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Tourismus (Fremdenverkehr) 2004
- Durchschnittliches Bettenangebot Ankünfte Übernachtungen Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen
- Marburg, Universitätsstadt: Durchschnittliches Bettenangebot:1571 Ankünfte:97242 Übernachtungen:239261 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen:2,5
- Landkreis Marburg-Biedenkopf: 4324 185650 491845 2,6
- Hessen : 181723 9774142 23910419 2,4
Sehenswürdigkeiten und Tourismus
Allgemeines
Wiesbaden und seine Umgebung bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten [1] [2] [3] . Siehe hierzu auch Liste der Sehenswürdigkeiten von Wiesbaden. Der Tourismus, verbunden mit der Funktion als Kur-, Kongress- und Landeshauptstadt, bietet einen nicht unerheblichen Wirtschaftsfaktor. Die Übernachtungszahlen liegen bei 962.000 Übernachtungen jährlich. Zum Vergleich: Berlin: 11,33 Millionen. Frankfurt am Main: 3,93 Millionen. Bremen: 1,04 Millionen. Heidelberg: 0,83 Millionen.
Es stehen in 67 Hotels und Pensionen circa 6.200 Betten zur Verfügung. Die Jugendherberge am Elsässer Platz ist eine der größten in Deutschland und hat 220 Betten. Hinzu kommen noch drei Campingplätze mit 6.400 Gästen beziehungsweise 11.800 Übernachtungen jährlich.
Schloßplatz

Als Mittelpunkt der historischen Altstadt innerhalb des Historischen Fünfecks bildet der Schloßplatz die Keimzelle des mittelalterlichen Wiesbadens und ein Ensemble von historischen Gebäuden. Hier stehen das älteste erhaltene Gebäude der Innenstadt, das Alte Rathaus, erbaut 1608 bis 1610, das heute als Standesamt dient, sowie das von Georg von Hauberrisser 1884 bis 1887 errichtete Neue Rathaus.
Die Nordseite des Platzes dominiert das ehemalige Stadtschloss der Nassauischen Herzöge aus den Jahren 1837 bis 1842, dessen erhaltene historischen Innenräume im Kontrast zu seinem schlichten Äußeren stehen. Während Wiesbadens Zeit als Weltkurstadt nutzte Kaiser Wilhelm II. das Stadtschloss bei seinen zahlreichen Aufenthalten als Wohnsitz. Heute ist hier der Hessische Landtag untergebracht. Der zugehörige Plenarsaal befindet sich im Innenhof.
Die 1853 bis 1862 von Carl Boos erbaute evangelische Marktkirche mit ihren 5 Türmen, von denen der 98 m hohe Hauptturm bis heute das höchste Gebäude der Stadt ist, wurde als „Nassauer Landesdom“ nach dem Vorbild von Schinkels Fiedrichswerderscher Kirche in Berlin als größter Backsteinbau Nassaus erbaut.
Den östlichen rechtwinkligen Abschluss des Schloßplatzes bildete die 1898 bis 1901 von Felix Genzmer erbaute Höhere Töchterschule. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, ebenso wie der Hauptgiebel des Neuen Rathauses. Südlich von Neuem Rathaus und Marktkirche befindet sich der historische Marktkeller, der von der Marktsäule gekrönt wird.
Siehe auch Hauptartikel Schloßplatz (Wiesbaden)
Wilhelmstraße und Kureck


Am östlichen Rand des Historischen Fünfecks verläuft die elegante Wilhelmstraße. Neben noblen Geschäften und Cafés stehen hier das Landesmuseum, der Nassauische Kunstverein, der sich auf junge zeitgenössische Kunst spezialisiert, das 1813 bis 1817 erbaute Erbprinzenpalais (heute Industrie- und Handelskammer) und die Villa Clementine, die 1888 Schauplatz des Wiesbadener Prinzenraubs wurde und später Kulisse für die Verfilmung von Thomas Manns „Buddenbrooks“ war. Das jährlich Anfang Juni ausgerichtete Wilhelmstraßenfest (offiziell: „Theatrium“) gilt als größtes Straßenfest Deutschlands.
An der Ostseite der Wilhelmstraße wurde 1860 der Landschaftspark Warmer Damm angelegt. An der östlich von ihm verlaufenden Paulinenstraße steht die Söhnlein-Villa, die wegen ihres Washingtoner Vorbilds auch „Weißes Haus“ genannt wird.
Am Nördlichen Ende der Wilhelmstraße befindet sich das so genannte Kureck. Mittelpunkt ist das Bowling Green, eine rechteckige Grünfläche mit zwei imposanten Brunnen, die von einem Hufeisenförmigen Gebäudeensemble umschlossen wird: Den Höhepunkt im Osten bildet das 1905 bis 1907 von Friedrich von Thiersch erbaute Kurhaus, in dem u. a. die Spielbank untergebracht ist. Hinter dem Kurhaus erstreckt sich der circa 6,5 Hektar große, nach Vorbild englischer Gärten angelegte Kurpark. Im Norden des Bowling Green stehen die Kurhauskolonnaden, mit 129 m Länge die längste Säulenhalle Europas. Ihr gegenüber die Theaterkolonnaden mit dem 1894 eröffneten Hessischen Staatstheater. Auf der anderen Seite der Wilhelmstraße, gegenüber des Bowling Green, befindet sich ein Denkmal für Kaiser Friedrich III. sowie das Nobelhotel Nassauer Hof.
Ganz in der Nähe des Bowling Greens breitet sich der Kranzplatz mit dem Kochbrunnentempel aus. Der Kochbrunnen ist mit einer Förderleistung von ca. 500.000 Liter/Tag und einer Temperatur von 67 °C die ergiebigste Wiesbadener Thermalquelle. In der ehemaligen Trinkhalle am Westrand des Platzes befindet sich heute ein Restaurant. Um den Platz gruppierten sich einige der Wiesbadener Grandhotels: so des älteste Hotel Deutschlands, der bereits 1486 gegründete „Schwarze Bock“, das ehemalige „Palasthotel“ – es war das erste überhaupt mit Zimmertelefon – sowie das „Hotel Rose“, in dem seit September 2004 die Hessische Staatskanzlei residiert.
Sonstige Innenstadt

Unweit des Kranzplatzes steht das historische Kaiser-Friedrich-Bad von 1913, ein römisch-irisches Bad, das von den Thermalquellen mit Wasser beliefert wird, sowie das Römertor, an dem Reste der römischen Heidenmauer erhalten sind.
Die Adolfsallee sowie deren Verlängerung, die Adolfsstraße, führt auf den klassizistischen Luisenplatz. In der Sichtachse an seinem Kopfende steht die katholische St. Bonifatius-Kirche in neogotischem Stil mit ihren beiden 68 m hohen Türmen. Sie wurde von 1844 bis 1849 erbaut. Am Luisenplatz, der 1984 mit einer Tiefgarage versehen und nach historischem Vorbild wieder angelegt wurde, ist auch das Hessische Kultusministerium angesiedelt. Der Waterloo-Obelisk erinnert an die in den Befreiungskriegen 1815 gegen Napoleon gefallenen Nassauer.
Am Südrand des Luisenplatzes verläuft die Rheinstraße nach Westen auf die 1892 bis 1894 von Johannes Otzen erbaute Ringkirche mit ihrem 65 m hohem Zwillingsturm zu. In diesem Bau wurde erstmals das revolutionäre „Wiesbadener Programm“ umgesetzt, welches für den evangelischen Kirchenbau in Deutschland bis zum Ersten Weltkrieg richtungsweisend war. An der Rheinstraße steht auch die Hessische Landesbibliothek mit 600.000 Bänden und historischem Lesesaal, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie die Hauptverwaltung der Nassauischen Sparkasse.
Die Bahnhofstraße verbindet das Neue Rathaus und die Marktkirche am Schloßplatz mit dem Hauptbahnhof. Der Kopfbahnhof mit 10 Gleisen und seinem 40 m hohen Uhrturm in rotem Sandstein entstand 1904 bis 1906 im Stil des Neobarock. Am Bahnhof beginnt auch die um 1900 angelegte, baumbestandene und mit prächtigen Fassaden versehene Ringstraße. An deren Ecke zur Moritzstraße steht das Landeshaus, welches heute das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung beherbergt.
Außerhalb der Innenstadt



Vom Nerotal gelangt man mit der 1888 erbauten Nerobergbahn – einer durch Wasserballast betriebenen Drahtseilbahn – auf den 245 m hohen Hausberg der Stadt Wiesbaden, den Neroberg. Hier erhebt sich neben dem Städtischen Weingut die Russische Kirche (im Volksmund auch „Griechische Kapelle“ genannt) mit ihren vergoldeten Kuppeln. Vom Neroberg mit seinem Monopteros und dem Opelbad bietet sich eine schöne Aussicht auf die Innenstadt bis hin zum Rhein.
Die Burg Sonnenberg im Stadtteil Sonnenberg stammt aus dem 13. Jahrhundert und erhebt sich auf einem Hügel inmitten eines engen Tals. Von ihrem Turm aus kann man gut die größtenteils noch erhaltene Stadtmauer von Sonnenberg erkennen.
Der Schiersteiner Hafen in Wiesbaden-Schierstein mit seiner Regatta-Strecke bietet eine schöne Hafenpromenade mit mediterranen Flair, welche liebevoll auch „Schiersteiner Riviera“ genannt wird. Beim alljährlich im Juli stattfindenden Hafenfest mit abschließendem Feuerwerk wird auch ein Drachenboot-Rennen ausgerichtet.
In Wiesbaden-Dotzheim ist ein Endbahnhof der Nassauischen Touristikbahn, die auf der Strecke der Langenschwalbacher Bahn, auch „Aartalbahn“ genannt, einen Museumsbahnbetrieb unterhält. Die Bahnstrecke von Wiesbaden nach Diez steht als technisches Denkmal unter Schutz und ist mit etwa 60 km wohl das längste Denkmal Deutschlands.
Das barocke Biebricher Schloss entstand 1700 bis 1750 als Residenzschloss der Nassauischen Herzöge direkt am Rheinufer in Wiesbaden-Biebrich. Im angrenzenden, 50 ha großen und im Stil englischer Landschaftsgärten mit See und Burgruine angelegten Schlosspark findet jedes Jahr an Pfingsten das traditionelle Pfingst-Reitturnier (Dressur- und Springreiten) statt.
Am nordwestlichen Stadtrand von Wiesbaden, schon im Waldgebiet des Taunus, ist der Tier- und Pflanzenpark Fasanerie ein beliebtes Ausflugsziel. Von hier aus sind auch Wanderungen auf den Schläferskopf mit seinem Aussichtsturm möglich.
Im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Amöneburg liegt die Fossilienfundstätte Mosbacher Sande mit rund 500.000 Jahre alten Fossilien aus dem Eiszeitalter.
Im Stadtteil Mainz-Kastel steht die aus dem frühen 19. Jahrhundert stammende Festung Reduit. Sie beherbergt das Museum Castellum mit Exponaten aus mehreren Epochen der Lokalgeschichte, unter anderem aus der Römerzeit.
Ebenfalls in Mainz-Kastel ist im Museum Römischer Ehrenbogen das Fundament des „Germanicus-Bogens“ zu sehen. Dieser Ehrenbogen war im Jahr 19 n. Chr. zum Gedenken an den Feldherrn Germanicus Julius Caesar, Sohn des Drusus, erbaut worden und war über 20 Meter hoch und mehr als 12 Meter breit.
Ausflugsziele
Der nahe gelegene Rheingau bietet mit seinen Weinbergen, dem Kloster Eberbach, dem Niederwalddenkmal, den Altstädten von Rüdesheim, Eltville und Kiedrich sowie seinen zahlreichen Schlössern und Burgen ein lohnendes Ausflugsziel. Der Rheinsteig, der neue Wanderweg von Wiesbaden-Biebrich nach Bonn, berührt alle Burgen auf der rechten Rheinseite des Mittelrheins.
Der Taunus bietet mit seinen bewaldeten Höhenzügen Gelegenheit zum Wandern und Radfahren. Sehenswert sind die Fachwerkstädte Idstein und Eppstein sowie Hochheim am Main. Über das Sommerhalbjahr, immer an Sonn- und Feiertagen, erschließt die oben schon erwähnte Aartalbahn mit musealen Fahrzeugen den Taunus für Ausflügler und Wanderer. Erreichbar sind vom Bahnhof Wiesbaden-Dotzheim aus derzeit die Stationen Chausseehaus, Eiserne Hand, Hahn-Wehen, Bleidenstadt, Bad Schwalbach, Breithardt und Hohenstein.
Das Taunus-Wunderland zwischen Wiesbaden und Bad Schwalbach ist ein Freizeitpark für Kinder und Jugendliche.
Auch die Großstädte Frankfurt am Main und Mainz sind mit der S-Bahn bequem zu erreichen.
Touristik-Routen
In Wiesbaden beginnt die Bäderstraße. Sie führt über Bad Schwalbach und Schlangenbad nach Bad Ems an der Lahn. Die Rheingauer Riesling-Route führt von Flörsheim am Main über Hochheim kommend durch das südliche Stadtgebiet in den Rheingau.
Die Deutsche Fachwerkstraße verläuft durch das westliche Stadtgebiet: von Hochheim über Eppstein und Idstein nach Limburg an der Lahn. Der Rheinsteig, der neue Wanderweg von Wiesbaden-Biebrich nach Bonn, berührt alle Burgen auf der rechten Seite des Mittelrheins.
Die Route der Industriekultur Rhein-Main umfasst die Talsohle (Industriegeschichte zwischen Neroberg und Salzbachtal) und die Flussroute (Industriegeschichte zwischen Schierstein und Mainz-Kostheim).
Quellen
- ↑ Baedeker Stadtführer, Wiesbaden, Rheingau. Karl Baedeker Verlag, Ostfildern-Kemnat. Dezember 2001, ISBN 3879540764
- ↑ Gottfried Kiesow: Das verkannte Jahrhundert. Der Historismus am Beispiel Wiesbaden. Monumente-Publikationen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2005, ISBN 3-936942-53-6 (Buch und CD-ROM)
- ↑ Berthold Bubner: Wiesbaden. Baudenkmale und Historische Stätten. Wiesbaden 1993, ISBN 3-922604-20-X