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Max Bill

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Max Bill (* 22. Dezember 1908 in Winterthur; † 9. Dezember 1994 in Berlin) war ein Schweizer Architekt, Künstler und Designer, Vertreter der Zürcher Schule der Konkreten.

Leben

Granitskulptur (1983), Bahnhofstrasse, Zürich

Bill machte zuerst eine Lehre als Silberschmied, bevor er 1927/28 in Dessau am Bauhaus studierte. Ab 1929 war er sowohl praktisch als auch theoretisch als Architekt, Maler, Grafiker, Bildhauer und Publizist tätig. Er ist einer der wichtigsten Künstler der Konkreten Kunst.

1944/45 hatte er seine erste Professur an der Zürcher Kunstgewerbeschule. Ende der 1940er/Anfang der 1950er war er Mitbegründer der HfG Ulm, der Hochschule für Gestaltung in Ulm, und entwarf das Schulgebäude. Von 1953 bis 56 war er deren erster Rektor. Zwischen 1967 und 1974 hatte er den Lehrstuhl für Umweltgestaltung an der Hochschule für bildende Künste Hamburg inne.

Zu Max Bills berühmtesten Werken gehört der Ulmer Hocker. Dieser Hocker kann als Tablett, als Hocker oder auch als Teil eines Regals verwendet werden. Der Ulmer Hocker wird heute noch nach den Plänen von Max Bill hergestellt. Eine andere bekannte Designarbeit sind die betont schlichten Zifferblätter für Junghans-Uhren, die als Reedition wieder erhältlich sind.

Als Leiter des Bereichs "Bilden und Gestalten" war er von 1961 bis 1964 Architekt für die schweizerische Landesschau von Lausanne. Max Bill wurde mit zahlreichen Preisen und Ehrungen für seine Werke bedacht. Von 1961 bis 1968 war er als Mitglied des Gemeinderates der Stadt Zürich sowie von 1967-1971 im Schweizer Nationalrat politisch aktiv.

1931 heiratete Max Bill die Cellistin und Fotografin Binia Spoerri, die 1988 verstarb. Aus dieser ersten Ehe ging als einziges Kind Johann Jakob (*1942) hervor. Der Sohn gründete 1996 die Schweizer Max Bill Stiftung und realisierte so die Idee seines Vaters, die dieser nach dem Tod seiner Frau hatte. Der Zweck der Stiftung ist die Sammlung und Pflege von Werken der Familie Bill, die Förderung der wissenschaftlichen Forschung und die Verbreitung und Veröffentlichung für Interessierte. - In einer zweiten Ehe war Max Bill seit 1991 mit der Kunsthistorikerin Angela Thomas verheiratet.

Im Stadtkreis Oerlikon, Zürich wurde ein Platz an Passantenlage mit Einkaufsmöglichkeiten nach ihm benannt.

Werke

Max Bill: 1989 bildsäulen-dreiergruppe vor dem Mercedes-Benz Center in Stuttgart
  • "Kontinuität", Zürich 1947 (zerstört)
  • "Pavillon-Skulptur", Zürich 1983
  • "Kontinuität", Frankfurt/ M. 1986
  • "bildsäulen-dreiergruppe" 1989 - Stuttgart DaimlerChrysler
  • "15 Variationen eines Themas" 1938
  • "Unendliche Schleife" 1935-1995
  • "Raumplastik - Berlin dankt Frankreich", Berlin-Reinickendorf 1994
  • "Max Bill Armbanduhren"

Literatur

  • Arturo Carlo Quintavalle: Max Bill. Università Commune Provincia di Parma, Quaderni 38, 1977
  • Eduard Hüttinger: Max Bill. abc Verlag, Zürich 1977 ISBN 3-85504-043-5
  • Eduard Hüttinger: Max Bill. Edition Cantz, Stuttgart 1987 (erweiterte Ausgabe) ISBN 3-922-608-79-5
  • Werner Spiess: Kontinuität. Granit-Monolith von Max Bill. Deutsche Bank 1986 ISBN 3-925086-01-3
  • Luciano Caramel, Angela Thomas: Max Bill. Pinacoteca Communale Casa Rusca, Locarno / Fidia Edizione d'Arte, Lugano 1991 ISBN 8872690110
  • Angela Thomas: Max Bill. Fondation Saner, Studen 1993
  • Udo Weilacher: "Kontinuität (Max Bill)" in: Udo Weilacher: Visionäre Gärten. Die modernen Landschaften von Ernst Cramer Basel Berlin Boston 2001 ISBN 3764365684


Fachzeitschrift

  • Gerd Fischer: Der Koloss von Frankfurt: Die "Kontinuität von Max Bill." In: Mitteilungen der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, Heft 4/1999, S. 22-23.
  • Gregor Nickel und Michael Rottmann: Mathematische Kunst: Max Bill in Stuttgart. In: Mitteilungen der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, Band 14, Heft 3/2006, S. 150-159.
Commons: Max Bill – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien