Dummdeutsch
Unter Dummdeutsch titeln in den 1980er Jahren zwei Wörtersammlungen, welche bissige Sprachkritik betreiben. Ziel der beiden Bände ist es, die „schleichende Verhunzung“ unserer Sprache offenzulegen. Die deutsche Sprache zeichnet sich demnach dadurch aus, dass sie markant dumme Wörter und Wortgruppen generiert in Form von Neuverwendung und Neuprägung. Die Autoren, Redakteure des satirischen Magazins Titanic, kommentieren die in den 70ern und 80ern modischen Worte. Insbesondere wendet sich Eckhard Henscheid gegen einen Jargon, den er im Feuilleton und bei Teilen der Linken ausmacht und zu dem Ausdrücke wie Betroffenheit, Wut und Trauer oder Streitkultur zählen.
Verschiedene Kulturwissenschaftler, darunter Rembert Hüser, kritisierten den Ansatz des Buches und warfen Henscheid Witzelei vor.
Beispiele
- betroffen, Akzeptanz, Sachzwänge, Postmoderne, Live-Erlebnis, Minuswachstum, Sinnproduzent, knabberknackig
Literatur
- Eckhard Henscheid, Carl Lierow, Elsemarie Maletzke, Chlodwig Poth: Dummdeutsch, Frankfurt am Main 1985.
- Carl Lierow, Elsemarie Maletzke, Chlodwig Poth: Dummdeutsch zwo, Frankfurt am Main 1986.