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Matild Manukyan

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Matild Manukyan
Matild Manukyan

Matild Manukyan (armenisch Մաթիլդ Մանուկյան, geb. 1914, Istanbul, Osmanisches Reich, gest. 17. Februar 2001[1]) war eine reiche türkische Geschäftsfrau von armenischer Abstammung (Türkiye Ermenileri, armenisch Թրքահայեր Trkahajer). Sie verdiente viel Geld durch Immobilieninvestment und war Madam (Zuhälterin)[2] und machte ein Vermögen im Bordell-Gewerbe, wodurch sie in Istanbul in den 1990ern fünf Jahre in Folge die Steuerzahlerin mit dem höchsten Steueraufkommen war.

Leben

Manukyan wurde 1914 in Istanbul, im damaligen Osmanischen Reich, in eine aristokratische armenische Familie geboren. Nach dem Abschluss an der französischsprachigen Hochschule Lycée Notre Dame de Sion Istanbul,[3] eröffnete sie ein Haute Couture-Atelier für die Elite von Istanbul. Sie verlor jedoch früh ihren Ehemann und musste sich mit ihrem Sohn allein durchschlagen.[1]

Manukyan vermietete die Gebäude, die sie von ihrem Vater im Rotlichtviertel von Karaköy (Istanbul) geerbt hatte, an Bordellbesitzer. Einer der Zuhälter übergab ihr seinen Betrieb als Ausgleich für eine Schuld und im Laufe der Jahre expandierte Manukyan, so dass sie eine Bordell-Kette mit 32 Bordells aufbaute.[1]

Sie investierte ihre umfangreichen einnahmen aus der Sexindustrie in Immobilien. In den 1990er Jahren war Manukyan die Steuerzahlerin mit dem höchsten Steueraufkommen in Istanbul und erhielt dafür eine Ehrung durch die Steuerbehöhrde. Sie stellte ihre Sammlung von Zertifikaten und Anerkennungen in ihrem Heim in Şişli öffentlich aus. Sie nannte dies das „M&M Museum“.

In einem Interview gab sie bekannt, dass sie zu dem Zeitpunkt ca. 70 Businesscenter und 500 Apartments in Istanbul, 200 in Yalova, drei Fünf-Sterne-Hotels in Antalya und Alanya, 10 Villas in Kyrenia, Nordzypern und eine Fabrik im Exportgeschäft in Istanbul. Sie gab auch an, dass sie ein Hotel in Deutschland mit 100 Betten bauen würde und unterhielt eine Flotte von ca. 220 Taxis.[4] Sie besaß einen Rolls-Royce, vier Mercedes und BMWs und eine 18-m-Yacht in der Kalamış Marina in Istanbul.

Manukyan starb am 17. Februar 2001 in Istanbul, im Alter von 84 Jahren. Die Trauerfeier fand in der Kirche Surp Yerrortutyun (Սուրբ Երրորդութիւն Եկեղեցի, Beyoğlu Üç Horan Ermeni Kilisesi) in Beyoğlu statt. Beigesetzt wurde Manukyan auf dem Şişli Ermeni Mezarlığı (Armenischen Friedhof Şişli). Ihr einziger Erbe ist ihr Sohn Kerope Çilingir, der in den Vereinigten Staaten aufgewachsen ist.

Trivia

  • Am 28. September 1995 wurde Matild Manukyan in einem Attentat auf ihren Bodyguard und Fahrer schwer verletzt. Si erlitt eine Wunde am linken Bein.
  • Manukyan wurde 2006 in der TV-Miniserie Meçhule Gidenler (dt. Die in die Unsicherheit gehen) von Bülent Pelit porträtiert. Sie wird von Ahu Tuğba gespielt. Die Miniserie wurde bisher nich ausgestrahlt.[5]

Einzelnachweise

  1. a b c Amberin Zaman: Matild Manukyan; Turkish Brothels Made Her Wealthy. In: Los Angeles Times. articles.latimes.com 21. Februar 2001.
  2. Anna Louie Sussman: The Brothel Next Door. foreignpolicy.com
  3. biyografi.net: Matild Manukyan biyografisi burada ünlülerin biyografileri burada. www.biyografi.net.
  4. aktifhaber.com 5. Februar 2006. Archivlink
  5. SinemaTürk. Archivlink
Commons: Matild Manukyan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien