Admiral Tegetthoff (Schiff)
Im Jahr 1872 machte sich eine österreichische Polarexpedition unter dem Kommando von Kapitän Carl Weyprecht und Expeditionsleiter Julius von Payer auf den Weg ins Nordpolarmeer. Das Schiff, mit dem die Expeditionstruppe ihre Reise in diese lebensfeindliche Zone startete, war in der Lage zu segeln, konnte aber auch mit kohlebetriebenen Maschinene angetrieben werden. Das Schiff wurde im Winter oft von den extremen Temperaturen heimgesucht und von den herrannahenden Eismassen an der Weiterfahrt gehindert. Die Mannschaft versuchte vergeblich das Schiff wieder freizulegen. Als das Meer im polaren Sommer wieder aufgeschmolzen war, bemerkte der Käpitain, dass sich im Winter eine Gewaltige Eisscholle unter das Schiff geschoben hatte, so trieb die Tegetthoff den gesamten Polarsommer nach Norden. Dabei stießen sie 1873 auf einen Archipel, den sie "Franz-Joseph-Land" nannten. Die enormen Leistungen und Entbehrungen der 24 beteiligten Seeleute aus Istrien, Dalmatien, Italien, Ungarn, Böhmen und Österreich sollten jedoch noch nicht ihr Ende haben. Einen weiteren Winter noch sollten die Expeditionsteilnehmer im Eis festsitzen. In dieser Zeit beschloss der mitgefahrene Geograph eine zusätzliche Schlittenexpedition in den Norden zu unternehmen um den 82. nördlichen Breitengrad zu erreichen. Diesgelang ihm auch und so waren er und seine Männer weiter in den Norden vorgedrungen als je ein Mensch zuvor. Doch als der nächste Polarsommer das Eis wieder zum Schmelzen brachte waren sie gezwungen ihre Rückreise zum Schiff anzutreten um nicht auf den Inseln verharren zu müssen. Dies gelang ihnen auch, aber mit sehr viel Glück. Als jedoch der Kapitain die Vorräte knappwerden sah und sie den nächsten Winter nicht übersthehn konnten beschloss er das Schiff aufzugeben und die gefährliche Rückreise uber das unberechenbare Schollenfeld anzutreten. Die Beiboote wurden mit den restlichen Vorräten beladen und die beschwerliche Reise angetreten. Dieses Vorhaben war natürlich sehr riskant, da nie zuvor eine Polarexpedition zu Fuß aus dem ewigen Eis entkommen war. Die Geschichte der letzten großen Landentdeckung auf der Erde ist auch die Geschichte des zu seiner Zeit modernsten Expeditionsschiffes, der "Admiral Tegetthoff". Der Mannschaft war das Schiff fast drei Jahre lang Heimat. Vom Eis gefangen, driftete die "Tegetthoff" nach Norden, weiter als je zuvor ein Mensch gekommen war. Die Entscheidung des Kapitäns, das vom Eis gefangene Schiff zu verlassen und zu Fuß den Marsch über das Packeis zurück nach Sibirien anzutreten, führte zu einer der spektakulärsten Mannschaftsleistungen der internationalen Polargeschichte. Über drei Monate waren die Männer unterwegs, bis sie vor der sibirischen Küste von russischen Fischern gerettet wurden.