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Deutsch

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Das Wort deutsch (bzw. Deutsch) kann folgende Bedeutungen haben:

  1. Hochdeutsch als deutsche Standardsprache (Hochsprache, Normalsprache, Amtssprache, Bildungssprache, Gemeinsprache) in der Gegenwart
  2. Niederdeutsch als Sprache des nördlichen Deutschlands
  3. die Gesamtheit der deutschen Sprachen und Dialekte in Geschichte und Gegenwart
  4. aus oder bezogen auf die Bundesrepublik Deutschland (BRD), das Land bzw. das gegenwärtige Staatsgebiet (seit 1990)
  5. aus oder bezogen auf das Staatsgebiet bzw. die Personen aus der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR)
  6. aus oder bezogen auf Deutschland, betrachtet als Land bzw. staatliches Hoheitsgebiet in seiner wechselvollen Geschichte, Ausdehnung bzw. Zerrissenheit
  7. aus oder bezogen auf den gesamten Deutschsprachigen Raum in der Gegenwart
  8. als Deutscher bzw. Deutsche, als zum deutschen Volk zählende Person
  9. als Staatsbürger, als Angehöriger der Nation bzw. des Volkes, als Bewohner (Bevölkerung) des Landes bzw. Staates Bundesrepublik Deutschland
  10. Deutsche Stämme

Etymologie

Der Begriff deutsch stammt sehr wahrscheinlich von dem Wort theodisk aus dem lange ausgestorbenen und schriftlich nicht nachweisbaren Westfränkisch ab. Dies muss ein deutscher Dialekt gewesen sein, den die Franken auf dem Gebiet des heutigen Frankreich sprachen. Überliefert ist das Wort nur in der lateinischen Form theodiscus. Bis ins 8. Jahrhundert hinein sprachen die Franken, wenn sie ihre eigene germanische Sprache bezeichneten, von ihr als frengisk. Als aber die Franken ihr politisches und kulturelles Zentrum ins Gebiet des heutigen Frankreich verlagerten, verlor dort der Begriff frengisk seine Eindeutigkeit, da im westfränkischen Gebiet manche Franken lateinisch, manche "Bauernlatein" ("rusticam romanam", das spätere französisch) und manche "deutsch" sprachen. So mußte ein neues Wort gefunden werden, das die Sprache der deutschsprechenden Franken eindeutig abgrenzte. Es entwickelte sich aus dem germanischen Wort theoda ("Volk")und bedeutet also nichts anderes als "völkisch": die Sprache, die das Volk spricht. Das Wort theodisk ist wohl erst langsam über die Jahrhunderte von der Sprachgrenze ins Zentrum des ostfränkischen Teiles (aus dem sich Deutschland entwickelte) des früheren Frankenreiches gewandert, denn im ostfränkischen Inneren benutzte man für die eigene Sprache noch viel länger das Wort "fränkisch", weil man sich nicht von Franken abgrenzen mußte, die anders sprachen (So benutzt 865 Otfrid von Weissenburg in seinem Evangelienbuch zwar das lateinische Wort theodisce, übersetzt es aber mit frenkisg)

Lat. theodiscus bzw. das deutsche Wort theodisk bezeichnete generell eine nichtlateinische (also angelsächsische, niederdeutsche oder oberdeutsche Sprache oder Ausdrucksweise. Es wurde sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland und den Niederlanden benutzt und zum Ausgang des Mittelalters zu düdesch (niederdeutsch, z.B. de Kooplüde vun de düdesche Hanse) und teutsch (hochdeutsch) abgeschliffen. Aus diesem Wortstamm leiten sich die Worte dutch (englisch für Niederländisch) und deutsch ab. Erstmals als Regionalbegriff wurde es wohl im Sachsenspiegel von 1369 verwendet, wo es heißt: Iewelk düdesch lant hevet sinen palenzgreven: sassen, beieren, vranken unde svaven (Jedes deutsche Land habe seinen Pfalzgrafen: Sachsen, Baiern, Franken und Schwaben).



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