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Wickelverbindung

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Werkzeug zum Lösen von Wrap-Verbindungen
Elektrisch angetriebenes Wrap-Werkzeug, Wickel-Pistole

Der Begriff Drahtwickel, Drahtumwicklung oder englisch Wire Wrap bezeichnet eine Verbindungstechnik, die u. a. bei elektronischen Baugruppen verwendet wird. Dabei werden starre Einzeladerleitungen maschinell um einen scharfkantigen, quadratischen oder rechteckigen Stift gewickelt. Der hohe Anpressdruck sorgt an den Stiftecken durch Kaltverschweißung für oxidfreie, gasdichte Kontaktstellen. Es sind mehrere Windungen von Leiterdurchmessern zwischen 0,2 und 0,8 mm für eine einwandfreie Verbindung erforderlich. Als Stiftabmessungen sind 1 x 1 mm und 0,6 x 0,6 mm üblich. Die Stiftlänge ist meist für 2-3 Wickel übereinander bemessen. Die Verbindung lässt sich nur durch Zerstörung lösen und kein zweites Mal wiederholen. Üblich sind Standard- und modifizierte Wicklungen. Bei der modifizierten Wicklung wird die letzte Windung mit Isolation aufgebracht. Die modifizierte Wicklung wird bei evtl. auftretenden mechanischen Schwingungen verwendet, da hier eine Bruchgefahr für den Draht besteht.

Die Wire-Wrap-Technik wurde 1973 bei der damaligen DBP eingeführt, um Verbindungen am Verteiler von NF-Verstärkerstellen herzustellen. Mit einer speziellen Wickelpistole wurden die Drähte auf richtige Länge geschnitten, abisoliert und lötfrei durch einen Drahtwickel auf dem Anschlussstift aufgebracht. Die Bestimmung des richtigen Wickeleinsatzes für die vorhandene Drahtstärke wird anhand der Bezeichnung AWG (American Wire Gauge) (z. B. AWG 26) vorgenommen. Mit diesem Verfahren wurden gegenüber der herkömmlichen Verkabelung erhebliche Vorteile erreicht: Es entfiel das Löten, das voher über Jahrzehnte hinweg grundsätzlich erforderlich war, es konnte statt vorgefertigter Kabel einfach Draht von der Rolle genommen werden, und es wurde am NV-Verteiler eine wesentlich höhere Packungsdichte erreicht, so dass dieser nun kleiner und kostengünstiger gefertigt werden konnte.


Siehe auch: Fädeltechnik