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E-Piano

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Unter dem Begriff E-Piano (electric piano) werden im weitesten Sinn alle elektrischen, elektronischen und elektromechanischen Tasteninstrumente verstanden, die die Intention hatten (E-Piano i.e.S.) oder haben (Digitalpiano) ein akustisches Piano (Flügel, Klavier) möglichst gut nachzuahmen, ohne jedoch dessen Gewicht oder die Anschaffungskosten zu erreichen.

Heute versteht man unter E-Piano i.e.S. ("Vintage E-Piano") die Geräte der 1960er, 1970er und 1980er Jahre, die zwar alle aufgrund technischer Restriktionen ihr gesetztes Ziel 'Klavierklang' nicht erreicht haben, allerdings selbst eine neue, eigene Art von Klang - den unterschiedlichen "E-Piano" - Sounds geschaffen haben.

  • Bsp. für E-Pianos sind (in alphabetischer Reihenfolge):
    • Fender Rhodes (Mark I, Mark II, Mark III)
    • Hohner Clavinet, Pianet, Electra Piano
    • Wurlitzer Electric Piano 200A

Der Sound dieser Geräte reicht von "glockenspiel-artig" bis "drahtig" perkussiv, typisch für alle ist aber ein warmer, obertonreicher Klang, der in Musikproduktionen durch Röhrenverstärker meist noch angezerrt und durch Effekte wie Chorus, Tremolo, Phaser oder Wah-Wah verfremdet wurde.

  • Bekannte Musikstücke mit E-Piano-Einsatz:
    • Queen - You are my best friend (es ist ein Hohner Pianet N zu hören)
    • The Doors - ...in vielen Stücken ein Fender Rhodes

Die Klangerzeugung war meistens elektomechanisch, d.h. es waren für alle Tasten Metallkörper ("Saiten") vorhanden, die ähnlich wie beim Klavier angeschlagen oder ähnlich dem Cembalo angerissen wurden. Unter diesen "Saiten" waren elektromagnetische Tonabnehmer (wie bei E-Gitarre/E-Bass) montiert, die die magnetische Induktion in Spannungen wandelten. Dies ist der Grund warum E-Pianos auch ausgeschaltet (ohne Stromzufuhr) zumindest sehr leise Töne produzieren können.

Zu den E-Pianos werden auch die ersten Hybridpianos gerechnet, wie Yamaha CP-70 & CP-80 oder das Kawai EP 608. Diese Geräte waren von der Bauart her klassische Pianos; Flügel-Bauart bei den Yamaha, Klavier- ("Upright"-) Bauart beim Kawai. Es kamen lediglich Kunstoff statt Holz und elektrische Verstärkung zum Einsatz.

Alle diese E-Pianos werden nicht mehr produziert, aber ihre Klänge sind heute in dem meisten Synthesizern und Digitalpianos konserviert.

Zielgruppe der Hersteller von E-Pianos und Digitalpianos waren bzw. sind Pop-/Rock- und Jazzmusiker , sowie Privatleute mit kleinerem Budget.