Jahreszahlen bezeichnen Nennungen in historischen Quellen und keine geschichtlichen Ereignisse. [11]

Die frühen Wüstungen vor oder weit vor 1387 sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass viele Siedler slawische Standorte übernommen hatten, die sich unter den deutschen Wirtschaftsformen als ungeeignet erwiesen. Ein weiterer Grund lag in den Trockenlegungen und Rodungen der Urstromtäler und Flussniederungen, die es zunehmend erlaubten, Felder und Dörfer von den kargen Hochflächen in die fruchtbareren Täler zu verlegen. Da sich die Meliorationsmaßnahmen über Jahrhunderte (im Baruther Urstromtal bis zur DDR-Zeit) hinzogen, waren sie auch in den folgenden Perioden ursächlich für Wüstungsprozesse.

Die Wüstungen um 1429 werden vielfach mit dem Hussiteneinfall 1429 oder mit Zerstörungen der Raubritter von Quitzow in Verbindung gebracht. Zumindest hinsichtlich der Wüstung Dangelsdorf in der Nonnenheide und ihrer Kirchenruine aus dem 14. Jahrhundert sehen die Experten für mittelalterliche Feldsteinkirchen im Fläming, Engeser und Stehr, eine sehr viel wahrscheinlicherere Ursache in der großen Pest-Pandemie zwischen 1347 und 1353, die als Schwarzer Tod in die Geschichte einging, oder im Magdalenenhochwasser des Jahres 1342, als aus allen deutschen Gebieten Überschwemmungen nie gekannten Ausmaßes gemeldet wurden. [12]

Die genannten Daten verdeutlichen, dass der Dreißigjährige Krieg zumindest für die Wüstungsprozesse eine vergleichsweise geringe Rolle spielte. Zwar war der Fläming von den Gräueln dieses Krieges hart getroffen und zwar wurden viele Dörfer dem Erdboden gleich gemacht, die meisten jedoch konnten im Anschluss wieder aufgebaut werden. Auch unter der oben genannten Zahl von 75 wüsten Dörfern für den Raum Belzig befinden sich einige, die, teils nach Jahrhunderten, unter gleichem Namen wiederstanden und noch heute bestehen. Manche Siedlungen fielen zweimal wüst, wie beispielsweise der heutige Ortsteil von Wiesenburg Reppinichen. Bei seiner Ersterwähnung 1418/1420 lag der Ort bereits brach, wurde ab 1571 neu aufgebaut und fiel im Dreißigjährigen Krieg erneut für längere Zeit wüst. [11]

von Bülow-Denkmal in Dennewitz

Grenzverlauf durch den Fläming

Briesener Bach – Bild Grenzstein, Bach, Kurkreis ggfs. Karte ... So ging die Grenze des s. Kurkreises durch den Fläming und weite Flämingteile gehörten dem Kurkreis an ..., entlang Bullenberg Bachs und dann nördlich parralel zum Fläminghang durcg die BL ... Kurkreis reichte über Belzig, das heute noch das kus. Schild im Wappen führt, bis nach Brück. Erst 1815 wurden ... und die lnagjährige Magdeburgische Exklave Jüterbog ...

Schlachten bei Dennewitz und Hagelberg 1813

Wirtschaft, Bevölkerung und Kultur

Burgenland und Feldsteinkirchen

Feldsteinkirche in Zixdorf

3 Burgen Burg Eisenhardt in Belzig, Burg Rabenstein, Burg Ziesar

Typische Bauten für die Landschaft sind die Feldsteinkirchen.

Städte, Dörfer, Kultur

Historische Stadtkerne, Altstadt von Jüterbog und ..., ausgewählte Charakteristika Dörfer, Religion ?? ...

Ausformulieren,bzw. verbal anreißen, Aufzählung weg:

Wirtschaft

Kaum Industrie LBV 3, Ferner Glashütte Jüterbog (?), Leineweber Belzig, Landwirstchaft ausführlich LBV 4ff 50 % Fläche landwirschaftlich, 35 % forstwirtsch.

Landwirtschaft

Landwirtschaft/Handwerk ... Entwicklung bei Gömnigk ... Hoher Fläming in weiten Teilen alternative Lebensgemeinschaften (ex Berlin ?!) ... Synanon Schmerwitz/Hagelberg, Scarabäus, LebensGut Lübnitz, Freie Schule Lübnitz ...

Tourismus

Neue Entwicklungen ... Sanfter Tourismus ...

Der Fläming in Literatur und Kunst

Fußnoten

  1. „die“ und „ae“ sind keine Falschschreibung, der offzielle Begriff lautet: „Die Flaeming-Skate“
  2. Fischer, Neuendorf, Reso ... S. 20
  3. zitiert nach Carsten Rasmus ..., Seite 151
  4. Mit großer Vorsicht, zu Witteberg war bislang keine Quelle zu finden
  5. Euper – Ortsteil von Abtsdorf
  6. Mitteldeutsche Kirchenstraße, Ausstellung Wittenberg 2005 online
  7. Partenheimer S. 152, den Gedanken gibt Partenheimer nach Helmut Assinger wieder
  8. Vergleiche Warnatsch Seite 26f, Partenheimer S. 154, 191
  9. siehe ausführlich Kloster Lehnin
  10. A. Mariaschk zitiert 1900 in Die Provinz Brandenburg aus dem „Städtebild“ Die Fläminger aus dem 12. Jahrhundert den offenbar Jüterboger Bürger A.W. Ludwig; s. Lit. A. Mariaschk, Kloster Zinna ..., S. 434
  11. a b Fischer, Neuendorf, Reso ... S. 9-43
  12. Theo Engeser und Konstanze Stehr, Dangelsdorf (Ruine) (ehem. Dorfkirche) online

Literatur

  • Atlas zur Geologie von Brandenburg, Werner Stackebrandt und Volker Manhenke (Hrsg.), Landesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe Brandenburg (Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg, LBGR) 2002, 2. Aufl., 142 S., 43 Karten, ISBN 3-9808157-0-6
  • Reinhard E. Fischer, Jürgen Neuendorf, Joachim Reso, Rund um Belzig. Orts- und Flurnamen, Findlinge und Bäume, Bäche und Teiche. Herausgeber: Förderkreis Museum Burg Eisenhardt Belzig e.V., Buch 4 zur Stadtgeschichte. Keine Angabe zu Verlag, Jahrgang, ISBN – das Vorwort ist von 1997. Zum Hagelberg S. 19f.
  • Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin, Band 13 der Brandenburgischen Historischen Studien im Auftrag der Brandenburgischen Historischen Kommission, be.bra wissenschaft verlag, Berlin-Brandenburg 2005, ISBN 3-937233-30-X, ISSN 1860-2436. Zum Hagelberg S. 73.
  • A. Mariaschk aus Jüterbog, Kloster Zinna, in: Die Provinz Brandenburg in Wort und Bild, Hrsg.: Pestalozzi-Verein der Provinz Brandenburg, Verlag von Julius Klinkhardt, Berlin 1900, Seiten 433-436
  • Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär. 2. Auflage. Böhlau Verlag, Köln 2003 ISBN 3-412-16302-3.
  • Carsten Rasmus, Bettina Rasmus, Der Fläming, Erlebnisführer, KlaRas Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-933135-14-1
  • Bernd G. Ulbrich, Der Fläming. Ein Führer durch seine Kultur, edition RK, Dessau 2002, ISBN 3-934388-02-7
  • Oskar Schwebel, Wanderungen in der Mark Brandenburg. Der südliche Landrücken des Tieflandes mit dem Fläming, in: Ernst Friedel und Oskar Schwebel, Bilder aus der Mark Brandenburg, Verlag von Otto Spamer, Leipzig 1881, Seiten 415-446
  • Stephan Warnatsch, Geschichte des Klosters Lehnin 1180–1542, Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser, Band 12.1, Lukas Verlag Berlin 2000 (Zugleich: Berlin, Freie Universität, Dissertation, 1999). ISBN 3-931836-45-2

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