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Riboflavin

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Strukturformel
Allgemeines
Trivialname Vitamin B2
Summenformel C17H20N4O6
Andere Namen Riboflavin, Lactoflavin, 6,7-Dimethyl-9-D-ribityl-isoalloxazin, 7,8-Dimethyl-10-(D-ribo-2,3,4,5-tetrahydroxypentyl)-
benzo(g)pteridin-2,4(3H,10H)-dion,
E-Nummer 101
CAS-Nummer 83-88-5
Dosierung
täglicher Bedarf 1,5-1,7 mg
Überdosis nicht bekannt
Essentiell ja
Vorkommen Leber, Hefe, Weizenkeime
Eigenschaften
Aggregatzustand fest
Farbe gelb
Löslichkeit schlecht löslich in Wasser ( 0,065 g/l bei 20 °C)
Dichte ? g/cm³
Molmasse 376,37 g/mol
Schmelzpunkt ~280 °C
Siedepunkt thermische Zersetzung 278-282 °C
Sicherheitshinweise
Gefahrensymbole: keine
R- und S-Sätze

R: -
S: ?

Handhabung keine besonderen Anforderungen
MAK -
Lagerung dicht verschlossen, trocken, +15 °C bis +25 °C

Soweit möglich und gebräuchlich, wurden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Normbedingungen.

Riboflavin (auch Lactoflavin) ist die chemische/medizinische Bezeichnung für Vitamin B2, welches der Volksmund auch "Wachstumsvitamin" nennt.

Beschreibung

Riboflavin ist ein in Wasser nur schlecht lösliches Vitamin. Es ist ein Derivat des Heterozyklus Pteridin, genauer des Isoalloxazins.

Riboflavin ist zwar stark lichtempfindlich, dafür aber sehr hitzestabil, so dass es beim Kochen nicht zerstört wird.

Riboflavin wird aufgrund seiner gelben Farbe auch als Lebensmittelfarbstoff (E101) eingesetzt.

Aufgabe/Funktion

Riboflavin dient als Vorstufe für Flavocoenzyme (FAD, FMN), die insbesondere in Oxidoreduktasen z. B. im Zitronensäurezyklus eine große Rolle spielen. Dadurch nimmt es im Stoffwechsel eine zentrale Rolle ein.

Es wird auch gerne zur Kontrolle von Reinigungsprozessen (Flächen, Hände etc.) in der Pharmaindustrie eingesetzt, da es auch in geringer Konzentration bei UV-Licht leuchtet und damit gut sichtbar ist.

Vorkommen

Es kommt unter anderem in Milch und Milchprodukten aber auch in Gemüse wie Broccoli, Spargel oder Spinat vor. Der tägliche Bedarf beträgt etwa 1,2 mg und wird üblicherweise durch die normale Nahrungsaufnahme gedeckt.

Bedarf

  • Kinder: 0,7 - 1,6 mg/d
  • Erwachsene: 1,2-1,5 mg/d
  • Schwangere: 1,5 mg/d
  • Stillende: 1,6 mg/d

Mangelerscheinungen (Hypovitaminose)

Bei normaler Ernährung treten keine Mangelerscheinungen auf. Allerdings kann es bei Schwangeren und Alkoholkranken zu Mangelerscheinungen kommen, die sich in Exanthemen, Hautrissen und Lichtüberempfindlichkeit äußern.

Die klassische Mangelkrankheit, an der allerdings neben B2 auch ein Mangel an den Vitaminen B3, B6 und B9 beteiligt ist, heißt Pellagra. Sie war früher die Krankheit der armen Landbevölkerung. Der Namen kommt aus dem lateinischen und bedeutet „rauhe Haut“, denn die Krankheit beginnt immer mit typischen Veränderungen an Hautpartien, die der Sonne ausgesetzt sind. Die Krankheit konnte damals mit Hefe geheilt werden, da diese sehr viel Vitamin B2 enthält.

Überdosierung (Hypervitaminose)

Überdosierungen sind beim Menschen nicht bekannt. Die Toxizität von B2 ist sehr gering.

Vitamin B-Gruppe

Hier handelt es sich um eine Sammelbezeichnung wasserlöslicher Vitamine, unterschiedlicher, chemischer Zusammensetzungen. Außer den eigentlichen B-Vitaminen, wie B1 Thiamin, B2 Riboflavin, B6 Pyridoxin und B12 Cobalamin rechnet man noch Biotin, Folsäure, Nicotinsäure und Pantothensäure hinzu. Die Gruppe der B-Vitamine kommt in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor. Ohne die Faktoren der B-Gruppe laufen fast keine biochemischen Prozesse im Körper ab. Vitamine der B-Gruppe stellen keine einheitliche Klasse dar. Sie sind chemisch und pharmakologisch völlig verschiedene Substanzen. Einzelne B-Vitamine kommen in der Natur niemals isoliert vor. Aus diesem Grund wirken sie in der Regel auch im Verbund.

Geschichte

Vitamin B2 wurde 1920 erstmals aus Eiern isoliert.

Siehe auch: