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Zusammenfassung zu Descartes Descartes Discours de la méthode
Problemstellung R. Descartes stellt sich in diesem Textausschnitt die Frage, ob es Wahrheiten gebe, die trotz rigoros durchgeführtem Infragestellen (Zweifeln) Bestand haben, also unbezweifelbar sind. Problemlösungsvorschlag Das Ergebnis seines methodischen Zweifelns ist, dass er diese Frage bejaht, indem er auf die unbezweifelbare Wahrheit des „Ich denke – also bin ich“ stößt, also die Gewissheit der geistigen Existenz des Subjekts postuliert, darüber hinaus aber auch zu der Gewissheit gelangt, dass in Gott der Garant unserer Wahrheitserkenntnis liegt. lückenloser Argumentationszusammenhang Descartes Ziel ist die „Erforschung der Wahrheit“. Dieses Ziel geht er methodisch so an, dass er alles, was nur irgend möglich bezweifelbar ist, in frage stellen will, um zu unbezweifelbaren Wahrheiten zu gelangen. Er setzt an bei den durch die Sinne erfassten „Wahrheiten“ und stellt fest: Die Sinne können uns bisweilen täuschen. Ebenso können wir uns beim Schließen täuschen. Der 3. Aspekt, den er als Grund von Täuschungen erwägt, ist der, dass wir im Traum dieselben Gedanken haben können wie im wachen Zustand. Daraus zieht er die Konsequenz, dass alle Bewusstseinsinhalte – also auch die, die wir im wachen Zustand haben - ebenso gut „Trugbilder“ sein können.Im 2. Textabschnitt schlussfolgert Descartes auf dieser Grundlage, dass zwar alle Inhalte des Bewusstseins das Ergebnis von Täuschung sein können, nicht aber der formale Akt des Denkens (hier Zweifelns) selbst. Das Zweifeln setzt ein zweifelndes Subjekt voraus, das Denken ein Subjekt, das denkt. Damit ist das 1. Prinzip (d.i. die 1. Wahrheit) der von Descartes gesuchten Philosophie als „Erforschung der Wahrheit“ gefunden: „Ich denke, also bin ich.“Im 3. Abschnitt nun untersucht Descartes die Qualität dieses „ich bin“, also der Existenz des Subjekts. und kommt zu dem Ergebnis, dass nur die geistige Substanz des Ich als unbezweifelbar zu postulieren ist, nicht aber die körperliche und nicht auch eine körperliche (sprich: materielle) Existenz der Außenwelt daraus ableitbar ist. Diese geistige Substanz, die durch die Gewissheit des „Ich denke“ garantiert ist, identifiziert Descartes mit der „Seele“ des Menschen, die vom Körper (distinct) unterschieden ist und insofern auch gewisser ist als dieser.Da nun zumindest eine Wahrheit gefunden ist, für die das von Descartes aufgestellte Kriterium der Unbezweifelbarkeit gültig zu sein scheint, versucht er im 4. Abschnitt dieses Prinzip zu verallgemeinern, nämlich: „dass die Dinge, die wir recht klar und deutlich erfassen (concevoir) durchaus wahr sind.“ Aber welcher Art sind diese Dinge? Oder: Welchen Bedingungen müssen diese Dinge genügen?Descartes beantwortet diese Frage nicht direkt, sondern vollzieht im 5. Abschnitt einen kurzen Exkurs über den Begriff der „Vollkommenheit“. Der Mensch zweifelt an den erkannten Wahrheiten, seine Erkenntnis ist begrenzt, unvollkommen, dennoch besitzt er den Drang zur Wahrheit, zur Vollkommenheit, das heißt aber auch, er hat einen Begriff von der „Vollkommenheit“, obwohl er unvollkommen ist. Woher stammt dieser Begriff der „Vollkommenheit“? 3 Antwortmöglichkeiten diskutiert Descartes im 6. Abschnitt: Der Begriff stammt aus dem Nichts. Diese Antwort ist nach Descartes undenkbar. Der Begriff stammt aus dem Menschen selbst, der Mensch hat ihn aus sich selbst hervorgebracht. Diese Antwort scheidet ebenfalls aus, weil das Vollkommene nicht aus dem Unvollkommenen hervorgebracht werden kann, sondern umgekehrt. Daher die 3. Antwort: (...) dass sie in mich durch eine Natur eingepflanzt worden, die wahrhaft vollkommener war als ich. Sprich: von Gott. Im Folgenden Abschnitt werden nun diese beiden Ergebnisse (4. /5.Abschnitt) miteinander verknüpft: Was wir klar und deutlich erfassen, ist wahr. Gott ist Garant für die Wahrheit. Also: Was wir klar und deutlich erfassen, stammt von Gott. Im letzten Abschnitt greift Descartes noch einmal auf das Traumargument des Anfangs auf. Die erste Schlussfolgerung war ja, dass alle Wirklichkeitserkenntnis bezweifelbar war, weil wir uns - wie im Traum – täuschen könnten. Nun aber, da die Existenz eines wahrhaftigen und vollkommenen Gottes aus dem Begriff der Vollkommenheit abgeleitet zu sein scheint, kann Gott als Bedingung der Möglichkeit wahrer Erkenntnis postuliert werden, wobei allerdings die Unvollkommenheit des Menschen als Ursache für falsche Erkenntnis eingeräumt werden muss.