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Ephraim Kishon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ephraim Kishon (hebr. אפרים קישון) (* 23. August 1924 in Budapest) lebt und arbeitet als Journalist, Schriftsteller und Regisseur (Theater, Film) in Israel und Appenzell (Schweiz). Sein Schwerpunkt liegt in der humoristischen Darstellung der israelischen Alltagsrealität und seines Familienlebens. Er schreibt zumeist Kurzgeschichten, aber auch Theaterstücke und Drehbücher.

In dritter Ehe verheiratet mit Lisa Witasek. Erste Ehe mit Eva (Chawa) (geb. Klamer) (Sohn Rafael). Zweite Ehe mit Sara (geb. Lipovitz) † 2002 (Sohn Amir und Tochter Renana).

Leben

Kishon wird als Ferenc (Franz) Hoffmann in eine vollkommen assimilierte ungarisch-jüdische Familie hineingeboren. Er spricht in seiner Jugend weder Hebräisch noch Jiddisch.

Kishons Vater Dezső war Bankdirektor, seine Mutter vormals dessen Sekretärin. Er hat eine Schwester.

Seine Begabung wird schon recht früh erkannt. So erlangt er 1940 den 1. Preis des ungarischen Novellenwettbewerbs für Mittelschüler. Wegen der Rassengesetze wird im das Studium an einer Hochschule verwehrt, so dass er 1942 eine Ausbildung zum Goldschmied beginnt.

1944 wird Kishon ins Konzentrationslager deportiert. 1948 macht er sein Diplom als Metallbildhauer und Kunsthistoriker. Wegen der Kommunisten folgt 1949 die Auswanderung nach Israel. Hier wird sein Name Kishont (ungarische Form von Hoffmann) in Kishon geändert. Bereits 1952 beginnt er in hebräischer Sprache in der Zeitung »Ma’ariv«, der größten israelischen Tageszeitung, unter dem Namen »Chad Gadja« (Lämmchen) eine tägliche Kolumne zu schreiben. Diese tägliche Glosse schrieb er 30 Jahre lang. 1953 führt er »Der Schützling« im Nationaltheater »Habimah« auf. 1959 wählt die »New York Times« »Look Back Mrs. Lot« (deutsch »Drehn sie sich um, Frau Lot«) zum »Book of the Month«. Damit beginnt Ephraim Kishons internationale Karriere.

Die Weltauflage seiner Bücher liegt bei 43 Mio. (allein in Deutschland 33 Mio.). Auf Hebräisch sind ca. 50 Bücher, im Deutschen etwa 70 Bücher erschienen (viele Zusammenstellungen von bereits erschienen Geschichten); weltweit etwa 700 Bücher in 37 Sprachen. Kishon wurde zweimal für den Oskar (»Schlaf gut, Wachtmeister« und »Sallach«) nominiert und hat - neben einer Reihe von anderen Auszeichnungen - dreimal den Golden Globe gewonnen.

Weltweit sind Kishons »Familiengeschichten« der bestverkaufte Titel und ist, abgesehen von der Bibel, das meistverkaufte Buch in hebräischer Sprache. Sein in Deutschland wohl bekanntestes Werk ist »Der Blaumilchkanal«.

Großen Anteil an diesem Erfolg hat der österreichische Schriftsteller Friedrich Torberg, der bis 1981 seine Bücher aus dem Englischen ins Deutsche übersetzte.

Bücher (Auswahl)

  • Arche Noah, Touristenklasse
  • Drehn sie sich um Frau Lot
  • Der seekranke Walfisch
  • Der Fuchs im Hühnerstall
  • Der Blaumilchkanal
  • Nicht so laut vor Jericho
  • Salomos Urteil, Zweite Instanz
  • Kein Applaus für Podmanitzki
  • Kein Öl Moses?
  • Mein Freund Jossele
  • Total verkabelt
  • Picassos süße Rache
  • Nichts zu lachen (Autobiographie)
  • Mein Kamm
  • Der Glückspilz (2003)

Theaterstücke (Auswahl)

  • Der Schützling (1953)
  • Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht (1968)
  • Es war die Lerche (1972)
  • Sallah Shabati (1988)
  • Der Vaterschaftsprozess des Josef Zimmermann (1998)

Filme (Auswahl)

  • Sallah Shabati oder Tausche Tochter gegen Wohnung (1964)
  • Ervinka (1967)
  • Der Blaumilchkanal (1969)
  • Schlaf gut Wachtmeister (1970)

Auszeichnungen

Literatur

  • Kishon, Ephraim: Alle Satiren. - München : Langen Müller, 1999. - Jubiläumsausgabe. - ISBN 3-7844-2738-3
  • Kishon, Ephraim: Nichts zu lachen : die Erinnerungen nach Gesprächen mit dem israelischen Journalisten Jaron London. - München : Langen Müller, 1993. - ISBN 3-7844-2457-0
  • Kishon, Ephraim: Was sie schon immer über Kishon wissen wollten ...  : ein Porträt in Daten, Fakten, Interviews, Reportagen und eigenen Texten. - Frankfurt a.M. Ullstein, 1993. - ISBN 3-548-23569-7