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Mod (Computerspiele)

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Eine Mod (Abk.: engl. Modification = Veränderung) ist eine üblicherweise kostenlose, von Hobbyentwicklern oder selten auch beruflichen Spieleentwicklern erstellte, Erweiterung bzw Veränderung eines bereits veröffentlichten Computerspiels.

Begriffliche Abgrenzung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten von Computerspielmodifikationen und -erweiterungen, die verschiedene Bezeichnungen besitzen:

  • Ergänzungssets ("Addons", "Bonus Packs", "Mappacks" oder "Skins") bieten meist nur eine Reihe neuer Spielmodelle, Waffen, Karten, grafischer Oberflächen o.ä., das grundsätzliche Spielprinzip bleibt dabei jedoch unverändert.
  • Mutatoren (v. lat.: mutare = (ver)ändern, tauschen) sind zuschaltbare Programmveränderungen, die kleine und begrenzte Veränderungen am Spiel vornehmen, z.B. das Spieltempo erhöhen, bestimmte Spielzüge verbieten oder bevorzugen etc.
  • Mods nehmen eine Vielzahl von Ergänzungen und Veränderungen vor, das Spielerlebnis wird so völlig neu definiert, die Grundzüge des Spiels bleiben aber erhalten.
  • Total Conversions (engl. total = völlig; conversion = Umwandlung) modifizieren das Spiel völlig, hierbei bleibt lediglich die Game-Engine erhalten.
  • Standalone-Mods sind meist Erweiterungen, Mods oder Total Conversions, welche auch ohne dem ursprünglichen Spiel lauffähig sind und alle entsprechenden Bestandteile der Game-Engine bereits beinhalten.

Die Grenzen zwischen den Begriffen sind oft fließend bzw sie schließen sich gegenseitig nicht zwangsläugig aus. Viele Spieler bevorzugen es deshalb, allgemein von einer Mod zu sprechen, wenn es sich um eine abgeänderte Version eines Originalspiels handelt, egal wie schwer die vorgenommenen Veränderungen sind.

Kennzeichnung

Die Art, in welcher eine Mod das betreffende Spiel verändert oder ergänzt, wird lediglich durch die Möglichkeiten der betreffenden Game-Engine und die Kreativität der Mod-Entwickler begrenzt, die sich in der Regel aus der Fanszene heraus zusammentun. Der geringe Kostenaufwand ist im vergleich zu den hohen Lizenzkosten für eine Game-Engine mit ein Grund dafür, dass Mod-Projekte in der Regel von Privatpersonen erstellt werden.

Oft unterstützen Spiele-Firmen selbst allerdings auch die Mod-Entwicklung, da sie eine vergleichsweise günstige Möglichkeit darstellen, das bereits fertiggestellte PC-Spiel zu ergänzen und somit für den Käufer noch attraktiver zu machen. Insbesondere veröffentlichen die Spieleentwicklungsfirmen spezielle Editoren und SDKs, um die Veränderung ihrer Spiele zu ermöglichen. Wird dies nicht getan, wird seitens der Mod-Entwickler vereinzelt auch auf Techniken des Reverse Engineering zurück gegriffen, um dennoch Einfluss auf das ursprüngliche Spiel nehmen zu können.

Vielen Mods ist es gelungen, weit über ihre Fangemeinde hinaus bekannt zu werden. Bekanntestes Beispiel dafür ist wohl Counter-Strike, das ursprünglich als eine Modifikation für das Spiel Half-Life entwickelt wurde, mittlerweile aber auch als eigenständiges Spiel erhältlich ist, sowie Tactical Ops auf der Unreal basis. Die Entwicklung eigenständiger Modifikationen hat sich jedoch erst in den letzten Jahren aus dem Untergrund hervorgetan. Die ersten Mod-Programmierer hatten oft juristische Probleme mit den Spiele-Herstellern, die gar nicht gerne sahen, was manche Hobby-Programmierer mit ihrer Software anstellten und so kam es mitunter zu Unterlassungsklagen. Das änderte sich erst mit Quake. Anstatt rechtliche Schritte einzuleiten, veröffentlichte id Software Scripts, Dokumente, Anleitungen, FAQs und später sogar teilweisen Quellcode des Spieles (mittlerweile komplett veröffentlicht), was der Mod-Community Ansporn genug war, die Entwicklung voranzutreiben, und den Bekanntheitsgrad des Spiels im Nachhinein nicht unbeträchtlich beeinflusste. Mittlerweile trifft man oft auf die Situation, dass Spiele-Hersteller bereits bei der Veröffentlichung ihrer Produkte den Kontakt zur Mod-Community suchen. Ein gutes Beispiel dafür sind die Spiele der Unreal-Reihe von Epic Games. Von Anfang an bekam man mit dem Spiel den Editor mitgeliefert, um eigene Multiplayerkarten entwerfen zu können. Im Extremfall erfolgt die Veröffentlichung von Editoren zur Modifikation des Spiels sogar vor dem Erscheinen des Spiels selbst.

Für Konsolenspiele egal welcher Art gibt es kaum Mods, da hier die Möglichkeit der bei Modifikationen üblichen Distribution über das Internet aufgrund noch oft fehlender Festplatten oder Internetverbindungen nicht gegeben ist. Zudem benötigt die Entwicklung von Spielen auf Konsolen teure, lizenzierte Entwicklungsumgebungen, die für die Hobbyprogrammierer nicht erschwinglich sind.

Mods werden vor allem in den Spiele-Genres der Ego-Shooter und der Rollenspiele verwendet, aber auch Strategiespiele finden in letzter Zeit das Interesse der Modder.

Bekannte Modifikationen

Team Fortress ist eine regelrechte Mod welche teilweise bereits viele Züge eine Total Conversion mitsich bringt und für viele Spiele in ähnlicher Form umgesetzt wurde. Spiele (Auszug): Quake, Half-Life

Vorwiegend als Multiplayer-Modifikation für Half-Life gedacht, ersetzt die Waffen und teile der Spielmechanik, bring neue Maps mitsich. Das Spielgefühl orientiert sich an klassischen Jhon Woo-Filmen. Auch die ursprüngliche Kampagne des Spiels lässt sich mit Action-Half-Life-Waffen durchspielen.

Ursprunglich ein Privatprojekt, erdacht als Modifikation für Half-Life, ist Counter-Strike heute ein eigenständiges Spiel und teilt sich mit Half-Life bzw Half-Life 2 lediglich wenige Spielressourcen (wie etwa Texturen).

Ein klassicher Mutator aus der Multiplayer-Schiene der Unreal-Reihe. Hierbei lediglich alle Waffen gegen eine Instant-Kill-Waffe mit unbegrenzter Munition ersetzt.

Ursprünglich erweiterte Wildfire das Ursprungsspiel, Jagged Alliance 2, nur um neue Waffen und realistischeres Verhalten dieser Waffen. Heute wird Wildfire als Standalone-Spiel und Quasi-Nachfolger des eigentlichen Spiels vertrieben.

Multi Theft Auto

Die erste Multiplayer-Mod für GTA III. Die Mod erweitert das Spiel (bzw dessen Nachfolger Vice City und San Andreas) um einen Mehrspielermodus, sodass mehrere Spieler über LAN oder Internet gemeinsam in einer Stadt spielen können.