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Bornsen (Bienenbüttel)

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Karte
Deutschlandkarte, Position von Bornsen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Uelzen
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 49 m ü. NN
Fläche: 6,00 km²
Einwohner: 89 (2004)
Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 29553
Vorwahl: 05823
Kfz-Kennzeichen: UE
Gemeindeschlüssel: 03 3 60 004
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktplatz 1
29553 Bienenbüttel
Website: www.bienenbuettel.de
E-Mail-Adresse: service@bienenbuettel.de
Politik
Ortsvorsteher: Heinrich Hellbrügge (CDU)

Bornsen ist ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Bienenbüttel inmitten der Lüneburger Heide im Norden des Landkreises Uelzen, Niedersachsen, an der Grenze zum Landkreis Lüneburg zwischen Hamburg und Hannover. Bornsen zählt zu den sieben Kleidörfern Barum, Seedorf, Golste, Natendorf, Oldendorf II und Varendorf.

Die Gebäude der acht Hofstellen bestimmen mit ihren großen, meist mit alten Eichen und Buchen bewachsenen Grundstücken das Ortsbild. Besonders der frühere Meierhof stellt noch heute eine ausgedehnte Hofanlage dar.

Geografie

Geografische Lage

Dieser Ortsteil, ca. 7 km südwestlich von Bienenbüttel in einer abwechslungsreichen, hügeligen Landschaft am Rande der Wichmannsdorfer Forst gelegen, stellt ein Haufendorf dar. Der in einer Wiesenniederung entspringende Bach, der mit dem Begriff „Born“ = Quelle auch Namensgeber des Ortes ist, teilt das Dorf in zwei nahezu gleich große Teile.

Geologie

In der Feldmark findet sich – wie im Nachbarort Varendorf – der aus der letzten Eiszeit stammende, fruchtbare Flottsand, ein gelblich bis brauner, schichtungsloser Feinsand, der dazu tonige Teile enthält und frei von Steinen und hervorragend für die Humusbildung geeignet ist. Da dieser Boden bei feuchtem Wetter klebrig wird, hat er auch die Bezeichnung „Klei“ – etwa Kleber – erhalten.

Ausdehnung des Ortsteils

Viele der acht landwirtschaftlichen Betriebe befinden sich seit Generationen in Familienbesitz. Bewirtschaftet wird eine Gesamtfläche von ca. 600 Hektar. Die Beteiligung an der nahegelegenen Forst um Wichmannsdorf war in früherer Zeit für die Gewinnung von Brenn- und Bauholz wichtig.

Wichmannsdorf ist im Jahre 2004 ein Forsthof. Neben Beverbeck und Wulfstorf gehörte der frühere Ort zu den ältesten Dörfern der Einheitsgemeinde Bienenbüttel: 1006 wird er als "Vuiganthorp", dann ab 1294/1295 mit "Wichmannstorpe" urkundlich erwähnt. Forscher ordnen ihn dem alten Besitz der Billunger zu, der dann dem in Lüneburg ansässigen Kloster St. Michaelis überlassen wurde. Das Dorf, das ursprünglich mehrere Hofstellen beherbergte, fiel früh wüst. Versuche des klösterlichen Grundherrn, eine Wiederbesiedlung zu erreichen, schlugen fehl, sodass nur ein Vorwerk errichtet werden konnte, auf dem überwiegend Schafzucht betrieben wurde. Die alte Dorflage befand sich von dem heutigen Gehöft rund 800 m entfernt im Wald und ist noch durch verwilderte Obstbäume erkenntlich.

Nachbargemeinden

Eine Nachbargemeinde von Bornsen ist die Samtgemeinde Altes Amt Ebstorf und die Samtgemeinde Bevensen.

Ortsvorsteher/ Politik

Der Ortsvorsteher ist Heinrich Hellbrügge (CDU). Er gehört den folgenden Verwaltungsorgane der Einheitsgemeinde Bienenbüttel an: dem Verwaltungsausschuss (Vertreter) und dem Bau- und Umweltausschuss (Vorsitz).

Verkehr

Die Klebrigkeit des Bodens führte dazu, dass in früheren Jahrhunderten die großen Frachtwege und Heerstraßen weit entfernt vom Ort verliefen. Dieser blieb so bei kriegerischen Ereignissen oft vor Schäden bewahrt, liegt heute abseits von Durchgangsverbindungen.

Geschichte

Vor 115.000 – 10.000 Jahren (letzte Eiszeit) entsteht der fruchtbare Flottsand.

Vorgeschichtliche Gräberfunde lassen auf eine alte Besiedlung schließen.

1006 wird Wichmannsdorf als "Vuiganthorp" erwähnt.

1190: Der Ortsteil wird erstmals unter dem Namen "Bornesen" erwähnt. Die Beteiligung an der nahegelegenen Forst um Wichmannsdorf für die Gewinnung von Brenn- und Bauholz wichtig.

1252 findet man den Namen "Bornessen". In den Jahren 1294 und 1295 heißt Wichmannsdorf noch "Wichmannstorpe". Forscher ordnen den Ort dem alten Besitz der Billunger zu, der dann dem in Lüneburg ansässigen Kloster St. Michaelis überlassen wurde. Das Dorf, das ursprünglich mehrere Hofstellen beherbergte, fiel früh wüst. Nun wieder zurück zu Bornsen: Bereits 1309 findet man den Namen "Bornsen", 1400 heißt der Ort dann "to dem Bornen".

Die Klebrigkeit des Bodens führte dazu, dass in früheren Jahrhunderten die großen Frachtwege und Heerstraßen weit entfernt vom Ort verliefen. Dieser blieb so bei kriegerischen Ereignissen oft vor Schäden bewahrt, liegt heute abseits von Durchgangsverbindungen.

Der Ort, in dem das Kloster Ebstorf und heimische Adelsfamilien über Grundbesitz verfügten, wird zunächst vom Amt Ebstorf verwaltet. 18. Jh.: Die hölzernen Speicher entstehen, man verfügt bereits über eine Schule.

Erste Hälfte des 19. Jh.: Die Gebäude der acht Hofstellen entstehen, 1813 fallen einige Bewohner in der Völkerschlacht bei Leipzig. 1823 zählt man 129 Einwohner. Im Jahre 1829 wird die Schule erneuert. Im Jahre 1851 entsteht im südlichen Ortsteil ein Fachwerkspeicher. 21. November 1857: Wilhelm Krüger wird geboren. 1870 wird das Schulgeäude vergrößert. 1880 verfügt man über 144 Dorfbewohner, eine leichte Zunahme im Vergleich zur letzten Erhebung. 1885 erfolgt die Eingliederung in den neu gebildeten Kreis Uelzen.

1913 stellten die Bewohner einen Gedenkstein für die in der Völkerschlacht bei Leipzig Gefallenen auf. 1929 wird die Schule geschlossen; die wenigen Schulkinder gehen zum Unterricht nach Varendorf.

1932 zählte man 120 Bewohner, 1949 299, davon 129 Einheimische. Es lässt sich eine relative Konstanz über die Jahre beobachten.

Das weit entfernte Kirchdorf ließ bereits früher den Wunsch nach einem eigenen Friedhof aufkommen. Umgesetzt wurde er 1956: ein in der Feldmark stehender Schafstall wurde zu einer Kapelle umgebaut und um ihn herum eine würdige Ruhestätte für die Toten geschaffen.

1973 entsteht die heutige Freiwillige Feuerwehr Varendorf – Bornsen.

Im Jahre 2004 verfügt Bornsen über 89 Dorfbewohner.

Schulen

Die bereits im 18. Jahrhundert bestehende Schule musste 1829 erneuert und um 1870 vergrößert werden. 1929 wurde die Schule geschlossen; die wenigen Schulkinder gingen zum Unterricht nach Varendorf.

Sehenswürdigkeiten

Auf den acht Hofstellen befinden sich noch erhaltene hölzerne Speicher aus dem 18. Jahrhundert. Im südlichen Ortsteil ist noch ein aus dem Jahre 1851 stammender Fachwerkspeicher zu entdecken.

Die alte Dorflage von Wichmannsdorf, von dem heutigen Gehöft rund 800 m entfernt im Wald, ist noch durch verwilderte Obstbäume zu erkennen.

Persönlichkeiten

Aus dem Ort stammt der am 21. November 1857 geborene Wilhelm Krüger, der, trotz täglicher Arbeit im Haus und auf dem Feld, allein das Wissen für das in Lüneburg ablegte Abitur erwarb. Er studierte in Halle (Saale) und Freiburg im Breisgau und machte sich in Halle als Assistent in der landwirtschaftlichen Versuchsstation einen Namen. Das bewog die niederländische Regierung, ihn für den Aufbau einer Versuchsstation für Zuckerrohr auf Java zu gewinnen. Krüger kehrte nach sechs erfolgreichen Jahren nach Halle zurück, wo er bahnbrechende Erkenntnisse für den Zuckerrübenanbau auf leichten Böden gewinnen konnte.

Literatur

  • Gemeinde Bienenbüttel: 1000 Jahre Bienenbüttel: Geschichte mit viel Zukunft, Die Einheitsgemeinde Bienenbüttel, eine Übersicht zu Vergangenheit und Gegenwart, Books on Demand GmbH: Norderstedt 2004, 99 S., ISBN 3-8334-1341-7

Quellen