Terrorismus
Terrorismus (v. französ.: terrorisme bzw. lateinisch terror, der Schrecken) ist die Einstellung und Verhaltensweise, politische Ziele durch Gewaltanwendung (Terror) durchzusetzen. Auch wird manchmal die Gesamtheit der Personen, die Terrorakte verüben als Terrorismus bezeichnet (der internationale Terrorismus).
Den Terrorismus prägt seine Weltanschauung, dass durch die Herbeiführung eines Zustandes allgemeiner Angst in der Öffentlichkeit diese, bzw. die Regierung dieser Öffentlichkeit, gezwungen würde, ihr als falsch empfundenes Verhalten zu ändern. Die Gewalt des Terrorismus richtet sich zwar physisch gegen bestimmte Opfer, das eigentliche Angriffsziel des Terrorismus sind jedoch nicht in erster Linie die Opfer selbst, sondern gerade diejenigen, die von einem konkreten Anschlag nicht betroffenen waren: Diese sollen das Gefühl entwickeln, dass auch sie persönlich jederzeit Opfer des Terrorismus werden können. Um dies zu vermeiden, so die Logik des Terrorismus, würden sie ihr Verhalten in gewünschter Weise ändern.
Insofern zeichnet den Terroristen die allgemeine Geringschätzung gegenüber menschlichem Leben aus. Denn die (oft wahllos) getroffenen direkten Opfer werden nicht einmal mehr als "notwendiges Übel" betrachtet, um ein Ziel zu erreichen, sondern nur noch als Werkzeug betrachtet, um andere (die nicht direkt betroffenen) anzugreifen.
Von der Intention her kann man im wesentlichen drei Arten von Terrorismus unterscheiden. Die erste zielt auf einen Sturz des bestehenden eigenen Staatsapparates. Hier wären beispielsweise die deutsche Rote Armee Fraktion oder rechtsextremistische Terroristen in Amerika als Beispiel zu nennen. Die zweite Art zielt auf eine "Befreiung" von einer als Besetzung oder Fremdherrschaft empfundenen Regierung und der (zumindest in den Augen der Terroristen) erstmaligen Errichtung eines eigenen Staatsapparates. Die baskische ETA würde beispielsweise in diese Kategorie einzuordnen sein, auch El Kaida verfolgt dieses Ziel. Die dritte Kategorie schließlich ist sehr umstritten: Gehen staatliche Armeen oder zuminstest informell staatlich kontollierte paramilitärische Truppen gegen Widerstandsbewegungen mit der oben genannten Methode des Terror vor, vor allem die nicht direkt betroffenen (verhafteten, exekutierten) einzuschüchtern, so spricht man immer häufiger von Staatsterrorismus.
Von Widerstandsbewegungen oder auch hart durchgreifenden Regierungen (im Falle des Staatsterrorismus) unterscheidet sich der Terrorismus nicht in erster Linie durch die Wahl seiner Waffen (zum Beispiel einem Sprengsatz), auch nicht in der damit verbundenen bewussten Tötung möglicherweise unschuldiger Menschen. Der Unterschied liegt eher darin, dass eine Widerstandsbewegung ein Kraftwerk sprengen würde, um beispielsweise einer Kaserne den Strom zu nehmen, eine terroristische Gruppierung jedoch, um zu zeigen, dass sie in der Lage ist, Kraftwerke zu sprengen.
siehe auch: Linksterrorismus, RAF, Deutscher Herbst, Rechtsterrorismus, IRA, ETA, Osama Bin Laden, strukturelle Gewalt, Der Krieg der USA gegen den Terrorismus
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