Lois Weinberger (Künstler)
Das international renommierte Künstlerpaar Lois & Franziska Weinberger hat maßgeblich die neue Debatte „Kunst-Natur“ in den 1990er Jahren mitbestimmt.
Sie arbeiten an einem poetisch-politischen Netzwerk, welches den Blick auf Randzonen lenkt und Hierarchien unterschiedlicher Art in Frage stellt. Sie verstehen sich als Feldarbeiter. Lois Weinberger begann in den 1970er Jahren mit ethnopoetischen Arbeiten wie die „fragmentarische Bestandsaufnahme“ seines Geburtsortes Stams, die eine Basis bildet für die seit Jahrzehnten entwickelte künstlerische Auseinandersetzung mit dem Natur-und Zivilisationsraum. Von den städtischen Großprojekten, über Kartografien bis zu den in den letzten Jahren entstandenen „Home Voodoos“. Ruderal-Pflanzen, die alle Bereiche unseres Lebens tangieren, sind Ausgangs-und Orientierungspunkt für Notizen, Zeichnungen, Fotos, Objekte, Texte, Filme, für sichtbare und unsichtbare Pflanzentransfers im urbanen Raum wie auch im Landschaftsgebiet.
„Belassene Gärten der Vielfalt entsprechen heutigen Dringlichkeiten / dem Bemerken von Zäsuren / Verbindungen und ihren Vibrationen / den Garten als Zeichen des freiwilligen Verzichts / der Gelassenheit / des Nichteingreifens zu sehen. Brachen / Peripherien sind Gärten und Orte / in denen sich die Grenzen als Bewegtes / Unsicheres zeigen.“ L.W. 1990
Biografie
Lois Weinberger
Lois Weinberger wurde 1947 in Stams / Tirol geboren. Er lebt heute in Wien.
Von 1993-94 hatte er eine Professur an der Akademie Karlsruhe inne. Anschließend folgte von 1994-95 ein Atelierstipendium am Künstlerhaus Bethanien, Berlin. An Preisen hat er bisher etwa den Förderungspreis für Bildende Kunst vom BUMUK (1985), den Preis der Stadt Wien (1998) oder das Große Kunststipendium des Landes Tirol (1999) erhalten. 2005 erhielt er das Ehrenzeichen der Leopold Franzens Universität Innsbruck und den Würdigungspreis für Bildende Kunst BKA Wien, 2006 den Tiroler Landespreis für Kunst (gemeinsam mit seiner Frau).
Franziska Weinberger
Franziska Weinberger wurde 1953 in Innsbruck geboren, sie lebt heute in Wien.
Nach dem Studium der Kunstgeschichte (Promotion 1982) arbeitete sie als Galeristin, Kunstvermittlerin und Künstlerin. Seit 1999 arbeitet sie mit ihrem Ehemann Lois zusammen.
Einzel - und Gruppenausstellungen
Einzelausstellungen
2006 Arnolfini, Bristol
2005 S.M.A.K. Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, Gent
2004 Kunsthallen Brandts Klaedefabrik, Odense
2003 Kunstverein Hannover; Villa Merkel Esslingen
2002 Galerie im Taxispalais, Innsbruck; Douglas Hyde Gallery, Dublin
2001 Bonner Kunsverein
2000 Museum Moderner Kunst 20er Haus Wien; Freud Museum London
1999 Watari-Um Museum of Contemporary Art Tokio.
Gruppenausstellungen
2006 Toyota Museum of Art, Toyota; 21st Century Museum Contemporary Art , Kanazawa
2004 Liverpool Biennale
2002 Massachusetts Museum of Contemporary Art
2001 Sonsbeek 9, Arnheim
1999 Zeitwenden, Kunstmuseum Bonn
1998 Tel Aviv Museum of Art; Villa Medici Rom
1997 documenta X in Kassel
1991 Biennale Sao Paulo
1985 De Sculptura, Wien
Projekte / Kunst und Bau / Kunst im öffentlichen Raum
2006
- Weingut Höfstätter, Tramin / Arch. Walter Angonese.
- Neue Justizanstalt West, Innsbruck / Arch. Dieter Mathoi.
2005
- Kennedy rondpunt – De Bolle, Städtisches Großprojekt, Ostende.
- Involution, CAC Centre d’art contemporain, Brétigny.
- Kartographien, Landhaus 2, Innsbruck / frank & probst architekten.
2004
- Dachgarten für die Wienbibliothek im Rathaus Wien / Arch. hempel & hempel.
- 9 Höfe, Neue Justizanstalt Leoben / Arch. Josef Hohensinn.
2002
- Garten, Neues Landesmuseum St. Pölten / Arch. Hans Hollein.
- 1a urbane Orte-(Dis)Lokationen, Städtisches Großprojekt Wettbewerb München / zusammen mit plansinn, Wien.
2000
- The Edge of the City, Spacex Gallery, Exeter.
1999
- Garten-eine poetische Feldarbeit, Neue Sozial-und Wirtschaftswissenschaftliche Universität Innsbruck / henke & schreieck architekten.
- Hiriya-Dump, Vorschläge zur neuen Nutzung eines Müllberges bei Tel Aviv, Israel.